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Barrierefrei in den Dom

Was Denkmalpfleger und Touristen erfreut, bereitet mobilitätseingeschränkten Menschen immer wieder Probleme: Die eigenständige und freie Bewegung über die historischen Pflasterflächen von Bamberg.

Umso erfreulicher, wenn auch bei diesem schwierigen Thema immer wieder Erfolge erzielt werden und gemeinsam tragfähige Lösungen gefunden werden. So waren sich die zahlreichen beteiligten Expertinnen und Experten von vornherein einig, dass es einen wichtigen Beitrag zum Bistumsjubiläum darstellen wird, wenn es endlich gelänge, die barrierefreie Erreichbarkeit des Domes zu verbessern. Denn gerade im Bereich des Domplatzes sind die Maßnahmen zur Barrierefreiheit bislang nur punktueller Natur. Zwar gibt es in der Alten Hofhaltung eine vorbildlich barrierefreie Toilette, doch ist diese nicht wirklich barrierefrei erreichbar. Es gibt auch einen barrierefreien Eingang in den Dom, doch war dieser bislang ebenfalls nur sehr schwierig erreichbar, weil sämtliche Zugangsflächen im Vorfeld des Eingangs das typische, bucklige Tütschengreuther Pflaster in Bamberg aufwiesen.

In einer großen Gemeinschaftsinitiative von Erzdiözese, Dompfarrei, Dompfarrkirchenstiftung, Staatlichem Bauamt, Staatlicher Verwaltung der Schlösser, Gärten und Seen, Dombauhütte, Landesamt für Denkmalpflege, Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Bamberg, Behindertenbeauftragter der Stadt Bamberg, Behindertenbeirat, Arbeitsgemeinschaft Bamberger Selbsthilfegruppen chronisch kranker und behinderter Menschen e.V., dem Fachbereich zur Koordinierung von Beiräten und Beauftragten der Stadt Bamberg, der Fachberatungsstelle für Barrierefreies Bauen der Bayerischen Architektenkammer, der Heimatpflege, der Straßenverkehrsbehörde, der Erschließungsbeitragsabteilung des Baureferats, der Unteren Denkmalschutzbehörde und der Stadtgestaltung im Stadtplanungsamt Bamberg ist es gelungen, kurzfristig deutliche Verbesserungen auf der Westseite des Domes zu erzielen:

Die Dombauhütte hat ihren Arbeitsverschlag auf der Westseite des Domes zurückgebaut und reduziert. Die Stadtgestaltung im Stadtplanungsamt hat eine Reihe von denkbaren Gestaltungsvarianten erarbeitet und diese zwischen den zahlreichen Beteiligten so lange abgestimmt, bis eine gemeinsame Lösung zur Umsetzung gebracht werden konnte. Das Staatliche Bauamt hat gemeinsam für die in staatlicher Baulast liegenden Flächen auf den Grundstücken des Metropolitahnkapitels und für die städtischen Flächen die Ausschreibung der Einbringung eines neuen barrierefreien Pflasterbelages durchgeführt. Das Ordnungsamt der Stadt Bamberg hat die erforderlichen verkehrsrechtlichen Anordnungen vorgenommen. Der Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Bamberg hat die Pflasterarbeiten auf städtischem Grund und die entsprechenden verkehrlichen Kennzeichnungen ausgeführt.

Zusätzlich zu den baulichen Maßnahmen im Bereich des Bodenbelages wurde außerdem die Wegweisung vom Haupteingang des Domes zum barrierefreien Eingang des Domes nach Entwürfen der Stadtgestaltung erneuert. Die frühere Wegweisung war zwar hochwertig in Bronze ausgeführt, wegen des zu geringen optischen Kontrastes jedoch praktisch nicht erkennbar.

Wie sich gezeigt hat, verderben viele Köche nicht unbedingt den Brei: Durch die letztendlich zielorientierte Zusammenarbeit und die Ausdauer und Geduld der Beteiligten ist es gelungen, innerhalb weniger Monate des Jahres 2007 die barrierefreie Erreichbarkeit des Domes deutlich zu verbessern und dabei höchsten Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht zu werden. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit auf dem Domplatz werden angesichts der herausragenden städtebaulich-denkmalpflegerischen Bedeutung deutlich längere Zeitabschnitte für Planung und Finanzierung erforderlich machen.