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Inhalt

Stadtplatz Promenade

Beschluss

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 20.03.2002 die Neugestaltung der Nördlichen Promenade endgültig beschlossen.

Geschichte

Der ehemalige Stadtgraben im Bereich der heutigen Promenadestraße wurde ab 1776 mit dem Abraummaterial aufgefüllt, welches bei der Neuordnung des Domplatzes anfiel. Im Anschluss an die Auffüllung wurde der ehemalige Stadtgraben als Promenade angelegt. Sie wurde mehrreihig mit Linden bepflanzt, die offenbar zunächst regelmäßig geschnitten wurden.

Mit der Besiedlung des Bereiches südlich der Promenade ab 1867 begann der Wandel der Promenade von einer sehr beliebten Flaniermeile des Adels zu einem städtischen Platzraum. Der nördlichen Promenade fiel daher seit Jahrzehnten die Funktion eines Parkplatzes zu.

Aufwertungsbedarf

Durch die jahrzehntelange Nutzung als Parkplatz hat die Platzoberfläche erheblich gelitten, sie hat sich zu einem Flickenteppich verschiedener Ausbesserungen entwickelt und bildet trotzdem erhebliche Pfützen aus.

Nachpflanzungen von Bäumen verunklärten die räumliche Situation, weil sie nicht mehr dem Alleen-Prinzip folgten.

In den Jahren 2000 bis 2002 wurden weite Teile der nördlichen Promenade in eine umfassende Kanalbaumaßnahme einbezogen. Dies bedeutete die weitgehende Zerstörung der Oberfläche, das Fällen einer ganzen Anzahl von Bäumen sowie eine Fülle neuer Kanaldeckel.

Platzgestaltung

Die Baumaßnahmen schufen die Voraussetzung dafür, dass seit langem angedachte Verbesserungen für die nördliche Promenade nunmehr in Angriff genommen werden können. Ziel der Neugestaltung ist es, die Attraktivität der Bamberger Innenstadt langfristig zu sichern. Die Meinung der Beteiligten, welche Maßnahme zur Erreichung dieses Zieles die richtigen sind, gehen grundsätzlich auseinander.

Die eine Position vertritt die Auffassung, dass durch eine umfassende Steigerung der Aufenthaltsqualität die Verweildauer der Kunden in der Innenstadt erhöht, damit der Konsum angeregt und insgesamt der Umsatz der Geschäfte in der Innenstadt gesteigert wird. Dieses Konzept der hohen Verweildauer wird in ähnlicher Weise von allen großen Einkaufszentren verfolgt. Die Umsetzung auf der nördlichen Promenade bedeutet, hier im Wesentlichen Spielplätze, Aufenthaltszonen und Gastronomie anzusiedeln.

Die andere Position vertritt die Auffassung, dass nicht die Verweildauer sondern die Kundenzahl entscheidend ist. Dies erfordert, möglichst vielen Menschen eine möglichst gute Erreichbarkeit der Bamberger Innenstadt zu bieten und ein möglichst großes Einzugsgebiet anzusprechen. Je größer das Einzugsgebiet, desto höher der Anteil der Kunden, die Bamberg nur mit Hilfe eines Personenkraftwagens erreichen können. Für diese Personenkraftwagen muss möglichst viel möglichst zentraler Parkraum zur Verfügung gestellt werden, wobei eine möglichst hohe Umschlagrate der Stellplätze angestrebt wird, damit ein und derselbe Stellplatz im Tagesverlauf von möglichst vielen Kunden benutzt werden kann.

Aufgabe des Stadtplanungsamtes war es, ein Gestaltungs- und Verkehrskonzept zu entwickeln, das beiden, recht gegensätzlichen Auffassungen gerecht wird.

Daher verfolgt die Gestaltungsplanung das Grundziel, die baulichen Maßnahmen so auszubilden, dass spätere Verschiebungen zwischen den Nutzungsschwerpunkten "Parken" und "Aufenthaltsqualität" ohne teure Umbauten möglich sind.

Gestalterische Leitidee ist es, das Motiv einer Promenade aufzugreifen. Eine länglich entwickelte Freifläche mit zwei großen Baumreihen, die für vielerlei städtische Aktivitäten und Aktionen (Märkte, etc.) geeignet ist und zum Promenieren einlädt.

Die Planung sieht vor, die nördliche Promenade zwischen Heinrichstraße und Hauptwachstraße in ihrer vollen Breite und vollen Länge von Hauswand zu Hauswand als durchgehende Platzfläche auszubilden, sodass hier bei Bedarf großflächig ein attraktiver innerstädtischer Platz eingerichtet werden kann, auf dem ohne großen Aufwand Sonderaktionen stattfinden können. Eine gestalterische Trennung soll durch Pflasterrinnen geschehen. Eine räumliche Gliederung des langgestreckten Raumes findet durch zweizeilige Läuferreihen aus Granitstein statt, die jeweils in den Achsen der Baumpaare verlaufen. In den zentralen Platzflächen werden teilweise alte Basaltsteine wiederverwendet. Die übrigen Flächen werden mit einem behindertenfreundlichen Kunststein belegt, der farblich mit dem Basalt harmoniert.

Teile der nördlichen Promenade dienen bis auf weiteres weiter als Parkierungsfläche für Anwohnerstellplätze und Kurzzeitstellplätze.

Im Bereich zwischen Brückenstraße und Heinrichstraße wird eine Spielfläche verwirklicht werden, die in ihrer Gesamterscheinung dem städtischen Charakter der Promenade gerecht wird. Sie besteht einerseits aus einer künstlerisch gestalteten Landschaft aus Kalksteinen und Wasserläufen. Andererseits sind eine Reihe von robusten Spielgeräten installiert, die in ihrer Grundform (Zylinder) und ihrem Material (Edelstahl) eine einheitliche Formsprache sprechen und die Grundelemente einer jeden Promenade (Bäume, Laternen) in ihrer räumlichen Wirkung aufnehmen.