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Datum: 16.03.2023

OB: "Den Justizstandort stärken"

Der Ausbau der Justiz auf dem Lagarde-Campus kommt voran

Die ehemalige Kommandantur auf dem Lagarde-Areal, wird für die Staatsanwaltschaft Bamberg ertüchtigt. Auf rund 1.880 qm entstehen mehr als 60 Räume für rund 60 Arbeitsplätze der Staatsanwaltschaft Bamberg. Oberbürgermeister Andreas Starke überreichte bei einem Baustellenbesuch den Mietvertrag an den Präsidenten des Oberlandesgerichts, Lothar Schmitt. „Wir sind sehr glücklich und zufrieden darüber, mit der Justiz eine zuverlässige Mieterin auf der ehemaligen Lagarde-Kaserne zu haben“, betonte Oberbürgermeister Andreas Starke.

Die ehemalige Kommandantur befindet sich unmittelbar hinter der Zentralstelle Cybercrime Bayern in der Wörthstraße. Sie wurde 2021 durch die Stadtbau GmbH Bamberg erworben und wird nach Abschluss der Sanierungsarbeiten an die Justiz vermietet. Die Altlastenentsorgung sowie Rückbau- und Entkernungsarbeiten sind bereits erfolgt. Aktuell, so Ralf Scheele, betreuender Architekt der Stadtbau GmbH Bamberg, laufen die Rohbauarbeiten im Gebäude. Das Bauende ist für Mitte 2024 geplant.

Die Justiz ist bereits seit 2017 Mieterin auf dem Lagarde-Campus: Die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg sowie die dort angesiedelte Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) hat das ehemalige Headquarter bezogen und leitet hier seither Ermittlungsverfahren bei Delikten, bei denen die Computer- und Informationstechnik als Tatmittel oder Tatobjekt verwendet werden (Cyberkriminalität). Ferner ist dort auch das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) untergebracht.

Der Präsident des Oberlandesgerichts, Lothar Schmitt, lobte die „hervorragende Zusammenarbeit“ mit der städtischen Tochter. „Unsere positiven Erfahrungen mit der Stadtbau Bamberg bei der Sanierung des ehemaligen Headquarters setzen sich nun mit den Umbaumaßnahmen in der einstigen Kommandantur fort und dafür sind wir mehr als dankbar, zumal dadurch Raum für die expandierende Justiz am Standort Wilhelmsplatz geschaffen wird“, betonte Schmitt. „Sanierungsarbeiten ehemaliger Militärgebäude sind meist sehr schwierig und bergen immer wieder Überraschungen. Wir arbeiten auch hier sehr vertrauensvoll zusammen und können uns immer auf die Stadtbau verlassen. Das ist bei solchen Bauvorhaben nicht selbstverständlich.“

Auch Veit Bergman, Geschäftsführer der Stadtbau, weiß um die Herausforderungen bei der Sanierung von Gebäuden auf dem Konversionsgelände. Nach dem ehemaligen Headquarter, den Offiziershäusern in der Buchenstraße, den Mehrfamilienhäusern und dem Offizierscasino im Föhrenhain ist die Kommandantur bereits das fünfte Sanierungsprojekt dieser Kategorie. „Wir können unsere Erfahrung und Energie in diese aufwändige Sanierung stecken, weil wir wissen, dass wir mit der bayerischen Justiz einen verlässlichen Partner an der Seite haben. Nur eine solche Zusammenarbeit macht die Erhaltung dieser historischen Gebäude möglich und kann sie einer sinnvollen neuen Nutzung zuführen.“

Der Standort auf dem Lagarde-Campus ist nicht zuletzt auch aufgrund seines neuartigen Energiekonzeptes für die Justiz besonders interessant: Die Stadtwerke Bamberg haben im Juni letzten Jahres hier mit dem Bau eines innovativen Wärmenetzes für das gesamte Areal begonnen. Dieses Energiesystem (Lagarde 4.0) wird neben den Justiz- und Wohngebäuden langfristig auch die Gewerbeeinheiten mit Wärme und Kälte versorgen, die zu 70 % vor Ort aus regenerativen Quellen gewonnen wird. Im Lagarde-Quartier wird unter anderem oberflächennahe Geothermie und Wärme aus Abwasser eingesetzt. Ein intelligentes Speichermanagement und ein Blockheizkraftwerk gleichen tageszeitliche Produktionsschwankungen aus; die saisonale Speicherung von Überschuss- und Abwärme aus den Sommermonaten erfolgt mittels 55 Erdwärmesonden sowie Erdwärmekollektoren, die unter den neu auf dem Gelände errichteten Gebäuden entstehen.

Ehemalige Kommandantur

Das zweigeschossige, unterkellerte Haus wurde 1937 als Wirtschaftsgebäude errichtet und diente in der Infanteriekaserne als Kantine für Unteroffiziere und Mannschaftsdienstgrade. Ab 1945 bis zum Abzug der US-Armee wurde das Gebäude von dieser als Kommandantur genutzt. Seit 2021 ist das Gebäude in Besitz der Stadtbau GmbH Bamberg.