Bamberger Unternehmen begeistern Jugendliche
Beim Boys‘ und Girls‘ Day ermöglichten Firmen und Behörden spannende Einblicke in ihr Tätigkeitsfeld
Über 500 Plätze stellten Unternehmen und Institutionen beim Girls‘ und Boys‘ Day für Jugendliche in der Stadt Bamberg zur Verfügung. An diesem Tag konnten Mädchen und Jungen Berufsfelder kennenlernen, in denen Frauen oder Männer unterrepräsentiert sind. Bürgermeister Jonas Glüsenkamp sagt: „Dieser Aktionstag trägt dazu bei, stereotype Muster aufzubrechen: Unsere Kinder sind dankbar für einfühlsame Erzieher, und wir alle nutzen Software von engagierten Programmiererinnen.“
Insgesamt 58 Handwerksbetriebe, Unternehmen und Hochschulen haben 400 Plätze in der Stadt Bamberg für Mädchen ermöglicht. Parallel dazu gab es 111 Plätze für Jungen beim Boys’ Day in den Bereichen Erziehung, Soziales, Gesundheit, Pflege sowie kaufmännische Berufe. Auch die Stadt Bamberg beteiligte sich und gewährte Einblicke in die Stadtbücherei, ins ETA Hoffmann Theater, bei Bamberg Service und bei der Feuerwehr.
Bürgermeister Glüsenkamp lobte stellvertretend Carina Marks von der AraCom IT Services GmbH für das Engagement der Unternehmen: „Wenn so viele Firmen ihre Türen öffnen und junge Menschen einladen, die Arbeitswelt bei ihnen kennenzulernen, zeigt das, wie sinnvoll dieses Angebot ist. Im Namen der beteiligten Jugendlichen danke ich Ihnen und allen Arbeitgebern für die Teilnahme an dem Aktionstag.“ Bei AraCom konnten die Mädchen den Beruf als Softwareentwicklerin praktisch kennenlernen. „Softwareentwicklung ist auch Frauensache! Deshalb beteiligen wir uns an dem Aktionstag schon zum zweiten Mal“, so Carina Marks.
Vielseitige Angebote bei der Stadt
Bei einem abwechslungsreichen Tag im ETA Hoffmann Theater erlebten Jungen die Berufe der Maskenbildner, Bühnenmaler und Theaterpädagogik. Die Leiterin der Maskenabteilung Renate Gärtner erklärte, dass sie an einer Tiermaske rund eine Woche arbeitet und es dann ein besonderes Erlebnis ist, diese auf der Bühne in Aktion zu sehen. Währenddessen beschäftigten sich Mädchen mit der Bühnen-, Licht- und Tontechnik des Theaters und lernten auch die Schreinerei kennen.
Die Stadtbücherei hatte zwei Jungs zu Gast, die in die Welt der Bücher hineinschnuppern durften. Am meisten Spaß hatten die beiden bei der Erstellung eines sogenannten „Bookface“.
Bamberg Service zeigte 15 Mädchen den Berufsalltag in den Grünanlagen, dem Straßen- und Brückenbau, der Umwelttechnik und der Kfz-Werkstatt. „Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Jetzt bin ich etwas erschöpft, aber weiß, dass Baggerfahren anspruchsvoller ist als es aussieht“, sagt eine Teilnehmerin.
Auch die Bamberger Feuerwehr beteiligte sich: Sie demonstrierte eine Brandeinsatz-Übung mit künstlichem Rauch und stellte Einsatzfahrzeuge und Ausrüstung vor. „Die Frauenquote bei der Feuerwehr ist in den letzten Jahren gestiegen. Hoffentlich trägt auch der Girls’ Day weiter dazu bei“, sagt der Feuerwehrbeamte Mario Pederzolli.
„Frei von Geschlechterklischees“
Die Gleichstellungsstelle und die Wirtschaftsförderung der Stadt Bamberg unterstützen den Aktionstag seit vielen Jahren. „Damit die Unternehmen am Standort Bamberg in Zukunft ausreichend Fachkräfte haben, ist es wichtig, dass Mädchen gleichberechtigt in technischen und IT-Berufen arbeiten – genauso wie Jungs in sozialen oder kreativen Berufen“, so Ruth Vollmar, Leiterin der Wirtschaftsförderung. „Der Beruf sollte nach Interesse und Begabung gewählt werden, frei von Geschlechterklischees“, ergänzt Katharina Konopka, Mitarbeiterinder Gleichstellungsstelle.