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Datum: 25.11.2020

"Kunst ist systemrelevant"

Kunstwolke und Viren im Kunstfenster im Bürgerlabor

„Kunst ist nicht umsonst“ prangt derzeit dominant auf dem Schaufenster des Bürgerlabors. Und etwas kleiner und in unterschiedlichen Schrifttypen steht da „systemrelevant“, „Virus“, „Kultur, „Wissenschaft“ oder „Vision“. Alles Worte die die Bamberger Porzellankünstlerin Christiane Toewe spontan mit dem Coronavirus in Verbindung bringt. Anstatt eines Kunstwerks hat sie eine Wortwolke, bzw. eine Kunstwolke für das Kunstfenster gestaltet, die nun die vorbeigehenden Passanten zum Stehenbleiben und Nachdenken anregt.

„Nicht nur die Kunstschaffenden leiden unter den Auswirkungen der Pandemie, sondern auch die Kunstkonsumierenden, das Publikum“, so Toewe. Denn so vieles sei weggefallen seit März: „Konzerte, Kleinkunst, Kino, Theater, Kunstausstellungen und Museumsbesuche“. Die Idee, das Fenster des Bürgerlabors in der Hauptwachstraße mit Bildender Kunst zu schmücken, findet sie gut. „Gerade in Zeiten, in denen die Museen geschlossen sind, muss man auch auf das Los der Bildenden Künstlerinnen und Künstler hinweisen. Darum habe ich mich entschieden, diese Option für ein kulturpolitisches Statement zu nutzen: Ich zeige im Kunstfenster eine „digitale“ Wolke, um auf die derzeitige Situation der Kunstschaffenden und auch der Kulturnutzerinnen und -nutzer aufmerksam zu machen.“ Bereits 2018 hat Toewe in China die leuchtenden „Viren“ geschaffen, die ebenfalls im Fenster zu sehen sind. Fast unheimlich prophetisch wirken die fragilen Porzellanobjekte in diesem Zusammenhang.

Den Anstoß für die Idee zu Kunst im Bürgerlabor gab das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia und seine Direktorin Nora-Eugenie Gomringer. Auf Suche nach einem Leerstand in der Innenstadt war sie im Gespräch mit Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar darauf gestoßen. Den Anfang machten im Oktober die Bildenden Künstler. Christiane Toewe setzt nun einen aufrüttelnden Schlusspunkt. Die Künstlerhaus-Stipendiatin und Komponistin Petra Strahovnik (http://petrastrahovnik.eu) wird im Anschluss im Dezember drei Wochen im Bürgerlabor live komponieren. Im Februar steht das Kunstfenster dann erneut für einen Monat für Bildende Künstlerinnen und Künstler zur Verfügung.