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Nationale UNESCO-Welterbestätten (INUW)

Im Dezember 2008 hatte das Bundesbauministerium als Teil des Konjunkturpakets einen 150 Millionen Euro schweren Fördertopf aufgelegt, um den sich die 33 deutschen Welterbestätten bewerben konnten. Die Expertenkommission hat 119 Anträge der 33 bundesdeutschen UNESCO-Stätten als besonders förderungswürdig eingestuft. Zusätzlich hat das Bundesbauministerium das Budget wegen der großen Nachfrage aufgestockt und über die zunächst veranschlagten 150 Millionen für die Jahre 2009 bis 2013 hinaus noch einmal jeweils 70 Millionen aus den Bundeshaushalten 2010 und 2011 bewilligt bekommen.

Bamberg hat 10 Projekte 2009 und 8 Projekte 2010 beantragt. Die Anträge wurden vom Stadtplanungsamt bearbeitet und jeweils termingerecht eingereicht.

Folgende Anträge der Stadt Bamberg wurden von einer Expertenkommission zur Förderung empfohlen:

Urbaner Gartenbau

Der urbane Gartenbau hat in Bamberg eine lange Tradition und wurde bereits im Mittelalter erwähnt. Auch heute noch prägen die Anbauflächen das Stadtbild Bambergs. Im Rahmen des Teilprojektes, das die Aspekte Stadtplanung, Denkmalschutz, Tourismus und Erwerbsgartenbau verbindet, sollen Gärtnerbetriebe und -flächen als prägende stadtstrukturelle Elemente erhalten und entwickelt werden.

Dazu sollen durch eine Flächennutzungsoffensive die noch vorhandenen Gärten stärker gesichert und brachliegende Flächen einer gärtnerischen Nutzung zugeführt werden. Darüber hinaus soll ein Vermarktungskonzept entwickelt werden, das zu einem Erhalt der Gärtnerkultur als immaterielles Weltkulturerbe beitragen soll. In der Vermarktung sollen die Direktvermarktung koordiniert und touristische Nutzung gefördert werden. Zur Neupositionierung der Gärtnerstadt soll das Gärtner- und Häckermuseum als zentrale Anlaufstelle ausgebaut werden.

  • Projektleitung: Stadt Bamberg/Zentrum Welterbe Bamberg
  • Projektgesamtsumme: 1.269.000 Euro
  • Förderbetrag des Bundes: 901.650 Euro

Sanierung der ehemaligen Propstei St. Getreu

Die von Justus Heinrich Dientzenhofer erbaute „Alte Propstei“ ist in Teilen restaurierungsbedürftig. Die aufwendig gestaltete Sandsteinfassade des Quaderbaus bildet die repräsentative Schauseite der Anlage, die von der Stadt aus sichtbar ist. Neben dem Dachgeschoss sind vor allem Sanierungsarbeiten an diesen Sandsteinelementen dringend geworden.

Seit 2007 wird die "Alte Propstei" von der Universität Bamberg genutzt. Neben dem Dachgeschoss sind insbesondere Sanierungsarbeiten an den Sandsteinelementen notwendig, die im Rahmen des Projektes durchgeführt werden sollen.

  • Bauherr: St. Getreu Stiftung
  • Projektleitung: Stadt Bamberg / Finanzreferat - Bauwesen
  • Projektgesamtsumme: 1.200.000 Euro
  • Förderbetrag des Bundes: 804.000 Euro

Sanierung der Kirche St. Elisabeth

Die ehemalige Spitalkirche St. Elisabeth bedarf einer grundlegenden Sanierung. Statische und bauphysikalische Probleme an Dach, Fassade und Innenraum müssen behoben werden, um den Bestand des Denkmals dauerhaft zu sichern. Für die weitere langfristige Nutzung als Kirche sind auch die Elektro- und die Sanitärinstallation zu erneuern.

  • Bauherr: Kirchenstiftung St. Elisabeth
  • Projektleitung: Stadt Bamberg / Finanzreferat - Bauwesen
  • Projektgesamtsumme: 595.000 Euro
  • Förderbetrag des Bundes: 398.650 Euro
Sanierungsgebiet Sand

Ehemaliges Kloster St. Michael

Beim Michaelsberg handelt es sich um einen der frühesten Siedlungsbereiche Bambergs, wie archäologische Funde belegt haben. Die seinerzeit strategisch entscheidende Höhenlage gibt dem Michaelsberg noch heute eine stadtbilddominierende Lage im UNESCO-Welterbe. Das im 11. Jahrhundert gegründete Benediktinerkloster St. Michael wurde im 18. Jahrhundert umfassend baulich umgestaltet, erweitert und hochwertig ausgestattet. Gleichzeitig wurden großzügige Gartenanlagen geschaffen, die bis heute die Gestalt des Michaelsbergs prägen. Die Anlage des ehemaligen Benediktinerklosters besteht aus der Klosterkirche, den Abtei- und Konventgebäuden, dem Wirtschaftshof sowie Gärten mit diversen Nebengebäuden unterschiedlicher Nutzung. Die Abtei- und Konventsgebäude des Klosters nördlich der Michaelskirche wurden im 18. Jahrhundert nach Plänen Johann Leonhard Dientzenhofers errichtet. In den gleichen Zeitraum fällt auch die Anlage der ersten barocken Gärten, nämlich des Abtei- und Konventgartens.

  • Bauherr: Bürgerspitalstiftung
  • Projektleitung: Stadt Bamberg/Finanzreferat - Bauwesen
  • Projektgesamtsumme: 5.300.000 Euro
    1.440.000 Euro (2009 - 2013)
    3.861.000 Euro (2010 - 2014)
  • Förderbetrag des Bundes: 2.736.347 Euro
    1.100.000 Euro (2009 - 2013)
    1.636.347 Euro (2010 - 2014)

Umnutzung des ehemaligen Waisenhauses zum Jugendgästehaus

Das ehemalige Waisenhaus Unterer Kaulberg 30 in Bamberg soll in ein Jugendgästehaus umgewandelt werden. Die derzeitige uneinheitliche Nutzungen und auch Leerstände wirken sich negativ auf die Gebäudesubstanz aus und nutzen das Potential des Gebäudes nicht aus. Es bedarf dringend einer Gesamtsanierung, die zugleich eine angemessene einheitliche Nutzung möglich macht.

  • Bauherr: Stadtbau GmbH Bamberg
  • Projektleitung: Stadtbau GmbH Bamberg
  • Projektbegleitung seitens der Stadt Bamberg: Stadtplanungsamt
  • Projektgesamtsumme: 5.000.000 Euro
  • Förderbetrag des Bundes: 1.680.000 Euro

Sanierung der neuen Residenz - 1. Bauabschnitt

Die „Neue Residenz“ in Bamberg am Domplatz gelegen zählt zu den herausragensten Einzelbaudenkmälern innerhalb der UNESCO-Welterbestätte. Das Vorhaben umfasst die planerische Vorbereitung und die Umsetzung des 1. Bauabschnitts dringend erforderlicher baulicher und konservatorischer Maßnahmen. Ziele sind die nachhaltige Bewahrung vor Substanzverlusten am Gesamtbau sowie an einzelnen ausgewählten Raumfolgen.

  • Bauherr: Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen
  • Projektleitung: Staatliches Bauamt Bamberg
  • Projektbegleitung seitens der Stadt Bamberg: Stadtplanungsamt
  • Projektgesamtsumme: 2.500.000 Euro
  • Förderbetrag des Bundes: 825.000 Euro

Sanierung der ehehemaligen Kapelle St. Johannis - 2. Bauabschnitt

Ziel des Projektes ist es, die ehemalige Kapelle St. Johannis unter den Linden außen und innen vollständig in einen baulichen Zustand zu versetzen, welcher der Würde und der Denkmalwertigkeit des Gebäudes gerecht wird. Der Innenraum soll sowohl für kulturelle Veranstaltungen der Bürgerschaft, als auch für Veranstaltungen der benachbarten Kindergärten, Schulen und Kirchen genutzt werden. Hierzu umfasst das Projekt die vollständige Sanierung der gesamten Kapelle einschließlich eines kleinen Nebengebäudes für die Aufnahme von Sanitärräumen sowie der Neugestaltung des städtebaulichen Umfeldes.

  • Bauherr: Freundeskreis St. Johannis e.V.
  • Projektbegleitung seitens der Stadt Bamberg: Stadtplanungsamt
  • Projektgesamtsumme: 1.231.000 Euro
  • Förderbetrag des Bundes: 677.400 Euro

Wohnen im Welterbe - Sanierung der Tocklergasse 1

Projekt und Projektziele

Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, ein kleines, aber städtebaulich wichtiges, traditionelles Bamberger Gärtnerhaus umfassend zu sanieren und wieder Wohnzwecken zuzuführen. Alles in sehr bescheidenen Dimensionen aber innerhalb des Bamberger Stadtdenkmals von großer Bedeutung, weil die UNESCO-Welterbestätte Bamberg in besonderer Weise durch die Gärtnerstadt geprägt ist.

Bedeutung des Objektes

Schon die Adresse Tocklergasse Hausnummer 1 lässt darauf schließen, dass es sich bei dem Anwesen um ein Eckgebäude handelt. Tatsächlich ist die hier vorhandene Straßenecke keine rechtwinklige, sondern eine spitzwinklige. Dies bedeutet, dass die Mittelstraße genau auf die Fassade des Hauses Tocklergasse 1 / Ecke Mittelstraße zuführt und dem Gebäude somit eine ganz besonders hohe städtebauliche Bedeutung innerhalb des Stadtdenkmals und des UNESCO-Welterbes zukommt.

Bei dem Gärtnerhaus Tocklergasse 1 handelt es sich um einen eingeschossigen Satteldachbau aus dem 17. bzw. 18. Jahrhundert. Er ist nicht nur in der Gliederung seiner Baukörper original erhalten. Aufgrund des Sanierungsrückstaus ist auch die Inneneinteilung und Innenausstattung weitgehend erhalten. Somit ist hier die denkmalpflegerisch vorbildliche Sanierung eines Gärtnerhauses aus dieser Zeit möglich.

Die Wiedernutzung des Gebäudes zu Wohnzwecken unter weitgehender Bewahrung von Struktur und Substanz ist denkmalpflegerisch sehr zu begrüßen.

  • Bauherr: Privatperson
  • Projektbegleitung seitens der Stadt Bamberg: Stadtplanungsamt
  • Projektgesamtsumme: 439.000 Euro
  • Förderbetrag des Bundes: 115.000 Euro