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Datum: 27.04.2022

Bamberg denkt an Tschernobyl

Gedenken zum Jahrestag der Reaktorkatastrophe

Auf der Erbainsel erinnert ein Kunstwerk des südkoreanischen Künstlers Jin Mo Kang an die Explosion in dem ukrainischen Atomkraftwerk vor 36 Jahren. Bei der Gedenkveranstaltung an der „Tschernobyl-Schildkröte“ schwang auch große Betroffenheit durch den aktuell anhaltenden Krieg in der Ukraine mit.

2011 hat die Steinschildkröte ihren Platz am Regnitzufer nahe der Friedensbrücke auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände eingenommen: Auf dem Rücken liegend und mit den Beinen strampelnd steht sie symbolisch für die Hilflosigkeit nach dem schweren nuklearen Unfall, nur etwa 1700 Kilometer entfernt von Bamberg. Bei der Gedenkveranstaltung im Erbapark, zu der die Bamberger Landtagsabgeordnete Ursula Sowa geladen hatte, wurden die Erinnerungen noch einmal wach: Viele der Anwesenden wussten noch genau, was sie zum Zeitpunkt der Katastrophe gerade gemacht haben bzw. von welchen Ängsten die folgende Zeit geprägt war. Bei dem Vor-Ort-Termin mit Vertreter:innen des Bund Naturschutz Bayern waren auch Nanne und Udo Benker-Wienands anwesend. Sie hatten sich vor elf Jahren dafür engagiert, dass die Steinschildkröte als Mahnmal ihren Platz in Bamberg findet.

Dieses Jahr trugen zudem Schülerinnen der Waldorfschule das Gedicht „Der Zauberlehrling“ von Johann Wolfgang von Goethe vor und ließen die Zeilen vor dem Eindruck der Gedenkstunde auf die Zuhörer:innen wirken. 

Bambergs Zweiter Bürgermeister und Klimareferent, Jonas Glüsenkamp, bedankte sich im Nachgang bei allen Beteiligten für das Engagement rund um die Aktion. Er sieht es als wichtiges Zeichen, dass auch in Bamberg wieder eine Tschernobyl-Gedenkveranstaltung stattgefunden hat.