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Datum: 22.05.2023

Städtische Gebäude in der Benzstraße müssen saniert werden

Finanzsenat hat die Immobilien bei einem Ortstermin in Augenschein genommen.

Die Stadt Bamberg ist seit Jahren mit den Immobilien in der Benzstraße 9 beschäftigt. Das gilt für realisierte Zwischennutzungen, Planungen von Ausweichquartieren von Verwaltungsstandorten und eine notwendige energetische Sanierung. Am Mittwoch machte sich auch der Finanzsenat ein Bild von diesen städtischen Gebäuden. Ausführlich erläutert wurde dabei, warum dort eine umfassende energetische Sanierung stattfinden muss. Ohne diese Maßnahmen gibt es keinen Klimaschutz. Außerdem ist die Sanierung eine Voraussetzung, um die Räumlichkeiten als Verwaltungsgebäude zu nutzen. Die Stadtverwaltung hat den Finanzsenat von Anfang an und regelmäßig über den Zustand des Gebäudes, die laufenden Planungen und zwischenzeitliche Nutzungen informiert.

Im Jahr 2017 hat die Stadt Bamberg den ehemaligen Verwaltungskomplex der Ferngas Nordbayern GmbH in der Benzstraße vom damaligen Eigentümer Uniper Energy Sales GmbH erworben. Es handelt sich dabei um vier einzelne Gebäude mit einer Gesamtfläche von 8.540 Quadratmetern, die in den Jahren 1965, 1976, 1993 und 1995 errichtet wurden. Das Gebäude D mit Büro- und Produktionsflächen ist seitdem durchgängig vermietet.

Was getan werden muss

Die anderen Immobilien sind unterschiedlich stark sanierungsbedürftig. Vor allem das größte, bald 60 Jahre alte Gebäude, Teil C mit 3.155 Quadratmetern, erfordert kostenintensive Investitionen. Desolate Fenster müssen durch neue, energetisch hochwertige ersetzt werden, das Dach muss abgedichtet und gedämmt werden, die Haustechnik bedarf dringend einer Erneuerung. Auch werden ein Brandschutzkonzept mit Alarmierung, eine ungehinderte Entfluchtung sowie eine barrierefreie Erschließung benötigt, wenn die Immobilie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Die Gebäude A (Baujahr 1976) und B (1995) weisen ebenfalls erhebliche Mängel auf, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind, aber vor einer langfristigen Nutzung zu beheben wären. So stammen viele Installationen, Oberflächen und Fenster aus der jeweiligen Bauzeit und sind zu modernisieren, die Beleuchtung muss auf LED umgestellt werden, es fehlen unter anderem eine Schließanlage, eine ausreichende Abtrennung der Gebäudeteile und ein barrierefreier Zugang ins Hochparterre von Gebäude A. Die dortige Brandmeldeanlage muss bei Wiederaufnahme ersetzt werden, da die vorhandenen Melder mit radioaktivem Material bestückt sind und nicht mehr ersetzt werden können.

Datenschutz ist ein Problem bei den Großraumbüros 

Die Potenziale des Gebäudes in der Benzstraße werden regelmäßig anhand der aktuellen und künftigen Raumbedürfnisse der Stadtverwaltung geprüft und angepasst: Dabei wurde festgestellt, dass insbesondere die vorhandene Aufteilung in Großraumbüros einiger Gebäudeteile den gesetzlichen Anforderungen des Datenschutzes bei Publikumsverkehr widerspricht. Deshalb hat die Stadtverwaltung gehandelt. So wurden Flächen in diesen Gebäuden mehrmals vorübergehend zwischenvermietet, wenn dies möglich war. Zum Beispiel in der Corona-Zeit für eine Telefonhotline eines regionalen Unternehmens oder an eine Bamberger Fahrschule. Außerdem sind die Parkplätze an eine Autovermietung vergeben worden. Ferner wurde und wird das Gebäude C auch durch städtische Ämter als Backoffice-Bereich genutzt.

In einer angespannten Haushaltslage können die städtischen Immobilien nicht auf einmal und insgesamt saniert werden. Mit Rücksicht auf die Finanzkraft der Stadt Bamberg haben Verwaltung und Politik nicht die Benzstraße an die erste Stelle des Sanierungsprogramms gesetzt, sondern Schulen und zwingend notwendige Maßnahmen zum Gebäudeunterhalt. Sobald die finanziellen Ressourcen und die personellen Kapazitäten es zulassen, soll die Kostenermittlung für die vorgesehene energetische Sanierung der Benzstraße erfolgen.

Regelmäßig über Leerstände berichtet

Das Immobilienmanagement hat den Stadtrat über Zustand, Zwischennutzungen und Perspektiven für leerstehende Gebäude im Besitz der Stadt Bamberg regelmäßig informiert. Alle Immobilien, die sich im städtischen Eigentum befinden und aus unterschiedlichen Gründen nicht genutzt werden können, sind Bestandteil dieser Sachstandsberichte. Das gilt ausdrücklich auch für die Immobilien in der Benzstraße 9: Entsprechende Informationen gab es in den Finanzsenatssitzungen im Oktober 2021, im April 2022 und zuletzt im Mai 2023. Die beteiligten Stadträt:innen hatten die Möglichkeit, sich einzubringen, Anträge zu stellen oder Vorschläge zu machen.

Unabhängig davon wird die Stadtverwaltung das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ältestenrats setzen. Auch in diesem Rahmen sollen die Umzugspläne der Stadtverwaltung diskutiert werden.