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Datum: 24.04.2023

"Bamberg nimmt Rücksicht"

Kampagne des Seniorenbeirats wirbt für Rücksicht im Straßenverkehr

Schon gewusst: Das Thema Rücksichtnahme ist in der Straßenverkehrsordnung verankert. „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht“, heißt es dort in Paragraph 1. Klingt eigentlich einfach und auch selbstverständlich. Aber im Alltag vermissen viele Menschen eben jene gewünschte Vorsicht und Rücksichtnahme. Nur 20 Prozent der Verkehrsteilnehmenden sind laut des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) der Meinung, dass das Verkehrsgeschehen in ihrer Umgebung derzeit von gegenseitiger Rücksicht geprägt ist. Diese Meinung teilen auch die Mitglieder der themenbezogenen Arbeitsgruppe Mobilität (TAG) des Seniorenbeirates der Stadt Bamberg und haben deswegen die Kampagne „Bamberg nimmt Rücksicht“ ins Leben gerufen.

Ziel der Kampagne ist es, dass jeder einzelne sein Verhalten reflektiert und mehr Rücksichtnahme in seinem Alltag einfließen lässt.

„Uns geht es dabei vor allem darum, dass das Miteinander von allen Verkehrsbeteiligten gestärkt wird, also Fußgänger, Rad- und Autofahrer sowie Bus- und Bahnreisende mehr Verständnis füreinander haben und mehr Rücksicht auf ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Handicap nehmen“, erklärt Gerhard Weiß, der Sprecher der TAG Mobilität der sich, wie auch seine Mitstreiter:innen seit 2020 aktiv im Seniorenbeirat beteiligt.

Zusammen mit Schüler:innen der 10. Klassen des Eichendorff-Gymnasiums und ihrer Kunstlehrerin Eva Fauth hat die TAG eine Plakatreihe entwickelt, die auf die unterschiedlichsten Probleme im Straßenverkehr hinweisen. So deutet beispielsweise ein Plakat, auf dem der Sensemann im Rückspiegel eines Autos lauert, auf die Gefahren des Toten Winkels hin, also auf Bereiche außerhalb des Fahrzeugs, die Fahrende trotz Spiegel nicht oder nur schlecht einsehen können. Gerade für Radfahrende und Fußgänger ist das besonders gefährlich – denn sie drohen übersehen zu werden, die Folgen können tödlich sein. Deswegen ist es wichtig, nicht nur in den Spiegel zu schauen, sondern sich auch nochmals umzudrehen und zu vergewissern, dass niemand kommt.

Wie schwierig es für Menschen im Rollstuhl ist, in einen Bus hineinzukommen, zeigt ein anderes Plakat. Der Einstieg sieht aus wie eine lange, steile Treppe – was er natürlich nicht ist, aber von vielen Rollstuhlfahrenden als solche empfunden wird. Mit einem leichten Handgriff ist es möglich diesen Menschen beim Einsteigen zu helfen – vorausgesetzt man ist aufmerksam, registriert die Person im Rollstuhl und man ist sich bewusst wie schwierig es für Rollstuhlfahrende ist, in den Bus zu gelangen.

Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp unterstützt die Kampagne des Seniorenbeirates, denn, „es geht dabei eben genau um diese Zusammenhänge: Sich bewusst zu machen, dass man zunächst einmal bei sich selbst anfangen sollte. Dass man Regeln einhält und Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen nimmt. Nur so können wir alle gemeinsam dafür sorgen, dass wir uns innerhalb eines komplexen Straßenverkehrssystems so bewegen und handeln, dass wir weder uns selbst noch andere gefährden.“ 

Stefanie Hahn, Seniorenbeauftragte der Stadt Bamberg freut sich sehr über die Initiative der TAG. „Das ist die größte Kampagne, die der Seniorenbeirat in seiner Geschichte auf den Weg bringt.“

Die Plakatreihe „Bamberg nimmt Rücksicht“ ist in einer ersten Phase ab heute, 24. April, zwei Wochen lang an insgesamt 130 Plakatwänden und Litfaßsäulen im Stadtgebiet und auch in den Linienbussen der Stadtwerke Bamberg zu sehen. Im Herbst, nach Schuljahresbeginn, soll die Kampagne dann fortgesetzt werden.