Biber verirrt sich ins Parkhaus
Tierischer Rettungseinsatz auf dem Gelände des Klinikums am Bruderwald erfolgreich
Ein Biber hat vor kurzem für Aufregung im Parkhaus des Klinikums am Bruderwald gesorgt, als er sich dort verirrt hatte und eine ungewöhnliche Art des Reisens antrat. Der zuständige Biberberater Jürgen Vollmer und Thomas Fischer, Naturschutzbeauftragter beim Klima- und Umweltamt der Stadt Bamberg, wurden umgehend informiert, nachdem Klinikmitarbeiter berichteten, dass das Tier bereits seit drei Tagen auf dem Parkdeck gesichtet wurde.
Die Wasserschutzpolizei Bamberg wurde zur Amtshilfe angefordert, und auch die Biberberaterin für Nordbayern, Berit Arndt, war vor Ort. Nach einer kurzen Suche wurde der erschöpfte Biber auf dem dritten Parkdeck in einer Ecke gefunden. „Biber können mit ihren scharfen Zähnen große Bäume fällen, und niemand möchte von einem gebissen werden. Daher haben wir vorsorglich eine Mülltonne mitgebracht, um den Biber schonend einzufangen“, erklärte Polizeihauptkommissar Matthias Stingl.
Mit viel Fingerspitzengefühl wurde die Mülltonne neben dem Biber positioniert, und das Tier konnte behutsam in die Tonne getrieben werden. „In der Nähe des Klinikums gibt es nur zwei Weiher, die für einen Biberlebensraum zu klein sind. Daher haben wir entschieden, den Biber an der Regnitz wieder freizulassen“, so Thomas Fischer. Im Dienstfahrzeug der Wasserschutzpolizei trat der Biber dann seine ungewöhnliche Reise in der Mülltonne an und wurde nach einer kurzen Überfahrt an der Regnitz wieder freigelassen.
„Biber sind im Bamberger Stadtgebiet an allen geeigneten Gewässerabschnitten verbreitet. Eine Biberfamilie besteht in der Regel aus den Elterntieren und zwei Generationen von Jungtieren. Wenn die nächsten Jungtiere geboren werden, machen sich die ältesten Jungtiere auf die Suche nach neuen Revieren. In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass die Tiere an ungeeigneten Orten stranden“, so Jürgen Vollmer, Biberbeauftragter der Stadt Bamberg.
Es ist wichtig zu beachten, dass Biber unter besonderem Artenschutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz stehen. Sie dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden, und ihre unterirdischen Bauten, wie beispielsweise die Biberburg, dürfen nicht beeinträchtigt werden. Die örtliche Untere Naturschutzbehörde ist für die Biber zuständig und arbeitet eng mit der Biberberatung zusammen, um solche Situationen zu klären.
Die Stadt Bamberg erinnert alle Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer daran, ihre Vierbeiner in der Nähe von Gewässern an der Leine zu führen. Diese Maßnahme ist nicht nur im Interesse der Sicherheit der Hunde, sondern auch zum Schutz der heimischen Tierwelt. Durch das Anleinen der Hunde schützen wir nicht nur Tiere wie z.B. Biber, sondern auch die natürliche Umgebung.