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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2011/0171-61

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Beratungsfolge

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I.              Sitzungsvortrag:

 

Inhaltsübersicht:

 

1.       Ausgangslage

2.       Bericht zur Testphase 1.4.2010 bis 31.3.2011

3.       Resonanz der Anlieger

4.       Alternativen ( Abwägung zukünftiger Standort)

5.       Weiteres Vorgehen

 

 

 

1.    Ausgangslage

 

In den vergangenen Jahren wurde Bamberg bei den Veranstaltern von Flusskreuzfahrten immer beliebter und es konnte ein stetiger Zuwachs in diesem Bereich verzeichnet werden. Der Ablauf gestaltet sich folgendermaßen: Die Schiffe legen im Hafen Bamberg oder einem nahe gelegenen Schiffanleger an und werden mit Shuttlebussen in die Innen- bzw. Altstadt von Bamberg gebracht. Im Jahr 2008 wurde im Bamberger Hafen die Anlegestelle ausgebaut und in der Folge kam es am ehemaligen Ein- und Ausstieg für Shuttlebusse in der Kapuzinerstraße oft zu Behinderungen anderer Verkehrsteilnehmer aus Raummangel für mehrere Busse und deren Passagieren.

 

Im regionalen ÖPNV befanden sich bis vergangen März die Bushaltestellen in der Nähe vom ZOB in der Willy-Lessing-Straße. Die Situation dort war auf dem Gehweg zu Mittagszeit äußerst beengt und potentielle Gefahren für wartende Fahrgäste (zumeist Schüler) durch den starken Verkehr und die Nähe zur Busspur konnten nicht von der Hand gewiesen werden.

In beiden Fällen herrschte dringender Handlungsbedarf um Gefahrenpotentiale zu entschärfen.

 

Dies wurde bereits im Laufe des Mediationsverfahren "Zukunft Innenstadt Bamberg“ erkannt und wurde im Aktionsplan dazu festgehalten. Am 22. Oktober 2008 wurde dieser im Stadtrat beschlossen. Konkret handelt es sich um eine neue Ein- und Ausstieg für Flusskreuzfahrer am Schönleinsplatz und die Neugestaltung der Südlichen Promenadestraße mit Haltestellen für den Regionalbusverkehr.

 

 

Beschlusslage:

 

Zunächst wurde nach einem geeigneten Standort für die Transferbusse der Flusskreuzfahrer gesucht und erkannt, dass in der südliche Promenade die Möglichkeit besteht, durch Nutzung beider Gruppen mit wenig Raumbedarf für alle eine geeignete Lösung zu finden. Außerdem wurde im Sitzungsvortrag vom 24. November 2009 bereits der Alternativstandort zur südlichen Promenade am Schönleinsplatz diskutiert. Der damalige Beschluss lautet:

 

Abbildung 1: Auszug Beschluss im Stadtentwicklungssenat vom 24.11.2009

 

Da wegen der winterlichen Witterungsverhältnisse der Termin für Ummarkierungsarbeiten nicht gehalten werden konnte, wurde in einem Zwischenbericht am 10. März 2010 erneut dem Stadtentwicklungssenat berichtet, der neue Starttermin zum 1. April 2010 und die optimierte Planung vermittelt.

 

Zusammengefasst wurden die Ziele verfolgt:

 

§         Am Kranen / Kapuzinerstraße nicht länger Ein- und Ausstieg der Transferbusse

§         Sperrung Lange Straße für Schwerlast- und Reisebusverkehr

§         Reduktion innerstädtisches Kurzzeitparken am Straßenrand im Rahmen des Parkraumbewirtschaftungskonzepts

§         Mehr Sicherheit für wartende Fahrgäste am Straßenrand

 

In Zusammenhang mit dem Parkraumbewirtschaftungskonzept wurde auch die Reduzierung des oberirdischen Parkraums im betroffenen Abschnitt der Promenadestraße diskutiert und durch die Umnutzung weitgehend realisiert und Bewohnerparken am Schönleinsplatz ermöglicht.

 

Damit konnte am 1. April 2010 die Testphase für ein Jahr beginnen.

 

Bereits zu Beginn der Testperiode wurde die Lange Straße für den Busverkehr (ausgenommen Linienverkehr) gesperrt. Mit dem Jahreswechsel 2010/11 wurde auch die Sperrung für den Schwerverkehr umgesetzt.

 

 

 

Abbildung 2: Nutzung südliche Promenade (Planausschnitt, Stand Ende 2010)

 

 

2.    Testphase

 

Ab Einführung der Regionalbushaltestellen und Ein- und Ausstieg für Transferbusse der Flusskreuzfahrer beobachtete das Stadtplanungsamt den Parallelbetrieb an den Halltestellen und den allgemeinen Verkehrsablauf. Ebenso gab es für die Busunternehmer, wie auch für Anlieger, die Möglichkeit sich bei Auffälligkeiten im Rahmen der Evaluation an das Stadtplanungsamt zu wenden.

Es wurden 10 längerfristige Beobachtungen zu ausgewählten Zeitpunkten durchgeführt:

 

§         Flusskreuzfahrer waren angekündigt

§         Vor Schulbeginn

§         Zur Mittagszeit

§         Bei konkreten Beschwerden

§         Bei Schulende

 

Zusätzlich waren für ungefähr 50 Stichproben zu unterschiedlichen Zeitpunkten Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes vor Ort. Dazu gingen verschiedene Rückmeldungen ein.

 

 

Rückmeldungen

 

§         3mal Störungen im Ablauf (Busunternehmen)

§         Störungen Juli und August, als mehrere Schiffe in Bamberg gleichzeitig waren (Unterschriftenaktion der IG Promenade), vgl. Anlage 1

§         Schreiben des Bürgervereins Bamberg Mitte, vgl. Anlage 2

§         Meldungen von 5 Einzelpersonen/-häusern

§         Antrag Stadträtin Reinfelder, vgl. Anlage 3

§         Schreiben Hr. Dr. Ruderich, vgl. Anlage 4

 

Inhaltlich wurde mit ca. 70 Unterschriften aus allen Gebäuden, die an Straßenzug angrenzen, u.a. folgendes beanstandet:

 

§         Jetzige Belastungen, die Straße, Gebäude und Menschen nicht ertragen können

§         Wertminderung der Immobilien

§         Taxistand und Lieferzone hätten sich nicht bewährt

§         „Verkehrschaos“ zu Stoßzeiten

§         Falsch stehende Reisebusse

 

In der Folge wurden durch die Stadtverwaltung verschiedene Maßnahmen ergriffen, um kurzfristig Abhilfe zu schaffen und konkrete Punkte zu untersuchen

 

§         Die Zufahrt der Villa Wassermann wurde häufig verstellt, deshalb wurde die Markierung mit Zickzackstrich ergänzt.

§         Nach Meldungen über teilweise als chaotisch empfundene Verhältnisse, wurde bei der jährlichen Verkehrsschau eine Ortsbegehung organisiert.

§         Durch Anlieger wurde die Vermutung geäußert, dass die Feinstaubwerte durch mehr Busverkehr zu hoch ansteigen könnten. Durch das Umweltamt wurden Vorher-/Nachheruntersuchungen der Feinstaubwerte durchgeführt.

§         Durch den Taxistand kam es bei Hotel Central / Seniorenwohngruppe zu Beschwerden über Störung der Nachtruhe. Schallmessungen sollten die nachprüfen.

§         Nachdem es zur Mittagszeit durch Transferbusse zu Behinderungen des Regionalverkehrs gekommen war, hielten die Busse der Flusskreuzfahrer in der Spitzenzeit in der Willy-Lessing-Straße.

 

 


 

Erfahrungsaustausch:

 

Zum Ende des Evaluationszeitraums trafen sich die beteiligten Busunternehmen, städt. Stellen, sowie Gästeführer und polizeilicher Verkehrssachbearbeiter zu einer gemeinsamen Bilanzkonferenz, um die gemachten Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Alternativen zur jetzigen Abwicklung der Verkehre zu finden. Im Lauf der Besprechung bildeten sich zwei wesentliche Meinungsbilder zum Standort südliche Promenade heraus.

 

§         Breite Zustimmung gab es im Teilnehmerkreis für die südliche Promenade als Standort für eine dauerhafte Abwicklung des Regionalverkehrs, vor allem wegen dem hohen Schüleraufkommen.

§         Zur Frage ob auch die Flusskreuzfahrer den Ein- und Ausstieg weiterhin an dem Standort abwickeln sollten, konnte keine Übereinstimmung aller hergestellt werden (wegen gegenseitiger Behinderung der beiden Haltestellennutzergruppen zu Hauptabfahrtszeiten im Regionalverkehr).
 

 

Ergebnis:

Somit wurden Alternativen zur Lösung des Problems eingebracht und eine Aufsplittung der Nutzungen gefordert. Vorschläge aus der Runde:

 

§         Linien mit wenig Schüleraufkommen und Weiterfahrt in Richtung Markusplatz in die Willy-Lessing-Straße verlegen

§         Linien mit hohem Schüleraufkommen unter den Fahrgästen in der südlichen Promenade belassen

§         Alternativhaltestellen für Flusskreuzfahrer, Standort Schönleinsplatz vor der ehemaligen Stadtsparkasse einrichten

(vgl. Anlage 5, Protokoll vom 9.12.2010)

 

 

Stellungnahmen

 

Im Nachgang wurden die Beteiligten zur schriftlichen Stellungnahme aufgefordert, vgl. Anlage 6.

 

Hieraus gehen wiederum viele divergierende Einzelinteressen hervor. Das Meinungsbild reicht von einem mittlerweile eingeführten und weitgehend gut funktionierenden Standort für Flusskreuzfahrer an der südlichen Promenade (vgl. TKS), über Forderungen nach klaren Regelungen wer wo zu halten hat (vgl. Fa. Basel), bis hin zu Vorschlägen von Alternativstandorten (vgl. Metzner) und der allgemeinen Befürwortung eines Alternativstandorts für Transferbusse der Flusskreuzfahrer um Spitzen abzufedern (vgl. STWB).

 

Der Ablauf wird selbst seitens der Busunternehmer unterschiedlich bewertet. Hauptsächlich wurden folgende Punkte genannt:

 

§         Störungen wurden bei der Ein- und Ausfahrt in die südliche Promenade wahrgenommen, die engen Kurvenradien waren oft durch falsch parkende Fahrzeuge noch weiter eingeengt (vgl. Fa. Basel). Abhilfe wäre durch verdichtete Kontrollen zu erreichen.

§         Auch sei der Platz zu knapp, wenn in der Mittagszeit an Tagen mit hohem Aufkommen an Flusskreuzfahrern die Überschneidung mit den Regionallinien vorkommt. Offensichtlich klappt im Allgemeinen das Miteinander. Zu Spitzenzeiten mit Doppelnutzung und unkalkulierbaren Standzeiten der Flusskreuzfahrer traten Probleme auf. Eine Entzerrung wird notwendig.

§         Dennoch wurde durch die Fa. Hasler, die als Busunternehmen bei beiden Nutzergruppen vertreten ist, festgestellt, dass lediglich drei Zwischenfälle mit massiver gegenseitiger Behinderung auftraten. Nachdem die Flusskreuzfahrer in der Mittagszeit in die Willy-Lessing-Straße gekommen ist.

§         Da einige Teilnehmer nach dem Erfahrungsaustausch keine oder nur Bezug nehmend auf das Protokoll vom 9.12. Stellung bezogen, wird vorausgesetzt, dass dieses Ergebnis mit getragen wird.

§         Die ebenfalls beteiligten Gästeführer und der Tourismus- und Kongressservice (TKS) beurteilen den Standort als überwiegend positiv, da hier die Lage zur Innenstadt sehr günstig ist und viele Bedürfnisse der Gäste ohne Probleme befriedigt werden können. Die Parallelabwicklung an einem Standort verlief nach Ansicht des TKS bis auf wenige Tage nahezu störungsfrei.

 

 

3.    Resonanz der Anlieger

 

Wie bereits erwähnt wurde auch durch die Anlieger die Situation kritisch betrachtet und die Stadtverwaltung erhielt entsprechend Feedback. Als Beurteilung der Situation gingen mit ca. 70 Unterschriften aus dem Straßenzug im November 2010 eine absolut negative Beurteilung der Neuregelung ein, mit der Forderung nach Reduzierung von Feinstaub und Lärm, sowie der kompletten Rücknahme der Erweiterung der Haltestellen. [vgl. Anlage 1]

Ebenfalls engagierte sich die Geschäftsführung des Hotels Central in dieser Sache als Einzelunternehmen, wie auch in der IG Promenade.

 

Um in Bezug auf Feinstaub- und Lärmwerte verlässliche Werte zu erhalten unternahm das Umweltamt der Stadt Bamberg Messungen zum Immissionsschutz. Hierzu ist entsprechend die Stellungnahme als Anlage 7 beigelegt. Zusammengefasst sind die Ergebnisse, dass der Buslärm keine Überschreitungen der Grenzwerte verursacht, allerdings sind am Taxistand zur Nachtzeit durch laufende Motoren und Unterhaltungen Abhilfemaßnahmen geboten. Der ermittelte Feinstaubmittelwert ist vergleichbar mit anderen innerstädtischen Werten und liegt unter dem Immissionsgrenzwert. [vgl. Anlage 7]

 

Nach einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch Mitte Februar mit Bürgerverein Mitte und IG Promenade wurden entsprechend Stellungnahmen zur Beurteilung der Testphase eingeholt. Diese sind als Anlage 2 und 9 beigelegt. Im Wesentlichen wurden folgende Vorschläge von beiden Gruppen eingereicht:

 

§         Entzerrung des Busverkehrs à die Busse für Flusskreuzfahrer sollten vor der Sparkasse am Schönleinsplatz halten

§         Minderung der Lärmbelastung am Tag und in der Nacht à Verlegung des Taxistandes

§         mit Rußpartikelfilter ausgestattete Busse einsetzen

§         Busse müssen grundsätzlich beim Halten und Warten den Motor abschalten. Hierauf muss immer wieder von städtischer Seite hingewiesen werden

 

Die Position der IG Promenade hat sich im Verlauf der Testphase von kompletter Ablehnung zu Lösungsansätzen und Kompromissbereitschaft entwickelt. Dennoch ist dieser Gruppe und auch dem BV Mitte eine Entzerrung der Situation in der südlichen Promenade wichtig.

 

Ebenfalls gingen durch die Freunde des Weltkulturerbes Bamberg e.V. Anregungen und Kritik zum Thema ein. Einer von dieser Seite angedachte Erweiterung der Haltestellen für Regionalbusse in die Franz-Ludwig-Straße (Bussteige N bis Q) zu Gunsten der Flusskreuzfahrer in der südliche Promenade, kann von Seiten der Verkehrsbetriebe der Stadt Bamberg nicht zugestimmt werden. [Siehe Anlage 4]

 

 

4.    Alternativen für Flusskreuzfahrer

 

In den verschiedenen Stellungnahmen zur Testphase wurden je nach Sichtweise die unterschiedlichsten Verbesserungsvorschläge eingebracht bzw. das Konzept für einen Ein- und Ausstieg in der Bamberger Innenstadt bis auf wenige verbesserungswürdige Punkte für gelungen befunden. Im Nachfolgenden werden diese Vorschläge in alternativen Varianten vorgestellt.

 

a)    Markusplatz

b)   Schillerplatz

c)    Willy-Lessing-Straße zusammen mit südlicher Promenade

d)   südliche Promenade

e)    Schönleinsplatz

 

 

a)   Markusplatz

 

Antrag

 

Frau Stadträtin Reinfelder stellte am 17.11.2010 den folgenden Antrag:

 

„Der Beschluss des Stadtentwicklungssenates vom 09.11.2009 ist teilweise aufzuheben und

die Haltestelle der Transferbusse der Flusskreuzfahrer sind an den Markusplatz (hilfsweise

in die Mußstraße) zu verlegen.

Die Haltestellen für die Regionalen Omnibusverkehr sind wieder in die Willy Lessing Straße

zu verlegen (die Haltestellen für die ausschließliche Andienung der Schüler bleiben an der

Promenade).“

[vgl. Anlage 3]

Zunächst noch einige Erläuterungen zum Antrag:

In der Begründung wurde geschildert, dass sich die auf ein Jahr begrenzte Regelung aus Sicht der Bürger nicht bewährt hätte und die aufgetretenen Missstände in Bezug auf die Lärm- und Abgasbelastung sowie die Erschütterungen des angrenzenden Einzeldenkmals ,,Villa Wassermann" zu Recht beklagt würden. Leider wurde an dieser Stelle nicht auf Details eingegangen, so dass auf die bereits aufgeführte Stellungnahme des städt. Umweltamtes [vgl. Anlage 5] verwiesen werden kann. Der Stadtverwaltung liegen auch keine Erkenntnisse vor, inwiefern die Bushaltepunkte die Gebäude an der Straße durch Erschütterungen beeinflussen könnten.

Ebenfalls wurde angeführt, dass der vorgeschlagene Kompromiss weiterhin der Sicherheit der mit dem ÖPNV ankommenden und abfahrenden Kinder diene und die Belastungen vermindere. Leider kann bei den Buslinien keine Trennung zwischen Schüler-ÖPNV und „regulärem“ ÖPNV gemacht werden. Buslinien (auch Regionalbuslinien mit hohem Schüleraufkommen) stehen bis auf wenige Ausnahmen auch immer der Allgemeinheit zur Verfügung.

Ebenfalls ist an dieser Stelle darauf aufmerksam zu machen, dass auch im Bereich Mußstr. / Markusplatz Anwohner, die eventuelle Veränderungen die mit erhöhter Lärmbelästigung einhergehen sicherlich auch bemerken würden. So hat der Markusplatz in dieser Hinsicht keinen Standortvorteil.

 

Ein Ausweichen auf den Ein- und Ausstieg an der Mußstraße sollte unter allen Umständen vermieden werden, da an dieser Stelle bereits der allgemeine touristische Busverkehr abgewickelt wird.

 

 

Standortuntersuchung

 

Der Markusplatz liegt gerade außerhalb der Weltkulturerbegrenze und im Stadtdenkmal Bamberg. Die heutigen Nutzungen sind außerhalb der Grünfläche geprägt von Anliegerverkehr auf der nördlichen Seite und auf der südlichen Seite durch den Erschließungsverkehr der umliegenden Wohngebiete, der Konzert- und Kongresshalle, sowie des Universitätsstandorts. Bereits heute befinden sich Haltestellen der Regionalbusse und der Bamberger Stadtwerke dort.

 

Nach Neueinführung der STWB-Haltestelle Markusplatz vor dem Universitätseingang der Linie 906 (Ersatz für Haltestelle Weide) wurde bereits die Haltstellenanordnung verändert, wie im obigen Plan ersichtlich ist.

 

Als unbedarfter Betrachter gewinnt man so den Eindruck, dass die Situation in Bezug auf eine Doppelnutzung von Flusskreuzfahrer- und Linienbussen der in der südlichen Promenade entspricht. Das stimmt nur bedingt. Dies geht auch aus den erhaltenen Stellungnahmen der Regionalbusbetreiber hervor [vgl. Anlage 8]

 

Abbildung 3: Haltestellen am Markusplatz (Stand Feb. 2011)

 

 

 

Zunächst kann die Haltestelle der Linie 906 nicht eingebunden werden, da diese im 15-min Takt verkehrt und die Wahrscheinlichkeit einer Blockade durch einen wartenden Bus der Flusskreuzfahrer sehr hoch ist. Der Raum der Haltestelle der Stadtbuslinie 906 und der Kreuzung kann wegen der Anfahrbarkeit an den Bordstein und der Nähe zum Kreuzungsbereich nicht genutzt werden.

So blieben für die nähere Betrachtung noch die fünf Haltestellen Hasler / Basel / Hümmer / Kuchenmeister / OVF. Der Unterschied liegt darin, dass hier oft Endhaltestellen der Linienbetreiber liegen, wo Zeit bis zur Weiterfahrt gepuffert wird. Dies ist beispielsweise bei der Linie Hasler 940 und auch bei der Fa. Metzner der Fall. Leider erhielten wir nur von drei Busunternehmen Auskunft, so dass lediglich noch die Situation der Fa. Basel geschildert werden kann, die hier ein hohes Schüleraufkommen bei den Fahrgästen zu verzeichnen hat.

Lediglich vier zusammenhängende Haltestellen wären bei Doppelnutzung für den Gästetransfer zum Hafen sinnvoll nutzbar.

 

Die Wegeführung wäre hier eine relativ kurze Schleife über Hafenstraße – Margaretendamm – Löwenstraße – Markusplatz und zurück über die Mußstraße – Regensburger Ring – Hafenstraße. Da diese Schleifenlösung ohne Belastung der Kernstadt geschieht, ist dies ein klarer Standortvorteil zu den in b) bis e) beschriebenen Varianten.

 

Alternativ sind auch weitergehende Nutzungsänderungen im Bereich Markusplatz denkbar, um die unerwünschte doppelte Nutzung der bestehenden Haltestellen zu vermeiden.

§         Regionalbushaltestellen in der Pfeufferstraße

§         Regionalbushaltestellen auf der anderen Seite am Markusplatz

 

Bei beiden nachfolgend beschriebenen Varianten würden die heutigen fünf Haltestellen zukünftig durch die Transferbusse der Flusskreuzfahrer genutzt und die Regionalbusse erhalten neben der Haltestelle Metzner drei weitere im nahen Umfeld.

 

Der Straßenraum in der Pfeufferstraße ist im ersten Abschnitt bis zum hinteren Eingang Canisiusheim für drei Bushaltestellen für die Regionallinien ausreichend. Derzeit bestehen hier Dauerstellplätze für Pkw, die dann nicht mehr nutzbar wären. Nachteilig würde sich diese Anordnung bei der Abfahrt, die über die Hornthalstraße erfolgen müsste, auswirken. In diesem Bereich besteht eine hohe Wohnnutzung.

 

Die zweite Alternative am Markusplatz bietet sich, wenn man die Schrägparker von den jetzigen Haltestellen bis Haus Nr. 20 mit in Betracht zieht. So könnten auf der anderen Platzseite auch drei weitere Haltestellen eingerichtet werden. Diese wären dann für die regionalen Buslinien vorgesehen und die heutigen Haltepunkte, mit Ausnahme der Stadtwerkehaltestelle, wären für die Flusskreuzfahrer reserviert. Die Shuttlebusse würden in diesem Fall die o.g. Schleife über die Mußstraße nehmen.

 

Die Anordnung des regionalen Linienbusverkehrs in der südlichen Promenade würde in allen drei beschriebenen Fällen wie in der Testphase bleiben.

 

Von allen drei Varianten ist jedoch Abstand zu nehmen, da die Abfahrt der Busse in sensiblen Wohngebieten eine spürbare Mehrbelastung bedeutet.

 

b)  Schillerplatz

 

Von der Fa. Metzner wurde auch der Schillerplatz, genauer der Haltepunkt für Theaterbusse, als Alternative genannt.

 

Derzeit besteht die Möglichkeit für zwei Busse dort zu halten wo auch bereits die „Bamberger Bahn“ fährt. Die Kfz-Stellplätze dort zu Gunsten der Flusskreuzfahrer abzuschaffen würde auch keine Lösung zur Entzerrung bringen, da durch die großen Kurvenradien die Befahrbarkeit bei der Ausfahrt und Rückfahrt über die Richard-Wagner-Straße in Richtung Hafen nicht gegeben ist. Auch wäre hier in keinem Fall abgedeckt, wenn zwei Kreuzfahrtschiffe in Bamberg anlegen und 4 bis 6 Transferbusse nahezu gleichzeitig starten. So würden hier im schlimmsten Fall ankommende Transferbusse auf der Fahrbahn warten müssen, bis der Bushalt wieder frei und befahrbar ist.

 

c)   Willy-Lessing-Straße

 

Um eine Entzerrung der Situation in der südlichen Promenade zu erreichen, ist auch die Variante denkbar, dass der Regionalverkehr weiterhin im Bereich wie heute und die Flusskreuzfahrer entlang der Willy-Lessing-Straße abgewickelt wird.

 

Bereits in der Testphase wurde zu Spitzenzeiten, wo eine gegenseitige Behinderung der beiden Nutzergruppen wahrscheinlich war, in den unten dargestellten Bereich der Willy-Lessing-Straße ausgewichen.

Diese Lösung hätte den Vorteil, dass die Fahrgäste der Regionalverkehr (hohes Schüleraufkommen) weiter abseits einer Hauptverkehrsstraße warten können und der Linienverkehr als einziger Nutzer unbehindert von anderen Bussen abgewickelt werden kann.

 

Der Ablauf an der Busspur mit wartenden Flusskreuzfahrtgästen würde dann dem Szenario entsprechen, wie bereits vor der Testphase mit den Haltestellen der Regionallinien. Der Raum würde selbst für Spitzentage mit mehreren Schiffen in Bamberg und ca. 6 eingesetzten Transferbussen gleichzeitig genügen.

 

Die Busspur ist dann in den Minuten des Ein- und Ausstieg nicht befahrbar, was bedeutet, dass neben dem Linienverkehr auch der Radverkehr in der normalen Fahrspur der vielbefahrenen Willy-Lessing-Straße mitfährt.

 

 

 

 

Abbildung 4: mögliche Nutzung der Busspur in der Willy-Lessing-Straße


 

d)  Südliche Promenade

 

Wie eingangs im Kapitel Testphase berichtet, verlief das Jahr Testphase mit wenigen dokumentierten Ausnahmen in Doppelnutzung (Flusskreuzfahrer und Regionalbussen) gut. Dennoch zeigten die verschiedenen Stellungnahmen an, wie wichtig eine Entzerrung der Situation zu Spitzenzeiten ist.

 

Denkbar ist hier, dass die Haltestellen teilweise weiter gemeinsam genutzt werden könnten. Um eine Entzerrung zu erreichen, können manche Linien mit wenig Schüleraufkommen den alten Haltestellenstandort in der Willy-Lessing-Straße anfahren, andere Linien verbleiben in der südlichen Promenade.

 

Der Linienbetreiber Basel äußerte sich bereits zu den Vorteilen des Haltepunktes Willy-Lessing-Straße, könnte mit Fahrplananpassung aber auch weiter in der südliche Promenade abfahren. Auch die Betreiber Hümmer, Hasler und Kuchenmeister können sich einen Halt in der Willy-Lessing-Straße vorstellen. Die OVF (DB Bahn Frankenbus) legt großen Wert auf eindeutige Haltestellenzuweisung, ohne Doppelnutzung mit den Flusskreuzfahrern.

 

Räumlich können die Haltestellen, wie in Abb. 3 dargestellt, angeordnet werden.

 

Eine Aufteilung der Regionalbushaltestellen führt außerdem zu einer unübersichtlichen Situation für die Fahrgäste, besonders für unregelmäßige Nutzer. Dies sollte im Allgemeinen vermieden werden, kann aber durch Ausschilderung/Lageplan kompensiert werden.

 

Die Gästeführer und der TKS, als Dienstleister und Organisatoren für die Flusskreuzfahrer, sehen diesen Standort als eingeführt und sehr gut geeignet.

e)   Schönleinsplatz

Von Anliegern, gleichermaßen wie von einigen Busunternehmen wird der Bereich vor der ehemaligen Stadtsparkasse am Schönleinsplatz als gut geeigneter Ein- und Ausstieg für Flusskreuzfahrer angesehen. Dieser Standort wurde bereits im Sitzungsvortrag vom 24.11.2009 vorgestellt.

 

Die Sparkasse beabsichtigt, den Standort zu sanieren und ein Kompetenz- und Beratungszentrum für Kunden incl. Schalterhalle für die Öffentlichkeit zu realisieren. Es ist zu erwarten, dass diese Einrichtung ein Kundenmagnet wird.

Deshalb ist eine abschließende Empfehlung für diesen Standort derzeit nicht möglich.

5.    Weiteres Vorgehen

 

Die Abwicklung der Transferbusse für Flusskreuzfahrer entzieht sich in Bamberg einer Standardlösung. Zum Einen können diese Gäste nicht als typische Tagestouristen angesehen werden, da sie sich meist nur wenige Stunden in der Stadt aufhalten und das durchschnittlich hohe Alter lange Wege vom Ausstiegspunkt zu den interessanten Zielen (Altes Rathaus, Domberg, Fußgängerzone, etc.) praktisch unmöglich macht.

Zum Anderen fahren die Busse zwar immer dieselbe Wegstrecke, auch zu ähnlichen Zeiten, sind aber private Busse und kein Linienverkehr. Sie können also auch nicht als solcher behandelt werden.

Von daher ist die derzeit gewählte Lösung bereits eine Sonderform, da die Transferbusse die Haltestellen der Regionalbusse mit benutzen können. Auch dort haltende „fremde“ Reisebusse sind eben genauso zu behandeln und können bei Häufung vermehrt störend empfunden werden.

 

In einem zukünftigen und dauerhaften Konzept sind außerdem die verschiedensten Ziele in die Standortabwägung mit einzubeziehen.

 

 

 

Ziele:

 

§         auch in Spitzenzeiten keine gegenseitige Behinderung der beiden Nutzergruppen

§         Schülersicherheit bei Regionalbuslinien

§         Ein- und Ausstieg für Flusskreuzfahrer möglichst zentral mit guter Routenauswahl

§         Störung der Nachtruhe in der südliche Promenade minimieren

§         Eindeutige Zuordnung der Haltestellen (Kundenfreundlichkeit, reibungsloser Ablauf)

§         räumliche Nähe von Regionalem Omnibusverkehr zu Stadtbusverkehr zur besseren Verknüpfung

 

Vorgehensweise:

 

1.       Um einen reibungslosen Ablauf des Linienverkehrs sicherzustellen, ist es notwendig die Nutzer der Bushaltestellen zu minimieren.

2.       Unabhängig vom Standort der Haltestellen muss aus dem Ergebnis der Schallmessung in südlichen Promenade die Konsequenz gezogen werden, dass mindestens zur Nachtzeit der Taxistand zu verlagern ist

3.       Ergänzung bei sonstigen Nutzungen

 

Abwägung:

 

Alle Standorte besitzen je nach Interessenlage unterschiedliche Vor- und Nachteile.

Am wenigsten geeignet für die Belange der Flusskreuzfahrer ist der Standort Schillerplatz.

 

Am Markusplatz ergibt sich durch eine Doppelnutzung eine ähnliche Situation, wie heute in der südlichen Promenade. Die Firma Basel und die Stadtwerke haben hier den dichtesten Fahrplan und die Firma Hasler benötigt ihre Haltestelle sechsmal am Werktag um Zeit bis zur nächsten Weiterfahrt zu puffern. Natürlich könnte wie oben beschrieben eine Aufgliederung der Nutzungen erfolgen, aber auch am Markusplatz, in der Pfeuferstraße und Mußstraße sind Wohngebiete. Dort würde eine höhere Belastung durch Busse zu einer ähnlichen Reaktion wie in der südlichen Promenade führen.

 

Die Variante Schönleinsplatz hat durch die Grünanlage im Umfeld und die große Kapazität von bis zu acht Flusskreuzfahrerbussen ihre Vorteile. Die wegfallenden Bewohnerstellplätze müssten in der näheren Umgebung, optimal an der nördlichen Promenade, ersetzt werden. Durch die geplanten Nutzungsabsichten der Sparkasse ist dieser Standort leider nicht realisierbar.

 

Vorgeschlagene Maßnahmen:

 

§         Entzerrung durch Verlagerung von Haltestellen in die Willy-Lessing-Straße

§         In der Mittagszeit zur Spitzenbelastung durch Regionalbuslinien an Schultagen halten die Transferbusse auch weiterhin in der Willy-Lessing-Straße.

§         Verlagerung des Taxistands von 22 – 6 Uhr in die Willy-Lessing-Straße (Lärmschutz)

§         Umwandlung der Ladezone an der Einmündung vom Schönleinsplatz in Motorradstellplätze, um die Behinderungen durch unerlaubtes Parken zu minimieren (Laden auch vor Hotel Messerschmitt möglich)

 

 

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II. Beschlussvorschlag

II.              Beschlussvorschlag

1.                    Der Stadtentwicklungssenat nimmt den Bericht der Verwaltung zum Ende der Testphase zur Kenntnis.

2.                    Der Stadtentwicklungssenat beschließt auch weiterhin die gemeinsame Nutzung der südlichen Promenade (Transferbusse der Flusskreuzfahrer und regionaler ÖPNV).

3.                    Der Stadtentwicklungssenat beschließt, für Linien mit wenig Fahrgäste und niedrigem Schüleraufkommen, zukünftig eine Haltestelle an der Willy-Lessing-Str. einzurichten.

4.                    Der Stadtentwicklungssenat beschließt, den Taxistand aus der südlichen Promenade zwischen 22:00 Uhr und 6:00 Uhr an die Willy-Lessing-Straße zu verlegen.

5.                    Damit ist der Antrag von Frau Stadträtin Reinfelder vom 17.11.2010 geschäftsordnungsmäßig behandelt.

 

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

x

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

 

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Anlagen

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