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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2011/0480-45

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Beratungsfolge

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I.              Sitzungsvortrag:

 

1.              Auf dem Landesgartenschaugelände sollen nach Mitteilung des Planungsamtes für die im beigefügten Lageplan gekennzeichneten Brücken (1,2,3,6) und Stege (4,5) je ein Name beschlossen werden.

             

Nach Auswertung der eingereichten Benennungen durch die entsprechenden Institutionen (siehe II.) schlägt die Verwaltung in Absprache mit Oberbürgermeister und Bürgermeister vor:

 

              Brücke 1:              Fünferlessteg

 

Während der Bauphase der Kettenbrücke hat sich die Behelfsbrücke mit ihren an beiden Seiten angebrachten Spendenbüchsen für humanitäre Zwecke eigentlich selbst den Namen Fünferlessteg gegeben. Dieser Steg/Brücke soll auch nach Verlegung auf das Landesgartenschaugelände seinen Namen behalten.

(Obwohl von der Größe die Bezeichnung Brücke angemessen wäre, wird die im allgemeinen Sprachgebrauch der Bamberger verankerte Bezeichnung Steg beibehalten)

 

Brücke 2:              Maria-Ward-Brücke

 

Im Prinzip bildet diese Brücke den Abschluss der Maria-Ward-Straße. Dementsprechend bietet sich auch die Bezeichnung Maria-Ward-Brücke an.

 

Brücke 3:              SAMS-Steg

 

Das in den Kinderbüchern von Paul Maar im Mittelpunkt stehende Fabelwesen SAMS spielt auch während der Landesgartenschau eine wesentliche Rolle. Insbesondere im Abschnitt der Brücke 3 sollen während der Landesgartenschau Aktionen stattfinden und nachhaltig an das Fabelwesen SAMS und Bamberg erinnern. 

 

Brücke 4:              Zwiebeltreter-Steg

             

Die Bamberger Gärtnerei ist bekannt für den Zwiebelanbau; um den Margaretentag am 20. Juli wurde das Kraut (Schlutte) umgetreten, damit sich die Knolle besser entwickeln konnte.

Der Zwiebeltreter ist zum Spitznamen aller Bamberger geworden, auch wenn diese keiner Gärtnerfamilie entstammen.

 

              Brücke 5:              Paradies-Steg

 

Im Bereich des Steges wird der „Gottesgarten“ der verschiedenen Religionen angelegt. In vielen Religionen wird eine oder mehrere Gottheiten an einem Platz oder Zustand verortet, das gemeinhin mit Himmel/Paradies übersetzt wird.

 

Brücke 6:              Pyramidenwiesen-Brücke

 

Von der Brücke aus sind die begrünten Pyramiden (3-5 Meter hoch) deutlich sichtbar und sehr prägend für das nähere Umfeld.

 

 

2.               Weitere Benennungen durch die beteiligten Institutionen/Personen:

 

Remeiskreis Bamberg

 

Grundsätzliches

 

Bei der Namensgebung hat der Remeiskreis vor allem den Bezug zur Landesgartenschau und damit zu den Bamberger Gärtnern und Häckern gesucht.

Auch die Posener Brücke wird im historischen Zusammenhang mit den Gärtnern gesehen.

Ausnahme ist der Fünferlessteg wegen der Verbindung des Namens des ursprünglichen Holzstegs über die Regnitz mit der Fußgängerbrücke beim Neubau der Kettenbrücke und deren Verlegung auf die Erba-Insel. Deshalb wird hier auch die Bezeichnung Steg statt Brücke vorgeschlagen.

 

1. Fünferlessteg

 

Der historische Fünferlessteg, der 1925 von dem Bamberger Bürger Johann Bruckner aus dem Stadtteil Wunderburg über den Regnitzarm erbaut und 1960 im Zusammenhang mit dem Ausbau des Rhein-Main-Donau-Kanals abgerissen wurde, ist vielen älteren Bambergern aus ihrer Kindheit und Jugend in Erinnerung. Sie zahlten 5 Pfennige an die Betreiber, die Familie Bruckner, um in den Sommermonaten auf dem provisorischen Holzsteg das Flussbett trockenen Fußes zu überqueren. Daher der Name Fünferlessteg.

Mit der Einrichtung einer Fußgängerbrücke während der Bauzeit der Kettenbrücke 2009/2010 hat man die Idee des historischen Stegs wieder aufgenommen und die Nutzung mit einem sozialen Aspekt versehen. Mit freiwilligen Spenden in Sammelbüchsen an beiden Enden des Stegs wurden von den Brückennutzern Monat für Monat beachtliche Beträge für soziale Zwecke angesammelt. Durch zahlreiche Veröffentlichungen wurde der historische Name wieder im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert. Die von Anfang an vorgesehene Verlegung auf das Erbagelände nach Fertigstellung der Kettenbrücke vertiefte die öffentliche Diskussion über das Bauwerk. So ist der Fünferlessteg unter diesem liebgewordenen Namen viele Monate im Blickpunkt der Bamberger geblieben. Dies spricht dafür, den Namen auch am neuen Ort weiter zu erhalten. Es wäre sogar denkbar, die Idee der sozialen Spenden während der Landesgartenschau oder bei anderer Gelegenheit wieder aufleben zu lassen. Wegen dieser Besonderheit sollte man auch die Bezeichnung „Steg“ statt „Brücke“ gelten lassen.

 

2. Gärtnerbrücke

      und

3. Häckerbrücke

 

Mit diesen Bezeichnungen sollen die Berufsstände gewürdigt werden, die durch viele Jahrhunderte das Gesicht der Stadt geprägt haben und heute noch prägen, die Gärtner, die Obst und Gemüse züchten und die Häcker, die in der Vergangenheit den Weinbau betrieben. Bis heute gibt es in der Stadt ein Gärtnerviertel in der unteren und ein Häckerviertel in der oberen Stadthälfte.

Die heute noch sichtbare Prägung der Stadt durch diese Berufsgruppen war auch ein Aspekt für die Gewährung des Titels „Weltkulturerbe“ durch die UNESCO.

Denn auch das immaterielle Kulturerbe, das sich unter anderem in gesellschaftlichen Ritualen, Bräuchen und Festen¸ in Wissen und Praktiken im Umgang mit der Natur und im Fachwissen über traditionelle Handwerkstechniken niedergeschlagen hat, ist aus der Sicht der UNESCO schutzwürdig. Die Universität Bamberg erforscht dieses immaterielle Erbe  in einer interdisziplinären Kulturanalyse am Beispiel der Gärtner und Häcker und unterstreicht ihrerseits die Bedeutung für die Welterbestadt Bamberg.

All dies spricht für eine Namensgebung wegen des direkten Bezugs zur Landesgarten-

schau im Jahre 2012, aber auch ganz unabhängig davon für die Zeit nach deren Beendigung.

 

4. Viktor-Luster-Steg

 

Viktor Luster, geb. am 6. Februar 1882 in Kirdorf/Obertaunus (heute Bad Homburg v.d. Höhe), trat am 15. Oktober 1921 als Gartenbauinspektor seinen Dienst beim Garten - und Friedhofsamt in Bamberg an. Ab 1926 war er  Gartenbaudirektor und Amtsleiter. Auf Anordnung der Militärregierung wurde er am 31. Juli 1945 aus dem Dienst entlassen. Danach war er noch beratend für das Bamberger Garten- und Friedhofsamt tätig. Am 1. Juni 1948 wurde er nach einem zwischenzeitlichen Entnazifizierungsverfahren wieder eingestellt und gleichzeitig wegen Überschreitens der Altersgrenze in den Ruhestand versetzt.

 

Viktor Luster legte 1923 den Botanischen Garten im Hain an.

Sein nachhaltigstes Werk war die Gestaltung des 1925 geschaffenen Sportparks am Westrand des Hauptsmoorwalds mit Radrennbahn, Volksparkstadion und Festwiese, einer Anlage, die dem Sport und der Erholung der Bürger dienen sollte und bis in die heutigen Tage dient. 

Ebenfalls von Viktor Luster geschaffen wurde die Parkanlage vor dem ehemaligen Stadtbad, der städtischen Badeanstalt, die in den Jahren 1890/1891 erbaut wurde. Diese von Luster 1936 geschaffene Parkanlage diente der Erinnerung an die frühere fürstbischöfliche  Schlossparkanlage Geyerswörth aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, die bis zur Säkularisation bestand.  Zu der hier von Viktor Luster geschaffenen Anlage eines Rosengartens gehörten zwei Brunnen des Bildhauers Hans Leitherer mit den Motiven: Die Kauernde (1938) und Der Hockende (1954).

Das langjährige Wirken Lusters im Bereich der Garten- und Friedhofsgestaltung in Bamberg mit Ergebnissen, die heute noch erlebbar sind,  rechtfertigt nach Ansicht des Remeiskreises die Benennung einer Fischpass-Überbrückung mit seinem Namen. 

 

Anmerkung des Kulturamtes: „Viktor-Luster-Straße“ wurde bereits von Herrn Willi Siebenlist, Bamberg anlässlich des Bürgersprechtages am 02.04.07 vorgeschlagen.

 

5. Paul-Köttnitz-Steg

 

Paul Köttnitz kam 1912 nach Bamberg. Im gleichen Jahr wurde er 1.Vorsitzender der Photografischen Gesellschaft Bamberg und blieb es bis 1920. In dieser Eigenschaft übte er maßgeblichen Einfluss auf die PhoGeBa, einen der ältesten Vereine in Bamberg aus (Gründung 1904). Von 1917 bis 1925 war Köttnitz auch Vorsitzender des Historischen Vereins Bamberg und gründete erstmals 1920 zur Förderung des Heimatbewusstseins die jährlich erscheinenden Heimatblätter. 

 

Paul Köttnitz  war von 1912 bis 1920  beim Bezirksamt Bamberg II (zuständig für Bamberg West) beschäftigt und  wurde dann nach Burglengenfeld versetzt.

1925 kehrte er als Amtsvorstand  mit dem Titel des Oberregierungssrats an das Bezirksamt Bamberg II zurück. Als Bamberg II mit dem Bezirksamt Bamberg I (zuständig für Bamberg Ost) 1929 vereinigt wurde, wurde er der erste Leiter des Bezirksamtes Bamberg, das ungefähr dem heutigen Landkreis entsprach.

 

Wegen seiner entschiedenen Ablehnung des Nationalsozialismus und als Verfechter einer nach rechtsstaatlichen Grundsätzen ausgerichteten Verwaltung wurde er schrittweise aus dem Amt gedrängt. Er wurde zwangsweise beurlaubt und zum 1. Dezember 1933 an die Regierung von Unterfranken in Würzburg versetzt, wo ihm zwei völlig unpolitische Referate, der Landesfürsorgeverband und das Stiftungswesen, übertragen wurden. Diese Tätigkeiten führte er nach Erreichen der Altersgrenze im Jahr 1940 wegen der Kriegszeit fort und ersuchte erst 1945 um seine Versetzung in den Ruhestand. In diesem Jahr kehrte er nach Bamberg zurück.

Nach dem 2. Weltkrieg übernahm Paul Köttnitz wieder die Sorge um die PhoGeBa.

Er baute zusammen mit dem Staatsarchivdirektor Wilhelm Biebinger den Historischen Verein wieder auf und wurde am 11. Mai 1946 wieder zu dessen Ersten Vorsitzenden gewählt.

(Quelle:  Biographie von Lothar Braun: „Paul Köttnitz (1875 – 1954) Verwaltungsbeamter und Vereinsvorsitzender).

 

Im Rahmen seiner Amtsführung förderte Paul Köttnitz  auch den Gartenbau in Bamberg.

Besondere Verdienste in diesem Bereich erwarb sich Paul Köttnitz durch seine Initiative zur Gründung des Gartenbauvereins Gaustadt.

Ein Zitat aus der Vereinsgeschichte belegt diese Feststellung eindrucksvoll: 

 

„Die Jahre 1928 und 1929 waren harte Jahre für den Bamberger Gartenbau. Schwere Unwetter vernichteten 1928 einen Großteil der Ernte im Raum Bamberg. Im darauf folgenden strengen Winter erfroren 165.000 Obstbäume im Wert von ca. 1 Million Reichsmark.

Zum damaligen Zeitpunkt bestand das "Untere Dorf" der Gemeinde Gaustadt größtenteils aus bäuerlichen Anwesen, die überwiegend Streuobst- und Gemüseanbau betrieben. Man kann sich vorstellen, wie katastrophal sich diese Wetterbedingungen auf die Situation und das Auskommen der Bauern auswirkten. Und wie immer in der Menschheitsgeschichte, wenn Not herrschte, schlossen sich die Menschen enger zusammen und halfen sich gegenseitig.

 

Um den Wiederaufbau des Gartenbaus schneller einleiten und durchführen zu können, regte der damalige Oberregierungsrat Köttnitz vom Bamberger Bezirksamt, der sich sehr für die Förderung des Gartenbaus im Raum Bamberg einsetzte, einen Zusammenschluss der Bauern und Gärtner an. Dies war die Geburtsstunde des Gaustadter Obst- und Gartenbauvereins. Am 11. November 1929 kam es im Bürgerbräusaal zur Vereinsgründung“.

 

Die Förderung des Gartenbaus in dieser schweren Zeit rechtfertigt nach Auffassung des Remeiskreises zusätzlich zu den oben erwähnten Verdiensten die Würdigung durch Bezeichnung eines Stegs über den  Fischpass.

Der räumliche Bezug des Erbageländes zum Ortsteil Gaustadt und seinem Obst- und Gartenbauverein ist ein weiteres Argument für diese Wahl.

 

Paul Köttnitz erhielt als erster Bamberger 1952 das Bundesverdienstkreuz. Er verstarb am 2. Dezember 1954 in Bamberg.

Paul Köttnitz ist im Übrigen der Schwiegervater des ältesten Mitglieds des Remeiskreises Bamberg e.V., Max Porsch (96), der den Bau des Rhein-Main-Donau Kanals im Bereich Bamberg leitete. Nicht zuletzt deshalb würde der Remeiskreis diese Namensnennung sehr begrüßen.

 

6. Posener Brücke

 

Diese Benennung wird mit Hinweis auf die langjährigen Beziehungen der Bamberger Gärtner mit der Stadt Posen vorgeschlagen. Auch in Posen gibt es äußere Zeichen dieser deutsch-polnischen Beziehung in Form eines 2003 eröffneten Bamberka-Museums und des schon 1914 geschaffenen Bamberka-Brunnens, der am Altmarkt in der Nähe des Rathauses steht. Die Bamberka wird als Posener Gegenbild zur Bamberger Humsera gesehen.

Museum und Brunnen erinnern  an  die Umsiedlung von  über 100 Bamberger Gärtnerfamilien mit etwa 500 Personen nach Posen zwischen 1719 und 1750. (Später kamen Umsiedler aus anderen Regionen Deutschlands hinzu, die gleichwohl als Bamberger bezeichnet wurden).

Im 18. Jahrhundert waren die Dörfer um Posen und die Stadt selbst als Folge von Kriegen und der Pest weitgehend entvölkert. Die überlebenden Bauern konnten die Versorgung der Stadtbevölkerung nicht mehr sicherstellen. So lud die Stadt Posen Bauern aus der Region Bamberg ein, sich dort auf bereitgestellten landwirtschaftlichen Flächen anzusiedeln. Sie mussten sich verpflichten, Landwirtschaft zu betreiben, die Stadt auf dem Markt mit landwirtschaftlichen Produkten zu versorgen und Steuern zu zahlen. Eine weitere den Posener Behörden damals wichtige Bedingung erfüllten die Umsiedler aus der Bamberger Region: Sie waren katholisch.

Beachtenswert aus heutiger Sicht ist die gelungene Integration, die die Bamberger in Posen damals erfuhren. Auf Grund ihrer Tüchtigkeit fanden sie bald  Anerkennung bei der örtlichen Bevölkerung. Sie bewahrten ihre heimischen Bräuche, ihre Feste und ihre typische Kleidung. Nach einem Bericht des Fränkischen Tags / Fränkische Blätter vom 25. März 1950 über die Bamberger bei Posen „bewahrten die Bamberger ihr Deutschtum im wesentlichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Wenn sie auch manche Bräuche der Polen annahmen, so blieben sie doch in ihrem Charakter Deutsche“. Erst ab 1850 gab es über die polnische Schule und die Geistlichkeit eine zunehmende Polonisierung.

 

Die Benennung wird vor allem wegen der Erinnerung an die mutigen und tüchtigen Bauern und Gärtner aus Bamberg vorgeschlagen, die sich angesichts schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse in der Bamberger Heimat auf den weiten Weg machten, um in den Dörfern um Posen die brachliegende Landwirtschaft wieder aufzubauen und die Versorgung der dortigen Bevölkerung sicherzustellen.

Aber auch die Anstrengungen der Posener Seite, in der heutigen Zeit das Andenken an die Umsiedler aus Bamberg durch Förderung des Kulturaustauschs und die genannten sichtbaren Zeichen im Stadtbild wach zu halten, könnten mit der Benennung eines Stegs auf der Erba gewürdigt werden.

Nicht zuletzt wird symbolhaft auf die „Brücke“ hingewiesen, die durch die Beziehungen zwischen den Städten Bamberg und Posen in neuerer Zeit entstanden ist.

 

 

Stadtarchiv Bamberg

 

Vorschlag 1: Gärtner-Lebenswelt

 

1. Zwiebeltretersteg

Die Bamberger Gärtnerei ist bekannt für den Zwiebelanbau; um den Margaretentag am 20. Juli wurde das Kraut (Schlutte) umgetreten, damit sich die Knolle besser entwickeln konnte.

Der Zwiebeltreter ist zum Spitznamen aller Bamberger geworden, auch wenn sie keiner Gärtnerfamilie entstammen. 

 

2. Ohnifahrersteg [Schreibweise: Ohnifohrer]

Die Bamberger Gärtner mussten häufig „ohnifohrn“ (˜ hinfahren; Fahrt mit bestimmten Ziel), um ihre Erzeugnisse auch auf auswärtigen Märkten zu verkaufen; so konnte nach 1849 aufgrund des Eisenbahnanschlusses anlässlich des Münchner Oktoberfestes  erst­mals auch hiesiges Gemüse am Münchner Karlstor verkauft werden. Das „Ohnifohrn“ hat sich auch im Liedgut der Bamberger Gärtner erhalten: „Miä Ohnifohrä mitänand / sän in dä ganzn Wält bäkannt! / Und wos i auf mein Schubkarrn fohr, / is lautä guta Woä!“

 

3. Humserasteg

Eine Marktfrau (Markthöke), die um 1900 im Bamberger Gärtnerviertel lebte, wurde zur Symbolfigur der hiesigen Gärtnerei.

Die „Markthöken“ hatten keinen eigenen Feldbesitz, sondern kauften bei hier ansässigen Gärtnern Gemüse, um es auf dem Bamberger Markt anzubieten (zu verhökern).

 

4. Strutzersteg

Schdruudsä = Strutzer: Düngen der Felder durch Mist (“Miststrotze”), Spitzname für die Bamberger Gärtner.

 

5. Keeskööl-Steg

Keeskööl = Blumenkohl.

 

6. Beenäd-Steg 

Beenäd = Spinat.

 

Alternativen:

 

Rangäsn-Steg: Rangäsn = Runkelrüben, Köpfe;

Waaf-Steg: Waafä = Schwätzer; redseliger Mensch; Plauderer;

Feiäoomd-Steg: Feiäoomd = Feierabend.

 

 

Vorschlag 2: Personennamen mit Bezug zur Gärtnerei

 

1. Hans-Trautmann-Steg

 

Der Chronist, Heimatforscher und Mundartdichter Hans Trautmann (* 10. Februar 1921 in Bamberg, + 29. Juli 1986 in Bamberg), Gärtnersohn (Hausname: „Kräuslas Fritz“) und von Beruf Schuster, gelang mit dem Gedicht „Unsä Bamberger Gärtner“ ein unverwechsel­ba­res Bekenntnis zur Bamberger Gärtnerei; so beschrieb er nicht nur die Lage der Gärt­ner­flächen „Vom Hauptsmoä bis nübern Regnitzorm, vo Hallstodt bis zu obern Greuth...“, son­dern verewigte auch Familien-, Haus- und Spitznamen von Bamberger Gärtnern.

 

2. Daniel-Mayer-Steg

 

Daniel Mayer (er entstammte einer um die Mitte des 18. Jahrhunderts in Bamberg nach­weisbaren Gärtnerfamilie) arbeitete zunächst als Hofgärtnergehilfe in Würzburg.

Gemeindebevollmächtigter und Magistratsrat.

Er war Mitbegründer des Bamberger Gartenbauvereins von 1861 und dessen anerkannter Fachmann; er vertrat die Bamberger Gärtnerei auf internationalen Gartenbauausstellungen und erwarb zahlreiche Auszeichnungen.

Förderer der Ausgestaltung des Hains.

Er verstarb am 16. März 1893 in Bamberg (Schuster, 6, S. 585)

 

3. Hans-Rost-Steg

 

Hans Rost (* 25. Juni 1877 in Bamberg) entstammte einer Bamberger Gärtnerfamilie, die sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Nach dem Studium, das er mit der Promotion abschloss, war er als Journalist bei der „Augsburger Postzeitung“ tätig.

Bei seiner publizistischen Tätigkeit setzte er sich nicht nur mit religiös-weltanschaulichen Fragen auseinander, sondern war sich immer seiner Wurzeln in der Bamberger Gärtnerei bewusst. Nicht unumstritten sind seine Äußerungen zu Fragen des (Anti-) Semitismus während des Nationalsozialismus.

Verschiedene Veröffentlichungen dokumentieren diese Beziehung und sind wie die Arbeit „Die Bamberger Gärtnerei. Ein Kultur- und Wirtschaftsbild aus Vergangenheit und Gegen­wart“ von 1909 immer noch maßgeblich für ein umfassendes Bild der Gärtnerschaft.

Hans Rost verstarb am 18. April 1970 in Westheim bei Augsburg.

 

4. Sebastian-Jacob-Steg

 

Seine Vorfahren waren bereits als Hofgärtner in Schloss Seehof tätig. Sebastian Jacob erlernte die Gartenkunst im Bayreuther Hofgarten. Stilistisch orientierte sich sein Schaffen an englischen Gartenanlagen. In Bamberg gestaltete er den Privatgarten der Hofapo­thekerin Frey.

Er verstarb am 6. Dezember als Königlich-Bayerischer Garteninspektor in Seehof.

 

5. Christoph-von-Dangel-Steg

 

Der Direktor des Stadt- und Kreisgerichts Bamberg Christoph Franz von Dangel (1770–1841) legte gegenüber seinem Wohnhaus im städtischen Vorgelände zwischen Hainstraße, Richard-Wagner-Straße und linkem Regnitzarm einen kleinen Park an, der durch “seine geschmackvolle Anlage”, wegen seines “musterhaften Glashauses” und wegen der “vielen ausländischen Gewächse” als “der Schönste in Bamberg” galt (Joseph Heller, 1831).

 

6. Philipp-Cromm-Steg

Als Pächter des Michelsberger Gartens (1871–1891) ließ der Kunstgärtner Philipp Cromm – nicht ohne Zutun der städtischen Gremien – 1877 durch den Bamberger Bezirks­geome­ter Wilhelm Schaupp einen Plan vom Michelsberger Terrassengarten erstellen, der Obst­bäume und Hecken in unterschiedlichen Formen vorsah. Er wurde allerdings nicht in allen Bereichen realisiert.

Seit 1886 betrieb er in Fortsetzung der Tätigkeit des Kaufmanns Baptist Ruppert im Maienbrunnen (24/24a) eine bekannte Rosenzucht, die bis in die 1960er Jahre Bestand hatte.

 

 

Alternativen:

 

Jakob-Ernst-von-Reider-Steg: J. E. v. R war der Verfasser des Buchs “Bambergs Gartenbau als die höchste Kultur des Grund und Bodens in Deutschland”. Leipzig 1821 (gewidmet der Stadt Bamberg);

 

Lorenz-Hahn-Steg: Von L. H. – zuvor Privat- und Sandgärtner– stammte der Plan zur Neu­gestaltung des Hofgartens (Rosengarten) 1755/1756 unter Fürstbischof Franz Konrad von Stadion (1753–1757); er kam der heutigen Form bereits sehr nahe (nicht in der Be­pflanzung mit Rosen);

 

Johann-Josef-Mang-Steg: J. J. Mang kam als Wachsbleicher nach Bamberg, wo er 1746 heiratete und Stadtrat wurde. Wegen der Erweiterung seines Betriebsgeländes hinter der Königstraße kam es 1753 zu Streitigkeiten, in deren Verlauf Bonaventura Mutschele zur Vorlage beim Reichskammergericht in Wetzlar den zwischenzeitlich entstandenen ba­rocken “Lustgartens” zeichnerisch dokumentierte, mit dem die zum Bleichen benötigten Einbauten eng verbunden waren.

             

 

Historischer Verein Bamberg e.V.

 

Für die Brücke Nr.1 würde sich anbieten sie Götzenbrücke zu nennen, zur

Erinnerung an den in der Nähe gefundenen Bamberger Götzen.

 

Für die weiteren Brücken sind historische Bezüge relativ weit hergeholt.

Man könnte natürlich an den ehemaligen Gartenbaudirektor Luster denken oder an den Gärtner unter Fürstbischof Seinsheim in Seehof Johann Baptist Jakob.

 

Evtl. wäre es aber besser auf die Grundplanung der Gartenbauausstellung Bezug zu nehmen und die Brücken nach Teilen von Gewebsstrukturen zu bezeichnen, die ja der Architekt in seinem Plan als Entwurf zu Grunde gelegt hat:

Kette und Schuss oder nach der Bindungsart Köber und Atlas.

Weiter ist an den produzierten Stoff zu denken wie Leinwand und Frotte aber auch an Zwirn und Litze.

 

 

Bürgerverein Gaustadt, XI. Distrikt e.V.

 

Der Bürgerverein Gaustadt macht folgende Vorschläge:

 

1. Fünferlessteg

 

2. Hans-Nöth-Steg

 

3. Erbasteg

 

4. Färbereisteg

 

5. Klaus-Zachert-Steg (*)

 

6. Horst-Besler-Steg

 

 

(*) Anmerkung des Kulturamtes: Herr Klaus Zachert verstarb am 13.04.2010, die übliche Wartefrist für die Berücksichtigung bei Straßenbenennungen beträgt 10 Jahre

 

 

Aufsichtsrat der Landesgartenschau Bamberg 2012 GmbH

 

Der Aufsichtsrat der Landesgartenschau Bamberg 2012 GmbH empfiehlt dem Stadtrat folgende Namensgebung:

 

1. Baumwollbrücke

 

oder

 

                 Weidenufersteg

             

Unterstützt wird auch der Vorschlag des Bürgervereins Gaustadt und des Remeiskreises:

 

   Fünferlessteg

 

 

2. Maria-Ward-Brücke

 

oder

 

   Altarmbrücke

 

Unterstützt wird auch der Vorschlag des Bürgervereins Gaustadt

 

   Hans-Nöth-Steg

 

 

3. SAMS- Brücke

 

oder

 

   Birkenbrücke

 

oder

 

   Schleusenbrücke – Schleusenwärterhaus-Brücke

 

Unterstützt wird auch der Vorschlag des Bürgervereins Gaustadt

 

   Färbereisteg

 

 

4. Freak-City-Brücke

 

oder

 

   Christusdornbrücke

 

 

5. Paradiesbrücke

 

oder

 

   Gottesgartenbrücke

 

Unterstützt wird auch der Vorschlag des Bürgervereins Gaustadt

 

   Klaus-Zachert-Steg

 

Anmerkung des Kulturamtes: Herr Klaus Zachert verstarb am 13.04.2010, die übliche Wartefrist für die Berücksichtigung bei Straßenbenennungen beträgt 10 Jahre

 

 

6. Eisvogelbrücke

 

oder

 

   Pyramidenwiesenbrücke

 

Unterstützt wird auch der Vorschlag des Bürgervereins Gaustadt

 

   Horst-Besler-Steg

 

 

 

              Stadtheimatpfleger Ekkehard Arnetzl & Hanns Steinhorst

 

Herr Arnetzl und Herr Steinhorst unterbreiten keine Vorschläge

 

 

 

3.              Bisher eingegangene Anträge und nicht berücksichtigte Benennungen:

 

„Franz-Josef-Strauß-Straße“

(Antrag von Frau Gertrud Ott, 30.08.1990)

 

„Bayreuther Straße“

(Vorschlag von Herrn Oberbürgermeister Röhner vom 26.11.1990)

 

„Prof.-Hartwig-Straße / Ernst-Hartwig-Straße“

(Antrag von Prof. Dr. E.H. Geyer, Observatorium Hoher List, Bonn, vom 17.04.1991)

 

„Hans-Martin-Schleyer-Straße“

„Alfred-Herrhausen-Straße“

„Jürgen-Ponto-Straße“

„Bubackstraße“

(Antrag von Herrn Stadtrat Norbert Tremel vom 15.01.1992)

 

„Oskar-Maria-Graf-Straße“

(Antrag der Oskar Maria Graf-Gesellschaft e.V. vom 27.08.1993).

 

„Franz-Josef-Schleyer-Straße“

(Vorschlag Bürgermeister R. Grafberger, Mai 1994)

 

„Josef-Prenner-Weg“

(Antrag von Frau Elisabeth Bolland vom 19.06.1996 und

Antrag von Herrn Fraktionsvorsitzenden Andreas Starke -SPD- vom 20.07.1996)

 

„Abertstraße“

(Antrag von Herrn Stadtrat Hans Stenglein vom 29.01.1997)

 

„Prof.-Dr.-Walter-Noddack-Straße“

(Vorschlag von Prof. Dr. Lindemann, 18.02.1997 und von

Dr. Georg Eckert vom 22.02.2000)

 

„Dr.-Hans-Neubauer-Straße“   oder   „Dr.-Hans-Neubauer-Weg“

(Vorschlag von Herrn Heinz Gärtner vom 20.12.1998)

 

„Amelie-Gehr-Straße“

(Antrag des Kath. Deutschen Frauenbundes Diözesanverband Bamberg e.V. und des Sozialdienstes Kath. Frauen in Bamberg vom 13.04.1999)

 

„Leverkusener Straße“

(Vorschlag von Herrn Rüdiger Scholz, Leverkusen vom 12.08.1999)

 

„Hans-Jakob-Erlwein-Straße“

(Vorschlag von Herrn Dr. Franz Knorr, Bamberg vom 14.11.99)

 

„Dr.-Lorenz-Krapp-Straße“

(Vorschlag des Oberlandesgerichtspräsidenten Prof. Reinhard Böttcher, Bamberg,

vom 21.03.2000)

 

„Michael-Usselmann-Straße“

„Rosengartenstraße“

„Häckerstraße“

(Vorschlag von Herrn Michael Usselmann, Bamberg, vom 19.06.2000)

 

„Will-Berthold-Straße“

(Vorschlag von Herrn Reinhold G. Stecher, Herrsching vom 27.06.2000)

 

„Dr.-Theodor-Mathieu-Straße“

(Anregung von Herrn Herbert Büttner, Bayerischer Beamtenbund e.V. vom 09.10.2000 und von Christine Seubert, geb. Mathieu und Hans-Peter Seubert vom 06.06.06 und Antrag von Dieter Weinsheimer, Vorsitzender der FW-Stadtratsfraktion vom 04.03.2010 mit dem Hinweis den Vorschlag bevorzugt zu behandeln)

 

„Straße des 17. Juni“

(Vorschlag von Hartmut Koschyk, MdB vom 08.08.2002)

 

„Pater-Franz-Reinisch-Weg“

(Vorschlag von Subregens Martin Emge, Schönstattbewegung Bamberg vom 10.12.2002)

 

„Straße der deutschen Einheit“, „Platz des 9. November“, „Brücke des 3. Oktober“

(Vorschlag des Deutschen Kuratoriums zur Förderung von Wissenschaft – Bildung und Kultur e.V., Schweinfurt vom 25.03.2003)

 

„Ignaz-von-Döllinger-Straße“

(Vorschlag von Herrn Franz Bauer, Bamberg vom 09.11.03)

 

„Josef-Valentin-Herd-Straße“

(Vorschlag des Frankenbundes, Gruppe Bamberg vom 08.11.04)

 

„Friedrich-Edgar-Trendel-Straße“

(Vorschlag von Herrn Erich H. Trendel vom 28.04.05)

 

„Bedfordstraße“

(Bereits am 17.12.97 vom Stadtrat beschlossen; aber diese Straße wurde nie gebaut und wird auch nicht mehr gebaut werden)

 

„Prager Straße oder Prager Platz“

(Partnerstadt)

 

„Viktor-Luster-Straße“

(Anfrage von Herrn Willi Siebenlist, Bamberg anlässlich des Bürgersprechtages am 02.04.07)

 

„Josef-Prenner-Straße“, „Adam-Kaim-Straße“, „Georg-Grosch-Straße“, „Karlheinz-Franke-Straße“, „Sigmund-Kämmerer-Straße“

(Vorschläge von Herrn Günter Pierdzig, Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes

Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Kreisvereinigung Bamberg vom 08.04.07.

Siehe: Anmerkungen des Stadtarchivs vom 11.07.07 !)

 

„Adam-von-Trott-zu-Solz-Straße“

(Vorschlag von Herrn Dr. Sebastian Köppl, Gundelsheim vom 22.12.09)

 

„Prof.-Dr.-Benedikt-Kraft-Straße“

(Vorschlag von Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert vom 09.11.10)

 

„Prof.-Dr. Elisabeth Roth-Straße“

(Antrag von Prof. Dr. Klaus Guth vom 09.12.10)

Anm. des Kulturamtes: Frau Prof. Dr. Elisabeth Roth verstarb am 04.05.2010, die übliche Wartefrist für die Berücksichtigung bei Straßenbenennungen beträgt 10 Jahre

 

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II. Beschlussvorschlag

II.              Beschlussvorschlag

 

Der Senat für Bildung, Kultur und Sport stimmt dem Antrag der Verwaltung zu und empfiehlt dem Stadtrat für die im Lageplan markierten Brücken und Stege im Wohnpark Regnitz-Insel folgende Namen zu beschließen:

 

Brücke 1:              Fünferlessteg

 

Brücke 2:              Maria-Ward-Brücke

 

Brücke 3:              SAMS-Steg

 

Brücke 4:              Zwiebeltreter-Steg

 

Brücke 5:              Paradies-Steg

 

Brücke 6:              Pyramidenwiesen-Brücke

 

 

 

 

 

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

x

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

 

 

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Anlagen

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