Beschlussvorlage - VO/2012/0437-R4
Grunddaten
- Betreff:
-
Einrichtung eines Welterbe-Besucherzentrums (Welterbe-Ausstellung)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- 4 Referat für Kultur, Welterbe und Tourismus
- Referent:in:
- Hipelius Werner
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Kultursenat
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Empfehlung
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25.10.2012
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I. Sitzungsvortrag:
Sachstand Standortanalyse und weiteres Vorgehen
Bisherige Planungen
Die Vermittlung von Welterbestätten wird in Zukunft einen immer breiteren Raum einnehmen. Das Wissen um die Bedeutung einer jeweiligen Stätte bildet die Grundlage für deren Sicherung, die Vermittlung ist Teil des Managements von Welterbestätten. Besucherzentren sind deshalb wichtige Informationsträger. Aus diesem Grund waren im Frühjahr 2011 die Planungen zur Einrichtung eines Besucherzentrums für das Welterbe Bamberg als Dauerausstellung wieder aufgenommen worden. Die Planungen wurden am 27.10.2011 im Kultursenat vorgestellt (vgl. Sitzungsvorlage Nr. VO/2011/0518-10).
Zum Beschluss des Kultursenats am 27.10.2011
Der Kultursenat empfahl am 27.10.2011 unter Punkt 2 den Standort Rathaus Schloss Geyerswörth, Gartenbau und mögliche Alternativen weiter zu untersuchen, die entsprechenden Planungen zu intensivieren, ein Raum- sowie Finanzierungskonzept zu erstellen und im Kultursenat zu präsentieren. Da sämtliche weiteren Planungsschritte die Festlegung eines Ortes voraussetzen, wurden Alternativstandorte nochmals kritisch überprüft.
Untersuchung von Alternativen
Folgende Standorte wurden näher überprüft:
a) ehem. Marienkapelle am Pfahlplätzchen
b) Alte Hofhaltung, Räume im Renaissancebau
c) Altes Rathaus
d) Ehem. Hallenbad am Margaretendamm
Kriterien für alternative Standorte waren:
Lage (zentral/dezentral/Infrastruktur)
Grundfläche, Raumaufteilung
Zugang/Barrierefreiheit
Sanierungsbedarf
Grundsätzliche Umsetzbarkeit (zeitlicher Rahmen, finanzieller Aufwand)
Ergebnis (Zusammenfassung):
Für die Einrichtung eines Besucherzentrums kommt nur eine zentrale Lage innerhalb des Welterbegebiets und der Haupttouristenrouten in Frage.
Das abseits gelegene Hallenbad würde nur im Zusammenspiel mit der Verlagerung anderer kultureller Einrichtungen Magnetwirkung haben. Dabei wird die Nutzung eines solchen Raumes mit mehreren Einrichtungen hohe Kosten nach sich ziehen. Als Grundfläche für die Einrichtung eines Besucherzentrums sollten wenigstens 120 qm Fläche vorhanden sein.
Die repräsentativen Räume im Renaissancebau der Alten Hofhaltung kommen für ein Besucherzentrum nicht in Betracht, da zu abgelegen und nicht barrierefrei, Einbauten aus denkmalpflegerischer Sicht abgelehnt werden und keine Winteröffnungszeit gewährleistet werden kann.
Das Alte Rathaus als zweifellos herausragender Standort mit repräsentativer Funktion beherbergt die standortgebundene Sammlung Ludwig; das Flussgeschoss ist für Wechselausstellungen zur Sammlung Ludwig unabdingbar (vgl. Prüfung und Stellungnahme im Anhang).
Die ehem. Marienkapelle am Pfahlplätzchen befindet sich ebenso wie die Räume in der Alten Hofhaltung nicht im Eigentum der Stadt. Kosten für den Erwerb, vor allem hohe Sanierungskosten und der damit verbundene zeitliche Aufwand stehen einer Umsetzung als Besucherzentrum im Wege. Darüber hinaus sind die hohen Räume für Ausstellungszwecke nur bedingt geeignet.
Keiner der untersuchten Alternativstandorte erweist sich für die Einrichtung eines Besucherzentrums als uneingeschränkt geeignet. Negative Faktoren wie dezentraler Standort, schlechte Zugänglichkeit, finanzieller Mehraufwand durch Erwerb/dauerhafte Miete einer Immobilie, hoher Sanierungsaufwand, schwer abzuschätzender zeitlicher Rahmen oder keine Verfügbarkeit sind keine Alternativen zum Standort Schloss Geyerswörth, Gartenflügel. Um eine zeitnahe Umsetzung des Projektes zu erzielen, scheidet zudem die Überlegung eines Neubaus aus.
Standort Geyerswörthstraße 3 (Rathaus Schloss Geyerswörth, Gartenbau)
Für die Einrichtung eines Welterbe-Besucherzentrums erfüllt der Standort Geyerswörthstraße 3 daher nach wie vor die besten Voraussetzungen. Von großem Vorteil ist die innerstädtische Lage mit unmittelbarer Nähe zum TKS. Letztere wirkt sich nicht unerheblich auf die Finanzierung (RÖFE-Teilrückzahlung v. ca. 100.000 EUR für nicht-touristische Nutzung bei gleichzeitiger möglicher RÖFE-Förderung) aus (Sitzungsvortrag v. 13.10.2011). Weitere Kriterien sind barrierefreier Zugang, Ausweisung von Parkplätzen, die unmittelbare Anbindung zum Zentrum Welterbe und die mögliche Nutzung weiterer Räume wie Renaissancesaal für Vorträge. Am Standort Geyerswörthstraße 3 ist zudem eine zeitnahe Umsetzung eines Welterbe-Besucherzentrums in Bamberg, die in Anbetracht der Entstehung adäquater Einrichtungen in anderen Welterbestätten angestrebt werden sollte, vorausgesetzt der entsprechenden Förderung, als realistisch anzusehen.
Vergleich Besucherzentrum Stralsund
Vergleichbar mit dem Gartenbau von Schloss Geyerswörth ist das im Juni 2011 eröffnete Besucherzentrum in Stralsund. Fläche: 110 qm; Flächenaufteilung: drei Räume plus Eingangsbereich und Infothek; Lage: das Besucherzentrum profitiert vom zentralen Standort (gegenüber dem Rathaus) und von der Nähe zur Touristeninformation. Die Ansiedlung des Welterbemanagements wirkt sich positiv auf die Wahrnehmung aus. Besucherzahlen: 26.000 Besucher in 12 Monaten; positive Resonanz/mediale Aufmerksamkeit.
Museumsfachliche Stellungnahme der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
v. 26.06.2012 nach Analyse und Ortsbegehung zum Vorhaben Besucherzentrum (Auszug)
Der Standort erscheint aus unserer Sicht sehr geeignet. Zweifelsohne sind die direkte Nähe zum Welterbezentrum selbst, aber auch zur gegenüberliegenden Touristen-Information große Pluspunkte für diesen Standort.
Die verhältnismäßig geringe Ausstellungsfläche von 140 qm stellt angesichts der stark textlich und medial aufzuarbeitenden Thematik kein Problem dar, darüber hinaus verfügen auch andere Welterbestätten über keine größeren, trotzdem aber erfolgreichen Besucherzentren. Aus unserer Sicht kommt es letztlich vor allem auf die inhaltliche, didaktische und gestalterische/inszenatorische Qualität der Präsentation an.
Den Nutzen einer Machbarkeitsstudie halten wir für begrenzt, denn die beiden anderen Standorte, das Alte Rathaus und die Marienkapelle am Pfahlplätzchen, kommen nicht in Frage. Ersterer, weil die derzeitige Nutzung durch die Sammlung Ludwig auch in Zukunft kaum hinterfragbar erscheint, letzterer, weil die Raumstruktur einer hohen Halle wenig geeignet für Ihre Zwecke ist. Die oben genannten Vorzüge des Standorts am Geyerswörthplatz würden wohl auch das Fazit einer Machbarkeitsstudie sein.
Weiteres Vorgehen:
Das Konzept für ein Besucherzentrum (Welterbe-Ausstellung) am Standort Geyerswörthstraße 3 soll konkretisiert werden (Besucherlenkung, Themenbereiche, Orte für Medienstationen). Zur Erlangung von Gestaltungsentwürfen sollen von fünf angefragten Ausstellungs-/Gestaltungsbüros zwei zur Abgabe eines Angebots aufgefordert werden (kein Wettbewerb). Gleichzeitig werden Förderanträge gestellt (RÖFE-Förderung, Oberfranken-Stiftung, Kulturfonds oder Bayerische Landesstiftung). Die Kostenschätzung des Zentrums Welterbe wurde durch die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen als realistisch beurteilt. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege wird frühzeitig in den Planungsprozess eingebunden.
III. Finanzielle Auswirkungen:
Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht
| 1. | keine Kosten |
x | 2. | Planungskosten, für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan gegeben ist. |
| 3. | Kosten in Höhe von für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht: |
| 4. | Kosten in künftigen Haushaltsjahren: Personalkosten: Sachkosten: |
Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:
In das Finanzreferat zur Stellungnahme.
Stellungnahme des Finanzreferates:
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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