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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2012/0467-R5

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Beratungsfolge

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I.              Sitzungsvortrag:

 

Mit Schreiben vom 23.05.2012 hat die CSU-Stadtratsfraktion den in Anlage 1 beigefügten Antrag hinsichtlich der Schaffung von Wohngemeinschaften für Patienten mit Demenz und psychischen Erkrankungen gestellt.

Bezüglich der Einzelheiten darf auf die Anlage Bezug genommen werden.

 

Der Runde Tisch „Wohnen und Pflege“, ins Leben gerufen von der Seniorenbeauftragten der Stadt Bamberg, Frau Stefanie Hahn, hat die Arbeit aufgenommen den Bedarf an Wohn – und Pflegeeinrichtungen festzustellen. Diese Erhebung ist Teil des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes, das in den nächsten Jahren von der Seniorenbeauftragten, gemeinsam mit den Akteuren im Seniorenbereich auf den Weg gebracht werden wird.

Nach einer ausführlichen Bedarfserhebung werden die Lücken in der Versorgung aufgezeigt und entsprechende Maßnahmenempfehlungen entwickelt.

 

Im Rahmen dieses ersten „runden Tisches“ konnte mit den Trägern und Institutionen auf diesem Gebiet am 02.08.2012 eine Bestandsaufnahme der momentanen Angebote für die besagten Zielgruppen gemacht werden. Im Einzelnen ergeben sich hierbei folgende Angebote für an Demenz erkrankte Personen in Bamberg:

 

Angebote der Träger in den Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren

 

1)              Caritas-Seniorenzentrum St. Josef
Andreas-Hofer-Straße 17
96049 Bamberg-Gaustadt

 

Beschützende Abteilung

Eine der Hausgemeinschaften ist als beschützende Abteilung für an Demenz erkrankte Bewohner eingerichtet. Es stehen insgesamt zehn Plätze zur Verfügung. Auch die Beschützende Hausgemeinschaft hat nur Einzelzimmer mit Nasszelle, einen Wohn-Essbereich mit integrierter Küche sowie eine eigene geräumige Terrasse. Der beschützende Bereich verfügt über ein eigenes, geräumiges Wohlfühlbad, eine gemütliche Sitzecke mit Klavier, einen Abstellraum, je einen reinen und unreinen Arbeitsraum, ein Büro und einen Pausenraum.

Der Tagesablauf wird von den Bewohnern je nach Biografie und Möglichkeit mitbestimmt und gestaltet. Dabei wirken Angehörige unterstützend.

?         Die Kompetenzen eines Heimbewohners werden berücksichtigt und im Tagesablauf integriert.

?         Persönliche Gegenstände können in die beschützenden Abteilung mitgebracht werden.

?         Soviel Normalität wie möglich, soviel Hilfe wie nötig.

?         Gemeinsames Leben läuft in der gemütlichen Wohnküche ab.

?         Persönliches Leben und Rückzug ist im Zimmer möglich, je nach Wunsch.

?         Betreuung findet durch die so genannten Präsenzkräfte und dem Sozialen Dienst statt, sie sind die               festen Bezugspersonen.

?         Individuelle Betreuung stark dementer Bewohner wird durch zusätzliche Betreuungskräfte (§87b) ergänzt.

?         Die beschützende Abteilung sieht sich als einen gleichwertigen Teil der ganzen Einrichtung. Alle               Angebote der Einrichtung können von Bewohner und deren Angehörige/ Betreuer genutzt wer              den.

 

2)              Diakonie-Sozialstation Bamberg

Memmelsdorfer Straße 128

96052 Bamberg

 

Bamberger Betreuungsgruppe für an Demenz erkrankte Menschen

Die Diakoniestation Bamberg lädt seit Dezember 2007 zu regelmäßigen Treffen für demenziell erkrankte Menschen ein.

Dieses Angebot soll eine Entlastung für die betreuenden Angehörigen darstellen, aber auch eine gezielte Förderung der Gäste sein.

Durch:

?         fröhliche Plauderrunden

?         Gedächtnistraining

?         Gymnastik, Sitztänze

?         kreatives Gestalten

?         gemeinsames Kochen

?         gemütliche Kaffeetafel

?         Singen und Musizieren

?         kurze Spaziergänge

soll die Alltagskompetenz der Besucher gestärkt werden.

 

Darüber hinaus unterhält die Diakonie 3 beschützende Einrichtungen im Landkreis (Unterleinleiter, Aschbach und Streitberg mit insgesamt 74 Plätzen)

 

3)              Sozialstiftung Bamberg

Buger Straße 80
96049 Bamberg

 

Demenzzentrum

Im Juli 2009 wurde das Haus Wiesengrund zum Demenzzentrum umgebaut. Einrichtung und Ambiente sind an die Bedürfnisse demenzerkrankter Menschen angepasst. Dabei sind die neuesten Erkenntnisse der Demenzforschung in die Ausstattung mit eingeflossen. Durch das neu entstandenen Demenzzentrum leben die Bewohner in Wohngruppen nach familiärem Vorbild und werden rund um die Uhr von Fachkräften betreut. Jede Wohngruppe hat einen Gemeinschaftsraum und eine Küche. Hier findet Bewegung und Kommunikation statt, hier wird gegessen, getrunken und gefeiert.

An Demenz erkrankte Menschen haben oft einen großen Bewegungsdrang. Innerhalb des Demenzzentrums können sie sich vollkommen frei bewegen. Orientierungssysteme, warme Farben, sehr helles Licht und rutschfeste Bodenbeläge sorgen dafür, dass sich die Menschen sicher und geborgen fühlen. Für Rückzugsmöglichkeiten ist ebenso gesorgt wie für Sinnesanregungen. Im großen angepflanzten Garten, findet sich ein anregendes Angebot für Betätigungen. Gleichsam dürfen – und sollen – die Bewohner aber auch entspannen, damit eine Reizüberflutung ebenso wie eine Unter- oder Überforderung vermieden wird. Zur Förderung der Selbständigkeit gehören auch gemeinsames Kochen, vielerlei Besuchsangebote und therapeutische Maßnahmen, wie z.B. Musiktherapie.

 

4)              Arbeiterwohlfahrt KV Bamberg Stadt und Land e.V.

Kreisgeschäftsstelle

Hauptsmoorstr. 26 a
96052 Bamberg

Vollstationäre Pflege - Beschützende Abteilung

Geronto - psychiatrische Einrichtung

Die beschützende Abteilung mit 22 Plätzen ist vorgesehen zur Aufnahme von mobilen demenzerkrankten Menschen: z.B. M. Alzheimer Kranke, Menschen mit fortgeschrittenen Gehirnfunktionsstörungen und Persönlichkeitsveränderungen, Menschen mit übersteigerter Aktivität, die zu Aggressionen neigen und alle, die weglaufgefährdet sind.

Die Aufgabe des beschützenden Bereiches ist die individuelle, ganzheitliche und bedürfnisorientierte Betreuung der dort lebenden Menschen. Dabei ist die Förderung und Erhaltung der Selbständigkeit, sowie die Stärkung des Selbstwertgefühls zentrales Anliegen der dort lebenden Menschen.

In hellen, geräumigen Ein- und Zweibettzimmern, die über eine Naßzelle verfügen, wohnen die Menschen auf insgesamt zwei Etagen. Anschluß für Telefon und Fernsehen ist vorhanden. Freundliche Aufenthaltsbereiche, Flure, Dachterrasse und freier Zugang zum geschützten Garten mit Endloswegen kommen dem oft ausdauernden Bewegungsdrang sehr entgegen. Speziell für diesen Bereich ausgebildete Mitarbeiter orientieren sich an den Bedürfnissen dieser Bewohner und stimmen die Tagesstrukturierung darauf ab.

 

5)              Caritas-Alten- und Pflegeheim St. Walburga
Jakobsberg 4
96049 Bamberg

 

Beschützende Abteilung

Das Haus bietet im Wohnbereich St. Elisabeth eine beschützende Abteilung mit 19 Pflegeplätzen in drei Doppelzimmern und dreizehn Einzelzimmern, die jeweils mit Du/WC ausgestattet sind. Durch entsprechende technische Vorrichtungen ist unkontrolliertes Weglaufen der Bewohner/innen nach draußen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht möglich.

Im Bereich der pflegebedürftigen alten Menschen zeichnet sich zusehends eine Personengruppe ab, die vorwiegend durch Demenz und Weglaufgefährdung gekennzeichnet ist. Diese Besonderheiten erfordern eine adäquate Betreuung, die diesen Umständen Rechnung trägt.

Als Zielgruppe gelten Personen mit dementiell veränderten Persönlichkeitsstrukturen oder vorwiegend örtlicher Desorientierung und der Neigung zum unkontrollierten Weglaufen. Durch strukturelle Rahmenbedingungen wie

?         konstante Betreuungspersonen,

?         klare Zeitstrukturen und Alltagsabläufe,

?         übersichtliche Raumstrukturen,

?         anregendes und förderndes Milieu,

?         gemeinsame Unternehmungen und Feiern,

?         etablierte Rituale

?         sowie personelle Rahmenbedingungen wie

Mitarbeiter mit gerontopsychiatrischer Weiterbildung/Erfahrungen in diesem Arbeitsfeld,

Mitarbeiter mit ausgeprägter sozialer Kompetenz und Empathie,

fachärztliche Unterstützung

werden die Bewohnerinnen und Bewohner entsprechend gefördert und angeleitet.

Methodische Verfahren:

?         Realitätsorientierung (ROT)

?         Gedächtnistraining und Biographiearbeit

?         Förderung der Feinmotorik

?         Bewegungsübungen

?         Basale Stimulation bei der Körperpflege

?         Validation

?         Einzelbetreuung

 

Weitere Einrichtungsbezogene Angebote der Träger

 

Zusätzlich ist in allen Einrichtungen, die keine speziellen Einrichtungen für an Demenz erkrankte Menschen vorhalten, trotzdem die Unterbringung einzelner Personen möglich. Dies wird auch so praktiziert. Nach dem Schlüssel 1 zu 30 werden Gerontopsychatrische Fachkräfte, Pflegekräfte mit einer entsprechenden Zusatzausbildung, eingesetzt.

Fachkräfte nach §87b SGB XI für Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz, sogenannte Alltagsbegleiter, werden zusätzlich eingesetzt.

 

Nicht zuletzt bieten etliche Träger und auch private Initiativen eine Betreuung Demenzerkrankter Menschen in den eigenen vier Wänden an.

 

Beratungsangebote

 

Alzheimer Gesellschaft Bamberg e. V.
Postfach 1063
96001 Bamberg

 

Leistungen

Die Alzheimer Gesellschaft Bamberg e.V. bietet Ihnen:
Telefonberatung: 0951 - 86 80 - 169
Tägliche Erreichbarkeit für Informationen, Beratung,
Entlastungsgespräche oder auch Kriseninterventionen.

Bei kurzfristiger Unerreichbarkeit sprechen Sie bitte auf die
Mail-Box, wir rufen Sie schnellstmöglich zurück.

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Persönliche Beratung

Am 2. Dienstag im Monat ohne Anmeldung
18.30 Uhr Willy-Lessingstr. 16a (Hinterhaus, 2.Stock),
Der Weg ist ausgeschildert
In den Räumen des Pflegedienst Löschner
….Und nach individueller Absprache

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Angehörigengruppe

Der Austausch mit anderen betroffenen Angehörigen von
Menschen mit einer Demenzerkrankung kann hilfreich und
entlastend sein. Tipps und Ratschläge werden ausgetauscht,
nach Wunsch werden auch kompetente Referenten eingeladen.

Am letzten Mittwoch im Monat
15.00 Uhr
Wilde Rose, Keßlerstr. 7
Ohne Anmeldung

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Entlastung der pflegenden Angehörigen             

Die von der Alzheimer Gesellschaft ausgebildeten ehrenamtlichen Helfer unterstützen Angehörige bei der stundenweisen Betreuung von Menschen mit Demenz, um den Pflegenden Möglichkeiten des
Rückzugs und der Erholung zu geben.
Die Helfer der Alzheimer Gesellschaft sind als niederschwelliges
Angebot anerkannt. Die Aufwandsentschädigung hierfür wird je nach Einstufung durch den MDK (Medizinische Dienst der Krankenkassen) von der Pflegeversicherung unterstützt.

Die Vermittlung und Einsatzplanung erfolgt durch die


Fachstelle für pflegende Angehörige
Schillerplatz 16
96047 Bamberg
Tel. 0951 2083501
 

Spezielle Projekte zum Bereich Demenz

 

Sozialstiftung

Aktuell:

Kleine Projekte mit Schulen, um den Schülern das Thema Demenz nahezubringen, z.B. Alone in the dark - wie fühlt sich ein Demenzerkrankter Mensch, eintauchen in dessen Gefühlslage mit Hilfe von Comics, Geschichten, Filmen etc. (je nachdem wie viel Zeit die Schule investieren möchte)

Geplant:

?         Das Thema „Meine Oma ist so merkwürdig, was soll ich tun??“ könnte auch an der VHS mit Re-              ferenten angeboten werden.

?         Vorträge für alle Zielgruppen zum Thema, z.B. „Wenn Eltern zu Kindern werden“ – mit Focus               auf Fragestellungen, wie „Beziehung neu definieren“ oder „Umgang mit Herausforderndem Ver              halten“, „Wie schütze ich mich und meinen Demenzerkrankten?“ oder „Ein hoher Anspruch – Er-              nährung von Demenzerkrankten“ u.v.m.

?         Einblick in das Leben von Demenzerkrankten im Demenzzentrum.

              Nach kurzer Einführung hätten Externe die Möglichkeit an Gruppenangeboten im Demenzzent              rum teilzunehmen. Mit Vor- und Nachbesprechung, da Eindrücke verarbeitet und begleitet wer              den sollten.

 

Kooperation Stadt & Land

 

Landratsamt Bamberg/Stadt Bamberg/Alzheimer Gesellschaft/Fachstelle für Pflegende Angehörige/CariThek

Bis 15. September erfolgt in Kooperation ein Antrag für eine Förderung von bis zu 15.000 Euro durch die Robert-Bosch-Stiftung für folgende Planung:

Memory – Initiative für eine demenzfreundliche Region Bamberg

mit

?         Wegweiser Demenz für Stadt und Landkreis Bamberg

= Wegweiser für Angehörige mit gebündelter Information zu den Angeboten in Stadt und Landkreis

?         DemenzNetz Bamberg

= Kooperation aller Akteure

?         Jugend-Fotowettbewerb

= Sensibilisierung und Einbindung Jugendlicher in das Thema - Enttabuisierung

?         Öffentlichkeitskampagne

= Sensibilisierung der Öffentlichkeit mittels Plakaten/Broschüren etc.

?         Demenz-Inseln

= Qualitätssiegel für Orte, die besonders demenzerfahren/freundlich sind

?         Demenz-Kampagnen vor Ort

 

 

Die Sozialstiftung Bamberg (Frau Jutta Weigand, Geschäftsbereichsleiterin Altenhilfe) hat zu der Thematik wie folgt Stellung genommen:

 

?         Demenzerkrankte Einwohner einer Stadt (oder/und deren Angehörige) sollten in Zukunft aus vielfältigen, verschiedenen Wohnformen die für sie passende auswählen können. Dabei stellt das Bilden und Zusammenleben in einer Wohngemeinschaft eine wichtige und innovative Form dar. Allerdings setzt die Umsetzung von Wohngemeinschaften große Engagementbereitschaft bei den Betroffenen (pflegende Angehörige) voraus. In ersten Erfahrungen bei der Umsetzung wurde deutlich, dass professionelle Unterstützung die Realisierbarkeit und Kontinuität deutlich erhöhen. Im PflegWoq wird jedoch ausdrücklich das Engagement durch Träger stark eingeschränkt.

?         Wohngemeinschaften sollten eingebettet sein in ein sie unterstützendes Lebensumfeld. Dauerhafte Weglaufgefährdung muss dabei beachtet und „organisiert“ werden. Ehrenamtliches Engagement für Wohngemeinschaften muss im Sozialraum gefördert und begleitet werden.

?         Eine Kommune sollte sich in Zukunft neben der Wohnfrage vor allem auch mit folgenden Fragen beschäftigen: Wie gehen wir mit zunehmend mehr Demenzerkrankten im täglichen Alltag um? Welche Hilfen muss es zukünftig für Demenzerkrankte im Lebensumfeld geben (z.B. ähnlich der „guten Fee für Kinder“)? Wie wird eine Kommune demenzfreundlich? Wie nehmen wir junge Leute inhaltlich bei diesem schwierigen Thema mit?

 

Über die bestehenden Angebote hinaus machten die jeweiligen Träger bzw. Institutionen (ausgenommen Sozialstiftung Bamberg) keine weitergehenden Ausführungen über ihre jeweiligen Planungen auf diesem Gebiet. Die Seniorenbeauftragte der Stadt Bamberg wird selbstverständlich mit den einzelnen Trägern im Gespräch bleiben um gegebenenfalls auch entsprechende Planungen mit befördern und unterstützen zu können.

 

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II. Beschlussvorschlag

II.              Beschlussvorschlag

 

Der Bericht der Verwaltung hat zur Kenntnis gedient.

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

X

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

 

In das Finanzreferat zur Stellungnahme.

 

Stellungnahme des Finanzreferates:

 

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Anlagen

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