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ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2013/0226-45

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Beratungsfolge

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I.              Sitzungsvortrag:

 

 

1.              Auf dem Gebiet Schaeffler-Gelände wurde ein neues Baugebiet ausgewiesen.

Nach Mitteilung des Planungsamtes ist für die im Lageplan rot angelegte Straße mit Wohnwegen ein Straßenname zu vergeben.

 

Nach Auswertung der eingereichten Benennungen durch die entsprechenden Institutionen (siehe 2.) schlägt die Verwaltung in Absprache mit Herrn Bürgermeister Hipelius vor:

 

 

„Alte Seilerei“/“In der Seilerei“

 

 

 

2.              Weitere Benennungen durch die beteiligten Institutionen/Personen:

 

Remeiskreis Bamberg

 

Der Remeiskreis Bamberg e.V. schlägt die Bezeichnung

 

                                          „Alte Seilerei“

 

vor.

 

Der Name nimmt Bezug auf einen Teilbereich der ehemaligen „Mechanischen Seilwarenfabrik Bamberg“, die im Jahr 1886 auf dem späteren Schaeffler-Gelände in Betrieb gegangen ist und die industrie-technisch eine Ergänzung zu der Baumwollspinnerei in Gaustadt darstellte.

 

 

 

Die Produkte der in dieser Fabrik betriebenen Hanfspinnerei, namentlich Garne, Bindfäden, Netze und Seile, waren bei den Einwohnern der Stadt, insbesondere bei Gärtnern, Fischern, Metzgern, Schuhmachern, Sattlern und Händlern im täglichen Gebrauch und auch aus dem Haushalt nicht hinwegzudenken. Insofern war die Seilerei einer Vielzahl von Menschen vom direkten Einkauf bzw. über das Marketing bekannt. Eine spontane Umfrage im kleinen Kreis ergab, dass viele heutige Bamberger gehobenen Alters mit dem Begriff „Alte Seilerei“ noch eigene Erinnerungen verbinden.

 

Zum geschichtlichen Hintergrund wird auf die Darstellung von Thomas Gunzelmann und Rembrant Fiedler: „Die ehemalige Mechanische Seilwarenfabrik Bamberg - Geschichte und bauliche Entwicklung“ verwiesen.

 

 

Stadtheimatpfleger Stephanie Eißing & Ekkehard Arnetzl

             

 

Das neue Wohngebiet, durch welches die Straße gehen wird, besteht in großen Teilen aus den erhaltenen, umgenutzten Gebäuden der ehemaligen "Mechanischen Seilereiwarenfabrik Bamberg".

 

1886 gegründet, entwickelte sich die Seilerei damals schnell zu einer der größten Fabriken der Stadt Bamberg. Man produzierte einfach gezwirnte Garne, vorzugsweise aus Hanf. Die Fabrikanlage mit Spinnsaal, Seilerei, Dampfmaschinenhaus aber auch villenartigem Kontorgebäude u. a. wird im neuen Wohngebiet architektonisch immer noch ablesbar sein, da ein Großteil der Gebäude die Liquidation 1963 überlebten und im Rahmen der Nachnutzung durch die Fa. Schaeffler weitergenutzt wurden und nun in der Umnutzung zum Wohngebiet weiterhin erhalten bleiben werden.

 

Als Erinnerungsmoment an diese über hundertjährige Fabrikgeschichte und die Bedeutung der Seilerwarenfabrikation in Bamberg bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg schlagen die Heimatpfleger als Namen für die zu benennende Straße

 

"Alte Seilerei"

 

vor.

 

Vorstellbar wäre auch "In der alten Seilerei", wobei die beiden Heimatpfleger der Meinung sind, dass der Namenszug für einen Straßennamen schon fast zu lang ist.

 

 

Stadtarchiv Bamberg

 

 

Das Stadtarchiv unterbreitet folgende Namensvorschläge:

 

1.)                                          „An/In der Seilerwarenfabrik/Seilerei“

 

Die Straßenbezeichnung erinnert an die 1885 errichtete „Mechanische Seilerwarenfabrik“, die in enger wirtschaftlicher und personeller (Semlinger, Gnuva und Roesch) Verbindung mit der „Mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei AG“ in Gaustadt (später: Erba) zu sehen ist.

 

Die frühen Planungen der Seilereigebäude, die heute als bedeutendes Industriedenkmal eingeschätzt werden, gehen auf den damaligen Stadtbaurat Lang und den Architekten Goes zurück.

 

Die Seilerwarenfabrik, bis 1938 größter Arbeitgeber im Stadtgebiet von Bamberg, zählte lange Zeit zu den größten Hanfspinnereien in Deutschland und fertigte hier bis 1963.

Dann folgte auf dem Werksgelände die Teppichbodenproduktion der Firma Schaeffler (bis 1989); im Anschluss fertigte kurze Zeit die belgische Textilgruppe Beaulieu (Produktionseinstellung 1994).

 

Möglicherweise ist jedoch zu berücksichtigen, dass künftig noch auf weiteren Teilen des ehemaligen Werksgeländes eigenständige Straßen vorgesehen sind, für die der vorgeschlagene Sammelbegriff in gleicher Weise zuträfe.

 

 

2.)                                          „Am Wasserfeld“

 

Dieser Flurname (Teil der Gemarkung Lichtenhaide, heute: Bereich Magazinstraße/Jäckstraße), der auf die Nähe zur vormals nicht „kanalisierten“ Regnitz hinweist, findet sich bereits im Stadtplan (“Urkataster”) von 1825 und dem Katasterplan von 1869.

Die frühere Bezeichnung „Straße am Wasserfeld“ anlässlich von Bau- und Unterhaltsmaßnahmen für einen hier gelegenen Fuhrweg galt für die Trasse der Jäckstraße, die allerdings bereits 1885 mit der Gründung der Seilerwarenfabrik ihre heutige Benennung erhalten hatte, so dass eine Verwechslung auszuschließen ist.

             

 

              Historischer Verein Bamberg e.V.

 

 

Der Historische Verein schlägt in Erinnerung an die ehemalige Seilerei die Straßenbezeichnung

 

                                          „In der Seilerei“

 

vor.

 

 

Bürgerverein Bamberg - Nord, VI. Distrikt, e. V.

 

 

Der Bürgerverein unterbreitet 3 Vorschläge:

 

1.)                                           „In der Seilerei“

 

2.)                                          „Seilerweg oder Seilerstraße“

 

3.)                                          „Bindfadenweg“

 

 

3.              Bisher eingegangene Anträge und nicht berücksichtigte Benennungen:

 

 

„Franz-Josef-Strauß-Straße“

(Antrag von Frau Gertrud Ott, 30.08.1990)

 

„Bayreuther Straße“

(Vorschlag von Herrn Oberbürgermeister Röhner vom 26.11.1990)

 

„Prof.-Hartwig-Straße / Ernst-Hartwig-Straße“

(Antrag von Prof. Dr. E.H. Geyer, Observatorium Hoher List, Bonn, vom 17.04.1991)

 

„Hans-Martin-Schleyer-Straße“

„Alfred-Herrhausen-Straße“

„Jürgen-Ponto-Straße“

„Bubackstraße“

(Antrag von Herrn Stadtrat Norbert Tremel vom 15.01.1992)

 

„Oskar-Maria-Graf-Straße“

(Antrag der Oskar Maria Graf-Gesellschaft e.V. vom 27.08.1993).

 

 

 

„Franz-Josef-Schleyer-Straße“

(Vorschlag Bürgermeister R. Grafberger, Mai 1994)

 

„Josef-Prenner-Weg“

(Antrag von Frau Elisabeth Bolland vom 19.06.1996 und

Antrag von Herrn Fraktionsvorsitzenden Andreas Starke -SPD- vom 20.07.1996)

 

„Abertstraße“

(Antrag von Herrn Stadtrat Hans Stenglein vom 29.01.1997)

 

„Prof.-Dr.-Walter-Noddack-Straße“

(Vorschlag von Prof. Dr. Lindemann, 18.02.1997 und von

Dr. Georg Eckert vom 22.02.2000)

 

„Amelie-Gehr-Straße“

(Antrag des Kath. Deutschen Frauenbundes Diözesanverband Bamberg e.V. und des Sozialdienstes Kath. Frauen in Bamberg vom 13.04.1999)

 

„Leverkusener Straße“

(Vorschlag von Herrn Rüdiger Scholz, Leverkusen vom 12.08.1999)

 

„Hans- Jakob-Erlwein-Straße“

(Vorschlag von Herrn Dr. Franz Knorr, Bamberg vom 14.11.99 und 20.04.13)

 

„Dr.-Lorenz-Krapp-Straße“

(Vorschlag des Oberlandesgerichtspräsidenten Prof. Reinhard Böttcher, Bamberg,

vom 21.03.2000)

 

„Michael-Usselmann-Straße“

„Rosengartenstraße“

„Häckerstraße“

(Vorschlag von Herrn Michael Usselmann, Bamberg, vom 19.06.2000)

 

„Will-Berthold-Straße“

(Vorschlag von Herrn Reinhold G. Stecher, Herrsching vom 27.06.2000)

 

„Dr.-Theodor-Mathieu-Straße“

(Anregung von Herrn Herbert Büttner, Bayerischer Beamtenbund e.V. vom 09.10.2000 und von Christine Seubert, geb. Mathieu und Hans-Peter Seubert vom 06.06.06 und Antrag von Dieter Weinsheimer, Vorsitzender der FW-Stadtratsfraktion vom 04.03.2010 mit dem Hinweis den Vorschlag bevorzugt zu behandeln)

 

„Straße des 17. Juni“

(Vorschlag von Hartmut Koschyk, MdB vom 08.08.2002)

 

„Pater-Franz-Reinisch-Weg“

(Vorschlag von Subregens Martin Emge, Schönstattbewegung Bamberg vom 10.12.2002)

 

„Straße der deutschen Einheit“, „Platz des 9. November“, „Brücke des 3. Oktober“

(Vorschlag des Deutschen Kuratoriums zur Förderung von Wissenschaft – Bildung und Kultur e.V., Schweinfurt

vom 25.03.2003)

 

„Ignaz-von-Döllinger-Straße“

(Vorschlag von Herrn Franz Bauer, Bamberg vom 09.11.03)

 

„Josef-Valentin-Herd-Straße“

(Vorschlag des Frankenbundes, Gruppe Bamberg vom 08.11.04)

 

 

 

 

„Friedrich-Edgar-Trendel-Straße“

(Vorschlag von Herrn Erich H. Trendel vom 28.04.05)

 

„Bedfordstraße“

(Bereits am 17.12.97 vom Stadtrat beschlossen; aber diese Straße wurde nie gebaut und wird auch nicht mehr gebaut werden)

 

„Prager Straße oder Prager Platz“

(Partnerstadt)

 

„Viktor-Luster-Straße“

(Anfrage von Herrn Willi Siebenlist, Bamberg anlässlich des Bürgersprechtages am 02.04.07)

 

„Josef-Prenner-Straße“, „Adam-Kaim-Straße“, „Georg-Grosch-Straße“, „Karlheinz-Franke-Straße“, „Sigmund-Kämmerer-Straße“

(Vorschläge von Herrn Günter Pierdzig, Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Kreisvereinigung Bamberg vom 08.04.07.)

 

„Adam-von-Trott-zu-Solz-Straße“

(Vorschlag von Herrn Dr. Sebastian Köppl, Gundelsheim vom 22.12.09)

 

„Prof.-Dr.-Benedikt-Kraft-Straße“

(Vorschlag von Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert vom 09.11.10)

 

„Prof.-Dr.-Elisabeth-Roth-Straße“

(Antrag von Prof. Dr. Klaus Guth vom 09.12.10)

Anm. des Kulturamtes: Frau Prof. Dr. Elisabeth Roth verstarb am 04.05.2010, die übliche Wartefrist für die Berücksichtigung bei Straßenbenennungen beträgt 10 Jahre

 

„Zeiler Straße“

(Beschluss des SPD – Ortsvereins Gaustadt auf Antrag von Herrn Andreas Stenglein vom 20.10.11

„Der Stadtrat von Bamberg möge eine Straße auf der Erba-Insel nach der Stadt Zeil am Main als „Zeiler Straße“ benennen“)

 

„Josef-Prenner-Straße“, „Adam-Kaim-Straße“, „Georg-Grosch-Straße“, „Hans-Fischer-Straße“, „Johann-Baptist-Herrmann-Straße“

(Vorschläge von Herrn Günter Pierdzig, Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen - Kreis Bamberg vom 01.03.13).

 

 

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II. Beschlussvorschlag

 

 

 

II.              Beschlussvorschlag

             

 

Der Senat für Bildung, Kultur und Sport stimmt dem Antrag der Verwaltung zu und empfiehlt dem Stadtrat für die im Lageplan markierte Straße auf dem Schaeffler-Gelände folgenden Namen zu beschließen:

 

„Alte Seilerei“/“In der Seilerei“

 

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

x

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

 

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Anlagen

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