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ALLRIS - Vorlage

Berichtsvorlage - VO/2015/1795-30

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Beratungsfolge

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I.              Sitzungsvortrag:

 

  1. Einleitung:

Vom 20.08. bis 24.08.2015 fand in Bamberg die 65. Sandkerwa im Festgebiet im IV. Distrikt statt. Im Vorfeld und während der Durchführung der Sandkerwa wurde mit dem externen Veranstalter über die Sicherheitsanforderungen mehrfach intensiv gesprochen. Inhaltlich ging es dabei insbesondere um die Erhöhung der sanitätsdienstlichen Vorhaltung (2015 erstmals mit 1 bis 2 Notärzten und zusätzlichen Fahrzeugen sowie deutlich erhöhtem Sanitätsdienst-Personal) und die Forderung nach einem durch den Veranstalter erstellten Sicherheitskonzept, welches durch die Sicherheitsbehörden einer Bewertung zu unterziehen ist.

 

In seinen Sitzungen am 20.05.2015 und 24.06.2015 hat der Stadtrat der Stadt Bamberg in diesem Zusammenhang der Veranstalterin (Bamberger Sandkerwa Veranstaltungs GmbH) Unterstützung im Hinblick auf die Umsetzung des Sicherheitskonzepts gewährt. So wurde finanzielle Unterstützung zugesagt, soweit die Kosten für das zusätzliche Sanitätsdienst-Personal und zehn weitere Sicherheitsdienst-Kräfte von der Veranstalterin alleine nicht getragen werden können. Außerdem hat der Stadtrat die Verwaltung mit der Projektierung einer Lautsprecheranlage beauftragt und die hierfür erforderlichen Mittel in Höhe von 15.000,00 Euro zur Verfügung gestellt.

 

  1. Rückschau:

Die Sandkerwa 2015 verlief weitgehend friedlich und problemlos. Die Erfahrungsberichte von Polizei und Sanitätsdienst sind als Anlagen 1 und 2 diesem Sitzungsvortrag beigefügt.

 

Aus dem Rahmen gefallen ist sicherlich 2015 der Einsatz, der durch die Information eines Kerwabesuchers ausgelöst wurde, dass sein Freund von der Unteren Brücke gefallen sein müsse. Dies löste einen gemeinsamen Einsatz von Polizei, Rettungsdienst und Wasserrettung, zu dem auch ein Polizeihubschrauber hinzugezogen wurde, aus. Die Ermittlungen der Polizei ergaben schließlich, dass das potentielle Opfer zuhause anzutreffen und niemals im Wasser gewesen war. Das Zusammenspiel der Kräfte bei dem Einsatz hat gut funktioniert.

 

Insbesondere hat es sich bewährt, dass die Kräfte der Wasserwacht auf der Unteren Brücke stationiert sind. So war relativ schnell klar, dass ein Sturz oder Sprung unwahrscheinlich war.

 

Die Einsatzzahlen sind insgesamt zufriedenstellend, die Schwere der Anlässe, die sicherheitsbehördliche Einsätze nötig gemacht haben, im Schnitt unproblematisch. Dies ist einerseits dem Wetter geschuldet, welches auf der Sandkerwa 2015 die Besucherzahlen ein wenig eingeschränkt haben dürfte, zum anderen ist dies auch dem Umstand zuzurechnen, dass die Maßnahmen der Sicherheitsbehörden greifen, um den Strom und die Auswirkungen von geschätzten 250.000 Besuchern in fünf Tagen zu bewältigen.

 

Die Maßnahmen der Sicherheitsbehörden sind generell präventiv ausgerichtet. Das bedeutet, dass durch die Positionierung von Kräften und / oder Vorhalten von Material im Festgebiet dafür gesorgt wird, dass es möglichst nicht zu Schadensfällen kommt und im Schadensfall die Auswirkungen möglichst klein gehalten werden können. Dieser Ansatz ist besonders anspruchsvoll, da bekanntermaßen während der Sandkerwa, zuletzt z. B. am Sandkerwa-Samstag, die Obere Sandstraße, die Herrenstraße, der Geyerswörthplatz und die Schranne sowie gelegentlich die Markusbrücke so dicht mit Menschen gefüllt sind, dass ein Durchkommen kaum möglich ist. Dies bedeutet für die Sicherheitskräfte, dass sie wenig Aussicht haben, mit Einsatzfahrzeugen in der gebotenen Einsatzzeit zu einem Schadensereignis vorzudringen.

 

Auch das durch die Sandkerwa Veranstaltungs GmbH im Jahr 2015 erstmalig erstellte Sicherheitskonzept, musste auf diese Besonderheit Rücksicht nehmen. Die Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang zusätzlich ergriffen wurden, haben sich bewährt. Am Freitag, den 21.08.2015 waren zeitweilig beide Notärzte zeitgleich im Einsatz. Die Kritik, diese Vorhaltungen seien überzogen, trifft nicht zu. Tatsächlich hat es in den vergangenen Jahren keine größeren Probleme mit der Sicherheit auf der Sandkerwa gegeben. Die Erkenntnis, dass der Eintritt eines relevanten Schadensereignisses in der Vergangenheit nicht erfolgte, ist nur von geringem Wert. Nach wie vor muss es das Ziel aller an der Sicherheit Beteiligten sein, auch für ein hoffentlich ausbleibendes Szenario gerüstet zu sein.

 

Kurz zusammengefasst bedeutet dies, dass die Sicherheitsvorkehrungen der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben für den Fall greifen müssen, dass der Schadensfall eintritt, wohingegen das Sicherheitskonzept der Veranstalterin das Entstehen von Schadensfällen nach Möglichkeit von vornherein verhindern soll. Die Konzepte und Bemühungen sollen sich so ideal ergänzen.

 

  1. Projektierung der Lautsprecheranlage:

Auftragsgemäß hat die Verwaltung im Vorfeld der Sandkerwa 2015 sechs Firmen aus den Bereichen Ingenieurtechnik und Veranstaltungs- und Funktechnik angeschrieben, um die Projektierung einer Lautsprecheranlage zu vergeben. Mit dieser Anlage soll es in Zukunft möglich sein, die Besucher der Sandkerwa in den von den Sicherheitsbehörden festgelegten Einsatzabschnitten gezielt und abschnittsweise zu informieren soweit es die Einsatzlage erforderlich macht. Die gezielte und abschnittsweise Information ist unbedingt notwendig, damit nicht Gäste in Bewegung gesetzt werden, die an ihrem Aufenthaltsort sicher sind. Andererseits sollen Gäste gezielt vom Schadensereignis weggeleitet werden um dabei gleichzeitig Raum zu schaffen für die Zufahrt von Einsatzfahrzeugen.

 

Von den sechs angeschriebenen Firmen haben vier ein Angebot abgegeben. Die Angebotssummen lagen zwischen ca. 6.000,00 und ca. 25.000,00 Euro. Die Vergabestelle im Baureferat und das Umweltamt waren in die Angebotsauswertung mit eingebunden.

 

 

Von drei Firmen, deren Angebote vergleichbar waren, wurden auf Empfehlung des Umweltamtes Referenzen eingeholt. Zwei Firmen haben sich zurückgemeldet; eine Firma war bisher nur in Fragen der Sicherheitstechnik in Industrieanlagen tätig. Die Firma Stangl Funktechnik GmbH aus Baiersdorf hat hingegen bereits eine vergleichbare Anlage für die „Erlanger Bergkerwa“ projektiert. Diese Firma wurde daher mit der Projektierung der Lautsprecheranlage beauftragt.

 

In der Folge fanden mehrere Abstimmungsgespräche statt, bei denen auch die Vertreter der Polizei und der Feuerwehr beteiligt waren. Bis zum letzten Moment wurde an der Testanordnung gefeilt, die schließlich bei einem Pressetermin am 19.08.2015 auf der Markusbrücke erläutert wurde.

 

Wesentlicher Bestandteil des Testdesigns waren Probedurchsagen am 20., 21. und 22.08.2015. Jeweils in der Zeit von 18:00 Uhr bis 18:45 Uhr wurden vier Probedurchsagen gemacht, wobei ein gleichlautender Text jeweils von einem Sprecher und einer Sprecherin ausgestrahlt wurden. Im jeweiligen Einsatzabschnitt waren Helfer der Fa. Stangl und vier „Testhörer“ der Stadt Bamberg positioniert.

 

An zugewiesenen Ortsmarken wurde sowohl die Lautstärke als auch die Sprachverständlichkeit aufgenommen und bewertet. Durch Umherlaufen im Einsatzbereich sollte sichergestellt werden, dass eine gleichmäßige Beschallung des Einsatzabschnitts stattfindet. Die Testergebnisse wurden in Fragebögen erfasst, welche sofort nach den Tests der Fa. Stangl übergeben wurden. Ziel des Projekts ist die Erstellung eines Ausschreibungstextes für eine technisch einwandfrei dimensionierte Lautsprecheranlage, die auf der Basis von Kauf oder Leihe den oben skizzierten Zweck erfüllen soll. Die Verwaltung wird den Stadtrat mit dieser Angelegenheit nach Abschluss der Vorarbeiten weiter befassen.

 

Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Schätzung der Verwaltung (Preis für Kauf der Anlage bei ca. 100.000,00 EUR) voraussichtlich nicht unrealistisch sein dürfte.

 

  1. Ausblick:

Die Bamberger Sandkerwa Veranstaltungs GmbH und Frau Bosch als Vertreterin des Bürgervereins IV. Distrikt haben in der Vorbereitungsphase der diesjährigen Sandkerwa wiederholt und sehr deutlich darauf hingewiesen, dass die Organisatoren mit den Fragen der Erstellung und der Umsetzung des Sicherheitskonzepts an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gestoßen seien. Gewünscht wurde eine verstärkte Unterstützung durch die Stadt Bamberg. Die finanzielle Unterstützung, die der Stadtrat in diesem Zusammenhang gewährt hat, wurde zunächst nur als eine Übergangslösung für das Jahr 2015 akzeptiert. Für die Zukunft haben die Organisatoren klare Erwartungen dahingehend formuliert, dass die Stadt Bamberg einen Teil der Verantwortung für die Sandkerwa übernehmen möge.

 

Umgekehrt bestehen auch Anforderungen der Sicherheitsbehörden an die Organisation der Sandkerwa. Insbesondere Polizei und Feuerwehr haben auch schriftlich zum Ausdruck gebracht, dass ein verstärktes Bewusstsein für die Sicherheitsanforderungen auf Seiten des Veranstalters notwendig sei.

 

Herr Oberbürgermeister Starke hat, wie im Vorfeld zugesagt, unmittelbar nach der Sandkerwa 2015 am 10.09.2015 zu einem ersten Gespräch zwischen der Stadtverwaltung und der Bamberger Sandkerwa Veranstaltungs GmbH eingeladen.

 

Als Ergebnis dieses Gesprächs bleibt folgendes festzuhalten:

1.              Die Bamberger Sandkerwa Veranstaltungs GmbH will weiterhin Allein-Veranstalterin der Sandkerwa sein.

 

2.              Gleichzeitig wünscht man sich mehr (finanzielle) Unterstützung durch die Stadt Bamberg, da die Sandkerwa eine Veranstaltung von allgemeinem Interesse sei. Insbesondere die Kosten für die Lautsprecheranlage und für die Erstellung eines (professionellen) Sicherheitskonzepts wurden hier konkret angesprochen.

3.              Die Veranstalterin erwartet, dass bis zum 31.12.2015 die Auflagen für die Sandkerwa 2016 bekanntgegeben werden, damit man entscheiden kann, ob diese durch die BSV GmbH zu schultern sind.

4.              Die Verwaltung benötigt dazu rechtzeitig vorher aussagekräftige Antragsunterlagen inklusive belastbarem Sicherheitskonzept.

5.              Da die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ebenfalls eine Weiterentwicklung des Sicherheitskonzepts fordern, soll noch in der ersten Oktoberhälfte ein Gespräch zwischen der Bamberger Sandkerwa Veranstaltungs GmbH und Vertretern der Polizei, der Feuerwehr und des Ordnungsreferates stattfinden.

6.              Die Verwaltung wird dem Stadtrat nach diesem Gespräch (möglichst noch im Jahr 2015) erneut über die weitere Vorgehensweise berichten.

 

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II. Beschlussvorschlag

II.              Beschlussvorschlag

              Der Bericht der Verwaltung hat zur Kenntnis gedient.

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

X

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

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Anlagen

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