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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2015/2103-61

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Beratungsfolge

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I.              Sitzungsvortrag:

 

1.              Europan

Europan ist ein europaweit ausgeschriebener Wettbewerb, der sich an junge Architekten, Stadt- und Landschaftsplaner richtet. Unter gleichen Rahmenbedingungen werden zeitgleich an etwa 50 Standorten in voraussichtlich 16 europäischen Ländern Wettbewerbsverfahren durchgeführt.

Die Teilnahme an Europan 13 war für Bamberg eine gute Chance, zu vielfältigen Lösungsansätzen zu gelangen. Europan, hat sich zu einer europäischen Kompetenz- und Diskussionsplattform für die Zukunft des urbanen Raums entwickelt und ermöglicht einen breiten Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Unter dem Titel, „The Adaptable City“ (übersetzt: „Die anpassungsfähige Stadt) stellte Europan 13 im Jahr 2015 die Anpassungsfähigkeit der Stadt an sich permanent ändernde Rahmenbedingungen in den Mittelpunkt.

Die Durchführung des Europan Wettbewerbs in Bamberg diente dem Ziel, die stadträumliche Verknüpfung zwischen Kasernenareal und Kernstadt zu verbessern. Der planerische Fokus wurde dabei ganz bewusst auf ein bisher wenig beachtetes Stadtgebiet gelenkt, das durch seine Lage zwischen Innenstadt und Kasernengelände, für die stadträumliche Verflechtung aber von zentraler Bedeutung ist. Insbesondere in diesem Bereich sollten Konzepte für neue Wege- und Grünverbindungen erarbeitet und die Attraktivität durch städtebauliche Akzente deutlich gesteigert werden.

 

  1. Planungsaufgabe in Bamberg

Als Wettbewerbsgelände wurde die Fläche zwischen Kasernengelände und Innenstadt vorgeschlagen. Diesem Betrachtungsraum zwischen Memmelsdorfer Straße, Starkenfeldstraße, Lagarde-Kaserne und Bahnhof bzw. Luitpoldstraße kommt eine zentrale Bedeutung zu, die auch in der Fortschreibung des Gesamtstädtischen Städtebaulichen Entwicklungskonzept betont wird.

Innerhalb des gesamten Betrachtungsraums wurden drei Bearbeitungsschwerpunkte angeboten, von denen die teilnehmenden Teams jeweils einen vertiefen sollten:

Gebiet A im Bereich zwischen Pfisterbrücke und entlang der Brennerstraße bietet die Möglichkeit, bisher untergenutzte Areale im rückwärtigen Bereich des Bahnhofs aufzuwerten und eine Verbindung zum Bahnhof und damit über die Luitpoldstraße auch den Anschluss an die Innenstadt zu schaffen.

Im Gebiet B sollten neue Impulse und Planungsansätze für die sogenannten Spiegelfelder südlich der Zollnerstraße entwickelt werden. Die im SEK bereits angedachte Grünverbindung mit einem Rad- und Fußweg in den Bamberger Osten sollte durch den Ausbau attraktiver Grünverbindungen das Konversionsgelände in stärkerem Maße als bisher an die Innenstadt anbinden.

Das Gebiet C, an der Ecke Zollnerstraße / Berliner Ring in unmittelbarer Nachbarschaft zur Lagarde-Kaserne, ist bisher durch ein heterogenes Erscheinungsbild geprägt. Eine stadträumliche Aufwertung und Neuordnung wird hier als zwingend notwendig erachtet, da die Zollnerstraße das Rückgrat zwischen Innenstadt und Konversion bildet.

Bereits im SEK von 2011 wurden die Flächen B und C in den Flächensteckbriefen thematisiert und eine Aufwertung bzw. adäquate Nutzung gefordert. Die Fläche A wurde sogar schon in den Vorbereitenden Untersuchungen „Aktive Kettenbrücke – Königstraße – Bahnhof“ von 2009 als Vorbehaltsfläche herausgestellt.

 

  1. Verlauf des Ideen-Wettbewerbs

Das Wettbewerbsgebiet mit drei Vertiefungsbereichen wurde bei einem Ortstermin im Oktober 2014 besichtigt und von Europan Deutschland als geeignet erachtet. Am 25.11.2014 wurde im Konversionssenat der Beschluss zur Teilnahme am Europan Wettbewerb gefasst und danach die mehrsprachige Wettbewerbsauslobung für die einzelnen Standorte vorbereitet.

Es fanden vor Beginn des Wettbewerbs zwei öffentliche Informationsveranstaltungen im Gebiet im Pfarrsaal St. Heinrich statt, bei der die Anwohner über Zweck und Inhalt des Ideenwettbewerbs informiert wurden.

Offizieller Beginn des Wettbewerbs war am 2. März 2015. Nach einem Rückfragenkolloquium für die teilnehmenden Teams am 24.April 2015 in Bamberg, das auch einen geführten Rundgang durch das Plangebiet beinhaltete, erfolgte am 30. Juni 2015 die Abgabe der Wettbewerbsarbeiten.

Insgesamt 18 Architekten- und Planer-Teams hatten bis zum Stichtag ihre Beiträge zum Thema „Fokus Ost – Zwischen Konversion und Welterbe“ eingereicht.

Die erste Begutachtung und Auswahl der Arbeiten fand am 25. September 2015 in Bamberg durch eine lokale Jury aus Sach- und Fachpreisrichtern statt. Nach über sieben Stunden intensiver Diskussion konnte sich das Gremium der elf stimmberechtigten Preisrichter und Berater auf vier Beiträge einigen, die der nationalen Jury zur weiteren Begutachtung empfohlen wurden. Unterstützt wurde das Expertengremium durch Vertreter der Stadtratsfraktionen und Ausschussgemeinschaften, die in beratender Funktion tätig waren. Die getroffene Auswahl bot nach Meinung der Jury „ein interessantes Spektrum unterschiedlicher strategischer Lösungsansätze“.

Die endgültige Entscheidung über die Vergabe der Preise traf die nationale Jury am 13. und 14. November in Berlin (Protokoll der nationalen Jury). Hier fand am 4. Dezember 2015 auch die offizielle Preisverleihung und Bekanntgabe der deutschen Preisträger durch Europan und Vertreter der Stadt Bamberg statt.

Die prämierten Arbeiten aus ganz Deutschland wurden dort in einer Ausstellung gezeigt.

 

  1. Prämierte Entwürfe

Für Bamberg wurde von der nationalen Jury ein Preisträger, der Architekt Christian Eickelberg aus Dortmund, für seine Arbeit  TRADITION : ADAPTION : VERKNÜPFUNG ausgezeichnet.

Die Jury befand, dass die Arbeit „durch ein schlüssig entwickeltes städtebauliches und freiräumliches Konzept, das durch großräumige Grün- und Wegeverbindungen, präzise stadträumliche Verknüpfungen über kleine Plätze und maßstäbliche bauliche Ergänzungen geprägt ist“ überzeugt.

Ein weiterer Vorteil ist die aufgezeigte Möglichkeit einer sukzessiven Entwicklung in kleinen Schritten und einer Umsetzung die auch durch einzelne Eigentümer gelingen könnte.

Weiterhin überzeugte „die Einbindung der Quartiere Spiegelfelder, Zollnerstraße und der Teilfläche C (in Nachbarschaft zur Lagarde Kaserne) in den städtebaulichen Gesamtkontext durch das dargestellte Wegenetz.“ (Protokoll der nationalen Jury)

 

CT*BAMBERG, die Arbeit des italienischen Teams bestehend aus Bernardo Grilli di Cortona (IT), Francesco Corona (IT), Marco Miotto (IT) und Francesca Errico (IT) wurde mit einem Ankauf bedacht.

Dieser Beitrag überzeugte die Jury durch „ihren konzeptionellen Ansatz, der aus den vorgefundenen Rahmenbedingungen ein eigenständiges Profil entwickelt und dem Ort eine neue Bedeutung offeriert. Die lineare Bebauung entlang der Bahn und die wirkungsvolle Verbindung zwischen Luitpoldstraße und Oststadt über einen neuen Fußgängersteg schaffen ein urbanes Stadtteil-Entree. Der Beitrag bietet mit richtig gelösten strukturellen Zusammenhängen, präzisen baulichen Setzungen und Freiflächen unterschiedlichen Charakters, eine starke Antwort für die Zukunft der Oststadt.“ (Protokoll der nationalen Jury)

Die beiden Arbeiten sind ebenso wie weitere Beiträge unter http://www.europan.de veröffentlicht. Im nächsten Jahr werden die Wettbewerbsbeiträge zum Thema „Fokus Ost - Zwischen Konversion und Welterbe“ auch in einer Ausstellung in Bamberg zu sehen sein.

 

5.              Engere Wahl

In der engeren Wahl der Jury befand sich außerdem die Arbeit BAMBERG EAST GOES TO THE CENTER der beiden italienischen Architektinnen Stefania Marini(IT) und Silvia Bodei (IT).

Die Jury würdigte diese Arbeit unter anderem als einen Beitrag, da es den Entwurfsverfasserinnen gelingt, neue städtebauliche Typologien mit Traditionen des Gartenbaus (Urban Gardening) zu verknüpfen. Besonderes Interesse weckte bei der Jury auch „die neue Wohnbebauung auf den Spiegelfeldern, die eine Durchlässigkeit der historischen Gartenlandparzellen und Wegeverbindungen ermöglicht“.

Auch die angebotenen Lösungsvorschläge in Form von Studio Houses  für den Bereich C und der „Ansatz für die in vielen Städten städtebaulich problematischen und oft untergenutzten Rückseiten zentraler Bahnareale“ stellten ihrer Einschätzung nach „einen wichtigen Beitrag für die Verbindung des Bamberger Ostens mit der Innenstadt einerseits und den Konversionsarealen andererseits dar“. (Protokoll der lokalen Jury)

 

Der Beitrag CITY SEEDS FOR BAMBERG EAST von Benedikt Schneemann (DE) und seinen Team mit Tomas Valentinaitis (LT) und Ewelina Iwaszko (PL) weist einen anderen Ansatz auf. Die Arbeit leistet einen programmatischen Beitrag, „bei dem die Stadt durch ihre Burger und deren Aktivitaten geformt wird und dabei den Schwerpunkt auf die „Samen“ als Initialpunkte fur raumliche Aneignung und Ausgestaltung legt. Die Verfasser entwickeln eine große Bandbreite an phantasiereichen Kleinarchitekturen, Eingriffen und Nutzungsvorschlagen, die nicht fest verortet werden, sondern frei über alle drei Teilbereiche des Plangebietes verteilt werden und so die Einzelbausteine einer Art Landschaftspark bilden sollen. Die Assoziation eines Spielfeldes, auf dem die Bürger die Spielzüge selber in die Hand nehmen, liegt nahe.“ (Bericht der Jury)

 

6.              Weiteres Vorgehen

Um die Öffentlichkeit über die Ergebnisse zu informieren, ist eine Ausstellung mit allen Beiträgen angedacht. Neben der Konzeption der Ausstellung wird die Verwaltung Gespräche mit Eigentümern und Firmen innerhalb des Plangebietes führen, in denen die Siegerentwürfe, aber auch die anderen eingegangenen Wettbewerbsbeiträge vorgestellt und mittel- bis langfristige Möglichkeiten der Realisierbarkeit diskutiert werden sollen. Die Ergebnisse sollen Grundlage für die städtebauliche Entwicklung im Gebiet sein.

Im Zuge der Ausstellung, die die vier Entwürfe dann einem breiteren Publikum zugänglich machen soll, sind auch eine Vorstellung der prämierten Arbeiten durch die Preisträger selbst und die der engeren Wahl sowie ein Workshop geplant, in dem die Ideen und Vorschläge für den Bamberger Osten weiter konkretisiert und diskutiert werden sollen.

Von Seiten Europans werden zeitgleich Publikationen der prämierten Arbeiten sowohl deutschlandweit als auch auf europäischer Ebene vorbereitet.

 

7.              Finanzierung

Gemäß Vereinbarung zwischen der EUROPAN-Gesellschaft und der Stadt Bamberg vom 18.12.2014 leistet die Stadt Bamberg –ebenso wie die übrigen EUROPAN-Standorte- einen Finanzierungsbeitrag über 135.000€, siehe hierzu auch den Beschluss des Konversionssenates vom 25.11.2014. Die erste Rate über 70.000€ wurde 2015 fällig, die zweite bis Ende Februar 2016. Für die Kosten sind in den jeweiligen Haushaltsjahren die Deckungen gegeben. Im Bewilligungsbescheid der Regierung von Oberfranken wird ein Zuschuss über 81.000€ (60%) bewilligt, so dass mit einem Eigenanteil der Stadt Bamberg über 54.000€ zu rechnen ist. Für die Stadt Bamberg entstehen keine weiteren Folgekosten

 

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II. Beschlussvorschlag

II.              Beschlussvorschlag

 

Der Konversionssenat nimmt den Sitzungsvortrag zustimmend zur Kenntnis.

 

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

X

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

 

In das Finanzreferat zur Stellungnahme.

 

Stellungnahme des Finanzreferates:

 

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Anlagen

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