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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Berichtsvorlage - VO/2017/1185-61

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Beratungsfolge

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I.Sitzungsvortrag:

 

Anlass

Seit der Umgestaltung des Maxplatzes 2006 wurde immer wieder über eine Belebung des Platzes, u.a. durch eine Möblierung mit Sitzelementen diskutiert.

Nachdem in der Sitzung des Bau- und Werksenats am 05.04.2017 die Thematik politisch positiv diskutiert wurde und die Sparkasse Bamberg ihre finanzielle Unterstützung für eine kleine Möblierungsprobe zugesagt hatte, konnte im Sommer 2017 eine Probebemusterung durchgeführt werden.

Verwendet wurden sogenannte „Enzis“, welche seit 2002 im Wiener Museumsquartier für Aufsehen sorgten. Hierbei handelt es sich um bunte Sitzgelegenheiten aus Polyethylen, die flexibel als Sitz- oder Liegefläche sowie hochkant als Theke genutzt werden können.

Bemusterung

 

Aufgrund ihrer Multifunktionalität und dem bereits dokumentierten Erfolg, nicht nur im Wiener Museumsquartier sondern auch in Hamburg, Düsseldorf, Villach und anderen Städten wurden diverse Elemente für die Bemusterung ausgewählt. Es sollten Akzeptanz, Robustheit und Vandalismusresistenz überprüft werden. Bemustert wurden zwei unterschiedliche Modelle („Viena“ und „Twins“). Die Wunschfarbe „rot“ war für die Muster-Enzis leider nicht verfügbar, deshalb entsprachen die Farben der Muster-Enzis mit Leucht-Grün und Erdbeer-Rosé leider nicht dem beabsichtigten und bestellten Wunschfarbton.

Die Bemusterung fand im Zeitraum vom 30.06.2017 bis 31.07.2017 statt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Stellungnahmen zur Bemusterungsphase

 

In der Sitzung des Bau- und Werksenates am 05.07.2017 wurde das Thema „Maximiliansplatz - flexibles Mobiliar und mobiles Café“ behandelt. Gemäß Beschluss vom 05.07.2017 wurde die Verwaltung beauftragt, die offenen Fragen zum flexiblen Sitzmobiliar zu klären und erneut zu berichten.

 

Stellungnahme des Ordnungssamts

Integration in Veranstaltung

Die Enzis können nach hiesigem Dafürhalten nicht bei allen, wohl aber bei einigen Veranstaltungen integriert werden. Die Flächenvergabe für Veranstaltungen auf öffentlichem Grund erfolgt jedoch durch das Straßenverkehrsamt, so dass dieses abzufragen wären, insbesondere vor dem Hintergrund, ob ein Veranstalter, wenn er den Maximiliansplatz nutzen möchte, im Rahmen der Flächenvergabe gezwungen werden kann, die Enzis zu integrieren oder ob dies nur auf freiwilliger Basis analog der Bepflanzung geschehen kann. Bei den Märkten des Ordnungsamts sind diese abhängig von der benötigten Marktfläche teilweise integrierbar. Dies ist z.B. beim Herbstmarkt denkbar, nicht hingegen beim Weihnachtsmarkt.

Auf- und Abbau

Der Auf- und Abbau sollte analog der Bepflanzung geregelt werden, d.h. Auf- und Abbau nicht durch den Veranstalter, sondern durch die Stadt, um einen sorgsamen Umgang zu gewährleisten. Das Ordnungsamt kann dies nicht leisten.

Die Kosten hierfür sind analog Bepflanzung dem Veranstalter aufzuerlegen.

Garantie der Freihaltung von Rettungswegen

Hier empfiehlt sich eine Beteiligung des Stadtbrandrates. Ein Aufbau im Rahmen des Rettungsflächenplans kann von städtischen Dienststellen gewährleistet werden.

 

Stellungnahme des Straßenverkehrsamts

Aufstellkonzept

Für Veranstaltungen auf dem Maxplatz (z.B. ,,Bamberg zaubert", Blues- und Jazzfestival, Public Viewing) wird die gesamte Fläche des Maxplatzes benötigt. Für diese Veranstaltungen ist das Aufstellen von Sitzmöbeln nicht möglich.

Gleichzeitig wird die freie Fläche (ausgenommen Marktareal) für Infostände, Flohmarktstände, etc. so weit wie möglich vergeben.

Integration in Veranstaltung

Bei Großveranstaltungen ist dies mit dem jeweiligen Veranstalter abzuklären.

Lagerflächen außerhalb des Maxplatzes

Hier würde evtl. der Heumarkt eine Alternative darstellen.

Hinweis: Bei Großveranstaltungen auf dem Maxplatz werden die Blumenkübel auf dem Heumarkt abgestellt.

Garantie der Freihaltung von Rettungswegen

Die Rettungsflächen bzw. -wege sind durch die Feuerwehr festgelegt worden. Es muss bei der Aufstellung / Entfernung der Enzis darauf geachtet werden, dass die Feuerwehrflächen nicht beeinträchtigt werden. Die Enzis müssen ein Eigengewicht besitzen, damit diese nicht durch Besucher/ Bürger verschoben bzw. verstellt werden können.

 

Stellungnahme des Garten und Friedhofamts

Grundsätzlich würde das Garten und Friedhofamts die Anschaffung von mobilen Sitzgelegenheiten für die Belebung des Maxplatzes begrüßen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass der An- und Abtransport bei Veranstaltungen, die Reinigung, der Unterhalt, sowie potenzielle Neuanschaffung im Falle von Beschädigungen im laufenden Betrieb nicht bewerkstelligt werden können. Generell wäre ein wirtschaftlicher Transport nur dann gegeben, wenn die Stapelbarkeit gegeben wäre. Dann könnten die Möbel eventuell am Rande des Maxplatzes oder am Heumarkt zwischengelagert werden. Alle entstehenden Kosten sollten beim Verursacher verrechnet werden können.

 

Stellungnahme des EBB

Es wird davon ausgegangen, dass die Möbel nicht immer in die Veranstaltungen auf dem Maxplatz integriert werden können. Aus diesem Grund würde der EBB ein Fremd-Sponsoring für mobiles Mobiliar, deren Auf- und Abbau sowie regelmäßige Reinigung und Einlagerung begrüßen, da dies im eigenen Haushalt nicht darstellbar ist.

Zusätzlich wurde darauf hingewiesen, dass Lagerflächen für die Einlagerung im Winter seitens des EBB nicht zur Verfügung stehen.

Ein weiteres Problem ist die notwendige Befüllung der ENZIS mit Wasser. Dies ist notwendig um das Gewicht zu erhöhen und so die Diebstahlsicherheit zu gewährleisten. Bei jedem Auf- und Abbau müssten die Möbel zuerst befüllt und dann wieder geleert werden. Frost könnte bei nicht korrekter Entleerung im Winter ein weiteres Problem darstellen.

 

Stellungnahme des Bürgervereins Bamberg-Mitte

Der Bürgerverein wurde bereits vor der Bemusterung um eine Stellungnahme  zu flexiblem Sitzmobiliar auf dem Maxplatz gebeten (vgl. VO/2017/0962-61: Behandlung im Bau- und Werksenat am 05.07.2017).

Der Bürgerverein begrüßte grundsätzlich die Idee, am Maxplatz mobiles Sitzmobiliar aufzustellen, hatte jedoch Bedenken, ob die „Enzis“ die richtige Lösung für alle Bevölkerungsgruppen darstellen würden.

Vor diesem Hintergrund hat der Bürgerverein im Anschluss an die Bemusterung eine Umfrage unter den eigenen Mitgliedern vorgenommen. Über das Ergebnis der Umfrage wird voraussichtlich in der nächsten „Inselrundschau“ berichtet werden. Es wurde bereits vorab durch den Bürgerverein mitgeteilt, dass es sich um ein negatives Stimmungsbild handelt.

 

Würdigung der Stellungnahmen

Bei Stichproben zu verschiedenen Tageszeiten konnte beobachtet werden, dass während der gesamten Bemusterung die Sitzplätze auf den “Enzis“ durchgehend belegt waren.

Dennoch ist festzustellen, dass die mediale Berichterstattung deutlich ablehnend gegenüber den „Enzis“ ausfiel. Ebenso sind aus der Bevölkerung mehr negative Mails als positive Rückmeldungen im Baureferat eingegangen.

Insbesondere zu den Farben der Muster gab es verschiedene Rückmeldungen. Diese wurden als zu auffällig und unharmonisch bemängelt. Wie oben bereits erwähnt, bedauert das Stadtplanungsamt sehr, dass kein Einfluss auf die Farbe der Mustermodelle genommen werden konnte.

Bedenken wurden  aber auch zur Form und der fehlenden Rückenlehne und somit fehlenden Akzeptanz der Nutzer geäußert. Die Bemusterung hatte zwar nicht den Anspruch weiteres Mobiliar für mobilitätseingeschränkte Menschen zur Verfügung zu stellen. Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen stehen bereits 17 reguläre Sitzbänke am Maximiliansplatz zur Verfügung. Dennoch war dies ein wiederholt hervorgebrachtes Argument, welches den Anspruch der Bamberger Bevölkerung an eine geeignete Aufwertung des Platzes widerspiegelt.

Als problematischster Aspekt wird die Verschmutzung der „Enzis“ bewertet. Durch die Möglichkeit sich beidseitig auf dem Möbel in eine liegende Position zu begeben ergab sich eine Verschmutzung durch Straßenschuhwerk. Zusätzlich wurden die Möbel durch umfallende Getränke u.ä. verschmutzt.

Speziell nach der Veranstaltung „Bamberg zaubert“ waren die Möbel in einem stark verschmutzten Zustand. Eine regelmäßige Reinigung mittels Hochdruckreiniger wäre notwendig. Dies ist im laufenden Betrieb durch die Verwaltung nicht leistbar. Genauso verhält es sich mit der Entleerung und darauf folgenden wieder notwendigen Befüllung mit Wasser um den Diebstahl zu erschweren. Auch das kann von der Verwaltung im laufenden Betrieb nicht geleistet werden.

Auch die dargestellten Stellungnahmen der betroffenen städtischen Stellen führen verschiedene weitere Probleme an.

 

Schlussfolgerung

 

Auch wenn die Erstanschaffung voll gesponsert werden sollte, ist der Personalaufwand für Reinigung, die Wiederaufstellung nach Events sowie Betreuung, bzw. Pflege der Möbel im laufenden Betrieb durch niemanden innerhalb der Stadtverwaltung leistbar.

Es wird daher keine Anschaffung von „Enzis“ empfohlen. Zudem überwiegen die ablehnenden Rückmeldungen gegenüber den Befürwortern der „Enzis“.

 

Seitens der Verwaltung wurden verschiedene Alternativen zu den „Enzis“ geprüft, welche den geäußerten Wünschen mehr Rechnung tragen könnten, wie bspw. die Belattung mit Holz.

 

Es konnte allerdings kein Mobiliar gefunden werden, welches den wesentlichen Kriterien

entsprochen hätte:

 

Materialität / Form

-          Die Möbel sollen der Beanspruchung eines rein öffentlichen Raumes Stand halten.

-          Für mehrfachen Auf-und Abbau geeignet oder Integrierbarkeit in Veranstaltungen.

-          Vandalismusresistent.

-          Sitz-/Liegeflächen sollen Schmutz-unanfällig sein.

-          Geringe bis gar keine Instandhaltungsaufwendungen.

-          Stapelbar bzw. wirtschaftlich lagerbar.

Gewicht

-          Schwer genug um nicht verschoben oder gestohlen zu werden.

-          Leicht genug, um variabel eingesetzt zu werden bzw. auf und abbaubar zu sein ohne schweres Gerät.

Stil

-          Loungemöbelcharakter.

-          Eine optisch ansprechende Form, außerhalb der Norm der „normalen“ Sitzbank.

Kosten

-          Im Rahmen des Budgets, welches für die „Enzis“ verschlagt worden ist.

-          Sponsoringfähig.

 

Jedes andere Produkt hat zudem die immer gleichen oben genannten  potenziellen Problemlagen wie die Kosten für Reinigung, Wiederaufstellung und Betreuung sowie fehlendes Personal.

Deshalb kann unabhängig von gestalterischen Fragen, über die sich immer trefflich streiten lässt, keine positive Empfehlung abgegeben werden. Vielmehr steht zu erwarten, dass jede Art von

mobilem Mobiliar auf der Platzfläche selbst zu einem dauerhaften und ständigen Quell von Ärgernissen und Problemen werden wird.

 

Weiteres Vorgehen

 

Aktuell gibt es eine neue Initiative aus Anrainern und weiteren Akteuren, welche Ideen und Finanzierungsmöglichkeiten für eine Möblierung des Maximilianplatzes untersucht. Die Verwaltung ist mit

diesen Akteuren im Gespräch. Sobald sich hieraus kommunizierbare und greifbare Ergebnisse abzeichnen bzw. ableiten lassen, so wird hierüber im Bau- und Werksenat berichtet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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II. Beschlussvorschlag

II.Beschlussvorschlag:

 

Der Bau- und Werksenat nimmt den Sitzungsvortag zur Kenntnis.

 

 

 

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

x

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

 

In das Finanzreferat zur Stellungnahme.

 

Stellungnahme des Finanzreferates:

 

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