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ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2018/1495-R4

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Beratungsfolge

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I.Sitzungsvortrag:

 

Der Bebauungsplan 242F für das Gebiet „Ulanenpark“ ist seit 28. Juli 2017 rechtskräftig. Für die im beigefügten Lageplan farbig gekennzeichneten Planstraße A, B und C sollen nun Straßennamen beschlossen werden.

 

Mit dem Begriff „Ulanenpark“ wird an die militärische Vergangenheit in der Wunderburg angeknüpft. Die drei neu zu benennenden Straßen finden aus Sicht des Stadtarchivs ihren gemeinsamen Nenner in der kirchlichen Vergangenheit des Stadtteils Wunderburg, zumal Flur- bzw. alte Ortsnamen (Wunderburg, Fohlengarten, Hirschbühl-, Erlich-, Egelsee-, Hirten, Peunt-, Jägerstraße etc.) bereits Anwendung fanden.

 

  1. Folgende Vorschläge wurden von den zu beteiligenden Institutionen und Vereinen vorgelegt

 

1.1Historischer Verein, dem Remeiskreis, dem Bürgerverein Wunderburg und dem Stadtarchiv) übereinstimmend vorgelegt:

 

Planstraße A: „Maria-Hilf-Straße“

Nach der Zerstörung der Magdalenenkapelle in der Wunderburg (1632) wurde von Andreas Klubenspies, einem aus Schlüsselau stammenden Schneidermeister (der Klubenspiesweg befindet sich in unmittelbarer Nähe als von der Erlichstraße abzweigende Stichstraße), 1684 eine Maria-Hilf-Marterkapelle begründet. Ihr folgte fünf Jahre später eine größere Kapelle. Sie nahm diese von Wien donauaufwärts über Altbayern nach Franken und Bamberg gelangte Form der Marienverehrung auf. Bis heute wirkt sie im Patrozinium der neogotischen Pfarrkirche Maria Hilf fort, die 1889 die barocke Kapelle ersetzte.

 

Planstraße B: „Max-Schäfer-Straße“

Der Vorschlag bezieht sich auf Max Schäfer (1891 – 1923). Er schuf wohl nach dem Ersten Weltkrieg das Wunderburger Muttergottes-Lied „Hier vor Deinem Bilde wir in Demut stehn“. Schäfer wuchs in der Wunderburg auf, besuchte nach der Vorbereitungsschule (1905 – 1908) das zweijährige Lehrerseminar und war danach zunächst Aushilfs-, seit 1912 Hilfslehrer in Oberwarmensteinach. Aufgrund langwieriger Bronchial- und Lungenerkrankungen wurde er 1915 zeitweilig, 1919 dann in den dauernden Ruhestand versetzt. Er lebte nach dem Tod des Vaters mit seiner Mutter im Haus Jägerstraße 1. Das kärgliche Einkommen besserte er mit privaten Klavierunterricht sowie der Aushilfstätigkeit als Organist in der Wunderburger Pfarrkirche auf. Max Schäfer starb 1923 an Lungentuberkulose. Das von ihm geschaffene Marienlied ist bis heute Bestandteil besonders der feierlichen Pfarrgottesdienste, aber auch der Beerdigungen Wunderburger Pfarrangehöriger.

 

Planstraße C: „Magdalenenstraße“

Die Straße existiert bereits als eine von der Kapellenstraße abzweigende, nur wenige Meter lange Stichstraße, deren Fortführung nun das Gelände erschließt.

Der Name geht auf die im ältesten Plan der Stadt Bamberg (1602) eingezeichnete Magdalenen-Kapelle zurück, die sich im Bereich des Koppenhofes am nördlichen Rand der Wunderburg etwa in der Mitte der heutigen Koppenhofgasse - und damit in einigermaßen hochwassersicherem Areal - befand.

1496 erstmals schriftlich erwähnt, fand dort 1518 eine erste Baureparatur statt. Auf dem bei den Fronleichnamsprozessionen mitgetragenen „Meister-Bild“ der Oberen Gärtnerei begegnet Maria Magdalena, dem als Gärtner erscheinenden auferstandenen Christus und nennt ihn „Rabbuni“ (hebr. Meister, fränk.: masddä). An den Festtag der Hl. Maria Magdalena (22. Juli) knüpft bis heute die Wunderburger Kirchweih an. Die Kapelle wurde 1632 im Dreißigjährigen Krieg zerstört.

 

1.2         Abweichend davon schlagen die beiden Stadtheimatpfleger Stephanie Eißing und Prof. Dr. Andreas Dornheim folgende Straßenbenennungen vor:

 

Planstraße A:„Hans-Schütz-Straße“

Hans Schütz (geboren am 5.4.1894, gestorben am 23.6.1934) war von Beruf Elektromonteur und aktives Mitglied der SPD. Er wurde am 23.6.1934 während der Ausübung seines Berufs von einem SS-Mann auf einer städtischen Baustelle in der Nähe der Pödeldorfer Straße (NS-Siedlungsprojekt) erstochen. Hans Schütz war somit ein Opfer des Nationalsozialismus. Seine Frau Babette heiratete später wieder und betrieb mit ihrem zweiten Mann, Alois Giesswein, die Gaststätte „Weißes Roß“ in der Erlichstraße 52, die in der Wunderburg ziemlich bekannt war. Idealerweise sollte die Planstraße A, die auf die Erlichstraße trifft, nach Hans Schütz benannt werden. Denkbar wäre auch, dass man die Frau in den Straßennamen einbezieht:

 

„Babette und Hans-Schütz-Straße“

 

Dieser Vorschlag trägt auch der Überlegung Rechnung, dass die Wunderburg nicht nur Kirchen-, Militär- und Brauereistandort, sondern auch ein Arbeiterquartier war.

Planstraße B: „Max-Schäfer-Straße“

Bei den weiteren Vorschlägen schließen sich die beiden Stadtheimatpfleger den Voten an, die vom Bürgerverein Wunderburg und dem Historischen Verein Bamberg unterstützt werden: Frau Stadträtin Elfriede Eichfelder hat die „Max-Schäfer-Straße“ genannt. Max Schäfer (1891-1922) ist der Verfasser des Wunderburger Marienliedes.

 

Planstraße C: „Maria-Hilf-Straße“ oder „Magdalenenstraße

Bei der dritten Straße sollte der Stadtrat nach Ansicht von Prof. Dornheim und Frau Eißing zwischen „Maria-Hilf-Straße“ und „Magdalenenstraße“ entscheiden.

 

  1. Außerdem liegen folgende Anträge auf Straßenbenennungen vor, die noch nicht berücksichtigt werden konnten.

 

„Franz-Josef-Strauß-Straße“

(Antrag von Frau Gertrud Ott, 30.08.1990)

„Bayreuther Straße“

(Vorschlag von Herrn Oberbürgermeister Röhner vom 26.11.1990)

 

„Prof.-Hartwig-Straße / Ernst-Hartwig-Straße“

(Antrag von Prof. Dr. E.H. Geyer, Observatorium Hoher List, Bonn, vom 17.04.1991)

 

 

 

 

 

„Hans-Martin-Schleyer-Straße“

„Alfred-Herrhausen-Straße“

„Jürgen-Ponto-Straße“

„Bubackstraße“

(Antrag von Herrn Stadtrat Norbert Tremel vom 15.01.1992)

 

„Oskar-Maria-Graf-Straße“

(Antrag der Oskar Maria Graf-Gesellschaft e.V. vom 27.08.1993).

 

„Franz-Josef-Schleyer-Straße“

(Vorschlag Bürgermeister R. Grafberger, Mai 1994)

 

„Josef-Prenner-Weg“

(Antrag von Frau Elisabeth Bolland vom 19.06.1996 und

Antrag von Herrn Fraktionsvorsitzenden Andreas Starke -SPD- vom 20.07.1996)

 

„Abertstraße“

(Antrag von Herrn Stadtrat Hans Stenglein vom 29.01.1997)

 

„Prof.-Dr.-Walter-Noddack-Straße“

(Vorschlag von Prof. Dr. Lindemann, 18.02.1997 und von Dr. Georg Eckert vom 22.02.2000)

 

„Amelie-Gehr-Straße“

(Antrag des Kath. Deutschen Frauenbundes Diözesanverband Bamberg e.V. und des Sozialdienstes Kath. Frauen in Bamberg vom 13.04.1999)

 

„Leverkusener Straße“

(Vorschlag von Herrn Rüdiger Scholz, Leverkusen vom 12.08.1999)

 

„Hans- Jakob-Erlwein-Straße“

(Vorschlag von Herrn Dr. Franz Knorr, Bamberg vom 14.11.99 und 20.04.13)

 

„Dr.-Lorenz-Krapp-Straße“

(Vorschlag des Oberlandesgerichtspräsidenten Prof. Reinhard Böttcher, Bamberg,

vom 21.03.2000)

 

„Michael-Usselmann-Straße“

„Rosengartenstraße“

„Häckerstraße“

(Vorschlag von Herrn Michael Usselmann, Bamberg, vom 19.06.2000)

 

„Will-Berthold-Straße“

(Vorschlag von Herrn Reinhold G. Stecher, Herrsching vom 27.06.2000)

 

„Dr.-Theodor-Mathieu-Straße“

(Anregung von Herrn Herbert Büttner, Bayerischer Beamtenbund e.V. vom 09.10.2000 und von Christine Seubert, geb. Mathieu und Hans-Peter Seubert vom 06.06.06 und Antrag von Dieter Weinsheimer, Vorsitzender der FW-Stadtratsfraktion vom 04.03.2010 mit dem Hinweis den Vorschlag bevorzugt zu behandeln)

 

„Straße des 17. Juni“

(Vorschlag von Hartmut Koschyk, MdB vom 08.08.2002)

 

„Pater-Franz-Reinisch-Weg“

(Vorschlag von Subregens Martin Emge, Schönstattbewegung Bamberg vom 10.12.2002)

„Straße der deutschen Einheit“, „Platz des 9. November“, „Brücke des 3. Oktober“

(Vorschlag des Deutschen Kuratoriums zur Förderung von Wissenschaft – Bildung und Kultur e.V., Schweinfurt vom 25.03.2003)

 

„Ignaz-von-Döllinger-Straße“

(Vorschlag von Herrn Franz Bauer, Bamberg vom 09.11.03)

 

„Josef-Valentin-Herd-Straße“

(Vorschlag des Frankenbundes, Gruppe Bamberg vom 08.11.04)

 

„Friedrich-Edgar-Trendel-Straße“

(Vorschlag von Herrn Erich H. Trendel vom 28.04.05)

 

„Bedfordstraße“

(Bereits am 17.12.97 vom Stadtrat beschlossen; aber diese Straße wurde nie gebaut und wird auch nicht mehr gebaut werden)

 

„Prager Straße oder Prager Platz“

(Partnerstadt)

 

„Viktor-Luster-Straße“

(Anfrage von Herrn Willi Siebenlist, Bamberg anlässlich des Bürgersprechtages am 02.04.07)

 

„Josef-Prenner-Straße“, „Adam-Kaim-Straße“, „Georg-Grosch-Straße“, „Karlheinz-Franke-Straße“, „Sigmund-Kämmerer-Straße“

(Vorschläge von Herrn Günter Pierdzig, Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Kreisvereinigung Bamberg vom 08.04.07.)

Siehe: ANMERKUNGEN DES STADTARCHIVS vom 11.07.07 !)

 

„Adam-von-Trott-zu-Solz-Straße“

(Vorschlag von Herrn Dr. Sebastian Köppl, Gundelsheim vom 22.12.09)

 

„Prof.-Dr.-Benedikt-Kraft-Straße“

(Vorschlag von Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert vom 09.11.10)

 

„Prof.-Dr.-Elisabeth-Roth-Straße“

(Antrag von Prof. Dr. Klaus Guth vom 09.12.10)

Anm. des Kulturamtes: Frau Prof. Dr. Elisabeth Roth verstarb am 04.05.2010, die übliche Wartefrist für die Berücksichtigung bei Straßenbenennungen beträgt 10 Jahre.

 

„Zeiler Straße“

(Beschluss des SPD - Ortsvereins Gaustadt auf Antrag von Herrn Andreas Stenglein vom 20.10.11 „Der Stadtrat von Bamberg möge eine Straße auf der Erba-Insel nach der Stadt Zeil am Main als „Zeiler Straße“ benennen“)

(Vorschlag von Herrn Ludwig Leisentritt, Zeil vom 18.02.15.

Auf das 1000-jährige Jubiläum im Jahr 2018 wird besonders hingewiesen.)

(Vorschlag (vom 18.01.16) von Frau Stadträtin Ingeborg Eichhorn eine Straße auf der ERBA-Insel „Zeiler Straße“ zu nennen.)

 

„Josef-Prenner-Straße“, „Adam-Kaim-Straße“, „Georg-Grosch-Straße“, „Hans-Fischer-Straße“,

„Johann-Baptist-Herrmann-Straße“

(Vorschläge von Herrn Günter Pierdzig, Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der AntifaschistInnen - Kreis Bamberg vom 01.03.13 u. vom 12.07.14.)

 

„Prof.-Dr.-Heinrich-Mayer-Straße“

(Antrag des Historischen Vereins, der Schutzgemeinschaft Alt Bamberg, des Bürgervereins Bamberg-Mitte, des Bürgervereins IV. Distrikt und der Freunde des Weltkulturerbes anlässlich einer Vorsprache bei Herrn Oberbürgermeister Starke am 12.06.13)

 

„Max-Gardill-Straße“

(Antrag der SPD - Stadtratsfraktion vom 17.11.13

Anmerkung des Stadtarchivs vom 06.07.11: „Max Gardill war im Nationalsozialismus als HJ-Pressesprecher durchaus aktiv gewesen, was einigen älteren Bambergern auch noch durchaus in Erinnerung ist. Man riskiert also das gleiche Problem wie bei Bayerlein, und zwar schon bei der Benennung, so dass man die Person beschädigt und die Familie bloßstellt und verärgert.“

 

 

 

 

 

Umbenennung des Kirchenvorplatzes St. Heinrich von „Eugen-Pacelli-Platz“

in „Hans-Eckstein-Platz“

(Antrag des kath. Pfarramtes St. Heinrich/Pfr. Günter Höfer; Karla Karch/PGR-Vorsitzende, Dr. Ursula Kleinecke, Kirchenpflegerin)

Anm. des Kulturamtes: Herr Hans Eckstein verstarb am 15.08.2014, die übliche Wartefrist für die Berücksichtigung bei Straßenbenennungen beträgt 10 Jahre.

 

„Dorothea-Flock-Straße“

(Vorschlag des Bürgervereins Bamberg Mitte vom 05.12.14)

 

„Max-Schäfer-Straße“

(Vorschlag von Frau Stadträtin Elfriede Eichfelder vom 10.02.16 im Baugebiet „Ulanenpark“ eine Straße nach Max Schäfer zu benennen)

 

Erhalt der bisherigen US-amerikanischen Stra0ennamen auf dem Konversionsgelände

(Vorschlag von Frau Christine Lawrence in der Bürgerversammlung am 29.10.15)

 

„Caroline-Schelling-Straße“ (wichtige Erscheinung der Jenaer Romantik, 1800 in Bamberg),

„Auguste-Böhmer-Straße“ (ihre Tochter, Sommer 1800 in Bamberg, viel beachtetes Mädchen der Romantik),

„Charlotte-von-Kalb-Straße“ (bedeutende Frau der Goethezeit, öfter in Bamberg, mit vielen Bamberg-Bezügen)

„Julia-Marc-Straße“ (die Geliebte E.T.A. Hoffmanns und Urahnin des Malers Franz Marc)

(Vorschläge von Stadtrat Andreas Reuß vom 14.10.16)

 

  1. Die Verwaltung schlägt vor, an (historische) kirchliche Bauwerke bzw. Persönlichkeiten mit kirchlichem Bezug zu erinnern und folgende Straßennamen zu beschließen:

 

Planstraße A: „Maria-Hilf-Straße“

Planstraße B: „Max-Schäfer-Straße“

Planstraße C: „Magdalenenstraße“

 

 

 

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II. Beschlussvorschlag

II.Beschlussvorschlag:

 

  1. Der Kultursenat nimmt den Sitzungsvortrag der Verwaltung zur Kenntnis.

 

  1. Der Kultursenat empfiehlt dem Stadtrat, für die im Lageplan farbig eingezeichneten Planstraßen im Bereich „Ulanenpark“ folgende Namen zu beschließen:

 

Planstraße A (rot markiert):„Maria-Hilf-Straße“

Planstraße B (gelb markiert):„Max-Schäfer-Straße“

Planstraße C (orange markiert):„Magdalenenstraße“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

x

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

 

In das Finanzreferat zur Stellungnahme.

 

Stellungnahme des Finanzreferates:

 

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Anlagen

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