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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2021/4094-46

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Beratungsfolge

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I. Sitzungsvortrag:

 

Straßennamen dienen der Orientierung im Stadtgebiet. Sie entstanden genau aus diesem Zweck heraus und sind nach einer ersten rein numerischen Zählung der Häuser im Stadtgebiet seit dem späten 19. Jahrhundert bis heute notwendige Mittel der Orientierung und Lokalisierung zusammen mit der hierzu notwendigen Hausnummernzuordnung innerhalb der Straßenzüge. Darüber ­hinaus vermitteln Straßennamen Heimat, Vertrautheit mit dem umgebenden Raum und erzielen nicht selten auch eine identitätsstiftende oder -bewahrende Wirkung. Über diesen Aspekt hinaus aber sind Straßennamen immer auch Zeugnisse der Geschichte und Ausdruck der Zeit, in der ihre Benennung mit der zeittypischen Begründung erfolgte.

 

Aus diesem Grunde wird seit einigen Jahren im Stadtarchiv ein auf längere Sicht angelegtes Projekt realisiert. Es geht um die Erfassung der Bamberger Straßen- und Brückennamen im Archivinformationssystem des Stadtarchivs. In den bisher vorliegenden 854 Datensätzen (Stand: 23.02.2021) werden Informationen zur geographischen Lage innerhalb des Stadtgefüges und zur Zugehörigkeit zu den ehemaligen Stadtdistrikten erfasst, die wiederum in engem Zusammenhang mit dem Anwachsen der Stadt, der Entstehung von Pfarreien und den damit zusammenhängenden Schulsprengeln standen. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Ermittlung der für die Namengebung wesentlichen Rechtsgrundlagen, also der Beschlussvorschläge in den jeweils dafür zuständigen Ausschüssen bzw. Senaten sowie die rechtlich bindende Entscheidung im Plenum des Stadtrats.

 

Dies setzt nach Auswertung der diesbezüglichen Literatur die Durchsicht und quellenkritische Auswertung der im Stadtarchiv vorhandenen bzw. noch in den Registraturen liegenden Stadtratsprotokolle voraus, um jeweils die amtliche Begründung zu ermitteln. Eine abschließende, die Textinformationen begleitende Bilddokumentation soll dann die Grundlage schaffen für eine Publikation im Sinne eines Lexikons der Bamberger Straßennamen mit einer entsprechenden Einleitung, die im Kern bereits vorliegt. Die dabei ermittelten Informationen zeigen, was sich hinter den Straßennamen verbirgt, wie etwa die auch vom Gesamtverband der historischen Vereine schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts geforderte Sicherung ehemaliger Flurnamen. Deutlich wir auch, warum und mit welchen zeitbedingten Ansichten und Vorstellungen Straßen in der letztlich rechtsverbindlichen Form nach Orten, Personen oder Ereignissen benannt, umbenannt oder die Benennung nach Umbrüchen in Staat und Gesellschaft erneut revidiert wurden.

 

Mit der Erfassung im Archivinformationssystem des Stadtarchivs ist der Zugriff zum einen je nach Fragestellung für die Zwecke der Verwaltung, aber auch der Wissenschaft und Heimatforschung möglich. Zum anderen ist damit ähnlich wie in anderen bayerischen und außerbayerischen Städten die Grundlage für eine Publikation in Buchform bzw. dann ggf. auch für eine im Internet verwendbare Publikation möglich.

 

Auf der Basis dieser Untersuchungen lassen sich Informationen zunächst für die konkrete Arbeit im Vorfeld von Straßenbenennungen gewinnen. Sie stellen aber auch ein Element der historisch-politischen Bildungsarbeit des Stadtarchivs als städtischer Fachdienststelle für alle Fragen zur Stadtgeschichte dar.

 

Zugleich ist diese Arbeit aber auch die Basis für eine gemäß dem Antrag von SPD, Grünes Bamberg, ödp und VOLT vom 23. Juni 2020 einzusetzende Kommission zur Überprüfung von Straßennamen. Eine solche Kommission mit ihrer spezifischen Aufgabenstellung kann analog der Zusammensetzung der Kulturkommission mit politischen Vertretern des Stadtrats und sachverständigen Fachleuten gebildet werden. Neben den Mitgliedern der im Stadtrat vertretenen Fraktionen, der Heimatpflege und den sind dies die bereits im Rahmen der Straßenneubenennung jeweils zu konsultierenden Institutionen (Kulturamt, Stadtarchiv, Remeis-Kreis, lokaler Bürgerverein bzw. Arbeitsgemeinschaft der Bamberger Bürgerverein, Historischer Verein, Stadtheimatpflege). In den Besprechungen dieses Ausschusses kann dann die Diskussion über die Einteilung der Bamberger Straßennamen in die im Antrag vom 23.06.2020 genannten Kategorien A (schwer belastet), B (diskussionswürdig) und C (unbelastet) geführt werden.

 

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II. Beschlussvorschlag

II. Beschlussvorschlag:

 

  1. Vom Sitzungsvortrag wird Kenntnis genommen.
  2. Die Verwaltung wird beauftragt eine Kommission zur Überprüfung der Straßennamen zu bilden.
  3. Der Antrag von Grünes Bamberg – SPD - ödp – Volt vom 13.10.2020 ist damit geschäftsordnungsgemäß behandelt.

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

x

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

 

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Anlagen

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