Berichtsvorlage - VO/2022/5217-R5
Grunddaten
- Betreff:
-
Stadtgesellschaft/insbesondere Obdachlose: Obdachlosigkeit und Übergangswohnen Plus (ÜWO+)
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Berichtsvorlage
- Federführend:
- 5 Referat für Klima, Personal und Soziales
- Beteiligt:
- 50 Amt für soziale Angelegenheiten
- Referent:in:
- Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Stadtrat der Stadt Bamberg
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Kenntnisnahme
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Mar 17, 2022
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I. Sitzungsvortrag:
1. Obdachlosigkeit:
Der Mietwohnungsmarkt in Bamberg ist angespannt. Vor allem für Empfänger und Empfängerinnen von Sozialleistungen, Familien mit Kinder und Menschen in prekären Lebenslagen ist es sehr schwer, passenden und bezahlbaren Wohnraum zu finden.
Derzeitige Zahlen:
- 26 Bewohner und Bewohnerinnen in den städtischen Notunterkünften
- 7 Bewohner und Bewohnerinnen in Menschen in Not
- 100 Postadressen bei Menschen in Not (Wohnungslose)
- 10 Strafentlassenenhilfe Sandbad
- Präventionsstelle: wieder steigenden Fallzahlen nach Corona
Durchschnittlich pro Jahr:
- Fristlose Kündigungen 145
- Räumungsklagen 100
- Räumungstitel 75
davon werden ca. 10 Personen obdachlos bzw. in die städtischen Obdachlosenunterkünfte aufgenommen
Zukunft/Planung:
- Weiterhin gute Vernetzung der freien Träger und der Stadt Bamberg im Bereich Obdachlosigkeit/Wohnen
- Weiterhin gute Zusammenarbeit mit der Stadtbau GmbH
- Wohnberechtigungsscheine etablieren
- Sozial verträglicher Wohnungserhalt und -bau
2. „Übergangswohnen Plus“:
Das Projekt unterstützt Bürgerinnen und Bürger in multiplen Problemlagen (wohnungs- oder obdachlos, haftentlassen, therapieentlassen, überschuldet, erkrankt) und dadurch besonders erschwerten Zugang zum Mietwohnmarkt haben. „Übergangswohnen Plus“ kann Obdach- oder Wohnungslosigkeit verhindern bzw. beenden.
Das Projekt „Übergangswohnen Plus“ wird seit Januar 2020 durch die Stadt Bamberg koordiniert. Es fand eine Förderung bis 12/2021 durch die bayerische Staatsregierung statt. Durch die „Präventionsstelle – vorbeugende Wohnungshilfen“ der Stadt Bamberg werden Projektteilnehmer bzw. Projektteilnehmerinnen, im Rahmen einer Prüfung bei der Stadtbau GmbH als Mieter und Mieterinnen vorgeschlagen. Die Stadtbau GmbH vergibt dann den vorgeschlagenen Personen passenden Wohnraum im Rahmen eines befristeten Mietvertrags (6 Monate).
Die individuelle Förderung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer leistet die Caritas/Diakonie, welche durch „Menschen in Not“ die sozialpädagogische Begleitung mit einer Teilzeit-Mitarbeiterin gewährleistet. Nach einer positiv verlaufenen Projektphase kann die Teilnehmerin/der Teilnehmer, die Wohnung entfristet übernehmen.
Ziel:
Das Projekt verfolgt die Wiederherstellung bzw. den Erhalt der Mietfähigkeit, d.h. der Erwerb bzw. der Erhalt von Kompetenzen zur Erfüllung der Verpflichtungen aus einem privatrechtlichen Mietvertrag. Dadurch erfolgt eine direkte Vermeidung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit.
Projektbeteiligte:
- Stadtbau GmbH Bamberg
- Caritasverband für die Stadt Bamberg und den Landkreis Forchheim e.V., Diakonischen Werk Bamberg-Forchheim e.V. und „Menschen in Not“
- Stadt Bamberg „Präventionsstelle – vorbeugende Wohnungshilfe“
- Vinzenzverein Bamberg e.V.
Seit dem Beginn des Projektes „Übergangswohnen Plus“ konnten mehr als 15 Personen teilnehmen und der Großteil wieder in dauerhafter Mietverhältnisse bei der Stadtbau GmbH Bamberg gebracht werden.
Die Einzigartigkeit des Projektes „Übergangswohnen Plus“ kann man auch an der überregionalen Berichterstattung ersehen. So hat bereits der Bayerische Rundfunk im Oktober 2020 eine Reportage über das Projekt erstellt, welche am 12.10.2020 in den Tagesthemen in der ARD zu sehen war.
Im Oktober 2021 hat das ZDF eine Reportage gedreht, welche in der Sendung „Plan-B“ am 05.02.2022 zu sehen war, bzw. in der Mediathek des ZDF angeboten wird.
Finanzierung:
In Zusammenarbeit mit „Koordination Wohnungshilfe Nord- und Südbayern“ wurde „Übergangswohnen Plus“ als Pilotprojekt vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales bis zum 31.12.2021 gefördert.
Die geplante Finanzierung von „Übergangswohnen Plus“ ab dem Jahr 2022 ist noch nicht vollständig sichergestellt.
Die Manfred-Roth-Stiftung aus Fürth hat im Dezember 2021 das Projekt mit 10.000 € gefördert. Der Rotary Club Bamberg-Domreiter hat im Februar 2022 das Projekt in Höhe von 18.000 € bezuschusst und über den Aufruf bei der Weihnachtsspendenaktion der Bamberg Bürgermeister wurden 1.600 € gespendet. Der Vinzenzverein Bamberg e.V. hat eine Unterstützung in Höhe von 5.000 € für das Jahr 2022 in Aussicht gestellt.
Abzüglich des 10 % Eigenanteils der Caritas besteht aktuell noch eine Finanzierungslücke von ca. 6.500 €.
II. Beschlussvorschlag
- Beschlussvorschlag:
- Vom Sitzungsvortrag der Verwaltung wird Kenntnis genommen.
- Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung für das Projekt „Übergangswohnen Plus“ im Globalbetrag „Soziales“ im Jahr 2022 die fehlenden Mittel für die Sitzung des Familien- und Integrationssenates am 14.07.2022 anzumelden.
III. Finanzielle Auswirkungen:
Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht
| 1. | keine Kosten |
X | 2. | Kosten für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. die im geltenden Finanzplan im Globalbetrag „Soziales“ (47010.70000) gegeben sind |
| 3. | Kosten in Höhe von für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht: |
| 4. | Kosten in künftigen Haushaltsjahren: |
Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:
In das Finanzreferat zur Stellungnahme.
Stellungnahme des Finanzreferates:
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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1,3 MB
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