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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2012/0423-51

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Beratungsfolge

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I.              Sitzungsvortrag:

 

In der Jugendhilfeausschusssitzung am 19.Juli 2012 wurde mündlich der Auftrag formuliert, die Verwaltung solle Möglichkeiten und Ideen zum Auf- und Ausbau präventiver Hilfen für die Zielgruppen „Kinder, Jugendliche und Familien“ darstellen.

 

Hierfür bedarf es zunächst einer Bestandsaufnahme, gegliedert nach Zielgruppen:

 

Zielgruppe Schwangere und Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren:

 

1.      KoKi, Netzwerk frühe Kindheit: Das vom Bayerischen Sozialministerium geförderte Angebot, über das der JHA regelmäßig informiert wird, verfolgt das Ziel, (werdende) Eltern frühzeitig zu beraten, über regionale Unterstützungsangebote zu informieren, bei der Wahrnehmung ihrer Erziehungsverantwortung zu unterstützen und in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken. Um dieses Ziel zu erreichen sehen die Förderrichtlinien ferner den Aufbau und die Pflege eines Netzwerkes vor. Die organisatorische Angliederung ist beim Jugendamt.

2.      Welcome-Projekt: Träger ist die ProFamilia Bamberg. Zielgruppe und Zielsetzung sind im weitesten Sinn an denen von KoKi orientiert, verfolgt jedoch die praktische Hilfe nach der Geburt. Das Projekt wird in einem eigenen TOP vorgestellt.

3.      Opstapje: Auch dieses Projekt zur Stärkung der Erziehungskompetenz von Eltern wurde im JHA bereits mehrfach thematisiert und ist zwischenzeitlich etabliert. Träger ist der SkF Bamberg. Der derzeitige konzeptionelle Altersschwerpunkt der Kinder liegt auf dem Alter von 18 Monaten bis 3 Jahren. Eine Vorverlegung des Eintrittsalters unter dem Titel „Opstapje plus“ ist in der Entwicklungsphase und eine Bewerbung als Modellstandort ist erfolgt.

 

Zielgruppe Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren:

 

Die Kindertagesstätten nehmen in eigener Verantwortung an Präventionsprojekten zu den verschiedensten Themen teil, z.B. aktuell am Präventionsprogramm „Mit mir nicht!“. Es umfasst die Information des Personals und Ausstattung der Einrichtungen für die Betreuung von Vorschulkindern (im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt) in Bayern mit Materialien zur Förderung der psychischen Gesundheit. Die Finanzierung erfolgt durch das Bayerische Gesundheitsministerium und den BKK Landesverband in Abstimmung mit dem Bayerischen Sozialministerium.

 

Zielgruppe Schulkinder:

 

4.      „Die gute Fee“: Als Kooperationspartner haben sich die Familienbeauftragte, der Stadtmarketing e.V., das Mütterzentrum Känguruh, das Jugendamt und eine Stadträtin zusammengeschlossen, um mit tatkräftiger und finanzieller Unterstützung Bamberger Geschäftsleute Kindern bei kleinen Problemen und Nöten in der Stadt ein Stück Sicherheit und Geborgenheit im Sinne der Kinderfreundlichkeit zu schenken.

5.      „Hugo`s Mittagstisch“: Auf Anregung und durch bedeutende Unterstützung der Bamberger Tafel, Herr Dorsch, wurde für einen Tag in der Woche ein Mittagessensangebot für die Schüler der Hugo-von-Trimbergschule organisiert. Ideell mitgetragen wird das Projekt von einer Stadträtin, den Schulleitern, dem Jugendhilfeträger iSo e.V., der Stabstelle Soziales und dem Jugendamt. Gekocht wird von ehrenamtlich tätigen Schülermüttern und engagierten Frauen unter Anleitung. Das Projekt finanziert sich über Sach- und Geldspenden sowie den Essensbeitrag von 1 € und wird von den Schülern dankbar angenommen.

6.      „LAUF-Projekt“: Träger sind der Förderverein der Basketballstiftung Bamberg e.V. in Kooperation mit iSo e.V. Die Förderung erfolgt mit Mitteln der Städtebauförderung im Programm Soziale Stadt. Ziel ist die gesundheitsbezogene Prävention und Gesundheitsförderung sowie die Bewegungsförderung in der Kinder- und Jugendhilfe.

7.      Jugendsozialarbeit an Schulen JaS: Auch die JaS an den Bamberger Mittel- und der Förderschule in Trägervielfalt ist dem JHA bestens bekannt und hat sich, gefördert durch den Freistaat, in den letzten Jahren als präventive Leistung etabliert. Auf den gesonderten TOP zum Antrag JaS an Grundschulen darf verwiesen werden.

 

Zielgruppe Jugendliche/Schüler:

 

8.      „Babybedenkzeit“: Träger ist die ProFamilia Bamberg. Ziel ist die Heranführung junger Menschen an bewusste und verantwortungsvolle Elternschaft und die Prävention vor ungewollten, risikobehafteten Teenagerschwangerschaften.

9.      „HaLt“: -„die Antwort auf schädlichen Alkoholkonsum“. Die bayernweite Umsetzung des Projektes wird staatlich gefördert und zum Teil auch von Krankenkassen unterstützt. Die Umsetzung in Bamberg erfolgt durch das Landratsamt Bamberg, Gesundheitswesen in Kooperation mit dem Träger iSo e.V. Die Stadt Bamberg hat sich, ebenso wie zahlreiche Landkreisgemeinden zur Teilnahme an dem Präventionsprojekt entschlossen.

10.  „U-16-Parties“: In Kooperation mit Bamberger Clubbetreibern und den Kolleg/innen der Offenen Jugendarbeit führt das Jugendamt/ Kinder- und Jugendschutz alkohol- und rauchfreie Tanzveranstaltungen für die jüngeren Partygänger durch.

11.  „Hexennacht im Erlebnisbad“: Ebenfalls alkoholpräventiven Charakter hat die jährlich am 30. April in der Walpurgisnacht stattfindende Veranstaltung, die in Institutionen übergreifender Kooperation erfolgt.

12.  Präventiver Kinder- und Jugendschutz: Die Bandbreite der Workshops, Theateraufführungen, Kurse und Projekte sind im Jahresbericht 2011, S. 80ff sehr eindrucksvoll dargestellt.

13.  StreetWork: Der gesamte Arbeitsansatz von StreetWork verfolgt präventive Ziele und wurde in der Vergangenheit ebenfalls schon im JHA präsentiert. Ein Beispiel war in der Vergangenheit das Mitternachtssportangebot oder auch der Fotokalender.

 

Altersübergreifende präventive Angebote:

 

14.  Familienstützpunkte/Familienbildung: Die breitgefächerte Angebotspalette der unterschiedlichen hiesigen Anbieter umfasst Informationen, Kurse wie z.B. „Starke Eltern, starke Kinder“ oder „Triple P“, niederschwellige Unterstützung und Rat für alle Eltern mit Kindern. Eine umfassende Bestandserhebung in der auch die in diesem Sitzungsvortrag nicht explizit erwähnten präventiven Angebote erfasst sind findet man in einer Datenbank unter www.bamberg-familienfreundlich.de/Infodatenbank.html. Diese Datenbank ermöglicht den Anbietern der Familienbildung einen inhaltlichen Abgleich, damit nicht gleichlautende Angebote mehrfach und andere gar nicht vorhanden sind. Sie bietet auch die Möglichkeit der Kooperation, damit Angebote auch ausgelastet sind und nicht mangels Nachfrage nicht stattfinden.

15.  Mütterzentrum - Mehrgenerationenhaus Känguruh: Die breitgefächerte Palette bietet Informationen, Kurse, niederschwellige Unterstützung und Rat für alle Eltern mit Kindern.

16.  Beratungsstelle der Caritas für Kinder, Jugendliche und Eltern: Neben „dem Kerngeschäft“ der altersübergreifenden Beratung bei unterschiedlichen Problemen führt „die EB“ präventive Kurse für Kinder und Jugendliche durch.

17.  Deutscher Kinderschutzbund Bamberg: Der Kinderschutzbund bietet neben seinem Beratungs- und Kursangebot die Schulung und den Einsatz von Familienpaten, einem ehrenamtlichen Unterstützungsangebot, das Familien frühzeitig und niederschwellig entlasten soll.

18.  Gesamtkonzept Offene Jugendarbeit Bamberg: Der gesamte Arbeitsansatz der Offenen Jugendarbeit ist präventiver Natur. Der JHA wird regelmäßig über einzelne Entwicklungen informiert.

19.  Spielmobil Bamberg: Seit 1992 professioneller Ansprechpartner in Sachen Kinderinteressen. Die Zielgruppe sind alle Kinder im Alter von 4 -14 Jahren. Spielen ist Lernen und fördert die sozialen Kompetenzen. Die ganzheitliche Förderung der Persönlichkeit ist deshalb erfolgreiche Prävention.

 

 

Die auf den ersten Blick beeindruckende Vielfalt von Angeboten mit präventivem Charakter darf nicht zu dem Irrtum verleiten, dass dies genug wäre. Die leider nicht nur in Bamberg, sondern bundesweit steigende Zahl von Inobhutnahmen bei Kindesvernachlässigung, Misshandlung oder Missbrauch ebenso wie die erschütternden Berichte über den exzessiven Alkoholkonsum immer jüngerer Menschen finden zum einen in gesetzlichen Regelungen ihren Niederschlag (z.B. Bundeskinderschutzgesetz). Zum anderen sind diese Feststellungen aber Auftrag, die Bedarfslage von Familien sensibel zu beobachten und nicht nachzulassen in dem Bemühen, gerade die Familien möglichst frühzeitig zu erreichen, die Hemmnisse und Scheu haben die vorhandenen Angebote wahrzunehmen.

 

 

Pläne für Präventionsprojekte:

 

1.      Schreibabyberatung: Anfang des Jahres 2008 wurde in Bayern der Bedarf für sogenannte Schreibabyambulanzen erhoben. Zum damaligen Zeitpunkt waren für den Großraum Bamberg die Standorte Lichtenfels und Forchheim quantitativ ausreichend und in gut erreichbarer Nähe. Die zunehmende Aufklärung über für Eltern außerordentlich belastende sogenannte Regulationsstörungen bei Säuglingen führte zu einer rasch ansteigenden Nachfrage. Nachdem ein nachträglicher Einstieg in das staatliche Förderprogramm nicht mehr möglich ist, streben die beiden Jugendämter Stadt und Land gemeinsam mit dem Caritasverband an, eine Mitarbeiterin der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern schulen zu lassen, um Eltern mit einem Schreibaby Entlastung zukommen zu lassen. Die Kosten hierfür sind mit ca. 1.250 € überschaubar und gesichert. Zu gegebener Zeit kann hierzu ausführlicher berichtet werden.

2.      Eltern-AG: Das Empowerment-Programm arbeitet zu 100 % mit sozial benachteiligten Familien und Familien mit mehreren Risikofaktoren. Es dient der Verbesserung der kindlichen Entwicklung, der Steigerung der Erziehungskompetenz und der familiären Harmonie, der Netzwerkbildung und Kooperationsbereitschaft. Es zielt auf die Phase von der Schwangerschaft bis zum Schuleintritt und findet im Gegensatz zu vielen sonstigen Bildungsangeboten eine hohe Akzeptanz bei der Zielgruppe. Ein Durchlauf erstreckt sich über 20 wöchentliche Treffen a` 2 Stunden mit 8-10 Teilnehmer/innen und mündet in eine teilnehmergesteuerte Selbsthilfephase. Zur Durchführung dieses Programms müssen 2 Personen, vorzugsweise Mitarbeiter von freien Trägern (Subsidiarität) geschult werden. Die Schulung der beiden Mitarbeiter und die Durchführung des ersten Kurses kosten zusammen 5000€. Die Kosten für die Durchführung weiterer Kurse betragen jeweils ca. 6.750 €. Eine finanzielle Umsetzung dieses Programms wird zunächst aus Stiftungsmitteln angestrebt.

3.              Projekt Jugend und Alkohol“: In Bamberg, insbesondere in der Innenstadt, (z.B. der Bamberger Maxplatz, Bereiche des Kanals, ZOB, …) bestehen zwischen Anwohnern, Geschäftsinhabern und Jugendgruppen Interessenskonflikte. An den benannten Plätzen entsteht zunehmend unter Alkoholeinfluss der jungen Menschen eine Müll-, Lärm- und Gewaltproblematik. Von Seiten der Allgemeinheit und Ordnungsinstanzen besteht der Wunsch, dass es sauber sein soll, abends Ruhe eingehalten wird, keine Belästigungen stattfinden.

Um diese Entwicklung von Jugendgruppen im Innenstadtbereich positiv zu lenken wird seit einigen Monaten zusammen mit dem Ordnungsamt, der Polizei, den Streetworkern und iSo e.V., dem Jugendpfleger und der Jugendamtsleitung an der Entwicklung eines Projektes gearbeitet. Grundlage hierfür bilden Projekte, die in anderen Städten erfolgreich durchgeführt werden. Es handelt sich um

?         „Die Nachtwanderer“, Stadt Gersthofen

?         „Die freundlichen Uffbasser“, Stadt Aschaffenburg

?         „OSKA“, Stadt Erlangen

?         „Coolrider“, Stadt Nürnberg

 

Aus diesen Projekten sollen geeignete Bausteine zu einem Bamberger Projekt zusammengefügt werden. Gegenwärtig können zu entstehenden Kosten noch keine Aussagen getroffen werden. Zu gegebener zeit wird dem JHA wieder berichtet.

 

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II. Beschlussvorschlag

II.              Beschlussvorschlag

 

Der Vortrag der Verwaltung hat zur Kenntnis gedient.

 

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

X

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

 

In das Finanzreferat zur Stellungnahme.

 

Stellungnahme des Finanzreferates:

 

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