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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Berichtsvorlage - VO/2023/6374-R4

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Beratungsfolge

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I. Sitzungsvortrag:

 

Die Stadt Bamberg hat seit dem 01.08.2020 mit Ulrike Siebenhaar erstmals eine Kulturreferentin und mit Dr. Mathias Pfeufer einen Bildungsreferenten. Das ehemalige „Referat für Bildung, Kultur und Sport“ war nach dem Ausscheiden des bisherigen Leiters, Alt-Bürgermeister Dr. Christian Lange, auf zwei Referate aufgeteilt worden. Siebenhaar und Dr. Pfeufer übernahmen die neuen Aufgaben in schwierigen Zeiten und inmitten der Corona-Pandemie.

 

Das neue Referat für Kultur und Welterbe wurde mit Ulrike Siebenhaar der vormaligen Leiterin des Amtes für Bürgerbeteiligung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit übertragen. Siebenhaar leitete 14 Jahre die Pressestelle der Stadt Bamberg. Die Themenfelder Kunst und Kultur liegen ihr seit jeher besonders am Herzen. Trotz ihrer breit gefächerten Aufgaben als Stadtsprecherin hatte sie für die Stadt eine Vielzahl kultureller Projekte (u.a. Spendensammlung für den „Apoll“ in der Sandstraße und Aufstellung) verwirklicht, Publikationen verantwortet und herausgegeben, Künstlerwettbewerbe (Hexenmahnmal) organisiert und vieles mehr. Siebenhaar hat Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Ur- und Frühgeschichte an der Friedrich Alexander-Universität in Erlangen studiert.

 

Dem Kulturreferat sind

 

  • das Zentrum Welterbe Bamberg,
  • die Städtische Musikschule,
  • die Volkshochschule Bamberg Stadt,
  • die Museen der Stadt Bamberg,
  • das Kulturamt,
  • das Stadtarchiv und
  • das E.T.A.-Hoffmann-Theater unterstellt.

Seit 01.08.2021 ist der Tourismus- und Kongress Service ebenfalls organisatorisch an das Kulturreferat angegliedert.

 

Seit 01.01.2023 ist zudem die Stadtbücherei (bis 31.12.2022 unter der gemeinsamen Trägerschaft der Stadt und des Erzbistums Bamberg) in alleiniger Trägerschaft der Stadt Bamberg. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Geschäftsführung im jährlichen Wechsel durch die beiden Träger ausgeübt. Zum 01.01.2023 wurde die Stadtbücherei mit ihren drei Zweigstellen als Amt 47 in das Organigramm der Stadt Bamberg aufgenommen und organisatorisch dem Kulturreferat zugeordnet. 

 

In den städtischen Dienststellen, die zur Organisationseinheit „Kulturreferat“ gehören, arbeiten insgesamt 218 Mitarbeitende in Voll- und Teilzeit (Stand: 01.02.2023) sowie zusätzlich zehn Aushilfen, zwei Personen im freiwilligen sozialen Jahr, vier Volontäre und acht Auszubildende.

In Summe ergibt das 242 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Referat.

 

Zusätzliche Ämter/Positionen (Mitglied):

 

  • Kuratorium Künstlerhaus Concordia
  • Kuratorium Musikschule: Vorsitzende
  • Kuratorium VHS
  • Kuratorium E.T.A.-Hoffmann-Theater: Vorsitzende
  • Kuratorium Stadtbücherei: Vorsitzende
  • Jury Kulturförderpreis
  • Jury Kulturpreis
  • Vorsitz KIÖR (Gremium Kunst im öffentlichen Raum)
  • Vorstand Stiftung Welterbe
  • Fachgruppe Welterbebildung und –forschung
  • Arbeitskreis Ausstellungen
  • Freundeskreis Domberg
  • Kultursenat
  • Forum Kultur in der Europäischen Metropolregion Nürnberg
  • Geschäftsführung Forum Heimat und Freizeit in der Europäischen Metropolregion Nürnberg

 

Projekte/Aufgaben

 

Personelles (bereits umgesetzt):

 

Kulturentwicklungsplanung bekommt neuen Schwung

Der Bamberger Stadtrat hat in der Vollsitzung am 27.01.2021 einstimmig der Einrichtung und Besetzung einer Kulturkommission zugestimmt. Die Kulturkommission als sachverständiges Begleitgremium der Kulturentwicklungsplanung, ursprünglich besetzt mit jeweils sieben politischen Vertretern und sieben externen Kultursachverständigen (mittlerweile jeweils neun), bildet eine der zwei Diskursgruppen zur konsensuellen Erarbeitung des „Kulturkonzepts 2025“ auf Basis des Grundlagenberichts.

 

Einrichtung einer Straßennamenkommission

Geschichte drückt sich in vielen Formen aus: in Kunst, Kultur, Stadtgestaltung und damit auch in Namen von Brücken, Plätzen und Straßen. Gerne hat das Kulturreferat den politischen Antrag aufgegriffen, eine Kommission einzurichten, welche Straßennamen nach ihrem Bezug zu "Verbrechen im Kontext des Kolonialismus, Verbindung der Personen mit Rassismus, Antisemitismus, Minderheitenverfolgung, Chauvinismus oder Militarismus sowie biografische Bezüge zur NS-Diktatur, zur NSDAP oder ihrer Gliederungen bzw. angeschlossenen Verbände" einordnen soll. Die Straßennamenkommission, die das Stadtarchiv einberuft, ist ebenfalls mit politischen Vertretern sowie Vertretern der Fachwelt besetzt. Sie bewertet die Namen der Kandidaten:innen für Straßenbenennungen und ordnet sie in drei Kategorien ein: A für schwer belastet beziehungsweise unhaltbar, B für diskussionswürdig und C für unbelastet. Das Team von Stadtarchivsleiter Horst Gehringer ist seit Jahren ohnehin mit der Erfassung aller Straßen- und Brückennamen beschäftigt, um die Stadtgeschichte besser nachzeichnen zu können.

 

Bamberg hat 827 Straßen, die unter anderem nach historischen Persönlichkeiten, Orten oder alten Flurnamen benannt wurden. Über den NS-Bezug hinaus bestand in der Straßennamenkommission Einigkeit, dass ein Großteil der Bamberger Straßenschilder einer Kontextualisierung und inhaltlichen Erläuterung bedarf. Dies kann durch ein Zusatzschild geleistet werden, wie es sich bereits bei einigen Straßenschildern findet, und in der Regel die namengebende Person mit der Vermittlung von Basisinformationen näher erläutert. Aber auch bei Straßennamen mit bestimmten Ortsbezeichnungen, Flurnamen oder Begriffen aus der Rechtsgeschichte sind derartige Schilder zur Erklärung des Straßennamens ein sinnvoller Beitrag im Sinne der „Stadtgeschichte auf Schildern“. Ein Beispiel für ein solches Erläuterungsschilder aus jüngster Zeit findet sich im Fritz-Bayerlein-Weg.

 

Dr. Kristin Knebel wird neue Museumsdirektorin (seit 01.01.2022)

Als Nachfolgerin für die langjährige Direktorin der Museen der Stadt Bamberg, Dr. Regina Hanemann, übernahm Dr. Kristin Knebel am 01.01.2022 die wissenschaftliche und administrative Leitung der Museen. In ihrem Aufgabenbereich liegen die Konzeptionierung und die inhaltliche Neuausrichtung der Städtischen Museen, die Entwicklung einer Museumsstrategie unter Einbezug der aktuellen Diskussionen in der Museumswelt sowie eines daraus folgenden Maßnahmen- und Zeitplans. In der Sitzung des Kultursenats ist dem Museumsentwicklungskonzept ein eigener Tagesordnungspunkt zugeordnet. Auf den Vortrag darf in diesem Zusamenhang verwiesen werden.

 

Insgesamt hatten sich 44 fachlich qualifizierte Personen aus ganz Europa auf die Stelle beworben. Nach einer grundsätzlichen Sichtung durch das Personal- und Organisationsamt und das Kulturreferat wurde die Liste aller Bewerbungen in der Findungskommission diskutiert und zehn Personen ausgewählt, die Anfang Juli zu Bewerbungsgesprächen eingeladen wurden. Dr. Kristin Knebel überzeugte die Findungskommission vollständig. Der Bamberger Stadtrat beschloss in der Folge einstimmig ihre Einstellung als neue Museumsdirektorin.

 

Änderung der Trägerschaft der Stadtbücherei (seit 01.01.2023: Personal bei der Stadt Bamberg übernommen).

Die bislang in gemeinsamer Trägerschaft von Stadt Bamberg und Erzdiözese Bamberg geführte Stadtbücherei Bamberg ging zum 1. Januar 2023 in die alleinige Trägerschaft der Stadt Bamberg über. Die Stadtbücherei wird seither als öffentliche und gemeinnützige Bücherei in Trägerschaft der Stadt Bamberg mit der Erzdiözese Bamberg als Kooperationspartner geführt. Die Vereinbarung zwischen der Stadt Bamberg und dem Erzbistum unterzeichneten am 21.09.2022 Oberbürgermeister Andreas Starke und Generalvikar Prälat Georg Kestel. Dem waren intensive Verhandlungen voraus gegangen. Die größte Herausforderung war die komplette Übernahme des Personals der Stadtbücherei. Dies ist mittlerweile abgeschlossen.

 

Die Neustrukturierung der Trägerschaft der Stadtbücherei Bamberg war aufgrund gesetzlicher Neuregelungen notwendig geworden. Eröffnet wurde die Stadtbücherei im Jahr 1961 in der Trägerschaft des Landesverbandes des St. Michaelsbundes, Fachverband für das katholische öffentliche Büchereiwesen in Bayern und der Stadt Bamberg als „Bamberger Volksbücherei“ im Gebäude Deutsches Haus in der Oberen Königstraße. Der Zuspruch war von Anfang an riesig und schon Ende 1963 wurde eine Zweigstelle in Bamberg-Ost im Freizeitwerk St. Heinrich eröffnet. Zum 1. Januar 1970 erfolgte die Umbenennung in „Stadtbücherei Bamberg“. In den Folgejahren wurden die Pfarrbüchereien von St. Kunigund in der Gartenstadt und Maria Hilf in der Wunderburg als neue Zweigstellen in die Stadtbücherei integriert. Seit dem 1. Januar 1981 befand sich die Stadtbücherei in gemeinsamer Trägerschaft von Erzdiözese Bamberg und Stadt Bamberg.

 

Personelles (noch zu erledigen):

 

Ausschreibung Leitung Zentrum Welterbe Bamberg

Die langjährige Leiterin des Zentrum Welterbe Bamberg Patricia Alberth hat zum 01.03.2023 eine neue Führungsaufgabe übernommen. In ihrer Heimat Baden-Württemberg ist sie nun die Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten. Patricia Alberth hat seit 2013 das Zentrum Welterbe in Bamberg geleitet. Die Konzeption und die Einrichtung des Welterbe-Besuchszentrums auf den Unteren Mühlen mit der offiziellen Eröffnung im Jahr 2019 sowie die Durchführung des umfangreichen Programms zum 25. Jubiläum des Welterbe-Titels ein Jahr zuvor zählen zu den Meilensteinen von Alberths Tätigkeit in Bamberg. Ihr ist es gelungen, den Schutz und die Vermittlung des Welterbes auf ein anderes Niveau zu heben und auch die Bamberger Bevölkerung noch mehr für die Schätze zu sensibilisieren, die vor unserer Haustür liegen. Mit mehr als 100 Akteurinnen und Akteuren hat Alberth einen Managementplan für das Welterbe Bamberg entwickelt. Dieses praxistaugliche Arbeitsinstrument dient auch anderen Welterbestätten als Vorlage. Ihre Nachfolge wird zeitnah ausgeschrieben.

 

Intendanz E.T.A.-Hoffmann-Theater

Frau Sibylle Broll-Pape ist seit der Spielzeit 2015/2016 Intendantin am Bamberger E.T.A. Hoffmann-Theater. Ihr aktueller Vertrag mit der Stadt Bamberg läuft bis 30.06.2025.

 

Die Frage einer Vertragsverlängerung wird derzeit in den städtischen Gremien beraten.

 

Unter ihrer Intendanz gewann das Theater wieder an schauspielerischer Qualität und Ruhm. Sie hat das Theater binnen einer Spielzeit zu einer erfolgreichen und bundesweit relevanten Kulturinstitution gemacht. So errang das E.T.A. Hoffmann-Theater zahlreiche Preise, wie den Publikumspreis bei den Mühlheimer Theatertagen oder den "Theaterpreis des Bundes 2017" für das künstlerische Gesamtprogramm. Überregionale Kooperationen und Gastspiele sind ein weiterer Schwerpunkt im Wirken Broll-Papes.

In der Zeit bis zur Ausschreibung der Nachfolge der Intendanz soll die Prüfung und Optimierung der künftigen künstlerischen und organisatorischen Ausrichtung des Theaters auch mit Blick auf eine Optimierung der Wirtschaftlichkeit der Aufgabenerledigung erfolgen.

 

Projekte/Kultureinrichtungen:

 

Kulturquartier Lagarde-Campus /Schaffung eines neuen Kulturzentrums in der Reithalle auf dem Lagarde-Gelände

Die Entwicklung der Reithalle hin zu einem kulturellen Meilenstein innerhalb des Kulturquartiers Lagarde nimmt konkrete Formen an. Die Entwurfsplanung ist abgeschlossen. Es gibt regelmäßige Gesprächsrunden zwischen dem Kulturreferat, der Stadtbau GmbH und den unterschiedlichen Vertretern der Kulturszene unter Federführung von Amt 15. Das Konzept für den Umbau der denkmalgeschützten Reithalle konnte gemeinsam und einvernehmlich festgelegt werden.

 

Flankiert von einer gastronomischen Nutzung mit Freischankflächen im Bereich des Platzes der Menschenrechte werden zwei Veranstaltungsbereiche als sogenannte Haus in Haus Lösung in die Struktur der Reithalle eingeplant. Der zentrale Vorteil dieser Lösung liegt zum einen in der Schonung der historischen Fassade und Tragstruktur der denkmalgeschützten Reithalle als auch in der betrieblich optimalen Bewältigung von Schallschutz und Bauphysik (Heizung, Lüftung). Einhergehend mit einem denkmalgerechten Brandschutz gelingt so eine flexible, auf die jeweiligen Veranstaltungen abgestimmte betriebliche Aufteilung von Veranstaltungsbereichen. Unterschiedliche, teilbare Zonen können dann effizient mittels der  vorhandenen Nebenräume (Lager, Bühnen, Backstage-Bereichen, etc.)  und Toilettenanlagen genutzt werden.    

Die Gastronomie wird dabei betrieblich als autark agierender Bereich konzipiert mit eigenen Nebenräumen und Toiletten. Als sogenannte Konzeptgastronomie kann eine Mitversorgung (Catering) von Veranstaltungen über das zentrale Foyer erfolgen. Erste Gespräche der Stadtbau GmbH und des Amt 15 mit Vertretern der Bamberger Konzeptgastronomie haben stattgefunden.

 

Die Reithalle soll so zu einem Ort für Kreative, Künstler und Kulturliebhaber sowie Treffpunkt für kulturell und künstlerisch engagierte Bürgerinnen und Bürger werden. Sie soll sowohl für kommerzielle als auch für nichtkommerzielle Nutzung zur Verfügung stehen und sich zu einem zentralen Begegnungsort in Bamberg-Ost entwickeln.

 

In der Reithalle sollen insbesondere vier grundlegende Nutzungsmöglichkeiten entstehen:

  • Raum für kleinere Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Theater, Performance,
  • Raum für Sozial- und Bildungszwecke und Zusammenkunft (Bürgerhausfunktion),
  • Raum für Veranstaltungen mit Kapazitäten bis 1000 unbestuhlt,
  • Gastronomische Nutzung

 

Das Kulturquartier soll Zentrum und Motor einer positiven städtebaulichen Entwicklung auf der Lagarde werden. Geplant ist ein Begegnungs- und Aufenthaltsort für Menschen in jeder Lebenslage. Kulturveranstaltungen sollen das Miteinander stärken.

 

Die beteiligten Akteure werden weiterhin regelmäßig im Gespräch und in der Abstimmung bleiben, um die Detaillierung des Konzeptes und die betriebsnotwendige Ausstattung einvernehmlich abzustimmen.

 

Neuer Standort Marionettentheater im Barockflügel des Rathauses Schloss Geyerswörth

Hier sind noch Finanzierungsfragen offen, die zwischen dem Finanzreferat und dem Kulturreferat besprochen werden. In einer gemeinsamen Sitzung des Kultursenates und des Finanzsenates vor der regulären Sitzung des Finanzsenates am 28. März 2023 werden die Ergebnisse diskutiert.

 

Neuer "Guter Ort" für Bamberg/Erweiterung Jüdischer Friedhof

Nach langjährigen Verhandlungen ist es gelungen den jüdischen Gemeinden der Stadt neue Friedhofsflächen zur Verfügung zu stellen. Der 1. Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Martin Arieh Rudolph sieht dies als wegweisenden Schritt für die IKG: „Nunmehr haben wir nach langen Verhandlungen einen neuen jüdischen Friedhof. Wir danken der Stadt Bamberg sehr für die Ermöglichung dieses neuen und wichtigen Teils für die jüdischen Gemeinden, die nunmehr keine Angst mehr haben müssen, dass ihre Mitglieder womöglich nicht in Bamberg beerdigt werden könnten. Es ist für uns jüdische Gemeinden ein großer Tag, auch betreffs der Selbstverständlichkeit, dass Juden in Bamberg ein anerkannter Teil der Gesellschaft sind.“ Mit der Vertragsunterzeichnung kann nun für lange Zeit garantiert werden, dass die jüdischen Gemeinden ihren Mitgliedern eine angemessene Grabstätte zur Verfügung stellen können.

Als „Meilenstein für unsere Gemeinde“ bezeichnete die Rabbinerin der liberalen Jüdischen Gemeinde Mischkan ha-Tfila Antje Yael Deusel die Vertragsunterzeichnung für zwei neue Friedhofsflächen hinter der Friedhofsmauer an der Gundelsheimer Straße parallel zur Coburger Straße, denn „ein „Guter Ort“ ist ein wichtiger Bestandteil einer jeden Gemeinde“, so Deusel. Das fragliche Areal hinter der Friedhofsmauer an der Gundelsheimer Straße parallel zur Coburger Straße war im Bebauungsplan bereits als zukünftige Friedhofserweiterungsfläche festgesetzt. Es bietet den großen Vorteil, den neuen jüdischen Friedhofsteil direkt vom bisherigen jüdischen Friedhof aus fußläufig erreichen zu können.

Seit mindestens 20 Jahren ist die israelitische Kultusgemeinde intensiv bemüht eine neue Friedhofsfläche zu erwerben. Intensiviert wurden die Verhandlungen zwischen der Stadt Bamberg und der IKG sowie der mittlerweile eigenständigen neuen Liberalen Jüdischen Gemeinde Mischkan ha-Tfila Bamberg allerdings erst ab dem Jahr 2018. Nachdem sich die Planungen für einen gemeinsamen neuen jüdischen Friedhofsteil nicht realisieren ließen, einigte man sich schließlich darauf, zwei getrennte neue jüdische Friedhöfe zu errichten.

 

Unterstützung der zukunftsfähigen Entwicklung des Gärtner- und Häckermuseums

Als einziges Museum in Süddeutschland bietet das Gärten- und Häckermuseum Bamberg Informationen rund um das gewerbliche innerstädtische Arbeiten und Leben der Gemüse- und Weingärtner, ihre Kultur und Geschichte. Bis ins 19. Jahrhundert war Bamberg auch eine Weinbauregion. Durch die Veränderung des Klimas und dem Anschluss an Bayern war der Weinanbau nicht mehr rentabel und die ehemaligen Weingärtner (Häcker) stiegen auf Hopfen, Obst und Getreide um. Die Gärtner arbeiten bis heute auf ihren Felder in Bamberg und versorgen die Bevölkerung mit frischen, regionalen Produkten. Die historischen Anbauflächen der Gärtner gehören zum UNSECO-Welterbe „Altstadt von Bamberg“. Das historische Gärtnerhaus, in dem sich das Museum befindet, vermittelt, wie Gärtnerfamilien um 1900 gelebt haben. Es gibt Einblicke in die private und religiöse Welt der Gärtner und stellt die typischen Bamberger Lokalsorten, die traditionellen Werkzeuge und Handelswege der Gärtner vor. Neben den Exponaten geben Multimediastationen, Schautafeln und das „Gärtnerkino“ im ehemaligen Stall weitere besondere Einblicke in die vielfältige Gärtnerwelt. „Das Bamberger Gärtner- und Häckermuseum ist einzigartig und vermittelt die Gärtnerkultur sehr anschaulich. Es gilt noch immer als Geheimtipp in der Bamberger Museumslandschaft. Über das Zentrum Welterbe wird das Museum tatkräftig unterstützt und weiterentwickelt. 

 

Gärtnerflächen (Listenerstellung)

Seit 2016 steht der Innerstädtische Erwerbsanbau in Bamberg auf der Liste des Immateriellen Kulturerbes der Bundesrepublik Deutschland. Dennoch sind bedauerlicgherweise viele Flächen in der Gärtnerstadt derzeit ungenutzt. In dem Versuch diese Flächen einer neuen Nutzung zuzuführen, wurde gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt eine umfassende Luftbildanalyse der Flächen durchgeführt und eine Liste erstellt. Alle Eigentümer wurden angeschrieben und zur zukünftigen Nutzung der Flächen befragt. Bisher konnte allerdings noch keine Fläche einer neuen Nutzung zugeführt werden. Dies hat vor allem bauliche Gründe. 

 

Museumsdepot (Sprinkleranlage/Brandschutz)

Das Zentraldepot des Historischen Museums Bamberg ist im ehemaligen BayWa-Speicher in der Lichtenhaidestraße 11a untergebracht und nimmt dort das Keller- und das Erdgeschoss ein. Die sogenannte Bogenhalle steht außerhalb und dient als Steindepot (insg. ca. 1545 m²). Die Räume sind angemietet. Im 2. OG wurde später ein zusätzlicher Raum (ca. 165 m²) angemietet. Insgesamt sind dort ca. 12.500 Objekte verschiedenster Gattungen gelagert. Der Sammlungsbestand der Museen der Stadt wird derzeit auf ca. 50.000-60.000 Objekte geschätzt. Hinzu kommen große Dauerleihgabenkonvolute.

 

Das derzeitige Depot ist keine Zukunftsoption. Die Flächen sind bereits jetzt nicht mehr ausreichend und die Museen benötigen bzw. nutzen zusätzliche Flächen. Auf Ereignisse wie Baumaßnahen/Umbauten kann nicht reagiert werden. Das Depotgebäude ist nicht im Eigentum der Stadt. Es weist Eigenschaften auf, die hohe Investitionen erfordern würden, um es mittelfristig sicher weiter zu betreiben. Dazu gehören neben einer Brandschutzanlage die Klimaregulierung und die dauerhafte Behebung von baulichen Mängeln (Stichwort Wassereinbrüche). Deswegen soll ein neues Depot- und Restaurierungszentrum entstehen.

 

Neubau Museumsdepot auf dem Lagarde-Gelände

In diesem Zusammenhang darf auf den umfassenden Bericht zur Zukunft der Museen der Stadt Bamberg in der Sitzung des Kultursenats verwiesen werden.

 

E.T.A.-Hoffmann-Haus

In diesem Zusammenhang darf auf den umfassenden Bericht zur Zukunft der Museen der Stadt Bamberg in der Sitzung des Kultursenats verwiesen werden.

 

Viertel der Menschenrechte und Demokratie auf der Lagarde (Straßenbenennungen)

Zu den Aufgaben im Kulturreferat gehört auch die Verantwortung für die Benennung von Straßen, Wegen, Brücken und Plätzen. Im Bereich des Lagarde-Campus waren auf einen Schlag neun Planstraßen und drei Plätze neu zu benennen. Auf Vorschlag der Verwaltung wurde das Gebiet unter das große Thema "Demokratie - Menschenrechte - deutsch-amerikanische Freundschaft" gestellt. Dazu passen die beiden bisherigen Benennungen im Viertel (Nathan-R.-Preston-Straße und John-F.-Kennedy-Boulevard). Damit wird Bamberg als "Ort der Demokratie" gestärkt. Die zu beteiligenden Institutionen, Vereine und Ämter (Stadtheimatpflege, Historischer Verein, Remeiskreis, Bürgerverein Bamberg-Ost, Stadtarchiv) hatten entsprechende Vorschläge eingebracht. Die Namen stammten vor allem aus vier historischen Themenfelder: Menschenrechte/Völkerverständigung/deutsch-amerikanische Freundschaft, Verfassung der Weimarer Republik 1919, Bamberger Verfassung, erste Parlamentarierinnen 1919, Bayerische Verfassung 1946, Grundgesetz 1949.

Der Platz der Menschenrechte zwischen Post- und Reithalle und zukünftigem Kulturplatz soll zudem nach Fertigstellung mit einem Denkmal zu den Menschenrechten geschmückt werde.

 

Nutzungskonzept Obere Sandstraße 20

Mit dem Bundesprogramm zur Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus (NPS) werden investive sowie konzeptionelle Projekte mit besonderer nationaler bzw. internationaler Wahrnehmbarkeit, mit sehr hoher fachlicher Qualität, mit überdurchschnittlichem Investitionsvolumen oder mit hohem Innovationspotenzial gefördert. Das Projekt „Sanierung und Umnutzung des Anwesens Obere Sandstraße 20 zum Kulturhaus“ wurde vom Bund ausgewählt und die beantragte Bundesfördersumme in Höhe von 6.750.000 € gewährt. 

 

Bei dem Areal „Obere Sandstraße 20“ handelt es sich um einen gewachsenen Gebäudekomplex, bestehend aus vier Gebäudeteilen unterschiedlicher Bauzeit. Der zum Teil aus dem Mittelalter stammende Gebäudebestand wurde über lange Zeit hinweg vom Voreigentümer bis zum Verfall vernachlässigt. Im Jahr 2019 mussten die Gebäude aufgrund schwerwiegender statischer Probleme geschlossen und statisch notgesichert werden.

 

Die Stadt Bamberg erwarb den Gebäudekomplex mit dem Ziel, die Denkmalsubstanz zu retten, um hiermit ein Zeichen im Sinne des Welterbes zu setzen. Die leerstehenden Gebäude sollen instandgesetzt und neuen Nutzungen zugeführt sowie frühere Nutzungen – der Musikclub im Untergeschoss und die Gastronomie im Erdgeschoss – wiederbelebt werden. Hierbei ist angedacht, das Anwesen in großen Teilen in ein Kulturhaus zu verwandeln. Eine Gastronomie und ein multifunktionaler Veranstaltungssaal sowie Wohnen im Bestand und Büroflächen für Beiräte (Stadtverwaltung) sollen im Gebäudeensemble untergebracht werden. Der Nutzungsmix des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes soll vielseitig und generationenübergreifend sein.

 

Nutzungskonzept „Tabakscheune“

Für die "Tabakscheune", die sich im Eigentum der Edgar-Wolf'schen Stiftung befindet, wurden bereits 2015 erste Voruntersuchungen durchgeführt, um eine - vor allem im kulturellen Bereich dringend benötigte - Lagernutzung zu eruieren. Das Landesamt für Denkmalpflege hatte in den bisherigen Verhandlungen deutlich gemacht, dass die Dachsituation der Scheune im Wesentlichen so bleiben und nicht verändert werden soll. Auch die Holztragwerkskonstruktion im Inneren der Scheune ist zu erhalten. Eine adäquate und denkmalgerechte Sanierung zur Lagernutzung würde dies gewährleisten.

Ein langfristiger Mieter wäre die Stadt Bamberg, welche die Tabakscheune diversen kulturellen Einrichtungen in der Stadt (u. a. dem E.T.A.-Hoffmann-Theater) zur Verfügung stellen könnte. Damit wäre auch ein aus dem anstehenden Bahnausbau herrührendes Problem für das städtische Theater gelöst. Derzeit nutzt die budgetierte städtische Einrichtung eine Lagerhalle in der Nürnberger Straße. Der Vertrag läuft zunächst noch bis 30.09.2023. Allerdings muss aufgrund des Bahnausbaus und eines damit verbundenen Teilabrisses der Lagerhalle dringend eine Alternative für ein Theaterlager gefunden werden. Weitere freie Theatergruppen hätten Interesse an der dortigen Lagerfläche.

 

Kunstraum Kesselhaus

Das „Kesselhaus“ in der Unteren Sandstraße 42, die ehemalige Energiezentrale mit Krankenhauswäscherei und Pathologie, am westlichen „Eingangstor“ zu Altstadt und zum Welterbe Bambergs gelegen, birgt ein außerordentliches Potenzial zur Präsentation bildender und interdisziplinärer zeitgenössischer Kunst. Dies beweisen die Aktivitäten des Kunstraum JETZT!, Kunstverein Bamberg, BBK Oberfranken, Architekturtreff Bamberg und zeitweilig auch Franz KAfkA seit zehn Jahren. Das Haus wird derzeit zwar nur temporär kulturell bespielt, doch strahlt es vor allem wegen der besonderen funktionalen Architektur einen besonderen Charme und ausgesprochene Güte aus.

Deshalb hat die Verwaltung mehrfach vorgeschlagen, eine Potenzialanalyse zu beauftragen, um die Möglichkeiten der Verstetigung und des Ausbaus der kulturellen Nutzung der Immobilie zu beleuchten. Mit Unterstützung der Städtebauförderung (60 Prozent Förderung) können nun Untersuchungen in Auftrag gegeben werden, die sich dieser Idee nähern. Sie sollen potenzielle Modelle eines Kulturhauses konkretisieren und priorisieren, erste Kostenschätzungen vornehmen und ein adäquates Betriebskostenmodell für ein geeignetes Nutzungsprofil aufzeigen.


Das weitere Vorgehen ist mit der Regierung von Oberfranken abgestimmt. Die Ausschreibung der Studie ist erfolgt. Über den Fortschritt wird im Kultursenat berichtet werden.

 

 

 

Schaffung von Proberäumen – Projekt „Kultur braucht Raum“

Seit der Schließung des Proberaumhauses „House of Music“ im Frühjahr 2019 ist die Stadt Bamberg bemüht neue Räume für Proberaumsuchende zu organisieren. Es gab unmfassende Bedarfsermittlungen, die allerdings starken Schwankungen unterliegen, und Gespräche mit Musikschaffenden.

Eine sehr gute Idee für ein Proberaumzentrum in der Jäckstraße wurde aus Kostengründen nicht weiterverfolgt. Kulturamt und Kulturreferat haben in der Folge verschiedenste Immobilien gesichtet und zuletzt sehr intensive und konkrete Überlegungen zu den Gebäuden Ludwigstraße 14 und 16 angestellt. Zwischenzeitlich wurde diese Immobilie aber auch als Standort einer Substitutionspraxis angedacht. 

Im Januar 2022 wurde dann bekannt, dass es eine neue Besitzerin für das House of Music gibt, die aktiv nach potentiellen Nutzern für das Gebäude sucht. Eine Wiedereröffnung war ursprünglich zum Sommer/Herbst 2022 avisiert. Das Projekt wurde aus den beiden genannten Gründen zunächst nicht weiterverfolgt.

 

„Kulturraum 1.11“ im Gebäude kosmos ost

Für kulturelle Veranstaltungen und Vorführungen, Proben, Planungstreffen, Mitgliederversammlung  vermietet das Kulturamt den „Kulturraum 1.11“ mit ca. 53 qm im Gebäude kosmos ost, Weißenburgstraße 10, 1. Stock, zu günstigen Mietpreisen. Während des Lockdowns hat das Team des Kulturamts hier eigenhändig renoviert, sodass der ehemals triste EDV-Raum jetzt in neuem Licht erstrahlt: Schlichte weiße Wände, warmer Eichenholzboden und künstlerische Lego-Blickfänge à la Jan Vormann laden zur Nutzung ein. Für Seminare und sonstige Sitzveranstaltungen stehen funktionale Klapptische (9 Tische in der Größe 140 x 70 cm) und 20 Stühle bereit. Abstell- und Lagermöglichkeiten können leider nicht zur Verfügung gestellt werden.

 

Die Preise sind bewusst erschwinglich gestaltet und in drei Tarifen gestaffelt. Vorrang haben gemeinnützige bzw. gemeinwohlorientierte Einmietungen. Der Fokus liegt auf Kunst und Kultur, wobei darunter beispielsweise auch Sprachkurse gefasst werden. Neben den Vermietungen werden das Kulturamt und die zugehörigen Einheiten KS:BAM (Kultur.Service Bamberg für Schulen und Kitas) und Kunstkracher (Kunstschule Bamberg) auch eigene Veranstaltungen organisieren.


Kulturprojekte und -veranstaltungen:
 

Realisiert bzw. abgeschlossen:

Elisabethenkirche (Lüpertzfenster und Öffnung für die Öffentlichkeit)

Schon kurz nach der Aufstellung der Skulptur des „Apoll“ von Markus Lüpertz im Sand hat sich eine Initiative gebildet, die sich für moderne Kunstfenster in St. Elisabeth eingesetzt und ein entsprechendes theologisches Programm hierfür aufgestellt hat. Motiv der Fenster des Künstlers Lüpertz sind neben Szenen aus dem Leben der Heiligen Elisabeth die sieben Werke der Barmherzigkeit.

Die insgesamt acht Lüpertz-Fenster in St. Elisabeth im Sand wurden am 25. Juni 2022 offiziell und im Beisein des Künstlers Markus Lüpertz sowie der Schirmherren Erzbischof Ludwig Schick und Oberbürgermeister Andreas Starke, der Initiative "Glasfenster Markus Lüpertz für die Kirche St. Elisabeth im Sand" um Christoph Gatz sowie geladener Gäste und Sponsoren eingeweiht und der Stadt Bamberg auch das letzte Fenster geschenkt.

 

Seit 30. Juni 2022 ist St. Elisabeth jeweils Donnerstag bis Sonntag von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr mit Aufsicht komplett geöffnet. Über das so genannte Holzportal gelangt man täglich sogar von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr in die Kirche. In den Wintermonaten (seit 1. Oktober 2022) ist die Kirche Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 16 Uhr geöffnet. Ab April 2023 ist sie täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Im Durchschnitt besichtigen zu den Aufsichts-Öffnungszeiten, an einem Tag am Wochenende, zwischen 200 und 300 Menschen die Kirche. Seit der Einweihung der letzten Fenster haben rund 23.000 Menschen die kleine Kirche im Sand besucht.

 

Für spezielle Öffnungen, Führungen oder Vorträge können jeweils Zeitfenster über die Domtouristik beantragt werden. Schlüssel liegen beim TKS und in der Domtouristik. Zudem werden seit 1. August spezielle Gruppenführungen angeboten, die zeitlich individuell buchbar sind.

 

 

 

SozCard

Das Sozialreferat unter Federführung von Bürgermeister Jonas Glüsenkamp hat 2022 die „SozCard Bamberg – Sozialpass für Bamberger Bürgerinnen und Bürger“ eingeführt. Die Karte ist ein Unterstützungsangebot der Stadt Bamberg an bedürftige Bamberger Bürgerinnen und Bürger für die Erleichterung einer gesellschaftliche Teilhabe. Mit der „SozCard Bamberg“ können Bamberger Transferleistungsempfängerinnen und - empfänger Angebote in den Bereichen Bildung, Kultur, Freizeit und Sport zu ermäßigten Preisen in Anspruch nehmen. Die Einführung erfolgte zum 01.10.2022. Das Kulturreferat hat die Einführung voll umfänglich unterstützt. Die städtischen Museen, das E.T.A.-Hoffmann-Theater, die VHS, die Musikschule, um nur einige zu nennen, beteiligen sich mit ermäßigten oder gar kostenlosen Angeboten an dieser Einrichtung zum Wohle bedürftiger Bürgerinnen und Bürger Bambergs.

 

Kunstfenster

Die Aktion Kunstfenster geht zurück auf eine gemeinsame Idee der Direktorin des Internationalen Künstlerhauses und der Kulturreferentin. Das Kunstfenster eröffnete Bamberger Künstlerinnen und Künstlern im Lockdown während der Corona-Pandemie die Möglichkeit, in einem Schaufenster im Herzen der Innenstadt, nämlich im Bürgerlabor in der Hauptwachstraße, die eigenen Werke einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Unter anderem waren dort ab Oktober 2020  jeweils eine Woche lang die Werke von Werner Kohn, Thomas Michel, Judith Siedersberger, Sabrina Catowiez, Christa Hoppe, Nadja Rakowski, Micho Haller, Peter Schoppel und Christiane Toewe zu sehen. Ebenfalls komponierte eine Stipendiatin des Bamberger Künstlerhauses, Petra Strahovnik, drei Wochen lang im Kunstfenster.

 

Nachsommer

Die Corona-Pandemie hat vor allem der Kulturszene schwer geschadet. Um die Folgen für Kulturschaffende zumindest ein wenig abzumildern, wurden im Jahr 2020 im Rahmen der Aktion „Köpfe für Kultur“ Spenden für diese Bevölkerungsgruppe gesammelt. Ein Teil des Erlöses wurde in die Veranstaltungsreihe „Nachsommer“ investiert, die vom 17. bis 27.09.2020 erstmals auf der ERBA-Spitze stattgefunden hat. Unter freien Himmel wurden täglich bis zu sechs Veranstaltungen angeboten, die unter strengen Auflagen und mit einem strikten Hygienekonzept in dieser schweren Zeit den beteiligten Kulturschaffenden die Möglichkeit gab, dennoch auftreten zu können. Eine bunte Mischung aus Konzerten, Lesungen, Theater und vielen weiteren Arten von Darbietungen begeisterte das interessierte Bamberger Publikum.

Diese Erfolgsgeschichte setze sich auch in 2021 fort. Im Zeitraum vom 09.09 bis 19.09.2021 fand der zweite Nachsommer ebenfalls auf der ERBA-Spitze statt. Die Hygieneauflagen wegen der Corona-Pandemie waren kurz vorher gelockert worden. Daher stellte die Durchführung des Festivals das Veranstaltungsteams vor bedeutend geringere Probleme. Der Nachsommer hat 2021 renommierte und aktive Kulturschaffende vor Ort mit ihrem überregionalen Netzwerk gemeinsam auf die Bühne bringen können.

Die Veranstaltungsreihe „Nachsommer“ steht für kuratorisches Teamwork, das die Kompetenzen und Netzwerke Bamberger Künstler vielfältig gefördert und gestützt hat. 

 

Skulpturenflyer

Auf Initiative der Kulturreferentin und des Gremiums „Kunst im öffentlichen Raum“ (KIÖR) und mit Unterstützung des Stadtarchivs und des Amtes für Bürgerbeteiligung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist 2022 der Faltplan „Moderne Skulpturen“, mit einer Übersicht der wichtigsten Skulpturen im Öffentlichen Raum in Bamberg entstanden.

Scheinbar mühelos fügen sich in Bamberg Großplastiken namhafter und international bekannter Künstler wie Joannis Avramidis, Fernando Botero, Rui Chafes, Tony Cragg, Bernhard Luginbühl, Markus Lüpertz, Igor Mitoraj, Jaume Plensa oder Erwin Wortelkamp in das historische Antlitz der Stadt ein. Eine Vielzahl weiterer moderner Skulpturen finden sich in allen Stadtteilen der Weltkulturerbestadt. Die Werke stehen im Dialog mit den schönsten Plätzen Bambergs, aber auch mit Orten, die eher versteckt sind. Sie sind fußläufig erreichbar und für Kunstinteressierte, Einwohner und Touristen meist frei zugänglich. Der vom Kulturamt Bamberg herausgegebene handliche Plan umfasst über 40 Objekte moderner Kunst im öffentlichen Raum der Weltkulturerbestadt Bamberg und ist seit Dezember 2022 erhältlich.

 

E.T.A. Hoffmann-Jubiläum 2022

Das Jahr 2022 stand im kulturellen Bamberg ganz unter dem Stern des Gedenkens an Ernst Theodor Amadeus Hoffmann. Dieser vielseitige Künstler verstarb am 25. Juni 1822. Er hatte fünf Jahre in Bamberg verbracht, die ihn als Mensch und Künstler nachhaltig geprägt haben – darauf fußt die Verbundenheit des Künstlers mit Bamberg. Unter dem Titel „Unheimlich Fantastisch“ fanden in dem Jubiläumsjahr zahlreiche Veranstaltungen in den verschiedensten Kunstsparten statt, genauso facettenreich und spartenübergreifend wie der Komponist, Literat, Illustrator, Musikkritiker und Jurist einst arbeitete. In Bamberg haben Institutionen wie die Bamberger Symphoniker, das E.T.A. Hoffmann-Theater, die Otto-Friedrich-Universität Bamberg und freie Akteure der Kulturszene in ihrem Jahresprogramm das Werk des Künstlers thematisiert und zum Leben erweckt.

 

Das bundesweite Jahresprogramm wurde maßgeblich von der Staatsbibliothek Berlin koordiniert und gestaltet. In Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek Bamberg und dem Freien Deutschen Hochstift wurde eine Wanderausstellung zu Leben und Werk Hoffmanns konzipiert. Die als Gesamtschau zu Hoffmann angelegte und an ein breites Publikum gerichtete Schau war zunächst im Bibliotheksmuseum der Staatsbibliothek zu Berlin Unter den Linden zu sehen. Im Anschluss war die Ausstellung in Bamberg in der Staatsbibliothek ausgestellt. Danach zog sie in das neue Romantik-Museum in Frankfurt am Main um. Im E.T.A. Hoffmann-Haus und in der Universitätsbibliothek Bamberg gab es jeweils Sonderausstellungen. Die Universität veranstaltete die Hegeltage ganz im Zeichen E.T.A. Hoffmanns. Gleich mehrere Theater der Stadt (u.a. E.T.A. Hoffmann-Theater, TIG, Chapeau Claque, Brentano Theater und Bamberger Marionettentheater) widmeten ihr Programm im letzten Jahr zumindest teilweise diesem vielfältigen Künstler.

 

Sommer der Straßenkunst

2020, 2021 und 2022 organisierte das Kulturreferat zusammen mit dem Stadtmarketing den „Sommer der Straßenkunst“, um Bambergs Innenstadt zusätzlich zu beleben. Dabei ging es nicht nur um die Bereicherung von Flaniermeilen, sondern vor allem um die gezielte Förderung regionaler Kunstschaffender.

 

Neben dem Bereich der Fußgängerzone, Hauptwach- und Kettenbrückenstraße durfte nun auch in den Bereichen Austraße, Promenade, Maxplatz und Obstmarkt Straßenkunst ausgeführt werden. Die Anzahl der Straßenkünstlerinnen und Straßenkünstler beträgt – pro Einheit – maximal fünf Teilnehmer, um auch kleineren Gruppen einen Auftritt zu ermöglichen. Regionale Kunstschaffende mit Wohnsitz in Stadt oder Landkreis Bamberg  wurden zudem bevorzugt behandelt. Neu wurde außerdem die digitale Anmeldung möglich. Clowns, Kabarettisten, Akrobaten, Straßenmaler und Musiker können sich über das Online-Portal Strassenkunst-Bamberg.de bewerben.

 

Gefördert wurde der „Sommer der Straßenkunst“ aus Mitteln des Unterstützungsfonds II der Stadt Bamberg. Das Stadtmarketing hat für dessen Organisation und Durchführung eine Förderung in Höhe von 7500 Euro erhalten.

 

Bayerische Theatertage 2022

Die Bayerischen Theatertage (BTT) 2022 fanden vom 13. bis 28. Mai 2022 am E.T.A. Hoffmann-Theater statt. Bei den 1983 ins Leben gerufenen BTT handelt es sich um das größte Theaterfestival Bayerns. Verantwortlich für die Auswahl der gezeigten Theaterstücke zeigte sich erstmals eine Jury aus bayernweit verteilten Theaterfachleuten. Im Mittelpunkt der Juryarbeit stand die Suche nach wegweisenden Inszenierungen des bayerischen Theaters.

Neben hervorragenden Inszenierungen gab es zu den Bayerischen Theatertagen ein abwechslungsreiches Begleitprogramm, etwa mit Konzerten und Workshops. Gerade in der Zeit nach Corona wurde das Theater so endlich wieder zum Ort der Begegnung und der gesellschaftlichen Reflexion.

 

Die Bayerischen Theatertage werden durch den Freistaat Bayern und dem Landesverband Bayern des Deutschen Bühnenvereins in Form einer Festbetragsfinanzierung gefördert.

 

Noch in Bearbeitung bzw. Zukunftsaufgaben:

 

Finanzen

Nach ersten Einsparungen ist es gelungen den Kulturetat zu stabilisieren und die Budgets einzelner Ämter sogar anzuheben. Auch der Globalbetrag wurde mit rund 305.000 € massiv gestärkt.

Jeweils im März-Kultursenat (siehe Sitzungsvortrag) erfolgt der Förderbericht des vergangenen Jahres sowie die Vorschläge für die anstehende Förderperiode. Aus dem Bericht ergibt sich die Verteilung des Globalbetrages für die verschiedenen Kulturbereiche, aufgeteilt nach institutioneller Förderung, Projektförderung, Raumkostenförderung und Sonderförderung (vertragliche Vereinbarungen mit Vereinen/Verbänden). Dabei ist auch die Förderung aus Mitteln der Stiftung Weltkulturerbe Bamberg erfasst. Im Jahr 2023 stehen uns im Globalbetrag Kultur wieder 305.000 € sowie 35.600 € Kulturförderung aus Mitteln der Stiftung Weltkulturerbe Bamberg zur Verfügung.

 

Hinzu kam die Verteilung der Mittel aus dem Unterstützungsfonds II „Zusammenhalt in der Stadt“ für die Jahre 2021 und 2022. Die Mittel werden durch das Amt für Bürgerbeteiligung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verwaltet.

 

Die Spendeneinnahmen „Köpfe für Kultur“ wurden in den Jahren 2020 und 2021 hauptsächlich für die Honorarzahlungen für die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler an der Veranstaltung NACHSOMMER an der ERBA-Spitze verwendet.

 

Die stabile finanzielle Ausstattung des Kulturbereichs ist auch in den kommenden Jahren ein zentrales Thema. Die Erstellung des Kulturfinanzberichts im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung liefert zukünftig ein seriöses Werkzeug zur Steuerung und zum Controlling.

 

Fundraising im Kunst- und Kulturbereich

In „Zeiten enger werdender Haushalte“ muss die Kultur auch unabhängig von den Zuwendungen aus dem städtischen oder staatlichen Haushalt Gelder genereieren. Deswegen soll der Bereich des Fundraising etabliert und gestärkt werden. Im deutschsprachigen Raum wird Fundraising häufig als das Sammeln von Spenden verstanden, in den angelsächsischen Ländern steht der Begriff ganz allgemein für das Akquirieren von Geldmitteln. Dazu gehört zum Beispiel auch das Sponsoring. Mittelfristig soll dafür eine Persönlichkeit gefunden werden, die professionell Gelder für den Kulturbereich der Stadt Bamberg einwirbt. Schon heute geschieht das vielfach in den einzelnen Ämtern für spezielle Projekte. Auch in diesem Zusammenhang darf beispielhaft auf den Vortrag der Museumsdirektorin verwiesen werden.

 

Welterbeabgabe

Als zielführend könnte sich auch die Erhebung einer „Welterbeabgabe“ erweisen. Bundesweit werden derzeit Debatten darüber geführt, inwiefern eine Abgabe möglich ist und wie sie erhoben werden kann. Vor allem im Welterbebereich wird immer wieder darüber nachgedacht. Wir beobachten die weitere Entwicklung und verfolgen sie aufmerksam.

 

Konzeptpapier Bibliotheksstrategie 2026

Die Stadtbücherei Bamberg erfüllt mit ihrer Hauptstelle und ihren drei Filialen in hohem Maße den Grundauftrag einer öffentlichen Bibliothek eines Oberzentrums. Gleichzeitig befindet sich die Stadtbücherei seit Jahren in einer prekären finanziellen Lage. Angesichts hoher Fixkosten und jährlicher Kostensteigerungen wurde der Haushalt in der Vergangenheit häufig durch eine Reduzierung des Medienetats ausgeglichen. Dies bedeutet allerdings, dass die Stadtbücherei ein schwindendes Medienangebot hat, das zudem schnell veraltet, sich durch die hohe Nutzung schneller abnutzt und nicht mehr in angemessener Weise auf Trends und Zielgruppenbedürfnisse eingehen kann. Um ihren Aufgaben weiter gerecht werden zu können und die Zukunftsfähigkeit der Stadtbücherei zu sichern, ist das primäre Ziel die Erhöhung des Medienetats auf ein absolutes Minimum von 2 € je Einwohner (=155.000 €) jährlich. Besser noch wären 260.000 € jährlich, da so die kontinuierliche Aktualisierung des Medienbestands gewährleistet ist. Ein erster Schritt waren die Beschlüsse in den Haushaltsberatungen der Stadt, den Medienetat auf  100.000 € aufzustocken und den Gesamtzuschuss entsprechend zu erhöhen. Es sollen zudem Maßnahmen entwickelt werden, mit welchen die Stadtbücherei noch besser ihren Auftrag erfüllen kann und Perspektiven eröffnet werden könen, wie mehr Geld eingenommen werden kann bzw. an passender Stelle gespart werden kann.

 

Umgang mit dem Erbe Fritz Bayerleins

In diesem Zusammenhang darf auf den Sitzungsvortrag in dieser Sitzung des Kultursenats verwiesen werden.

 

Jubiläen:

  • 30 Jahre UNESCO-Welterbe „Altstadt von Bamberg“ 2023
  • 200 Jahre Kunstverein 2023
  • 75 Jahre Musikschule /10 Jahre neuer Standort 2024
  • 1000 Jahre Todestag Kaiser Heinrich 2024

 

Investitionen in Nachtkultur:

Die Suche nach neuen Party-Hotspots im Stadtgebiet von Bamberg hat sich als sehr schwierig erwiesen. Die Kriterien Erreichbarkeit, Sicherheit, Infrastruktur und die Erfüllung von baulichen Voraussetzungen haben dazu geführt, dass zahlreiche denkbare Standorte bereits in einem frühen Stadium aus der Auswahl gefallen sind. Um die Situation an den bestehenden Hotspots zumindest abfalltechnisch zu entschärfen, hat man sich dazu entschlossen, zusätzliche Müllcontainer an verschiedenen Standorten aufzustellen. Im Einzelnen handelt es sich um

 

  • Am Kranen
  • Am Leinritt (Nähe Wasserwirtschaftsamt)
  • Kiosk Kuni
  • Erbainsel
  • Hain/Musikpavillon

 

An diesen fünf Standorten wird in den Sommermonaten (Start: Ende 03/2023) jeweils ein 1,1 m³ Müllbehälter aufgestellt. Aufgrund von Erfahrungswerten kann davon ausgegangen werden, dass in dieser Zeit voraussichtlich jeder Behälter einmal pro Woche geleert werden muss. Die Behälter sollen insgesamt voraussichtlich 28 Wochen bereitgestellt werden.

 

Weitere neue und alternative Locations scheiterten schlicht am Widerstand der Anwohner:Innen. In der Sitzung des Bau- und Werksenates am 06.04.2022 wurde eine Bürgerinformationsveranstaltung am Weegmannufer zugesagt und am 29.04.2022 umgesetzt. Die anwesenden Anwohner sprachen sich sehr vehement gegen die Etablierung eines neuen Veranstaltungsortes für junge Leute in Bamberg aus. Oberbürgermeister Starke gab in diesem Zusammenhang das Versprechen, keine Umsetzung gegen den Willen der Anwohner voranzutreiben. Damit ist die Diskussion um den Standort am Weegmannufer, das Gebiet unterhalb des Hallenbades (ehemaliges Beach-Party-Gelände) als auch alle weiteren, von Wohnbebauung umgebenen Bereiche in Bamberg, beendet.

Aus diesem Grund sollte das ehemalige Metalluk-Gelände in der Ohmstraße und die ohnehin dort stattfindenden Events unterstützt und die Fläche weiter belebt werden, um sie auch und vor allem in der Wahrnehmung der jungen Bürgerinnen und Bürger mehr zu etablieren. Mit den vom Stadtrat zur Verfügung gestellten Mitteln in Höhe von insgesamt 10.000 € wurden im Zeitraum Mai bis Oktober 2022 diverse Veranstaltungen auf dem Gelände unter anderem dahingehend unterstützt, dass die Kosten und die Miete für die Installation eines Stromanschlusses übernommen wurden. Aufgewendet wurden insgesamt 8.721,21 €. Unterstützt wurde damit nicht nur das Kontakt Kulturfestival, sondern unter anderem auch IGER – das Hackertreffen und das Punkfestival Punk & Koma, um nur einige zu nennen.

Die restlichen 1.278,77 € auf der Haushaltsstelle wurden nicht verwendet. 

 

Darüber hinaus gab es in der jüngeren Vergangenheit einen Vorstoß des Grundstückseigentümers des alten Ringlokschuppens an der Gundelsheimer Straße. Eventuell könnte sich dort eine neue Lokation ohne direkte Wohnbebauung entwickeln. Nähere Erkenntnisse liegen zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht vor.

 

 

 

 

 

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II. Beschlussvorschlag

II. Beschlussvorschlag:

 

  1. Der Bericht der Verwaltung hat zur Kenntnis gedient.

 

  1. Der Antrag der CSU-Stadtratsfraktion vom 13.10.2022 ist damit geschäftsordnungsmäßig behandelt.

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

X

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

 

In das Finanzreferat zur Stellungnahme.

 

Stellungnahme des Finanzreferates:

 

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Anlagen

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