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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2011/0611-61

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Beratungsfolge

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I.              Sitzungsvortrag:

 

Großinventar der Denkmalpflege

 

Das Denkmalinventar (auch Großinventar oder Fundamentalinventar) ist das umfangreichste topographisch orientierte Erfassungsinstrument der Denkmalpflege. Es erhebt den Anspruch, den gesamten Denkmalbestand eines Ortes oder einer Gebietskörperschaft mit wissenschaftlicher Genauigkeit zu erfassen. Es beinhaltet die Erforschung der historisch bedeutsamen Bauten sowie ihre Beschreibung durch Text, Abbildungen und Pläne. Dabei wird nicht nur das Denkmal als materielle Überlieferung aus der Vergangenheit erfasst, sondern auch die ihm zugehörigen schriftlichen und bildlichen Darstellungen.

 

Denkmal-Inventarbände für Bamberg

 

Das Landesamt für Denkmalpflege hat vor über zwanzig Jahren das Großinventar für Bamberg auf grundsätzlich acht Bände angelegt gehabt. Diese sollten sich wie folgt gliedern:

 

Band 1: Das Stadtdenkmal Bamberg

Band 2: Domberg

Band 3: Immunitäten der Bergstadt

Band 4: Bürgerliche Bergstadt

Band 5: Innere Inselstadt

Band 6: Erweiterung der Inselstadt

Band 7: Theuerstadt und östliche Stadterweiterungen

Band 8: Eingemeindete Dörfer

 

Von vornherein orientierte sich die Bearbeitungsreihenfolge dieser Inventarbände einerseits am Stand der wissenschaftlichen Aufbereitung der einzelnen Stadtgebiete und andererseits am Bedürfnis der Stadt Bamberg für einen denkmalgerechten Umgang mit dem Stadtdenkmal möglichst dort auf fundierte Unterlagen zurückgreifen zu können, wo der bauliche Investitions- und Veränderungsdruck am stärksten ist.

 

Vor diesem Hintergrund erschien der Band 5 als erstes, der Band 4 als zweites und der Band 3 als drittes.

 

Dabei hat sich die Wertigkeit des Stadtdenkmals Bamberg als so hochgradig bestätigt, dass jeder dieser Bände wiederum in mehrere Teilbände zerlegt werden musste, so dass die bislang erschienenen drei Bände bereits acht umfassende Bücher füllen.

 

Denkmal-Inventarband Nr. 1

 

Sowohl für das UNESCO-Welterbe als auch für die praktischen Herausforderungen der Stadtplanung ist allerdings der Band 1 über das „Stadtdenkmal Bamberg“ der herausragend wichtige Band. Diesem kommt zentrale Bedeutung für den städtebaulichen Denkmalschutz zu.

 

Zugleich war aber auch allen Beteiligten von vornherein klar, dass dieser Denkmal-Inventarband nach Aufgabenstellung, Charakter, Breite, Umfang und Herangehensweise alles bisher dagewesene sprengen wird.

 

Vor dem Hintergrund der großen Wichtigkeit einerseits und der umfassenden Herausforderung andererseits haben das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, die Regierung von Oberfranken, die Oberfrankenstiftung und die Stadt Bamberg vor rund zehn Jahren dieses große Projekt auf den Weg gebracht.

 

Die inhaltliche Struktur des Denkmal-Inventarbandes Nr. 1 wurde dabei von vornherein so angelegt, dass es einerseits eine Längsdarstellung der zeitlichen und räumlichen Abfolge der gesamten stadtstrukturellen Entwicklung Bambergs und ihrer denkmalwürdigen Bedeutung gibt. Andererseits aber auch eine Fülle von Querschnittsdarstellungen, jeweils zu bestimmten bautypologischen Entwicklungen.

 

Geo-Informations-Darstellung

 

Über diese beiden Darstellungsebenen hinaus kommt aber insbesondere der Darstellung des Gesamtthemas und aller Einzelthemen in Plandarstellungen besondere Bedeutung zu. Im Gegensatz zu stadtstrukturgeschichtlichen Darstellungen, die vor dem Jahr 2000 erarbeitet wurden, ist der Denkmal-Inventarband Nr. 1 für Bamberg von vornherein vollständig auf der Basis eines digitalen geographischen Informationssystem (GIS) erarbeitet worden. Das bedeutet, dass es sich bei den Plandarstellungen nicht einfach um einzelne gezeichnete Pläne handelt, sondern jeweils um digitale Datenbestände. Diese ermöglichen es zum einen, dass in beliebiger Kombination verschiedene Zeitebenen und verschiedene Sachdarstellungsebenen miteinander verknüpft bzw. miteinander verschnitten im Geo-Informationssystem abgebildet werden können. Zum Zweiten bedeutet der digitale Hintergrund, dass alle Informationen in sämtlichen Planebenen mit einer Datenbank verbunden sind, so dass aus der Planebene heraus umfassend auf weitere Sachinformationen zugegriffen werden kann.

 

Der Denkmal-Inventarband Nr. 1 wird zwar auch in gewohnter Weise in Buchform erscheinen. Er ist aber sehr viel mehr: Der Denkmal-Inventarband Nr. 1 für Bamberg ist insbesondere eine sehr große digitale Datenbank in der praktisch sämtliche stadtstrukturgeschichtlichen Informationen über die Stadtentwicklung der letzten tausend Jahre nach dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung greifbar sind.

 

Um den höchstmöglichen Nutzen für Bamberg sicher zu stellen, wird dabei von für dieses Projekt beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und im Stadtplanungsamt Bamberg dieselbe GIS-Software eingesetzt.

 

Damit kommt diesem Instrument nicht nur große praktische Bedeutung für die tägliche Arbeit des Welterbezentrums, der Unteren Denkmalschutzbehörde, des Bauordnungsamtes und insbesondere der Stadtplanung zu, vielmehr bedeutet diese Datenbank zugleich, das Bamberg mit diesem Informationsbestand sowie mit den zugriffs- und ausgabetechnischen Möglichkeiten weltweit unter allen UNESCO-Welterbestätten ganz vorne in einer kleinen Spitzengruppe positioniert ist.

 

Zusammenarbeit

 

Um dieses bahnbrechende Werk in einem gerade noch überschaubaren Zeitraum erarbeiten zu können, haben sehr viele Akteure in einem komplexen Netzwerk zusammengearbeitet. Neben den Kosten für die wissenschaftliche Aufbereitung einzelner Fachthemen durch externe Fachautorinnen und Fachautoren (fast immer aus Bamberg) fielen insbesondere auch Kosten für die Einrichtung und Betreuung der elektronischen Datenverarbeitung sowie erhebliche Personalaufwendungen des Landesamtes für Denkmalpflege an.

 

Das große Gesamtwerk nähert sich nunmehr der Fertigstellung. Wie alle anderen Denkmal-Inventarbände zuvor, wird der Generalkonservator auch diesen Band persönlich öffentlich vorstellen und dabei insbesondere allen Finanzierungsbeteiligten und allen Projektbeteiligten danken. Selbstverständlich werden auch die Fraktionen des Bamberger Stadtrates hierzu eingeladen werden. Angesichts des erheblichen Finanzierungsbeitrags der Stadt Bamberg und der großen bleibenden Bedeutung für die Stadt Bamberg erscheint es aber wichtig, dem Bamberger Stadtrat bereits im Vorfeld der endgültigen Abschlusspräsentation einen Gesamtüberblick über den Denkmal-Inventarband Nr. 1 zu geben.

 

Hierzu werden Herr Dr. Walther Irrlinger und Herr Dr. Thomas Gunzelmann vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege dem Stadtrat einen entsprechenden Abschlussbericht in Wort und Bild vortragen.

 

Kosten und Finanzierung

 

Der Denkmal-Inventarband Nr. 1 hat in den letzten zehn Jahren rund 1 Mio. € gekostet (auf Seiten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege unter Einbeziehung der Personalkosten). Hiervon haben der Bund und die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern im Rahmen der Bund-Länder-Städtebauförderung rund 300.000,00 € finanziert, die Oberfrankenstiftung rund 125.000,00 € und die Stadt Bamberg rund 200.000,00 €. Die übrigen 375.000 € wurden vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst über das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege aufgebracht.

 

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II. Beschlussvorschlag

II.              Beschlussvorschlag

              Der Stadtrat der Stadt Bamberg nimmt den Bericht des Baureferates zur Kenntnis.

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

x

1.

keine Kosten  (Die finanziellen Ausgaben für das Projekt sind bereits größtenteils erbracht worden. Die Finanzierung der noch ausstehenden Restausgeben ist gesichert.)

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

 

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