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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2012/0318-5

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Beratungsfolge

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I.              Sitzungsvortrag:

 

Sachstand Projekt „Mit Migranten für Migranten – Interkulturelle Gesundheit in Bayern
MiMi-Bayern)“

 

Das Interkulturelle Gesundheitsprojekt „Mit Migranten für Migranten – Interkulturelle Gesundheit in Bayern (MiMi-Bayern)“ wird von den Betriebskrankenkassen in Bayern und vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) gefördert. Das Ethno-Medizinische  Zentrum e. V.  (EMZ) führt das Projekt seit Juni 2011 in Zusammenarbeit mit der Stadt Bamberg und dem Fachbereich Gesundheitswesen im Landratsamt Bamberg durch. Der Anstoß, das bundesweite Gesundheitsprojekt in Bamberg durchzuführen, wurde durch das Flächenübergreifende Integrations­projekt der Stadt Bamberg gegeben. Die Projektkoordination hat Marianna Heusinger in der Koordi­nierungsstelle für Beiräte und Beauftragte der Stadt Bamberg übernommen.

 

Bislang wurden im Rahmen des Projekts ein Kick-Off-Termin veranstaltet, eine umfangreiche Schu­lung für Migrantinnen und Migranten durchgeführt und die MiMi-Kampagnen-Phase gestartet. Zukünftig geplant (2. Projektjahr ab Juni 2012) sind eine Vertiefungs-Schulung, weitere MiMi-Kampagnen, der Aufbau einer interkulturellen Gesundheitsgruppe sowie eine interkulturelle Schulung für Fachkräfte der Gesundheitsdienste.

 

Projektstart: „Kick-Off“

 

Am 24. Oktober 2011 informierten die Stadt Bamberg und der Projektträger EMZ die örtlichen Träger des Gesundheitsdienstes in Bamberg, Migranten- und Kulturvereine und weitere Interessierte über das Projekt MiMi-Bayern und erläuterten die geplanten Schritte. An diesem Termin und in den darauffol­genden Wochen wurde unter Bambergerinnen und Bambergern mit Migrationshintergrund um eine Beteiligung am Projekt und die Ausbildung zum interkulturellen Gesundheitsmediator geworben.

 


Schulung zum Interkulturellen Gesundheitsmediator

 

Am 7. November 2011 startete die 50 Unterrichtsstunden umfassende Gesundheitsschulung für Migrantinnen und Migranten. In insgesamt 11 Terminen wurden grundlegende Informationen zum deutschen Gesundheitssystem und zur präventiven Gesundheitsförderung vermittelt. Die Schulung umfasste die Themengebiete Vorsorge und Früherkennung, Ernährung und Bewegung, Suchtpräven­tion, Kindergesundheit, seelische Gesundheit sowie Schwangerschaft und Familienplanung. Des Wei­teren wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Didaktik und Methoden zur praktischen Umset­zung des Gesundheits-Wissens  geschult. Die Ausbildung zum „Interkulturellen Gesundheitsmediator“ wurde von insgesamt 21 Personen (16 Frauen, 5 Männer) aus Bamberg absolviert, die mit insgesamt acht unterschiedlichen Muttersprachen aufgewachsen sind. Die Schulungsteilnehmerinnen und -teil­nehmer sind zwischen 28 und 62 Jahren alt, leben zu einem großen Teil bereits seit mehr als 10 Jahren in Deutschland und haben in der Mehrzahl einen Hochschulabschluss als höchsten Bildungsabschluss. Die Schulungsinhalte wurden gemeinsam mit dem Projektträger EMZ, der Projektkoordination in der Stadt Bamberg, dem Fachbereich Gesundheitswesen im Landratsamt Bamberg und lokalen fachlichen Experten vorbereitet und referiert.

 

Zertifikats-Verleihung

 

Nach Abschluss der Mediatoren-Schulung und anschließender Durchführung von mindestens einer ordnungsgemäß evaluierten MiMi-Gesundheits-Kampagne erhalten die neuen interkulturellen MiMi-Mediatoren ein offizielles Zertifikat. Die Zertifikate werden am 07. Juli 2012 im Rahmen des Inter­kulturellen Fests von Frau Staatssekretärin Huml und Herrn Oberbürgermeister Starke verliehen.

 

Muttersprachliche Gesundheits-Kampagnen

 

Migranten sind aufgrund von Sprachbarrieren oder fehlender Vertrautheit mit dem deutschen Gesund­heitssystem häufig beim Zugang zu Gesundheitsinformationen, Beratung und Therapien benachteiligt. Die interkulturellen MiMi-Gesundheitsmediatoren setzen hier an und geben das in der MiMi-Schulung erworbene Gesundheitswissen in ca. 2-stündigen Gesundheits-Informations-Veranstaltungen an die eigenen Landsleute weiter.

Seit Februar 2012 führen die ausgebildeten interkulturellen Gesundheitsmediatoren präventive MiMi-Veranstaltungen in ihrer Muttersprache durch. Bis zum 30. Juni 2012 wurden insgesamt 28 MiMi-Veranstaltungen in Bamberg durchgeführt. In der Hälfte dieser Termine wurde hauptsächlich Türkisch gesprochen. Außerdem wurden die MiMi-Veranstaltungen in Russisch, Spanisch, Arabisch, Deutsch, Chinesisch, Kroatisch und Vietnamesisch abgehalten. Häufigste Themen der Gesundheits-Veranstal­tungen waren Ernährung und Bewegung, Kindergesundheit, Schwangerschaft und Familienplanung sowie Vorsorge und Früherkennung. Veranstaltungsorte waren die Bamberger Familienmesse in den Graf-Stauffenberg-Schulen, die DITIB-Moschee, der AWO-Migrationssozialdienst, das Mütterzent­rum Känguruh, Türkische Cafés, das Caritas-Beratungshaus, die evangelische Studierendengemeinde, ein Bamberger Firmenstandort und das Stadtteilzentrum Gereuth/Hochgericht. Bis zum Jahresende sind weitere 30 MiMi-Kampagnen geplant.

Die MiMi-Mediatoren erhalten für jede ordnungsgemäß durchgeführte und sorgfältig evaluierte MiMi-Veranstaltung eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 150 bis 200 Euro (je nachdem ob die Veran­staltung alleine oder im Tandem mit einem zweiten Mediator durchgeführt wird).

 

Interkulturelle Gesundheitsgruppe

 

Derzeit baut eine der türkischen MiMi-Mediatorinnen eine interkulturelle Gesundheitsgruppe für Frauen auf, die sich wöchentlich im Mehrgenerationenhaus Mütterzentrum Känguruh trifft. In den Gruppentreffen werden MiMi-Gesundheitsthemen mit Gymnastik und gesunder Bewegung verknüpft. Es ist u.a. auch geplant, mit den Gruppenteilnehmerinnen kleine Exkursionen zu unternehmen, um die Ortskenntnis und Selbstständigkeit der Frauen zu verbessern.

 

Vertiefungs-Schulung

 

Im September/Oktober 2012 soll eine Vertiefungs-Schulung für die Bamberger MiMi-Mediatoren angeboten werden. Das Thema der Vertiefungs-Schulung „Alter und Pflege“ wählte die Mediato­rengruppe in einer gemeinsamen Abstimmung selbst aus. Derzeit werden gemeinsam mit dem Fachbe­reich Gesundheitswesen geeignete Referenten für dieses Thema ausgewählt.

 

Fachkräfte-Schulung

 

Ende November soll eine interkulturelle Fortbildung für Fachkräfte der örtlichen Gesundheitsdienste, z.B. Hebammen, niedergelassene Ärzte, u.a. angeboten werden. Einen fachlich versierten Referenten für diese Veranstaltung stellt der MiMi-Projektträger EMZ.

 

Das Projekt MiMi-Bayern soll in Bamberg voraussichtlich bis zum Juni 2013 fortgeführt werden. Eine Verlängerung des Projekts über diesen Zeitpunkt hinaus hängt z.B. von der Bedarfslage in Bamberg, von der Weiterführung der bayernweiten Projektförderung durch Betriebskrankenkassen und StMUG und den seitens der Stadt zur Verfügung stehenden Mitteln ab. Die untenstehende Tabelle ermöglicht einen Überblick über die MiMi-Projektkosten und -zuschüsse.

 

Übersicht über (z.T. voraussichtliche) Projekt-Kosten und -Zuschüsse in beiden Projekt-Jahren:

 

 

Projekt-Kosten

Projekt-Zuschüsse

(EMZ, BKK, StMUG, FB Gesundheitswesen im LRA Bamberg)

1. Projektjahr

(Juni 2011 – Juni 2012)

12.879,22 €

6.000,00 €

 

(= Kick-Off, Mediatoren-Schulung, Evaluation, Öffentlichkeitsarbeit, Aufwandsentschädigung MiMi-Info­veranstaltungen)

 

Erste Hälfte des

2. Projektjahrs

(Juni 2012 – Dezember 2012)

9.790,06 €

6.100,00 €

 

(= Vertiefungs-Schulung, Fachkräfte-Schulung, Aufwandsentschädigung MiMi-Infoveranstaltungen, Öffentlich­keitsarbeit)

 

Zweite Hälfte des

2. Projektjahrs

(Januar 2013 – Juni 2013)

(6.100,72 €)

(6.100,00 €)

 

(voraussichtlich)

(voraussichtlich)

 

SUMME:

28.770,00 €

18.200,00 €

 

(voraussichtlich)

(voraussichtlich)

 

 

 

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II. Beschlussvorschlag

II.              Beschlussvorschlag

 

Der Familiensenat nimmt vom Sachstandsbericht der Verwaltung zum „Projekt MiMi-Bayern am Standort Bamberg“ Kenntnis.

 

 

 

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

X

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

 

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