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ALLRIS - Vorlage

Berichtsvorlage - VO/2013/0460-51

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Beratungsfolge

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I.              Sitzungsvortrag:

 

In der JHA-Sitzung vom 25.07.13 wurden im Hinblick auf die Unterstützung dieses Vorhabens Evaluationsergebnisse erbeten. Das Deutsche Jugendinstitut, DJI, hat das Programm nach Ende der Modellphase in den Jahren 2003/2004 umfangreich wissenschaftlich evaluiert. Eine letzte Änderung der Ausführungen erfolgte 2011.

 

Umfangreiche internationale Untersuchungen zum Thema kamen zu dem Ergebnis, dass die Effektivität von Frühfördermaßnahmen eindeutig belegt ist.

 

Die Wirksamkeit früher Förderung hängt hierbei von mehreren Faktoren ab. So ist beispielsweise die Wirksamkeit einer Frühfördermaßnahme umso größer, je früher sie beginnt und je länger sie andauert. Eine optimale Maßnahme beginnt im ersten Lebensjahr und sollte mindestens zwei Jahre laufen, wobei länger dauernde Maßnahmen deutlich wirksamer sind.

 

Ferner weisen aktuelle, wie auch frühere Studien darauf hin, dass Hausbesuchsprogramme im Vergleich zu zentral angebotenen Fördereinrichtungen effektiver sind.

 

Interventionen, die den Kindern direkt Anregungen und Fertigkeiten vermitteln, sind in der Regel effektiver als Programme, die nur bei den Eltern ansetzen.

 

Insgesamt zeigen Frühfördermaßnahmen auch positive Wirkungen auf die spätere Schullaufbahn, womit auch diese Kinder eine Chance auf Teilhabe und Erfolg im Bildungssystem haben.

 

„Gerade diejenigen Familien, die einen besonderen Unterstützungsbedarf haben, nutzen vorhandene Angebote wie Beratungsstellen oder Familienbildungsstätten kaum oder gar nicht. Ursachen für dieses „Präventionsdilemma“ liegen zum einen eben in den mangelnden Ressourcen der belasteten Familien, so dass keine aktive Suche nach Beratung und Unterstützung mehr möglich ist. Auf der anderen Seite fühlen sich sozial benachteiligte Familien durch die Art der Angebote und die Zusammensetzung des mittelschichtorientierten Klientels nicht in ihrer Lebenswirklichkeit angesprochen. In der Studie „Niederschwellige Angeboten der Elternbildung“ (Haug-Schnabel G., Bensel J., 2003) wird daher gefordert, zielgruppenspezifische und besonders niederschwellige Angebotsformen zu entwickeln, um auch diese Gruppe von Familien zu erreichen. Mit dem Modellprojekt „Opstapje – Schritt für Schritt“ wurde ein zielgruppenangepasstes Angebot für sozial benachteiligte Familien zur Unterstützung ihrer Erziehungsleistung und zur frühen Förderung ihrer Kinder erstmals in Deutschland eingesetzt.“ (Auszug aus: Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Frühförderprogramms des DJI)

 

Sämtliche kinderpsychologischen Untersuchungen dieser Evaluation wurden von den Werkvertragspartnern Universität Bremen, Prof. Baumgärtel, und Universität Regensburg, PD Dr. Zimmermann, durchgeführt. Die Familienfragebögen, Fremdeinschätzungen und strukturierten Interviews mit den Mitarbeiterinnen wurden durch das Projektteam im DJI durchgeführt. Die evaluierten Themenkomplexe waren:

  1. Entwicklung der Kinder
  2. Eltern-Kind-Beziehung
  3. Elternebene
  4. Paarebene
  5. Familiensystem
  6. Programmebene

 

Auf die dazugehörigen Erhebungsverfahren kann im Sitzungsvortrag verzichtet werden. Für die Evaluation von „Opstapje – Schritt für Schritt“ wurde ein längsschnittliches Untersuchungsdesign mit Kontrollgruppe gewählt. Es gab verschiedene Untersuchungszeitpunkte, nämlich

• Messzeitpunkt 1: zu Programmbeginn (Projekt- und Kontrollgruppe)

• Messzeitpunkt 2: nach dem ersten Programmjahr (Projektgruppe, Mitarbeiterinnen)

• Messzeitpunkt 3: nach Programmende (Projekt- und Kontrollgruppe, Mitarbeiterinen)

• Messzeitpunkt 4: 9 Monate nach Programmende (Teilstichprobe der Projektgruppe)

 

 

Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation durch das DJI:

„- Mit Opstapje gelingt es, sozial benachteiligte und bildungsferne Familien für ein Angebot der Familienbildung zu gewinnen und kontinuierlich zu begleiten: Nur 16,5 % Programmabbrüche über zwei Programmjahre. Die wichtigsten Faktoren dabei sind die Gehstruktur mit Hausbesuchen, und dass die Hausbesucherinnen aus dem Umfeld der Zielgruppe stammen.

-          Die Mitarbeiterinnen und die Familien beurteilen das Programm weitgehend positiv, die Akzeptanz ist sehr hoch. Nach der subjektiven Einschätzung der TeilnehmerInnen und MitarbeiterInnen entwickeln sich die Kinder gut, wird die Eltern-Kind-Beziehung gestärkt und gewinnen die Eltern an Selbstsicherheit in Bezug auf ihr Erziehungsverhalten.

-          Die kinderpsychologischen Tests bestätigen diese Aussagen: die teilnehmenden Kinder, die sich zu Beginn des Programms zu beinahe 50 % in ihrer Entwicklung unterhalb des Normbereichs befanden, bewegen sich positiv in Richtung eines altersgerechten Entwicklungsstandes.

 

Ergebnisse aus der Praxis:

- Mehrfach belastete Familien können erfolgreich in das Programm einbezogen werden.

- Die Mütter gewinnen zunehmend an Sicherheit in ihrem Verhalten gegenüber ihren Kindern.

- Bei den Gruppentreffen ergeben sich Kontaktmöglichkeiten zu den anderen Müttern.

- Das Interesse der Väter ist während des Programms gestiegen.

- Das Programm bietet Unterstützung für die Integration von Migrantenkindern und ihren Familien.

 

Auf der Grundlage dieser Ergebnisse strebt das Jugendamt an, das erfolgreiche Programm „Opstapje“ ab dem Jahr 2014 um das Programm „Opstapje Plus“ zu erweitern.

 

 

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II. Beschlussvorschlag

II.              Beschlussvorschlag

 

Der Sachstandsbericht der Verwaltung hat zur Kenntnis gedient.

 

 

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

X

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

 

In das Finanzreferat zur Stellungnahme.

 

Stellungnahme des Finanzreferates:

 

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