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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Berichtsvorlage - VO/2013/0498-51

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Beratungsfolge

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I.              Sitzungsvortrag:

 

Der Verein für Jugendhilfe e.V. Bamberg:

 

Die Gründung des Vereins für Jugendhilfe e.V. Bamberg erfolgte im März 1985. Dies ging maßgeblich auf den Wunsch der Leiterin der sich damals noch in Bamberg befindenden Jugendarrestanstalt zurück. Ziel war es, den inhaftierten Jugendlichen nach ihrer Entlassung eine pädagogische Betreuung zuteil werden zu lassen.

 

Bereits vor der offiziellen Vereinsgründung am 29.03.1985 wurden daraufhin verschiedene unterstützende Maßnahmen konzipiert und umgesetzt, noch bevor diese 1990 in das reformierte Jugendgerichtsgesetz (JGG) aufgenommen wurden.

 

Der Verein hat sich seither in erheblichem Maße weiterentwickelt und sein Betätigungsfeld enorm ausgedehnt. Gesetzliche Grundlagen bilden dabei der § 10 JGG in Verbindung mit dem §§ 29 ff SGB VIII.

 

Zum Portfolio zählen inzwischen neben den tragenden Säulen

 

  • der Betreuungsweisungen

(Einzelfallhilfe mit einer Dauer zwischen sechs und zwölf Monaten, konzipiert für Jugendliche/Heranwachsende, die sich in mehrfach schwierigen Lebenslagen befinden und denen die notwendigen Ressourcen und Problemlösestrategien zur Klärung ihrer Verhältnisse nicht oder nicht ausreichend zur Verfügung stehen.)

 

  • des Sozialen Trainingskurses

(Soziale Gruppenarbeit mit bis zu 12 Teilnehmern über einen Zeitraum von 6 Monaten mit wöchentlichen Gruppenabenden á 2,5 h, zwei Ganztagsveranstaltungen sowie begleitenden Einzelterminen nach Bedarf. Ziel ist neben der Aufarbeitung der Delikte die Ausbildung sozialer Kompetenzen unter Zuhilfenahme des Lernfeldes Gruppe. Die Themen erstrecken sich über alle Bereiche der Lebenswelt junger Menschen.)

 

 

 

  • des Anti-Gewalt-Trainings

(Konfrontative, am Anti-Aggressivitäts-Training angelehnte Gruppenmaßnahme mit bis zu 9 Teilnehmern über 20 Gruppenabend á 3,0 Stunden, zwei kompletten Wochenenden und begleitenden Einzelterminen. Ziele sind hier Verantwortungsübernahme für die Tat, die Einsicht in eigene Konfliktanteile, die Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte, die Entwicklung von Opfermitleid/Empathiefähigkeit und Scham/Reue, die Weiterentwicklung des moralischen Bewusstseins, Förderung prosozialen Verhaltens, der Ausbau von Handlungskompetenz, die Steigerung von Selbstkontrolle sowie das Erlernen von Verhaltensalternativen.)

 

auch innovative Konzepte und Maßnahmen wie z.B.

 

  • der Risiko-Check Alkohol (in Kooperation mit Tigersprung e.V. und angelehnt an das HALT-Projekt)

(Kurzzeitmaßnahme über insgesamt 9 Stunden mit dem Ziel der Reflexion eigener Konsummuster, Erkennen von Risikosituationen, Erleben von Grenzsituationen und Vermittlung von weiterführenden Hilfen bei Bedarf unter Einbeziehung erlebnispädagogischer Elemente.)

 

und

 

  • Arbeit statt Arrest

(2013 erstmals durchgeführtes Projekt in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz und dem Umweltgarten „Fuchsenwiese“ mit dem Ziel, den zur gemeinnütziger Arbeit verurteilten Jugendlichen/Heranwachsenden einen Rahmen zu bieten, ihre Arbeitsstunden in sinnvoller und pädagogisch begleiteter Weise abzuleisten.)

 

Fester Bestandteil ist seit 1990

 

  • der Täter-Opfer Ausgleich

(Angebot einer außergerichtlichen Schlichtung, das es den Beteiligten ermöglichen soll, auf freiwilliger Basis eine Klärung des entstandenen zwischenmenschlichen Konfliktes zu erzielen. Außerdem soll eine faire und rechtsverbindliche Einigung über die zu erbringenden Schadenswiedergutmachungsleistungen erreicht werden. Ziel ist eine in jeder Beziehung befriedigende Entschädigung des Opfers [ideell und/oder materiell] für die Folgen des durch den Täter begangenen Unrechts.)

 

Finanzielle Grundlage der Arbeit des Vereins in diesem Arbeitsfeld bildet eine Fördervereinbarung, die im Jahr 1992 zwischen der Stadt und dem Landkreis Bamberg und dem Verein geschlossen wurde. Danach übernehmen beide Kommunen 90 % der anfallenden Personalkosten von 1,5 Fachkräftestellen, die in diesem Arbeitsbereich beschäftigt sind. Das weit darüber hinausgehende Personalbudget sowie alle anfallenden Sachkosten trägt der Verein aus Bußgeldzuweisungen von Gerichten und Staatsanwaltschaft, Spenden und Mitgliedsbeiträgen.

 

Satzungsmäßige Aufgabe des Vereins stellt ebenfalls die Konzeption und Durchführung von Projekten im Gewaltpräventionsbereich dar. Beispielhaft hierfür zu nennen ist das STARK-Projekt (Schulisches Trainingsprogramm zum Aufbau realistischer Konfliktlösungsstrategien), das – für zwei Jahre als Pilotprojekt von der Oberfrankenstiftung gefördert – in den vergangenen beiden Jahren in Zusammenarbeit mit der Adolph-Kolping-Berufsschule umgesetzt wurde.

 

Seit dem Jahr 2009 betreibt der Verein außerdem als weiteren Arbeitsschwerpunkt die Wohngruppe START für junge Erwachsene mit insgesamt drei Plätzen. Mit einer engen pädagogischen Begleitung erhalten junge Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder bereits betroffen sind und trotz ihrer Volljährigkeit einen pädagogischen Betreuungsbedarf aufweisen, hier nun bereits seit über vier Jahren Hilfe und Unterstützung.

 

In diesem Rahmen wird derzeit – finanziell gefördert durch den Service-Club Rotarier Domreiter-Bamberg – das Sportprojekt ReStart durchgeführt. Dabei handelt es sich um ein Sportprojekt, das es den von uns in den ambulanten Maßnahmen und der Wohngruppe betreuten Jugendlichen/Heranwachsenden ermöglichen soll, sich gemeinsam mit Studenten der Universität Bamberg sportlich zu betätigen. Ziel ist es, die positiven Effekte regelmäßiger sportlicher Betätigung unter pädagogischer Ausrichtung wie die Förderung von Selbstwertgefühl, Erfahren eigener Stärken und Grenzen, gesellschaftliche Integration, Zuverlässigkeit und damit verbunden soziale Werte wie Kommunikation, Kooperation, Konfliktfähigkeit und Vertrauen zu fördern.

 

In seinen Aktivitäten arbeitet der Verein für Jugendhilfe e.V. Bamberg seit jeher vernetzt und in Kooperation mit zahlreichen Einrichtungen und Institutionen. In erster Linie ist hier die langjährige positive Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wie den Jugendgerichtshilfen der Kommunen, den Gerichten und Staatsanwaltschaften, der Bewährungshilfe sowie vielen sozialen Beratungsstellen in Bamberg zu nennen. Zusätzlich ist der Verein bayernweit und bundesweit in Landesarbeitsgemeinschaften vernetzt, arbeitet im Rahmen verschiedener Arbeitskreise (z.B. des „Initiativkreis Gewaltprävention“) auf kommunaler Ebene mit und pflegt durch die Ausbildung von Studenten des Studiengangs Soziale Arbeit regelmäßigen Kontakt mit den Fachhochschulen z.B. in Coburg und Eichstätt.

 

Der Verein für Jugendhilfe e.V. Bamberg hat sich mit seinen vielfältigen Angeboten immer wieder an geänderte Rahmenbedingungen anzupassen. So kam es in der Vergangenheit oft zu inhaltlichen (und auch räumlichen) Veränderungen. Bislang gelang es stets, der Herausforderung, die die Resozialisierung der jugendlichen und heranwachsenden Straftäter bedeutet, gerecht zu werden.

 

 

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II. Beschlussvorschlag

II.              Beschlussvorschlag

 

              Der Vortrag des Vereins für Jugendhilfe e.V. hat zur Kenntnis gedient.

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

X

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

 

In das Finanzreferat zur Stellungnahme.

 

Stellungnahme des Finanzreferates:

 

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