Beschlussvorlage - VO/2009/0443-80
Grunddaten
- Betreff:
-
Interkommunale Arbeitsgemeinschaft Bamberg-Bischberg-Hallstadt-Hirschaid; Fortführung der Zusammenarbeit nach dem 31.12.2009
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- 23 Immobilienmanagement
- Referent:in:
- Felix, Bertram
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Finanzsenat
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Empfehlung
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27.10.2009
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Geplant
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Stadtrat der Stadt Bamberg
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Entscheidung
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I. Sitzungsvortrag:
Vorbemerkung
Bedingt durch die
(vorsorgliche) Kündigung des Marktes Hirschaid endet die Besondere
Arbeitsgemeinschaft „Interkommunale Abstimmung von Wirtschafts- und
Infrastrukturprojekten mit dem Schwerpunkt Einzelhandelsentwicklung Bamberg,
Bischberg, Hallstadt und Hirschaid“ (ARGE) derzeit zum 31.12.2009. Ohne
Kündigung hätte sich das Vertragsverhältnis um weitere 4 Jahre bis zum 31.12.2013
auf der Grundlage der bisherigen Vereinbarungen verlängert. Seitens der
Mitgliedskommunen ist deshalb ein erneuter Beschluss über die Fortsetzung der
Arbeitsgemeinschaft über den 31.12.2009 hinaus zu fassen.
1.
Bisherige Entwicklung
Aus dem engen, informellen
Kontakt zwischen den Städten Bamberg und Hallstadt im Gewerbegebiet Laubanger
entstand die Idee, eine interkommunale Arbeitsgemeinschaft zu gründen, um in
erster Linie Entwicklungen des großflächigen Einzelhandels miteinander
abzustimmen. Diese Zusammenarbeit wurde dann auf die Gemeinde Bischberg und den
Markt Hirschaid ausgedehnt und institutionalisiert. Im Juni 2002 begann die
offizielle Kooperation der Besonderen Arbeitsgemeinschaft nach Art. 5 KommZG
mit der Vertragsunterzeichnung durch die Beteiligten.
Erster Schritt war die
Ausarbeitung eines Interkommunalen Entwicklungskonzepts durch die CIMA in
Zusammenarbeit mit Plankreis. Das Konzept beinhaltete v. a. die Erfassung und
Analyse der bestehenden Einzelhandelsstrukturen, sowie die Darlegung von innerstädtischen
Entwicklungszielen der einzelnen Partner und die Abstimmung dieser Ergebnisse
und Entwicklungsziele zwischen den Gemeinden.
Im Stadtrat wurden in den
letzten Jahren Abstimmungsergebnisse aus den ARGE-Sitzungen mehrfach
vorgetragen und beschlussmäßig behandelt. Hierauf wird heute Bezug genommen.
Auf Anregung der
Regierung von Oberfranken, welche die ARGE als Pilotprojekt für Bayern über die
Städtebauförderung unterstützt und fachlich begleitet, wurde das Büro Prof.
Heinritz, Salm & Stegen, München, 2008 beauftragt, die Besondere
Arbeitsgemeinschaft zu evaluieren.
Auf Basis dieser
umfassenden Untersuchung des Konzepts, der Struktur, der Prozesse und der
Wirkungen der Arbeitsgemeinschaft liegen nun Vorschläge zur Optimierung der
Tätigkeit der ARGE vor. Auch wurde von den Gutachtern eine Fortführung der ARGE
empfohlen. Diese Empfehlungen sind in Anlage Nr. 2 beigefügt.
2.
Aktueller Sachstand
Der Markt Hirschaid hatte
seine Kündigung zur Fristwahrung und vor dem Hintergrund ausgesprochen, dass
aus dortiger Sicht eine Überarbeitung der Inhalte der ARGE und auch der
aktuellen Satzung (vgl. Anlage Nr. 5) als Grundlage für eine weitere
Beteiligung als notwendig erachtet wurde.
Inzwischen liegt der
Marktgemeinderatsbeschluss Hirschaids vom 29.09.2009 vor (vgl. Anlage Nr. 1).
Der Marktgemeinderat hat darin beschlossen, die Mitgliedschaft in der ARGE
zunächst bis zum 31.12.2010 zu verlängern. Nach Vorlage der Fortschreibung des
Entwicklungskonzepts und einer überarbeiteten Vereinbarung – beides soll
2010 geschehen – will der Marktgemeinderat entscheiden, ob er seine
Mitgliedschaft in der ARGE bis 31.12.2013 verlängert.
In der Sitzung der ARGE
am 30.09.2009 sprachen sich der Oberbürgermeister der Stadt Bamberg sowie die
Bürgermeister der Gemeinde Bischberg und der Stadt Hallstadt (vorbehaltlich der erforderlichen Stadtrats-
und Gemeinderatsbeschlüsse) für eine Fortsetzung der ARGE bis einschließlich
31.12.2013 aus – unabhängig davon, dass Hirschaid zunächst nur bis
31.12.2010 Mitglied bleibt.
Vor diesem Hintergrund
erfolgt die heutige Vorlage.
3.
Weitere vorgesehene Schritte der ARGE
Im Rahmen eines
Verwaltungsworkshops am 17. September 2009 wurde der erste Schritt zur inhaltlichen
Fortführung der ARGE durch die gemeinsame Erstellung eines Leistungsbildes für
die Fortschreibung des Entwicklungskonzepts (vgl. Anlage 3) getan. Die Mehrheit
der Beteiligten betonte dabei insbesondere, dass bei der Arbeit der ARGE
künftig neue Wege beschritten werden sollten, die dem Charakter als
Pilotprojekt gerecht werden – beispielsweise die Einrichtung eines
Projektmanagements – und die Region insgesamt voranbringen.
Neben dem nach wie vor
bestehenden Schwerpunkt Einzelhandel wurden folgende Aspekte als
Leistungsbestandteile der Fortschreibung des Interkommunalen Entwicklungskonzeptes
definiert:
-
Verkehr
und Verkehrsinfrastruktur
-
Tourismus
-
Klimaschutz
/ Photovoltaik
-
Regionalmarketing
-
Siedlungsflächenentwicklung;
Flächenressourcenmanagement
Für diese neuen
Handlungsfelder sollen im Entwicklungskonzept durch die Auftragnehmer
Kooperationspotenziale und die Handhabbarkeit durch die ARGE bzw. ein
Projektmanagement aufgezeigt werden.
Die Ausschreibung der
Fortschreibung des Entwicklungskonzepts der CIMA übernimmt das Büro Heinritz,
Salm und Stegen.
Am 22.10.2009 findet dazu
in Hallstadt ein Ausschreibungskolloquium statt, bei dem die Bieter Gelegenheit
haben, Fragen zur Ausschreibung zu stellen. Angebote werden dann bis 06.11.2009
entgegengenommen und am 27.11.2009 in Hallstadt präsentiert, so dass hier die
Entscheidung für ein Büro fallen kann.
4. Mitgliedschaft der
Stadt Bamberg in der ARGE bis 31.12.2013;
Bewertung aus Sicht der Verwaltung und
Vorschlag zur Fortsetzung
Die Arbeitsgemeinschaft
Bamberg, Bischberg, Hallstadt und Hirschaid war von Anbeginn mit einem Lern-
und Wachstumsprozess verbunden, der von allen Seiten mit
unterschiedlichen subjektiven Erwartungshaltungen angegangen und geführt
wurde. Dies war aber nicht zu vermeiden und in der Sache insgesamt nicht von
Nachteil.
Die Arbeitsgemeinschaft wird in ihrer
Gesamtheit als gemeinsamer Erfolg der Beteiligten angesehen.
Hervorzuheben ist –
trotz nicht zu vermeidender unterschiedlicher Einzelinteressen – vor
allem die vertrauensbildende und kommunikationsfördernde Funktion der
ARGE. Zudem hat die ARGE in Bayern nach wie vor Vorbildcharakter. Schon
daher erscheint es sinnvoll, an dem bisher Erreichten anzuknüpfen und diesen
Standortvorteil nicht zu verschenken.
Die bisherigen Ziele
waren zwangsläufig eher politisch und weniger konkret messbar. Im Rahmen einer Fortsetzung der
ARGE sollten die Ziele, Strategien und Maßnahmen auf Grund der bis heute
gemachten Erfahrungen nunmehr fortgeschrieben und damit handlungsorientierter
und nachprüfbarer werden. Insgesamt muss die Arbeit der ARGE aus Sicht der
Verwaltung künftig stärker handlungsorientiert ausgerichtet sein.
Im Prozess der
Neuausrichtung der ARGE muss ungeachtet aller möglichen Ziele stets das im Raum
überhaupt noch Mögliche und Machbare im Fokus stehen. Insbesondere im Handel
sind für die Zukunft Entwicklungsgrenzen erreicht, die es gilt aufzunehmen und
nicht zu überschreiten, was sicherlich nicht einfach sein wird.
Die Funktion und
Moderation der Regierung von Oberfranken im bisherigen Prozess wird aus Sicht
der Stadt Bamberg insgesamt positiv gesehen und deren Engagement ausdrücklich
begrüßt.
Auf Grund der bisher erzielten Erfolge und der erarbeiteten
Funktion der ARGE im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit sollte diese aus
Sicht der Verwaltung über den 31.12.2009 hinaus fortgesetzt werden; dies auch
unabhängig vom künftigen Votum des Marktes Hirschaid. Im Gegenteil: Die
Verwaltung ist sogar der Auffassung, dass im weiteren Prozess überprüft werden
sollte, mittelfristig weitere Gemeinden im „Stadtumlandbereich im
Verdichtungsraum“ in die ARGE zu integrieren, sofern dort im Rahmen der
Themen der ARGE Mitwirkungsbereitschaft signalisiert wird.
II. Beschlussvorschlag
Beschlussantrag
für Finanzsenat:
Der
Finanzsenat empfiehlt der Vollsitzung wie folgt zu beschließen:
1.
Der Vortrag der Verwaltung dient zur Kenntnis.
2.
Die Stadt Bamberg setzt die Mitgliedschaft in der
„Besonderen Arbeitsgemeinschaft zur Interkommunalen Abstimmung von
Wirtschafts- und Infrastrukturprojekten mit dem Schwerpunkt
Einzelhandelsentwicklung“ bis einschließlich 31.12.2013 fort.
3.
Der Stadtrat nimmt den Beschluss des Marktgemeinderats
Hirschaid vom 29.09.2009 zur Kenntnis.
4.
Bis zur Vorlage einer überarbeiteten Satzung behält die
bisherige Satzung der Besonderen Arbeitsgemeinschaft in der Fassung vom 1. Juni
2006 – mit Ausnahme des § 12 – ihre Gültigkeit.
5.
Die
Verwaltung wird beauftragt, die zur Fortschreibung des Entwicklungskonzeptes
erforderlichen Haushaltsmittel im Haushalt 2010 bereit zu stellen.
Beschlussantrag für Vollsitzung:
Die Empfehlung des Finanzsenates wird zum Beschluss erhoben.
III. Finanzielle
Auswirkungen:
Der unter II.
empfohlene Beschlussantrag verursacht
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1. |
keine Kosten |
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2. |
Kosten in Höhe von
für die Deckung im laufenden
Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan
gegeben ist |
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3. |
Kosten in Höhe von für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im
Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird
folgender Deckungsvorschlag gemacht: |
X |
4. |
Kosten in künftigen
Haushaltsjahren: Im Haushaltsjahr 2010
entstehen Kosten in Höhe von insgesamt 60.000 €. 36.000 € werden
davon durch die Regierung von Oberfranken im Rahmen der Städtebauförderung
getragen. 12.000 € übernehmen die Stadt Hallstadt, der Markt Hirschaid
und die Gemeinde Bischberg, sodass für die Stadt Bamberg 12.000 € an
Kosten Netto entstehen, die den Haushalt belasten. Da der Auftrag bereits
2009 erteilt werden soll, wird bereits jetzt die Zustimmung des Stadtrates
benötigt. Diese Vorgehensweise ist mit dem Haushaltsamt abgestimmt. |