Beschlussvorlage - VO/2009/0447-20
Grunddaten
- Betreff:
-
Bürgerspital-Stiftung Bamberg Antrag der GAL-Stadtratsfraktion auf Sachstand "Sozialstiftung" vom 09.07.2008
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- 20 Kämmereiamt
- Referent:in:
- Felix Bertram
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
|
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Finanzsenat
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Entscheidung
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27.10.2009
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I. Sitzungsvortrag:
Die GAL-Fraktion
beantragt mit Schreiben vom 09.07.2008, dass folgende Punkte von der Verwaltung
dargelegt werden:
1. Wie ist der derzeitige Stand
der Planungen am Michaelsberg bezüglich des Neubaus eines
Seniorenheims und der Nutzung des Bürgerspitals?
2. Welche Kosten sind für die Planungen bisher
angefallen und von wem wurden diese getragen?
3. Wie ist der Stand der Untersuchungen
über den Zusammenhang etwaiger Neubauten im
Hinblick auf eine höhere Verkehrsbelastung? Liegen hier bereits Bewertungen
eines Gutachtens vor?
4. Wann und durch wen erfolgte
ein Beschluss, dass die Bürgerspital-Stiftung einen Neubau für
die Sozialstiftung finanziert oder mitfinanziert? Welche Beschlüsse hat bisher
der Stadtrat bezüglich einer Beteiligung der Bürgerspital-Stiftung an den
Baumaßnahmen der Sozialstiftung gefasst?
Dieser Antrag wurde
in der Sitzung des Ältestenrates am 12.12.2008 von Herrn Oberbürgermeister
Starke vorgetragen und der zum damaligen Zeitpunkt aktuelle Sachstand
erläutert. Die Mitglieder des Ältestenrates zeigten sich damit einverstanden,
dass die Behandlung des Antrages im Stadtrat zurückgestellt wird, bis alle Fragen
sowohl im Hinblick auf die städtebauliche Einbindung als auch im Hinblick auf
die Finanzierung vollständig geprüft und geklärt sind.
Obwohl diese Fragen
bisher noch nicht endgültig geklärt werden konnten, legt die Verwaltung heute
in Beantwortung der Anfrage der GAL-Stadtratsfraktion einen Sachstandsbericht
bezüglich der Baumaßnahme „Bürgerspital“ vor.
Zu 1.:
Bereits im Juli 2005
wurde durch die Sozialstiftung Bamberg ein Strukturgutachten
„Bürgerspital“ durch die Fa. managementCare erstellt, mit dem Ziel,
ein Gesamtkonzept für die Senioreneinrichtungen zu entwickeln.
In den Folgemonaten
wurden von einer eingesetzten Arbeitsgruppe verschiedene Szenarien erarbeitet,
die intensiv die Möglichkeiten der Weiternutzung, der Umnutzung oder eines
Neubaus beleuchteten.
Im Juli 2006 wurde
der Vorstand der Sozialstiftung Bamberg vom Stiftungsrat der Sozialstiftung
beauftragt, mit dem Finanzreferat die Realisierbarkeit des Szenario 1 zu
entwickeln, mit dem Ziel, die Immobilie „Kloster Michaelsberg“
einem neuen Nutzungszweck zuzuführen und entsprechende Ersatzneubauten auf dem
Gelände des Antonistifts für die Bürgerspital-Stiftung Bamberg zu errichten.
Nach weiteren
internen Beratungen und Planungen wurde mit Beschluss des Stiftungsrats der
Sozialstiftung Bamberg vom 08.03.2007 eine Projektgruppe „Neubau
Bürgerspital“ unter Beteiligung verschiedener städtischer Referate und
Ämter eingerichtet.
In den folgenden
Monaten fanden mehrere Sitzungen der Projektgruppe statt, wurde eine
Verkehrsuntersuchung durch die Fa. Höhnen + Partner veranlasst sowie die
vorgesehenen Maßnahmen im Stadtplanungsbeirat behandelt.
Zur Vorbereitung der
Investitionsentscheidung beschloss der Stiftungsrat der Sozialstiftung am
26.08.2007 die Durchführung eines beschränkten Architektenwettbewerbs für einen
Neubau „Bürgerspital“ mit 3 Ebenen für 3 Wohngruppen mit jeweils 12
Bewohnern sowie die Weiterentwicklung des Prälatenbaus zum „Betreuten
Wohnen“.
Weiterhin kam es zum
Abschluss einer Standortsicherungsvereinbarung zwischen der Sozialstiftung und
den „Mutterstiftungen“, die sich verpflichteten, der
Sozialstiftung in den Jahren 2007 bis
2010 jährlich eine Mio. € für die nachhaltige Zukunftssicherung der beiden
Altenheime „Antonistift“ und „Bürgerspital“ zur
Verfügung zu stellen (Beschluss des Stadtrates vom 25.07.2007).
Am 24.10.2007 wurden
die vorliegenden Zwischenergebnisse der neu eingesetzten
Beurteilungskommission, bestehend aus Mitgliedern der Stadtratsfraktionen und
der Verwaltung, vorgestellt und von dieser in die Projektgruppe zur
Weiterbearbeitung zurückverwiesen.
Am 17.04.2008
beschloss der Stiftungsrat der Sozialstiftung Bamberg die Nutzungsänderung des
Prälatenbaus zu „Betreutem Wohnen“, die Errichtung eines ambulanten
Pflegedienstes sowie die Verlegung der noch vorhandenen Bewohner im
„Galeriebau“ in das Antonistift.
Anlässlich ihrer
zweiten Sitzung am 11.08.2008 empfahl die Beurteilungskommission die
Ausarbeitung einer entsprechenden Neubauplanung auf dem Gelände des
Antonistifts unter Berücksichtigung der städtebaulichen und
denkmalpflegerischen Aspekte zur Beratung und Beschlussfassung für den
Stadtrat. Die beschlossenen Vorlagen gingen hierbei von 74 (Alternative 2) bzw.
58 (Alternative 4) Wohneinheiten in einem Neubau im Bereich des derzeitigen Gebäudes
„Altenburgblick“ auf dem Gelände des Antonistifts Bamberg aus.
Die seitens der
Sozialstiftung präferierte Alternative 1 ging in der ersten Phase von einem
Neubau mit 98 Wohneinheiten aus. In Phase 2 sollten weitere 51 Wohneinheiten im
umgebauten Gebäude der „Alten Neurologie“ (St.-Getreu-Stiftung)
hinzu kommen und der gesamte Altenheimbetrieb aus dem Kloster Michaelsberg
ausgelagert werden.
Gegen diese große
Lösung, die einen wirtschaftlichen Betrieb am ehesten hätte gewährleisten können,
sprachen jedoch vor allem erhebliche denkmalpflegerische und verkehrstechnische
Argumente.
Der Stiftungsrat der
Sozialstiftung Bamberg nahm die Empfehlung der Beurteilungskommission am
09.10.2008 zur Kenntnis.
Seit diesem Zeitpunkt
fanden intensive Gespräche und Verhandlungen zwischen der Sozialstiftung
Bamberg und der Bürgerspital-Stiftung Bamberg statt. Unter Einbeziehung eines
Fachanwaltes wurden u. a. folgende Fragen geklärt:
- Möglichkeit der
Finanzierung durch die Bürgerspital-Stiftung sowie eventuell weiterer
kommunaler Stiftungen.
- Renditeerwartung
der Investoren-Stiftungen.
- Anpassung
des Stiftungszwecks der Bürgerspital-Stiftung.
- Mögliche
Rechtsformen der Eigentümergemeinschaft.
- Notwendige vertragliche
Regelungen zwischen dem Betreiber Sozialstiftung Bamberg sowie den Eigentümern.
- Regelung
des großen und kleinen Bauunterhalts.
Ende Juli diesen
Jahres lag aus Sicht der Stiftungsverwaltung ein zwischen der Sozialstiftung
Bamberg und der Bürgerspital-Stiftung Bamberg abgestimmtes Ergebnis vor, das
die Belange aller Beteiligten eingehend berücksichtigte.
Auf Grund einer
durchgeführten Alternativberechung kam die
Sozialstiftung Anfang August 2009 zu dem Ergebnis, dass die vorgesehene
Finanzierung und Renditeerwartung der Investoren-Stiftungen den
wirtschaftlichen Betrieb eines Neubaues nicht gestatten und deshalb, anstelle
eines Neubaus, eine weitaus kostengünstigere Sanierung im Bereich
„Antonistift“ präferiert wird.
Die Sozialstiftung
Bamberg plant deshalb derzeit die Generalsanierung des vorhandenen Gebäudes
„Altenburgblick“. Durch eine Überbauung des Innenhofes soll hier
eine wesentliche Verbesserung der derzeitigen Wohnsituation erreicht und die
Kapazität von derzeit 46 auf künftig 59 Plätze erhöht werden.
Die Vorteile dieser
Umplanung bestehen neben den geringeren Investitionskosten vor allem auch in
einer deutlichen Reduzierung der städtebaulichen Diskussion sowie in einer
Optimierung der derzeitigen Situation der Altenheimplätze im „Altenburgblick“.
Seitens der
Stiftungsverwaltung wird die Planung der Sozialstiftung Bamberg grundsätzlich
befürwortet. Die Finanzierung der Maßnahme wird voraussichtlich aus Mitteln der
Bürgerspital-Stiftung (Standortsicherungsvertrag) sowie der Sozialstiftung
Bamberg erfolgen.
Zu. 2.:
Die bisherigen
Aufwendungen der Sozialstiftung für die Konzeption Bürgerspital belaufen sich
auf insgesamt 124.000,-- €.
Die größten
Einzelbeträge sind hierbei die Kosten für den Architektenwettbewerb in Höhe von
61.000,-- €, die Kosten für zwei Standort- und Boden-Untersuchungen über
25.000,-- €, Verkehrsuntersuchungen über 16.500,-- € und rechtliche
Beratung in Höhe von 17.850,-- €.
Alle Kosten wurden ausschließlich
seitens der Sozialstiftung Bamberg getragen.
Der Bürgerspital-Stiftung
Bamberg sind bisher keine Kosten entstanden.
Zu 3.:
In dem
Verkehrsgutachten der Fa. Höhnen + Partner vom Juni 2007 wurde vor allem die
Bestandssituation erfasst. Weitergehende Untersuchungen und Bewertungen wurden
bisher nicht in Auftrag gegeben, da bis zum heutigen Zeitpunkt das vorgesehene
Nutzungskonzept weder endgültig feststeht, noch dem Stadtrat zur Beratung
vorgelegt werden kann.
Zu 4.:
Wie bereits
ausgeführt, liegen bisher nur Beschlüsse des Stiftungsrates der Sozialstiftung
Bamberg vor.
Es wurde insoweit
bisher weder ein Beschluss gefasst, dass die Bürgerspital-Stiftung einen Neubau
finanziert oder mitfinanziert, noch dass sich die Bürgerspital-Stiftung an den
Baumaßnahmen der Sozialstiftung beteiligt.
Nachdem in den
vergangenen Monaten nur Vorgespräche innerhalb der Verwaltung zu diesem
Themenkomplex stattgefunden haben mit den Zielen, alle grundstücksrechtlichen
Voraussetzungen sowie mögliche Förderfähigkeiten oder Förderschädlichkeiten zu
klären, alle stiftungsrechtlichen, vergaberechtlichen und kreditrechtlichen
Vorgaben zu erfüllen und insbesondere die wirtschaftliche Umsetzbarkeit unter
Berücksichtigung der Renditeerwartung zu bewerten, war die Notwendigkeit einer
entsprechenden Beratung und Beschlussfassung aus Sicht der Stiftungsverwaltung
bisher nicht gegeben.
Die
Stiftungsverwaltung bittet, von diesem Bericht Kenntnis zu nehmen und die
Anfrage der GAL-Stadtratsfraktion vom 25.07.2007 für geschäftsordnungsmäßig
erledigt zu beschließen.