Berichtsvorlage - VO/2009/0498-65
Grunddaten
- Betreff:
-
Neubau Kettenbrücke; Sachstandsbericht und Einsparungsmöglichkeiten
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Berichtsvorlage
- Federführend:
- Bamberg Service
- Referent:in:
- Zistl-Schlingmann Hans
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Gestoppt
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Bau- und Werksenat
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Kenntnisnahme
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01.12.2009
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I. Sitzungsvortrag:
1.1 Ausschreibung, Vergabe
und Verträge
Planung, Überwachung und Prüfung
Die Verträge zu Planungs- und Überwachungsleistungen sowie zur Prüfung
sind für das komplette Bauvorhaben geschlossen.
Bauleistungen
Die Verträge zu den Bauleistungen für vorbereitende und Hilfsmaßnahmen
sowie zur Brückenbaumaßnahme sind geschlossen. Die Straßenbaumaßnahmen sind für
2011 geplant. Der zugehörige Auftrag soll Ende 2010 vergeben werden.
1.2 Stand der Leistungen
Planung und Prüfung
Die Planungsleistungen und Prüfungen zum Bauvorhaben sind fast
vollständig abgeschlossen.
Baufortschritt
Die vorbereitenden und Hilfsmaßnahmen sind bis auf Restarbeiten
abgeschlossen.
Brückenbau:
Gründung und Stahlbetonbau
Die Gründungsarbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Die
Rückverankerung der Widerlager wird zurzeit erstellt und soll bis zum 04.12.2009
abgeschlossen sein.
Pfahlkopfbalken und Fundamente sollen bis 08.12.2009 erstellt sein.
Die Herstellung der Widerlager soll bis 19.02.2010 abgeschlossen
werden.
Stahlbau
Die Werkplanung zu den Stahlbauarbeiten ist zu ca. 75% erbracht.
Die Materialbestellung ist zu ca. 60% erfolgt. Das bereits bestellte
Stahlmaterial wird der Stadt Bamberg vertragsgemäß gegen Zahlung übereignet.
Die Fertigstellung des Stahlüberbaus ist bis zum 18.08.2010 vorgesehen.
Nach dem Betonieren der Fahrbahnplatte erfolgt der Rückbau von
Traggerüsten und Montageeinrichtungen bis zum 26.10.2010.
Fahrbahn und Ausstattung
Im Anschluss zu den Stahlbauarbeiten erfolgt die Herstellung der
Fahrbahnplatte. Der Überbau mit Abdichtung und Belag soll bis Ende November
2010 hergestellt sein. Die Verkehrsfreigabe ist für den 26.11.2010 geplant.
Weitere Restarbeiten sollen im Dezember 2010 abgeschlossen werden.
1.3 Kostenentwicklung
Zum ersten Mal seriös vergleichbar wurden Kostenberechnung und
Kostenanschlag mit Vorlage der bereinigten Kostenberechnung Anfang 2009 (siehe
Anlage zum Sitzungsvortrag, Seite 17 und 18). Erst dann waren sämtliche
vorgesehene und zusätzliche Leistungen beinhaltet. Die Bruttogesamtsumme
orientiert sich an den während der Vollsitzung des Stadtrates am 24.06.2009
genannten 13.380.448,51 € (vgl. Anlage zum Sitzungsvortrag vom
12.06.2009, Spalte 10) und wurde mittlerweile auf 13.422.952,30 €
korrigiert.
Der Kostenanschlag –Stand 02.11.2009- in Höhe von 14.460.657,12
€ liegt 1.052.302,96 € über dem veranschlagten Ergebnis der
Kostenberechnung. Der Großteil davon, rund 1 Mio. Euro, ist Los 4 bzw. Los 5
zuzuschreiben (Erläuterung: Los 4 „Neubau“ wurde in zwei Lose
aufgeteilt – „Neubau“ und „Verbau- und
Erdarbeiten“). Für die Begründung wird auf den mündlichen Vortrag bzw.
auf die Seiten 19 und 20 der Anlage zum Sitzungsvortrag verwiesen.
1.4 Einsparmöglichkeiten
Das Projekt befindet sich in etwa bei der Hälfte der Ausführung, sowohl
bezüglich der angefallenen und unmittelbar anstehen Kosten, wie auch
hinsichtlich des Bauablaufs.
Auf Wunsch der Stadt Bamberg wurden Einsparmöglichkeiten untersucht.
Bei einem Entfall von Leistungen müssen neben den zugehörigen Baupreisen die
Kosten für bestehende Ansprüche der Vertragspartner, ggf. entfallende
Fördermittel und ein Wegfall der Kostenbeteiligung durch die Wasser- und
Schifffahrtsverwaltung beachtet werden.
Kategorie A: Baustopp oder Änderung des Bauentwurfs
Es wurden ein Baustopp oder eine stark eingreifende Umplanung der
Brücke bedacht. Hierbei bestehen weiterhin Vergütungsansprüche des
Auftragnehmers. Fördermittel und eine Kostenbeteiligung der Wasser- und
Schifffahrtsverwaltung würden wegfallen. Die Kosten für die Stadt Bamberg
würden höher ausfallen als bei planmäßiger Ausführung. Diese Optionen wurden
nicht weiter verfolgt.
Kategorie B: Entfall von Ausstattungselementen
Bei Entfall von Bauteilen reduziert sich die Ersparnis um die
Kostenrisiken:
o Vergütungsansprüche des
Auftragnehmers und anderer Vertragspartner
o Ggf. Wegfall der
Kostenbeteiligung der WSV und Verlust von Fördermitteln
o Umplanungskosten und ggf.
Kosten für Provisorien
Die Betrachtung möglicher Positionen führte zu keinem bzw. nur einem
sehr geringem Einsparpotential für die Stadt Bamberg, bei gleichzeitig
geringwertigerer Ausstattung des Bauwerks. Diese Optionen wurden daher nicht
weiter verfolgt.
Kategorie C: Entfall oder Reduzierung von Maßnahmen ohne Bauvertrag
Der Entfall von Leistungen oder die Reduzierung deren Eigenschaften
birgt die geringsten Kostenrisiken, wenn eine vertragliche Bindung noch nicht
vorliegt.
Es wurden i.W. Einsparmöglichkeiten zu den Straßenbaumaßnahmen
untersucht.
C1: Entfall der
Straßenbaumaßnahmen
Die Funktion wird nur provisorisch wiederhergestellt.
Baupreise geplante Ausführung: ca. 1.400.000,-€
Fördermittel: ca. 560.000,-€
Anteil Stadt Bamberg: ca. 840.000,-€
Kosten prov. Wiederherst.: ca. 460.000,-€
kurzfristiger Kostenvorteil: ca. 380.000,-€
Nachteil: Bei einem späteren Ausbau kann die provisorische
Wiederherstellung nicht genutzt bzw. angerechnet werden. Dies bedeutet höhere
Gesamtkosten, wenn die Ausführung analog zur Hauptwachstraße / Innenstadt
nachgerüstet wird.
C2: Entfall Widerherstellung Balkon Haus Ducke
zugehörige Baupreise: noch
zu prüfen
geschätzter Kostenvorteil: noch
zu prüfen
1.5 Förderung nach BayGVFG
Der Förderantrag liegt der Regierung von Oberfranken vor. Der
Förderbescheid wurde für 2009 zugesagt. Mit Schreiben vom 30.10.2009 der
Regierung von Oberfranken gingen die geprüften Antragsunterlagen bei der Stadt
ein und das Vorhaben als förderfähig anerkannt sowie eine Zuwendung in Aussicht
gestellt.
Der Zuwendungsbescheid der Regierung liegt mittlerweile mit Schreiben
vom 20.11.09 vor. Der Neubau der Kettenbrücke wird demnach mit einem Festbetrag
von voraussichtlich 2,85 Mio. Euro gefördert. Für das Haushaltsjahr 2009 wurde
eine 1. Rate in Höhe von 1,7 Mio. Euro bewilligt.
1.6 Förderung durch die
Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
Das Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg beteiligt sich am
Brückenneubau mit gerundet 51% der förderfähigen Baukosten. Die
Verwaltungsvereinbarung ist unterschrieben.
1.7 Stahlpreisentwicklung
Zwischen der Phase der Kostenberechnung und der Angebotserstellung
durch die Bieter schwankte der Materialpreis, lag aber in etwa gleich hoch. Die
durchschnittlichen Baupreise im Brückenbau sind in dieser Zeit jedoch
gestiegen. Zu Details sei auf den mündlichen Vortrag verwiesen.