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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Berichtsvorlage - VO/2015/1432-61

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Beratungsfolge

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I.              Sitzungsvortrag:

Mit rund 22,3 % Radverkehrsanteil am gesamten Verkehrsaufkommen der Bamberger Bevölkerung (Haushaltsbefragung 2005) zählt Bamberg im Bundesvergleich als fahrradfreundliche Stadt. Wie sich dabei der Radverkehr im Straßennetz verteilt, wird durch Erhebungen erfasst.

Generell wird bei Verkehrszählungen auch immer der Radverkehr miterhoben, jedoch ist das Radverkehrsnetz nicht deckungsgleich mit dem Hauptstraßennetz. Um daher Daten entlang der Cityrouten und wichtiger Stadtteilverbindungen zu erhalten, werden weitere Zählungen benötigt. Die Zählergebnisse dienen der Evaluation der bisherigen Umsetzung der Radverkehrsstrategie, der Prognose und daraus abgeleiteter Planung. Auch im Zusammenhang mit den erforderlichen Begründungen bei Fördermaßnahmen sind Radverkehrserhebungen notwendig.

Die im Jahr 2014 in Auftrag gegebene dritte (nach 1981 und 1998) gesamtstädtische Radverkehrszählung liefert Erkenntnisse darüber, wann wo wie viele Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs sind. Die Zählung informiert, welche Auswirkungen Witterungsverhältnisse auf das Radfahren haben und wann und wo das höchste Radverkehrsaufkommen auftritt.

 

Durchführung der Zählung

Im Auftrag des Stadtplanungsamtes hat das Büro „STADT-LAND-FLUSS INGENIEURDIENSTE (kurz: SLF) die Organisation der Radverkehrszählung übernommen. Der Radverkehr wurde mittels einer manuellen Zählung am Dienstag, den 13.05.2014 in der Zeit von 7:00 bis 19:00 Uhr an 57 Stellen mit insgesamt 130 Zählern erhoben. Das Wetter an diesem Tag war geprägt durch etliche Regenschauer, die Temperatur lag bei rund 14 °C.

Um die Auswirkungen der Witterung zu dokumentieren, fand an ausgesuchten Zählpunkten am 24.06.2014 eine weitere Zählung statt. Dieser Tag war niederschlagsfrei, die Temperatur lag bei rund 23 °C.

 

Auswertung und Ergebnisse der Zählung

SLF hat die Zählbögen digitalisiert und die Werte als Gesamtbelastung je erfasster Straßenabschnitte kartographisch dargestellt. Die in der ersten Zählung ermittelten Werte wurden auf der Grundlage der Referenzzählung angepasst und auf Plausibilität geprüft. Die Erhebungen der beiden Zähltage zeigen auf, welche Auswirkungen die Witterungsverhältnisse auf das Radverkehrsaufkommen haben können. Im Mai fuhren bei wechselhaftem Wetter insgesamt weniger mit dem Fahrrad, wobei an den Zählstellen in der Innenstadt die Steigerung zum Juni - Zähltag geringer ausfiel als bei den Zählstellen im Außenbereich. Die Schwankungen im Außenbereich lassen sich durch vergleichsweise längere Fahrten, bei denen das Wetter einen größeren Einfluss hat, erklären. Allgemein ist festzuhalten, Ergebnisse von stichprobehaften Radverkehrszählungen sind immer eine Momentaufnahme, sie unterliegen sehr viel stärkeren Schwankungen im Vergleich zu Zählungen im motorisierten Verkehr.

Das Ergebnis der Radverkehrszählung ist in der Karte „Gesamtstädtische Radverkehrszählung 2014“ dargestellt (Anlage 1) und gibt einen Überblick über die Radverkehrsströme im Stadtgebiet. Zum Vergleich die gesamtstädtische Radverkehrszählung von 1998 (Anlage 2), wobei hier durch unterschiedliche Zählzeiten (2014: 12-Stunden-Zählung von 7.00-19.00 Uhr durchgehend, 1998: 8-Stunden-Zählung von 7.00-9.00 Uhr, 11.00-14.00 Uhr, 14.00-17.00 Uhr) der Vergleich der Relationen möglich ist, nicht aber der Vergleich der absoluten Zahlen.

Die Übersicht zeigt, dass bereits in den äußeren Bereichen der Cityrouten das Radverkehrsaufkommen bei rund 1.200 Radfahrern in 12 Stunden liegt:

Cityroute 1 Klinikum (Höhe Hohe-Kreuz-Str.) 1129, Cityroute 3 Gaustadt (Höhe Unterer Leinritt / Steigerwaldstr.) 1222, Cityroute 4 Hallstadter Straße (Höhe Thorackerstr.) 1056, Cityroute 6 Memmelsdorfer Straße (Höhe Berliner Ring) 1188, Cityroute 9 Moosstraße (Höhe Berliner Ring) 1146.

Die Hauptverbindungen für Radfahrer aus dem östlichen Stadtgebiet sind vor allem die Cityroute 7 (Zollnerstraße ab Feldkirchenstr.), die Cityroute 6 (Memmelsdorfer Straße) sowie die Cityroute 8 (Starkenfeldstraße). Im Vergleich zu 1998 hat vor allem der Radverkehr entlang der Cityroute 6 durch die Verlagerung der Uni auf die Erba deutlich zugenommen. Dies zeigt auch der weitere Verlauf der Cityroute als Stadtteilverbindung in Richtung Gaustadt.

Je näher zur Innenstadt gelegen, desto höher werden die Radverkehrsbelastungen der einzelnen Querschnitte. Die Querschnitte mit dem höchsten Radverkehrsaufkommen (in 12 Stunden) sind folgende:

 

 

Straßenquerschnitt

Belastung
[Rad / 12 Std.]

1

Hauptwachstraße (Abschnitt Kleberstr. – Heinrichsdamm)

5115

2

Obere Königstr. (Abschnitt Kettenbrückstr. – Letzengasse)

4213

3

Hauptwachstraße (Abschnitt Vorderer Graben – Nördl. Promenade)

4191

4

Kettenbrücke / Kettenbrückstraße

4187

5

Zollner Unterführung

3759

6

Obstmarkt

3613

7

Kapuzinerstr. (Abschnitt Holzmarkt – Markusplatz)

3491

8

Marienbrücke

3489

9

Luitpoldstraße (Abschnitt Mittelstr. – Luitpoldeck)

3401

10

Lange Straße (Abschnitt Südliche Promenade – Hellerstr.)

3360

11

Untere Königstr. (Abschnitt Äußere Löwenstr. – Färbergasse)

3333

12

Mittelstr. (Abschnitt Letzengasse – Spitalstr.)

3275

13

Klosterstraße

3081

14

Untere Brücke

2903

15

Spitalstraße

2838

 

 

 

Die Daten der einzelnen Knoten liegen als Querschnittsbelastung in 15 min – Intervallen vor und können somit als Tagesganglinien aufbereitet dargestellt werden. Für weitergehende Untersuchungen an Knoten sind die vorliegenden Daten auch richtungsbezogen interessant und werden durch das Stadtplanungsamt je nach Aufgabenstellung weiter bearbeitet.

 

 

Entwicklung des Radverkehrs an ausgewählten Zählstellen

Die Fahrradnutzung ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Die Zunahme des Radverkehrs ist dabei nicht an allen Zählstellen gleichmäßig erfolgt. Beispielhaft wird die Entwicklung seit 1998 an folgenden Zählstellen dargestellt:

 

Zählstelle Würzburger Straße (Anlage 3)

Hier hat sich der Radverkehr in den vergleichbaren Zeitschnitten verdoppelt bis verdreifacht. Einen Einfluss hat sicherlich die Erschließung neuer familienfreundlicher Wohngebiete am Babenberger Ring. Auch der bundesweite Trend zu Pedelecs könnte hier eine Rolle bei der stärkeren Fahrradnutzung spielen.

Zählstelle Kettenbrückstraße (Anlage 4)

Obwohl bereits 1998 der meist belastete Abschnitt ist auch hier das Radverkehrsaufkommen nochmal um ca. 10 % gestiegen.

Zählstelle Memmelsdorfer Straße (Anlage 5)

Das Radverkehrsaufkommen ist hier relativ konstant geblieben.

Zählstelle Unterführung Zollnerstraße (Anlage 6)

Die Zollner Unterführung ist nach wie vor eine der wichtigsten Radverkehrsachsen in den Bamberger Osten bzw. vom Bamberger Osten in die Innenstadt. Hier ist der Radverkehr in letzten Jahren noch einmal markant gestiegen. Verantwortlich sind wohl vor allem Studenten, der Radverkehrsstrom geht nach dem Knoten mit der Feldkirchenstraße zurück.

Zählstelle Magazinstraße (Anlage 7)

Durch die neuen Wohngebiete „Mayersche Gärtnerei“ und die Bebauung der Erbainsel mit Nutzung der Universität ist entlang der Magazinstraße der Radverkehr enorm gestiegen. Auch in den nächsten Jahren ist hier ein weiterer Anstieg durch die Bebauung des Schaeffler-Areals“ zu erwarten. In diesem Jahr wird mit dem ersten Bauabschnitt „Radverkehrsführung Regensburger Ring“ begonnen um diese starken Radverkehrsströme verkehrssicher zu führen.

Zählstelle Pfahlplätzchen (Anlage 8)

Auch am Pfahlplätzchen, das ein wichtiger Verknüpfungspunkt der Radverkehrsachsen aus Richtung Domgrund, Kaulberg und Stephansberg ist, zeichnet sich das gestiegene Radverkehrsaufkommen ab. Trotz der Topographie konnte auch hier der Radverkehr zu bestimmten Zeiten im Tagesverlauf im Vergleich zu 1998 um 100 % zulegen.

 

Die gesamtstädtische Radverkehrszählung ist eine umfassende Datengrundlage, die zur Evaluierung der im Mai 2012 verabschiedeten Radverkehrsstrategie herangezogen werden kann.

Auf Basis der erhobenen Verkehrsmengen soll u.a. überprüft werden, ob durch die Planung angestrebte Wirkungen tatsächlich erreicht werden oder gegebenenfalls Anpassungen der gewählten Strategie erforderlich sind.

 

 

 

 

 

 

 

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II. Beschlussvorschlag

II.              Beschlussvorschlag

 

Der Umwelt- und Verkehrssenat nimmt den Bericht des Baureferates zur Kenntnis.

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

X

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

 

In das Finanzreferat zur Stellungnahme.

 

Stellungnahme des Finanzreferates:

 

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Anlagen

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