Beschlussvorlage - VO/2009/0536-63
Grunddaten
- Betreff:
-
Umbau und Erweiterung des ehem. Stadtbades für den Tourismus & Kongress Service - Sachstandsbericht und Baustellenbesichtigung
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- 63 Hochbauamt
- Referent:in:
- Zistl-Schlingmann, Hans
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Bau- und Werksenat
|
Kenntnisnahme
|
|
|
01.12.2009
|
I. Sitzungsvortrag:
Mit Schreiben vom 19.10.2009 (Anlage 1) stellt die
GAL-Fraktion folgenden Antrag:
Sanierung des ehemaligen Stadtbades – Ortstermin
und Sachstandsbericht
1) Kostensituation:
a) Liegen die Vergaben im Rahmen der Kostenschätzungen?
b) Wie aufwändig war im Nachgang der Erhalt des
Mittelbaues?
Die Bauverwaltung nimmt hierzu wie folgt Stellung:
Nach den vorliegenden Ausschreibungsergebnissen, den
zu erwartenden Abrechnungsergebnissen der bereits ausgeführten Leistungen und
der Kostenberechnung der restlichen noch nicht vergebenen Bauleistungen werden
die in der Kostenberechnung vom April 2008 veranschlagten Gesamtbaukosten von
2,95 Mio. € einschließlich Möblierung und Baunebenkosten eingehalten. Zurzeit
sind ca. 80 % der Bauleistungen ausgeschrieben und vergeben. Näheres ist
nachfolgender Kostenaufstellung zu entnehmen.
Kostengruppe |
Kostenberechnung April
2008 |
Kostenanschlag November
2009 |
Baukosten (KGR. 1-6) einschl. Möblierung |
2.498.200 € |
2.449.000 € |
Baunebenkosten (KGR.7) |
451.200 € |
490.000 € |
Summe |
2.949.400 € |
2.939.000 € |
Der Mittelrisalit des ehemaligen Stadtbades war in
seiner Bausubstanz stark beschädigt, was sich während der Bauausführung zeigte.
Dies betraf insbesondere die konstruktive Ausbildung als auch den Zustand des Mauerwerkes,
so dass aufwändige Erhaltungsmaßnahmen erforderlich waren.
·
Einbau eines
Ringankers im Obergeschoss
·
Sanierung/Auswechslung
einzelner Holzbalken im Dachstuhl des Mittelrisalits aufgrund starker
Verformungen sowie bestehender Wasserschäden durch undichte Dacheindeckung
·
Schließen von
Rissen im Mauerwerk
·
Ausmauern von
Filzstellen und Auswechslung vom geschädigtem Mauerwerk
·
Erneuerung der
Dacheindeckung und Dachentwässerung
Trotz dieser Maßnahmen wurden die vergleichbaren
Neubaukosten durch die Sanierung des Mittelrisalits des ehemaligen Stadtbades
nicht überschritten.
2) Einschätzung des Baufortschritts:
a) Wann ist mit Fertigstellung zu rechnen?
b) Gibt es zeitliche Überschreitungen im Bauablaufplan?
Die Fertigstellung des Umbaus und der Erweiterung des
ehemaligen Stadtbades für den Tourismus & Kongress Service Bamberg ist für
Anfang April 2010 (Ostern) gemäß Bauzeitenplan vorgesehen.
Im Vergleich des Baufortschritts zum abgestimmten
Bauzeitenplan sind derzeitig keine Überschreitungen des Fertigstellungstermins
erkennbar. Die Fertigstellung der Freianlagen erfolgt in Abstimmung mit der Ausführung
eines Teilabschnittes des Treidelpfades (Landesgartenschau) bzw. mit dem noch
unbekannten Fertigstellungstermin der Erweiterung des City-Altstadt-Cafe´s
(Müller OHG).
3) Abfolge von Tektoren
a) Wann und warum wurden welche vorgenommen? (Hier
besonders der Einbau des Fenstersturzes über die eingearbeiteten Figuren auf
dem Mittelbau.)
b) Welche weiteren Abweichungen vom eingereichten
Bauantrag liegen vor?
Für die geplante Baumaßnahme des Umbaus und der
Erweiterung des Stadtbades für den Tourismus & Kongress Service Bamberg
wurde im April 2008 eine Tektur im Bauordnungsamt eingereicht. Diese beinhaltet
im Wesentlichen:
- Reduzierung der zu erhaltenden Bausubstanz des ehemaligen Stadtbades
auf den Mittelrisalit unter Einhaltung des ursprünglichen
Erscheinungsbildes
- Anpassung der Fenstergestaltung der Seitenflügel
- Änderung der Konstruktion der Vordächer auf der Rosengartenseite
(Glasdach)
- Reduzierung des Bauvolumens auf der Kanalseite
- Entfall der Einhausung der Fahrradstellplätze
- Integrierung der Räume für Mülllagerung in den Baukörper
Bereits bei den ersten Planungen wurde die vertikale
Öffnung (Verglasung des Mittelrisalits über zwei Geschosse auf der
Eingangsseite zum Rosengarten bzw. der Kanalseite) mit dem Landesamt für
Denkmalpflege abgestimmt. Die dem Stadtrat vorgestellte und genehmigte Planung
sieht vor, das Giebelfeld am Mittelrisalit des ehemaligen Stadtbades auf dem
Rosengarten zugewandten Seite so umzugestalten, dass die figürliche Darstellung
in reduzierter, zeitgemäßer Form erhalten bleibt, um so einen
Wiedererkennungseffekt zu erzielen.
Die vorgefundene Sgraffitogestaltung am Giebel des
ehemaligen Stadtbades wurde im Jahre 1932 ausgeführt. Durch starke Rissbildung
des Mauerwerks in diesem Bereich der Fassade wurde das Sgraffito wohl in den
70er Jahren des 20. Jahrhunderts überarbeitet. Das Resultat war eher nicht
zufriedenstellend. Für den Betrachter wirkte nur die Silhouette.
Durch weitere Setzungen und Verformungen des
bestehenden Baukörpers kam es wieder zu großflächigen Hohlstellen und starken
Rissen. Um den Bestand zu sichern, wurden während der Bauausführung folgende
Maßnahmen zur Sicherung des Wandbildes durchgeführt:
- Sämtliche Risse wurden hinterspritzt
- Größere Risse und offene Putzflanken wurden mit Kalkmörtel
Oberflächen identisch geschlossen bzw. angeböscht
- Anschließend wurde eine Lage Vliespapier als Trennschicht
aufgelegt und reversibel mit dem vorgefertigten Sgraffito verklebt. Diese
Trennlage wurde ein zweites Mal mit einem verstärkten Vlies wiederholt
- Nach Abtrocknen der Trennschicht wurde flächig übergreifend ein
Putzgrund aufgetragen, der auch als Träger für die folgende Überputzung geeignet
ist
Vor Ausführung dieser Arbeiten wurde die allegorische
Darstellung des Giebelfeldes von einem Architekturfotografen maßstäblich
fotografiert (Anlage 2).
Um den bestehenden Baukörper (Mittelrisalit) statisch
zu sichern, mussten ein Ringanker und ein neuer Sturz über der Öffnung
eingebaut werden (siehe auch vorstehende Erläuterung zu Punkt 1 b).
Trotz größter Sorgfalt bei der Sicherung des Giebels
waren Beschädigungen im unteren Teil des Graffitos (Füße) nicht zu verhindern.
Mit dem Landesamt für Denkmalpflege wurde die
Sicherung bzw. der Erhalt des Reliefs am Giebel des unter Ensembleschutz
stehenden Gebäudes (ehem. Stadtbad) vereinbart. Eine Neuinterpretation ist aus
Sicht der Denkmalpflege möglich. Gemäß Detailplanung werden die Umrisse der Allegorie
mit geformtem Flachstahl in den Abmessungen 1,5 x 3 cm mit einem Wandabstand
von ca. 2 cm an der neuen Fassade ausgeführt, der Stahl wird Feuerverzinkt und
beschichtet in hellgrauem Farbton eingebaut (siehe Anlage 3). Die Kosten für
diese Maßnahmen liegen wie bereits in der Kostenberechnung berücksichtigt laut
Angebot bei ca. 6.600 €/brutto.
- Baustellenbesichtigung -
III. Finanzielle
Auswirkungen:
Der unter II.
empfohlene Beschlussantrag verursacht
|
1. |
keine Kosten |
x |
2. |
Kosten in Höhe von 2.949.400
€/brutto für
die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan gegeben ist |
|
3. |
Kosten in Höhe von
für die keine Deckung im
Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu
bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht: |
|
4. |
Kosten in künftigen
Haushaltsjahren: Personalkosten: Sachkosten: |
Falls Alternative 3.
und/oder 4. vorliegt:
In das Wirtschafts-
und Finanzreferat zur Stellungnahme.
Stellungnahme des Wirtschafts-
und Finanzreferates: