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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Berichtsvorlage - VO/2016/0390-38

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Beratungsfolge

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I.Sitzungsvortrag:

 

Veranstalter und Ziel

Die Aktion STADTRADELN ist eine nach dem Vorbild der Stadt Nürnberg weiter entwickelte Kampagne, die seit 2008 vom Klima-Bündnis der Europäischen Städte durchgeführt wird. Die Stadt Bamberg gehört diesem größten kommunalen Netzwerk zum Schutz des Weltklimas seit 1992 an. Ziel der Kampagne ist es, den Radverkehr in Bamberg voranzubringen und viele Bürgerinnen und Bürger für die Vorteile des Radfahrens im Alltag zu gewinnen. Etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr: 161 Millionen Tonnen, wovon alleine 149 Millionen aus dem Straßenverkehr kommen. Somit dient diese Kampagne auch dem lokalen Klimaschutz.

 

Teilnahme der Stadt Bamberg

In Bayern ist dank der Förderung durch die Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr sowie der neuerlichen Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. (AGFK Bayern) auch 2016 eine kostenfreie bzw. kostenreduzierte Teilnahme bayerischer Kommunen am STADTRADELN möglich. Insgesamt steht ein Förderbetrag von 75.000 € zur Verfügung. Die Teilnahmebeiträge der Kommunen werden bis zu einem Maximalbetrag von je 1.500 € gefördert, darüber hinausgehende Teilnahmegebühren sind anteilig von den Kommunen zu entrichten. Da der Anmeldebetrag für die Stadt Bamberg in der Größenkategorie 50.000 – 99.900 Einwohner 1.000 € betragen hätte, wurde dieser vollständig durch die zur Verfügung stehenden Fördermittel gedeckt.

Insgesamt nahm die Stadt Bamberg nach 2008, 2015 und 2016 zum dritten Mal an der STADTRADEL-Kampagne teil, 2016 erstmalig gemeinsam mit dem Landkreis Bamberg.

 

Organisation und Ablauf

Beim STADTRADELN sollen sich Teams bilden und während des 21-tägigen Aktionszeitraums (zwischen dem 01. Mai und dem 30. September) möglichst viele Kilometer beruflich sowie privat mit dem Fahrrad zurücklegen. In der Sonderkategorie STADTRADLER-STAR sind Personen des öffentlichen Lebens aufgerufen, als sogenannte STADTRADLER-STARS an den Start zu gehen. Diese sollen während der 21 STADTRADELN-Tage das Auto demonstrativ stehen lassen  und auf das Fahrrad umsteigen.

Im Online-Radelkalender, einer internetbasierten Datenbank auf der Kampagnenwebsite, können sich die Teams und Radlerinnen und Radler registrieren und die geradelten Kilometer dann eintragen. Gesucht werden Deutschlands fahrradaktivstes Kommunalparlament und die fahrradaktivste Kommune.

 

In Stadt und Landkreis Bamberg fand die STADTRADEL-Kampagne vom 06.06. bis zum 26.06.2016 statt. Das Organisationsteam, bestehend aus dem Umweltamt, Agenda 21–Büro (Federführung) und Abteilung Klimaschutz, dem Stadtplanungsamt, der Pressestelle sowie externen Projektpartnern wie Stadtwerke Bamberg, ADFC, VcD, dem Evangelischen Bildungswerk und transition Bamberg, hatte die Aufgabe die Kommune zu melden, Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Bürgerschaft, Schulen, Wirtschaftsunternehmen und dem Kommunalparlament zu akquirieren und diese während des Aktionszeitraumes zu betreuen. Weiterhin galt es, ein interessantes und attraktives Rahmenprogramm zu erstellen sowie die Finanzierung der Kampagne sicherzustellen, u.a. auch durch eine breit angelegte Sponsoren- und Unterstützersuche.

Auch heuer fiel der Startschuss zum STADTRADELN im Rahmen einer kleinen Auftaktveranstaltung auf dem Maxplatz und einer anschließenden Radtour nach Pettstadt. Der offizielle Abschluss fand in Form einer Sternfahrt nach Kemmern statt, wo erste Ergebnisse der gemeinsamen Aktion von Stadt und Landkreis Bamberg in Anwesenheit von Landrat Johann Kalb und dem Sozial-, Ordnungs- und Umweltreferenten der Stadt Bamberg, Herrn Ralf Haupt, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern präsentiert wurden. In den drei Wochen dazwischen fanden dank des breiten inner- und außerstädtischen Aktionsbündnisses wieder zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Radverkehr statt, so z.B. eine Filmvorführung („tomorrow“) im Zuge der Agenda 21–Filmreihe von transition Bamberg, eine nächtliche Stadtführung per Rad oder ein radverkehrspolitischer Diskussionsabend des VcD. Dank der intensiven Öffentlichkeitsarbeit durch die Städtischen Pressestelle und dem Agenda 21–Büro waren diese Veranstaltungen alle ausnahmslos gut besucht.

 

Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Die Teilnehmerzahl an der Aktion „STADTRADELN“ ist sowohl bundesweit als auch in der Stadt Bamberg stark gestiegen (+ 291 % von 2015 auf 2016). Auch die Zahl der an den Start gehenden Teams hat sich mehr als verdreifacht (14/49). In Stadt (794) und Landkreis Bamberg (281) beteiligten sich 2016 über 1.000 Radler und Radlerinnen an der Kampagne. Erstmalig nahmen 2016 in der Stadt Bamberg auch fünf Schulen mit insgesamt 17 Klassen an dieser Aktion teil. Zusätzlich waren drei Lehrerteams am Start. Das Franz-Ludwig-Gymnasium, das Kaiser-Heinrich-Gymnasium, das Dientzenhofer-Gymnasium, das E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium sowie die Mittelschule Gaustadt waren mit insgesamt 329 Schülerinnen und Schülern an der Aktion beteiligt.

In der Ausschreibung der STADTRADEL-Kampagne ist ausdrücklich auch die Aufforderung an die Mitglieder der Kommunalparlamente enthalten am STADTRADELN aktiv teilzunehmen sowie die Kampagne im Hinblick auf die Vorbildfunktion im Amt zu unterstützen. In der Stadt Bamberg nahmen sich 2015 (10) und 2016 (11) ca. ein Viertel aller Stadräte diesen Appell zu Herzen. Mit Bürgermeister Wolfgang Metzner konnte heuer ein sog. „STADTRADEL-STAR“ gewonnen werden, der sich im Besonderen aktiv für den urbanen Radverkehr einsetzte.

 

Ergebnisse

Erfreulich sind die Ergebnissteigerungen im Hinblick auf die Teilnehmerzahl an der STADTRADEL-Kampagne: von 2008 (67 Teilnehmerinnen und Teilnehmer) hat sich die Zahl der aktiven RadlerInnen 2016 auf 794 erhöht. Das zeigt, dass sich das Radfahren einer zunehmenden Beliebtheit unter der Bamberger Bevölkerung erfreut. Zusätzlich zeigte die intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit durch die städtische Pressestelle und das Agenda 21–Büro des Umweltamtes Wirkung. Die ansprechend aufgebaute Webseite des Klimabündnisses mit zahlreichen Informationen zum Thema Radverkehr, Funktionen, Auswertungstabellen etc. ist für den Nutzer leicht bedienbar und wurde hervorragend angenommen. Im Falle von Unklarheiten stand das Agenda 21–Büro jedem Teilnehmer beratend zur Seite.

Die erzielten Ergebnisse in den einzelnen Kategorien sind der Anlage zu entnehmen.

 

Die Aktion „STADTRADELN in Bamberg 2016“ wurde am 03. Juli mit Ablauf der Eintragungsfrist für die im Zeitraum vom 06.06. bis 26.06.2016 gefahrenen Fahrrad-Kilometer offiziell beendet. Am 22. Juli fand für die teilnehmenden Bamberger Schulen eine kleine Auszeichnungsfeier im Innenhof von Schloss Geyerswörth statt. Hier wurden die Teamkapitäne der einzelnen Schulklassen mit Urkunden, Geldpreisen und kleinen Sachpreisen ausgezeichnet. Die Geldpreise (300/200/100 €) wurden von der Abteilung Klimaschutz des Umweltamtes zur Verfügung gestellt. Die Schule mit den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielt einen kostenlosen „Radl-Check“ für einen Tag, der vom Stadtplanungsamt organisiert und finanziert wird.

 

Am 11.08.2016 fand dann die Auszeichnungsfeier für die übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am STADTRADELN statt. Folgende Kategorien wurden mit Preisen bedacht:

 

      die drei Teams mit den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer

      die drei besten Teams mit den meisten gefahrenen Fahrrad-Kilometern pro Kopf

      die drei besten Einzelradlerinnen bzw. Einzelradler.

 

Zusätzlich wurden unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch Sachpreise an fünf Radlerinnen bzw. Radler verlost.

 

Fazit und Ausblick

Die STADTRADEL-Kampagne des Klimabündnisses der Europäischen Städte erfreut sich immer größerer Beliebtheit und kann angesichts der dargelegten Zahlen zu Recht als geeignetes Instrument angesehen werden, den Radverkehr in den Kommunen zu mehr Anwendung und Popularität zu verhelfen. Diese Entwicklung trifft auch für die Stadt Bamberg zu.

Aus dem Feedback von Teilnehmerinnen und Teilnehmern lassen sich dafür folgende Gründe anführen:

 

      Das Rad ist das schnellste Verkehrsmittel in der Stadt Bamberg, unterstützt den lokalen Klimaschutz bzw. trägt zur Sauberkeit der Luft bei und ist gut für die Gesundheit

      Radeln in der Gemeinschaft macht Spass

      Das Internet bzw. die Webseite www.stadtradeln.de bietet die Möglichkeit der Quantifizierung der eigenen Radfahraktivitäten sowie des sportlichen Vergleichs (einzeln oder pro Team)

      Anerkennung der Radfahraktivitäten durch die Stadt Bamberg (Auftakt-/Abschlussveranstaltung, Auszeichnungsfeier)

 

Mit wachsender Begeisterung an dieser Kampagne steigen aber natürlich auch Organisations-, Zeit- und Personalaufwand sowie die Kosten. Zusätzlich erforderte die erstmalig gemeinsame Durchführung der STADTRADEL-Aktion mit dem Landkreis Bamberg ein erhöhtes Maß an Koordination und Kooperation. Ohne die breite Unterstützung eines sehr engagierten Netzwerkes aus inner- und außerstädtischen Ämtern (Landratsamt Bamberg), Organisationen, Vereinen und Verbänden wäre die Planung und Durchführung vieler Veranstaltungen im begleitenden Rahmenprogramm nicht möglich gewesen. Auch die Beteiligung der Schulen stellte eine besondere Herausforderung für die Projektverantwortlichen dar. Es erfolgte eine gesonderte Ausschreibung (Schulwettbewerb), eine intensivere Beratung in Bezug auf die Anmeldung sowie eine spezielle Auswertung der Ergebnisse aller beteiligten Schulklassen. Ebenso wurde eine separate Auszeichnungsfeier organisiert inklusive einer entsprechenden Öffentlichkeitsarbeit und entsprechende Preise zur Verfügung gestellt. Allen Mitgliedern im Organisationsteam gebührt an dieser Stelle ein herzlicher Dank für ihre Unterstützung. 

 

Die Kosten für „STADTRADELN in Bamberg 2016“ betrugen ca. 3.000 € (2015: 5.500 €, davon alleine 3.200 € für die Baumpflanzaktion zum Abschluss der Kampagne). Auch hier ist eine Verteilung der Lasten erfolgt. Maßgeblich beteiligt an der Finanzierung ist das Umweltamt. Auch das Stadtplanungsamt trägt mit Mitteln aus der Radverkehrsförderung zur Finanzierung der Kampagne bei.

Es muss an dieser Stelle aber auch darauf hingewiesen werden, dass trotz wachsenden Zuspruchs in der Bevölkerung zukünftig keine zusätzlichen Mittel mehr aus den zur Verfügung stehenden Haushaltsstellen im Umweltamt bereit gestellt werden können. Aus diesem Grund wurde für 2017 eine entsprechende Erhöhung des Haushaltsansatzes auf 7.500 Euro für die Haushaltsstelle 11450.63030 „Projekt Klimaschutz“ beantragt.

 

Positiv entwickelt hat sich das Sponsoring durch private Wirtschaftsunternehmen. Durch persönliche Anschreiben und Ansprache konnten einige Unternehmen dazu gewonnen werden, die Aktion mit Sachpreisen und Einkaufsgutscheinen zu unterstützen. Hierzu zählten die Firmen:

AOK Bamberg, Brose (Berlin), Radsporthaus Bamberg, Stadtwerke Bamberg, Bike Messingschlager Baunach, Fa. Röckelein, Wachenroth.

 

Im Zusammenspiel aller Verantwortlichen und Unterstützer von „STADTRADELN in Bamberg“ ist es in den letzten zwei Jahren gelungen, dem Radfahren in der Stadt und im Landkreis Bamberg weiteren Auftrieb zu geben. Viele Bürgerinnen und Bürger sind bereit, das Fahrrad im urbanen Raum dem Auto vorzuziehen. Allerdings müssen hierfür auch die infrastrukturellen Rahmenbedingungen verbessert bzw. ausgebaut werden. Hier sind in erster Linie der Ausbau und die qualitative Verbesserung des innerstädtischen Radwegenetzes, die Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr für Radfahrer sowie die Bereitstellung ausreichender und geeigneter Radabstellanlagen zu nennen. Auch die Unternehmen sind gefordert, den Radverkehr zur Arbeit und wieder nach Hause mit entsprechenden Anreizmodellen und unterstützenden Maßnahmen zu stärken, so z.B. mit der Einrichtung von Sozialräumen, die mit Umkleide- und Duschmöglichkeiten ausgestattet sind. Der sich momentan in der Aktualisierungsphase befindliche städtische Verkehrsentwicklungsplan ist ein geeignetes Instrument entsprechende Maßnahmen aufzunehmen und die Mobilität in der Stadt Bamberg ein Stück zukunftsfähiger und nachhaltiger zu gestalten.

 

II.Beschlussvorschlag

 

  1. Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
  2. Der Umweltsenat beschließt – vorbehaltlich der Zurverfügungstellung der notwendigen Haushaltsmittel - die Fortführung der STADTRADEL-Kampagne im Jahr 2017
  3. Der Umweltsenat beauftragt die Verwaltung, die notwendigen Haushaltsmittel zu den Haushaltsberatungen anzumelden.

 

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II. Beschlussvorschlag

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

X

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten

 

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

 

In das Finanzreferat zur Stellungnahme.

 

Stellungnahme des Finanzreferates:

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Anlagen

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