Berichtsvorlage - VO/2016/0444-R4

I.Sitzungsvortrag:

In der Bamberger Schullandschaft spielen private Träger eine wichtige Rolle. Von städtischer Seite sind Entwicklungen auf diesem Feld genau zu beobachten und ggf. zu unterstützen, da diese nachhaltige Auswirkungen auf das Angebot an formalen Lernorten haben können.

In diesem Sachstandsbericht sollen einige der Schulen genauer beleuchtet werden, weil hier wichtige Veränderungen zu erwarten sind. (Hinweis: Schulen in Trägerschaft der Erzdiözese Bamberg bleiben in diesem Sachstandsbericht unberücksichtigt.)

1. Theresianum

Trotz aller Unklarheiten bezüglich der Weiterführung hat das Theresianum in diesem Schuljahr neue Schülerinnen und Schüler aufgenommen: 16 Schülerinnen und Schüler begannen den Vorkurs für das Gymansium, 31 besuchen die Einführungsklasse des Gymnasiums und 16 den Vorkurs für das Kolleg. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Schülerinnen und Schüler auf 195. Davon besuchen 144 das Gymnasium und 51 das Kolleg.

Nach aktuellem Kenntnisstand der Verwaltung laufen weiterhin Gespräche zwischen den Provinzleitung der Karmeliten und Trägerinteressenten. Eine Entscheidung über eine Fortführung der Schule soll nach Aussagen der Provinzverwaltung wohl im Oktober oder November 2016 fallen.

2. Montessori-Schule

Die Situation für die Montessori-Schule hat sich zum Schuljahr 2016/2017 deutlich verbessert. Mit dem Bezug des Schulgebäudes am Vorderen Bach ist zwar das Ziel der Einhäusigkeit noch nicht erreicht, die Entfernung zwischen den beiden Standorten ist nun aber wesentlich geringer. Im Schulgebäude am Jakobsplatz, das der Montessori Bamberg e.V. von der Erzdiözese Bamberg angemietet hat, sind die Schülerinnen und Schüler der Primarstufe untergebracht. Dort werden im Schuljahr 2016/2017 4 jahrgangsgemischte Klassen von insgesamt 98 Kindern besucht. Im Gebäude am Vorderen Bach, wo der Montessori Bamberg e.V. als Untermieter der Arbeiterwohlfahrt eingezogen ist, besuchen aktuell 92 Schülerinnen und Schüler 6 Klassen der Jahrgangsstufen 5 bis 10. Erstmalig im Schuljahr 2016/2017 gibt es also eine 10. Klasse, die zur „Mittleren Reife“ führt. Die Unsicherheiten bezüglich der Unterbringung haben insbesondere in diesem Schuljahr zu einem Rückgang der Neuanmeldungen und vereinzelt auch zu Abmeldungen geführt. So sank die absolute Zahl der Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2016/2017, obwohl zwei neue Klassen gebildet wurden.

Die Stadt Bamberg ist weiterhin in Gesprächen mit dem Verein, um einen geeigneten Standort zu finden, der zum einen eine Einhäusigkeit garantiert und zum anderen eine Erweiterung der Schule um ein Kinderhaus und eine Fachoberschule ermöglicht. Der entsprechende Flächenbedarf beläuft sich auf ca. 2 ha. Ein möglicher neuer Standort auf dem Areal der ehemaligen Lagarde-Kaserne ist bereits im Rahmenplan Konversion beschlossen worden.

3. Bartolomeo-Garelli-Schule

Die Bartolomeo-Garelli-Schule (Privates Förderzentrum für emotionale und soziale Entwicklung) wird im Schuljahr 2016/2017 von 48 Schülerinnen und Schüler besucht. Es wurden 6 Klassen gebildet, drei davon sind jahrgangskombiniert. Die Schule am Standort in der Hornthalstraße ist damit voll belegt.

Der Träger, die Salesianer Don Boscos, hat angekündigt, dass das Gebäude in der Hornthalstraße nur noch bis zum Schuljahresende 2017/2018 genutzt werden kann. Daher finden auch im Falle der Bartolomeo-Garelli-Schule intensive Gespräche statt, um einen alternativen Standort zu finden. Ein nächster Termin mit dem Träger ist für Oktober 2016 geplant.

Im Falle der Schließung der Schule müssten diejenigen Schülerinnen und Schüler, die ihren Wohnsitz in der Stadt Bamberg haben, stationär in Heimen außerhalb der Stadt untergebracht werden. Hier kämen erhebliche Mehrkosten auf die Stadt Bamberg zu, die für diese Unterbringung aufzukommen hat. Aktuell kommt nach Aussagen der Schulleiterin ca. die Hälfte der Schülerinnen und Schüler aus dem Stadtgebiet.

4. (Geplante) Private Realschule der ESO Education Group

Seit einigen Jahren trägt sich die ESO Education Group (Euro-Schulen-Organisation) mit dem Gedanken der Gründung einer privaten Realschule in Bamberg. Vorgespräche mit der Stadtverwaltung dazu fanden erstmals im Jahr 2015 statt. Ursprüngliches Ziel war die Aufnahme eines Schulbetriebs zum Schuljahr 2016/2017.

Die Geschäftsführung teilte dem Bildungsbüro jedoch im September 2016 mit, dass die Pläne derzeit auf Eis liegen, da die Verhandlungen zur Anmietung einer Immobilie in der Memmelsdorfer Straße an den weit auseinanderliegenden finanziellen Vorstellungen gescheitert seien. Die Idee der Gründung einer privaten Realschule – in Form einer staatlich anerkannten Realschule in freier Trägerschaft -  damit nicht gänzlich aus der Welt, würden aber erst dann wieder konkreter werden können, wenn eine geeignete Immobilie in Aussicht stünde. Auch hier hat die Verwaltung weitere Hilfestellung angeboten.

II.Beschlussvorschlag:

Vom Sachvortrag der Verwaltung wird Kenntnis genommen.

III. Finanzielle Auswirkungen:

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

In das Finanzreferat zur Stellungnahme.

Stellungnahme des Finanzreferates: