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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Berichtsvorlage - VO/2017/0962-61

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Beratungsfolge

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I.Sitzungsvortrag:

 

Anlass

In der Sitzung des Bau- und  Werksenates am 05.04.2017 wurde unter Federführung des Sozialreferates das Thema „Nutzung und Gestaltung des Maxplatzes“ behandelt. Gemäß Beschluss vom 05.04.2017 wurde die Verwaltung beauftragt, „Überlegungen zu einem flexiblen Mobiliar / mobilem Café auf dem Maxplatz vorzunehmen und für die Haushaltsberatungen 2018 anzumelden“.

 

Möblierung des Maximiliansplatzes

 

Flexibles Mobiliar

Bereits im Jahr 2010 wurden von Seiten des damaligen Hochbauamtes Vorschläge für Sitzgelegenheiten am Maxplatz erarbeitet. Das Designbüro Peter Schmidt aus Hamburg hatte damals einen Vorschlag unterbreitet, dessen Umsetzung durch das Hochbauamt weiter detailliert wurde. Es handelte sich hierbei um langgestreckte Sitzgelegenheiten aus Holz, die durch integrierte Bepflanzungen ergänzt waren.

Die Idee konnte jedoch nicht umgesetzt werden, weil der Entwurf keinen mehrfachen Auf- und Abbau der Elemente zugelassen hätte, ohne dass die Einzelteile dadurch in Mitleidenschaft gezogen worden wären.  Zudem wäre der Arbeitsaufwand und damit der finanzielle Aufwand für jeden Auf- und Abbau bei zahlreichen Veranstaltungen besonders unwirtschaftlich gewesen.

 

Schon damals wurde verwaltungsintern über Sitzgelegenheiten Namens „Enzis“ diskutiert, welche seit 2002 im Wiener Museumsquartier für Aufsehen sorgten. Die Idee wurde jedoch vom damaligen Baureferenten nicht weiterverfolgt.

Vor dem Hintergrund des erneuten Verwaltungsauftrages, Ideen für den Maxplatz zu entwickeln, wird der Vorschlag nun wieder aufgegriffen. Bei den „Enzis“ handelt es sich um bunte Sitzgelegenheiten aus Polyethylen, die flexibel als Sitz- oder Liegefläche sowie hochkant als Theke genutzt werden können (s. Anlage 1).

 

Informationen über „Enzis“ (aus www.enzis.at)

„Als das Wiener Museumsquartier Wien die PPAG Architekten 2002 gebeten hat, für die kommende Wintersaison Ideen für den Hof zu entwickeln, war Enzi lediglich der Name von Daniela Enzi. Frau Enzi war lange Jahre Prokuristin und Kommunikationsverantwortliche des MQ. Aber in der Zwischenzeit auch Namensgeberin für die neu entworfenen Hofmöbel.

Seit 2002 sind die Möbel, die Enzis, fixer Bestandteil im MQ. Im Winter und im Sommer. Die einzigartige Geometrie ermöglicht unzählige Kombinationen. Besonders beliebt sind die Enzis im Sommer. Im beliebtesten Museumsviertel Wiens kann man auf ihnen sitzen, liegen, picknicken, einfach genießen. Das brachte dem MQ eine neue Lebensqualität und Rekordzahlen an Besuchern und belebte schlussendlich auch die zahlreichen Gastronomiebetriebe im MQ…

Jahrelang trudelten bei PPAG Fragen ein, warum es die Enzis nur im MQ gibt bzw. wo man die Enzis kaufen kann.

Für die PPAG entwickelte sich dadurch eine neue Mission: Die Enzis zum Volksmöbel für alle zu machen… Die PPAG testete einige Varianten und hat jetzt nach längerer Testphase die ideale Lösung gefunden. Vertrieb, Innovation und Qualitätsmanagement bleiben in eigener Hand. Die Serienproduktion übernimmt ein innovativer Familienbetrieb. Durch die überwiegend Handarbeit und kleine Produktionsserien bleibt der individuelle Chrarakter jedes Enzis erhalten

2013 haben PPAG die Vienas entwickelt. Sie vereinen die industrielle Fertigung (Polyethylen Hohlform) mit der kompakten Form der Urenzis. Die Flächenstabilität der Hohlformen wird durch Nerveturen erzeugt, über die auch Wasser abrinnen kann. Die Kanten sind gefast. Erhältlich auf Wunsch mit Sonnenschirm.

Für das Headquarter der European Cultural Capital in Kosice haben PPAG 2013 die Twins entwickelt. Ein Twins besteht aus zwei Stücken, die mittels übergroßer Kabelbinder miteinander verbunden werden. Auch die Twins sind aus Polyethylen und hohl. Und auch sie sind unendlich kombinierbar. Sie sind in medium und large erhältlich.“

 

Kosten

Für den Maximiliansplatz kommen grundsätzlich die Varianten „Viena„ und „Twins“ (siehe Anlage 2) in Frage, weil diese am ehesten für den rein öffentlichen Bereich im Hinblick auf die damit verbundenen hohen Nutzungsanforderungen geeignet sind. Das Modell „Viena“ könnte durch Sonnenschirme ergänzt werden, was für den sonnigen Maxplatz eine sinnvolle Ergänzung darstellen könnte.

Das Modell „Viena“ kostet pro Stück ca. 1.500 Euro (brutto).

Das Modell „Twins“ kostet pro Paar ca. 1750 Euro (brutto).

Transportkosten für 15 Stück/Paare betragen ca. 1.900 Euro (brutto).

Eine Aufstellung von z.B. 15 „Vienas“ verursacht somit Kosten (inkl. Transportkosten) in Höhe von ca. 25.000 Euro.

 

Stellungnahme des Bürgervereins Bamberg-Mitte

Der Bürgerverein Bamberg-Mitte setzt sich seit Jahren aktiv für eine Aufwertung des Maxplatzes ein. In einem ersten Abstimmungsgespräch wurde die grundsätzliche Meinung des BV zur Idee der Aufstellung von Enzis am Maxplatz eingeholt.

 

Der Bürgerverein begrüßt die Idee, am Maxplatz mobiles Sitzmobiliar aufzustellen, außerordentlich. Der BV kann sich für den Maxplatz sowohl mobiles Mobiliar wie auch fest installierte Sitzmöbel – welche bei Veranstaltungen nicht abgebaut, sondern zu integrieren wären – vorstellen.

Der BV hat allerdings Bedenken, ob die Enzi-Modelle für den Maxplatz optisch geeignet sind und fragt daher nach Alternativ-Modellen an; vor allem auch, um einen Vergleich und eine bessere Auswahl zu haben. Insbesondere erwecken die Enzis nach Einschätzung des BV den Eindruck, vorwiegend jüngere Personen anzusprechen. Der BV wünsche sich jedoch – falls dies möglich ist - ein Mobiliar, welches alle Bevölkerungsgruppen (Kinder wie Senioren) gleichermaßen anspricht. Der BV begrüßt den Vorschlag, im Rahmen einer öffentlichen Bemusterung weitere Erkenntnisse über die Enzi-Modelle einzuholen.

 

Bewertung des Baureferates

Aus gestalterischen Gründen werden die Enzis als mögliche Aufwertung für den Maxplatz gesehen. Im Gegensatz zu alternativen Überlegungen, wird insbesondere die variable Verwendung der Enzis als positiv bewertet. So können die Möbel sicher bei vielen Veranstaltungen als Sitzmöbel oder als Thekenmöbel integriert werden. Als großer Vorteil wird die Stapelbarkeit gesehen, wodurch möglicherweise ein Abtransport bei keiner einzigen Veranstaltung erforderlich sein wird.

Für eine abschließende Beurteilung, ob die Aufstellung von Enzis für den Maxplatz geeignet ist oder nicht, ist allerdings eine Reihe von wichtigen offenen Fragen mit verschiedenen betroffenen Stellen zu klären:

 

Offene Fragen

-          Welches Modell?

-          Welche Farbe/n?

-          Anzahl?

-          Aufstellkonzept?

-          Halten die Möbel der Beanspruchung eines rein öffentlichen Raumes Stand?

-          Sind die Enzis schwer genug, um nicht verschoben oder gar gestohlen zu werden?

-          Sind die Enzis leicht genug, um variabel eingesetzt werden zu können?

-          Finanzierung der Anschaffungskosten?

-          Suche nach möglichen Sponsoren? (Eine großzügige Zusage liegt bereits vor.)

-          Finanzierung der Instandhaltungskosten?

-          Können die Enzis bei allen Veranstaltungen vor Ort bleiben / integriert werden?

-          Falls nein: Wer übernimmt den Auf- und Abbau“?

-          Falls nein: Wer trägt die Kosten für Auf- und Abbau“?

-          Mögliche Lagerflächen außerhalb des Maxplatzes?

-          Wie kann die Freihaltung der Rettungswege garantiert werden?

-          Sollen Sonnenschirme integriert werden?

-          Falls ja: Wer übernimmt die Kosten?

-          Falls ja: Wer baut diese morgens auf und abends ab?

-          u.a.m.

 

Bemusterung

Einige der offenen Fragen können durch eine Bemusterung bereits geklärt werden. Aus diesem Grund hat das Stadtplanungsamt für den Zeitraum 28.06- 06.07.2017 eine Bemusterung organisiert. Die Transport-Kosten übernimmt dankenswerterweise die Sparkasse Bamberg. Den Auf- und Abbau der „Muster-Enzis“ übernimmt der Entsorgungs- und Baubetrieb der Stadt Bamberg. Insbesondere soll die „Testwoche“ dazu dienen, die Akzeptanz bei den Menschen und die gestalterische Wirkung zu erleben.

 

 

Weiteres Vorgehen

Die Verwaltung empfiehlt, alle offenen Fragen bezüglich des flexiblen Mobiliars bis zum Herbst 2017 zu klären und erneut im Bau- und Werksenat zu berichten.

Da die Haushaltsanmeldungen des Baureferates für Projekte in 2018 bereits Ende Juni 2017 beim Kämmereiamt vorliegen müssen, wurde von Seiten des Baureferates vorsorglich Haushaltsmittel für 2018 für eine Aufstellung von flexiblem Sitzmobiliar in Höhe von 30.000 Euro beim Kämmereiamt angemeldet.

 

 

Festes Café

Auf Grundlage des Beschlusses vom Senat für Bauwesen und Stadtentwicklung im Juli 2003 erfolgte eine umfassende Neugestaltung des Maxplatzes. Seit dieser ersten umfassenden Umgestaltung im Jahr 2006 wurden weitere Aufwertungsmaßnahmen Zug um Zug umgesetzt. Der Beschluss aus dem Senat für Stadtentwicklung, Verkehr und Klimaschutz vom Juli 2008, der Errichtung eines Café-Pavillons grundsätzlich zuzustimmen mit einhergehendem Auftrag an die Stadtverwaltung, einen Architekturwettbewerb vorzubereiten, wurde ausführlich geprüft. Die komplexe Gemengelage, die die Realisierung eines Cafés über der Tiefgarage nicht wirtschaftlich darstellbar macht, wurde dem Bau- und Werksenat im November 2014 im Sitzungsvortrag „Plätze in Bamberg“ ausführlich beschrieben. Der Sachstandsbericht der Verwaltung kam zu dem Ergebnis, dass keine weitergehenden Hochbauvorhaben auf dem Platz vorgesehen sind. Nach Auffassung der Verwaltung war die Vorlage von 2014 dahingehend zu verstehen, dass der Beschluss von 2008 wegen erwiesener Nichtumsetzbarkeit endgültig nicht mehr weiterverfolgt wird.

 

Mobiles Café

 

Für eine Realisierung eines mobilen Cafés am Maxplatz wären nicht nur viele technische Fragen (Strom, Wasser, Abwasser, etc.) zu klären, sondern insbesondere die entscheidende Frage, wer Betreiber eines solchen Cafés sein könnte. In zahlreichen Abstimmungen zum Thema der Nutzung des Maxplatzes wurde stets betont, dass der Maxplatz dauerhaft als multifunktionale Platzfläche für Veranstaltungen aller Größenordnungen zur Verfügung stehen soll. Ein Betreiber des Café müsste somit flexibel in der Lage sein, bei Großveranstaltungen seinen Standort zu räumen. Zudem müsste er in der Lage sein, ein Café zu betreiben, welches ausschließlich in den Sommermonaten Erträge erzielt, während großer Veranstaltungen und Events auf Einnahmen verzichtet und in der übrigen Jahreszeit kaum Gewinne erwirtschaftet.

 

Inzwischen haben auch bekannte Marken derartige saisonale Konzepte eingerichtet. Beispielsweise bieten Aldi und Segafredo unter ihrem Label mobile Einrichtungen (sogenannte Pop-Up-Cafés) an. Tatsächlich hat Aldi bereits eine diesbezügliche Anfrage an die Stadt Bamberg gerichtet.

Die Problematik gerade solcher temporären Konzepte besteht aber darin, dass die Zu- und Ableitungen immer behelfsmäßig über die Straßen und Platzfläche verlegt werden. Zudem haben diese temporären Konzepte immer eine Schauseite und eine ausgeprägte Rückseite. Der Gesamteindruck bedeutet folglich keine Aufwertung des Platzes. Zudem wird ein durchgehender Betrieb von mindestens drei Monaten am Stück vom Ersteller erwartet. Dies kann aber bei der Bamberger Veranstaltungsabfolge nicht zugesichert werden.

Im Ergebnis kann daher auch ein „Mobiles Café“ nicht empfohlen werden.

 

 

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II. Beschlussvorschlag

II.Beschlussvorschlag:

 

  1. Der Bericht des Baureferates wird zur Kenntnis genommen.

 

  1. Der Bau- und Werksenat befürwortet die Idee einer Möblierung des Maxplatzes.

 

  1. Der Bau- und Werksenat beauftragt die Verwaltung, die offenen Fragen zum flexiblen Sitzmobiliar zu klären und erneut zu berichten.

 

  1. Der Arbeitsauftrag aus der Sitzung des Bau- und Werksenates vom 05.04.2017 ist hiermit behandelt.

 

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

x

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

 

In das Finanzreferat zur Stellungnahme.

 

Stellungnahme des Finanzreferates:

 

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Anlagen

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