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ALLRIS - Vorlage

Berichtsvorlage - VO/2017/1296-WiF

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Beratungsfolge

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I.Sitzungsvortrag:

 

Die Stadt Bamberg hat die Gesundheitswirtschaft als vorhandenes Potenzial und ausbaufähige Zukunftsbranche identifiziert. Deshalb wurde, beginnend im Jahr 2015, eine Partnerschaft mit dem Medical Valley der Europäischen Metropolregion Nürnberg, dem bundesweiten Spitzencluster und absoluten Experten für diese Branche, aufgebaut. Die Stadt Bamberg wurde Mitglied des Vereines.

 

Die Stadt Bamberg hat zusammen mit dem Medical Valley der Europäischen Metropolregion Nürnberg im Zeitraum von November 2015 bis Februar 2016 eine erste Machbarkeitsstudie durchgeführt, um herauszufinden, welche konkreten Entwicklungspotenziale die Gesundheitswirtschaft in Bamberg aufweist. Diese erste Studie umfasste eine detaillierte Standortanalyse, Interviews und Workshops mit maßgeblichen Stakeholdern der Branche in Bamberg. Am 15.02.2017 fand eine Ergebnispräsentation im Rahmen einer Konferenz statt.

 

Wie in der entsprechenden Pressemeldung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums zu lesen ist, zeigten die Ergebnisse ein positives Bild. „Durch die Anbindung an den Spitzencluster Medical Valley bietet das geplante Anwendungszentrum Gesundheitswirtschaft mit den Schwerpunkten Hygiene und Healthcare IT einen echten Mehrwert. Nicht nur für die Region, sondern für ganz Bayern.  Auch das Thema Pflege ist hier gut aufgehoben. (…) Mit einem interdisziplinären Aus- und Weiterbildungscampus können wir den Sektor gezielt fördern“, so Wirtschaftsministerin Ilse Aigner in der Pressemeldung. Begrüßt wurden auch die Überlegungen, ein auf die Gesundheitswirtschaft zugeschnittenes Gründerprogramm in Bamberg anzubieten. Für konkrete Maßnahmen, welche die Gesundheitswirtschaft in der Region weiterentwickeln, wurde die Unterstützung des Wirtschaftsministeriums zugesagt.

 

Im Zeitraum März 2016 bis April 2017 schloss sich an die erste Studie eine Machbarkeitsstudie für die zuvor recherchierten Themen Healthcare IT, Hygiene, Aus- und Weiterbildungscampus Pflege an. In enger Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Bamberg und wichtigen Stakeholdern in der Stadt konnten für alle Projekte Partner gefunden werden.

 

Im Haushaltsplan 2017 / 2018 der Bayerischen Staatsregierung sind insgesamt 13,5 Mio. € netto an Fördergeldern für ein Anwendungszentrum Gesundheitswirtschaft in Bamberg eingestellt. Diese sollen für Projekte in den identifizierten Themenfeldern gleichmäßig verwendet werden. Konkret sind von den o. g. Partnern in den einzelnen Themenfeldern Unternehmen zu gründen, um die bereitstehenden Fördermittel beantragen zu können.

 

Kurzfristig ist geplant, dass sich die neugegründeten Unternehmen im IGZ Bamberg einmieten und ggf. in die Lagarde 1 / Zentrum für Digitale Gründung umziehen. Weiterhin kommt als Standort auch das Klinikum am Bruderwald bzw. die Bamberger Akademien für Gesundheitsberufe gGmbH in Frage, da sich durch die räumliche Nähe zum Klinikbetrieb Synergieeffekte erzielen lassen. Kern der Ansiedlung soll langfristig auf dem Lagarde-Campus sein, im Rahmenplan wurde eine entsprechende Fläche bereits vorsorglich vorgesehen.

 

Aktuell sind unter der Dachmarke eines „Anwendungszentrums Gesundheitswirtschaft Bamberg“ vier konkrete Projekte und finanzielle Förderinitiativen für Unternehmen der Gesundheitsbranche geplant.

 

 

  1. Anwendungszentrum Digital Health GmbH

In der zukünftigen Gesundheitsversorgung ist die Umsetzung neuer Konzepte der »Digitalen Medizin« im Bereich tragbarer, telemedizinisch anwendbarer Medizintechnologien sowie individualisierter, IT-gestützter Kommunikation zwischen Therapeuten und Patienten zur Unterstützung von Diagnostik und Therapie erforderlich. Das größte Potenzial dieser »eHealth-Strategien« liegt in der Langzeitbetreuung von chronisch Kranken in deren häuslichem Umfeld und erweitertem Lebensraum. Für den Digital Health Markt wird eine jährliche Wachstumsrate von 25,9% prognostiziert. Der Begriff mHealth bezieht sich primär auf mobile Endgeräte, die in das eHealth Konzept und der damit verbundenen Digitalisierung der Medizin integriert werden.

 

Das Leistungsspektrum des Anwendungszentrums Digital Health GmbH basiert auf zwei Säulen:

 

Zum einen liegt der Fokus auf der Betreuung der eingebundenen Firmen, der Konzeptentwicklung, Studiendurchführung und Evaluation der medizinischen Wirksamkeit und gesundheitsökonomischen Bewertung innovativer Medizin-Technologien und neuer mHealth-Produkte für die digitale Medizin.

 

Zum anderen werden durch eine enge Einbindung regionaler Partner aus Technologie-Forschung, medizinischer Versorgung und Industrie die technologischen Schritte zur Produktreife umgesetzt und in eine medizinische Versorgungsstruktur integriert. Die Betreuung innovativer Medizin-Technologien in der Produktrealisierungsphase ist einer der Hauptbestandteile des Anwendungszentrums. Nationale und internationale Start-Ups, KMUs und Forschungsinstitutionen - beispielsweise die Medizintechnologie entwickelnden Fraunhofer-Institute - können mit ihren Entwicklungsergebnissen an die Digital Health GmbH herantreten und werden unterstützt, innovative mHealth-Technologien an den Markt zu bringen.

 

 

  1. Mobile Health Lab

Komplementär zur Digital Health GmbH wird es ein Mobile Health Lab geben, das von Fraunhofer IIS beantragt und betrieben wird. Während die Digital Health GmbH sich mit den mobilen Anwendungen und den entsprechenden Dienstleistungen für eine Marktreife der einzelnen Anwendungen beschäftigt, bearbeitet das Mobile Health Lab die entsprechende Datenbasis.

 

Die mobilen Endgeräte sammeln bei ihrer Anwendung große Mengen an Daten. Diese müssen standardisiert, analysiert und aufbereitet werden, damit diese später von den medizinischen Leistungserbringern in der Diagnostik eingesetzt werden können. Das Mobile Health Lab umfasst demnach die interoperabile Implementierung, die telemedizinische bzw. standardisierte Kommunikation sowie anwendungsspezifische Anpassungen.

 

 

  1. i-HTCC GmbH (innovative Hygiene Technologie Competence Center)

Der Bedarf an Hygieneleistungen ergibt sich aus den Herausforderungen, welche mit Infektionen und Antibiotikaresistenzen einhergehen. Gegenstand des Unternehmens sind Dienstleistungen in den Bereichen Hygiene und Infektionsprävention, Aus- und Fortbildungen von Fachkräften, Simulation von hygienischen Abläufen zur Optimierung der Infektionsprävention, klinische und wissenschaftliche Studien sowie Laborprüfungen v.a. für Hygiene-Produkte und -Prozesse sowie die Unterstützung und Betreuung von innovativen neugegründeten Unternehmen dieses Bereiches.

 

Die i-HTCC GmbH überführt somit Bedarfe aus der klinischen Versorgung in innovative Produkt- und Verfahrenslösungen und agiert dabei als neues Wissens- und Kompetenzzentrum für innovative Hygienetechnologien und Lösungen mit überregionaler Bedeutung. Gesellschafter sind die Sozialstiftung Bamberg und das Institut für Technik und Technologie Management in der Medizin (IT2M2 GmbH). Die Geschäftsführung erfolgt durch einen angestellten Geschäftsführer und im Rahmen der Organschaft durch einen Geschäftsführer der Sozialstiftung Bamberg. Die wissenschaftliche Leitung übernimmt Prof. Dr. Clemens Bulitta von der OTH Amberg-Weiden.

 

In der Sitzung des Stiftungsrates der Sozialstiftung Bamberg am 28.09.2017 wurde hierzu ausführlich berichtet.

 

 

  1. Skill Lab

Unter der Federführung und dem Betrieb der Bamberger Akademien für Gesundheitsberufe gGmbH soll ein so genanntes „Skill Lab“ aufgebaut werden, das zur interdisziplinären Aus- und Weiterbildung in Gesundheitsberufen dienen soll.

 

„Skill Lab“ beschreibt eine zentrale Trainingseinrichtung, in denen spezifische Fertigkeiten und Fähigkeiten vermittelt werden. Eine inhaltlich enge Ausrichtung auf die Themenfelder der anderen Projekte des Anwendungszentrums ist geplant.

Das Skill Lab ist in einer Gesamtfläche von ca. 360 m² als neuer Gebäudeteil am Standort der Bamberger Akademie für Gesundheitsberufe gGmbH in der Buger Str. 80 in Bamberg geplant. Die bauliche Maßnahme soll eine Aufstockung des bestehenden Gebäudes um ein Stockwerk umfassen.

 

 

  1. Finanzielle Förderinitiativen für Unternehmen der Gesundheitsbranche

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Bamberg hat ein Förderkonzept für Gründungen und Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft in Bamberg mit einem Volumen von rund 2,5 Mio. € ausgearbeitet. Hier fanden verschiedene Expertengespräche statt, um die inhaltliche Ausrichtung und Abwicklung der einzelnen Förderinitiativen zu eruieren. Bei einer der entwickelten Initiativen können sich Unternehmen um Gutscheine bewerben, die sie bei den Unternehmen des Anwendungszentrums Gesundheitswirtschaft einlösen können. Die Gutscheine sollen helfen, den Betrieb des Anwendungszentrums anzukurbeln, indem sie jungen oder weniger finanzstarken Unternehmen ermöglichen, eine Dienstleistung des Zentrums in Anspruch zu nehmen.

 

Somit kann ein Förderpakt geschnürt werden, das die idealen Voraussetzungen für die Etablierung von Unternehmen der Gesundheitsbranche schafft und damit die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Bamberg nachhaltig sichert.

 

 

  1. Weiteres Vorgehen

Am 01.03.2018 fand ein Termin mit allen Beteiligten im Wirtschaftsministerium statt. Die eingereichten Projektanträge gehen nun in die Phase der Feinabstimmung. Ziel ist es, dass die Projekte Mitte 2018 starten können.

 

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II. Beschlussvorschlag

II.Beschlussvorschlag:

 

Der Konversionssenat nimmt den Sitzungsvortrag zur Kenntnis.

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

X

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

 

In das Finanzreferat zur Stellungnahme.

 

Stellungnahme des Finanzreferates:

 

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