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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2010/0764-45

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Beratungsfolge

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I.                    Sitzungsvortrag: E.T.A. Hoffmann – 200 Jahre in Bamberg

Mehrfach in der jüngsten Stadtgeschichte haben Bamberg und seine Bürgerschaft ihre posthume Anerkennung und Wertschätzung für den großen deutschen Romantiker E.T.A. Hoffmann zum Ausdruck gebracht. Spontan fallen das auf seinen Namen getaufte Stadttheater oder das nach ihm benannte Gymnasium ein. Auch ist es inzwischen zu einer Art Bamberger Tradition geworden, alle zwei Jahre den E.T.A.-Hoffmann-Preis als Auszeichnung für bedeutende Leistungen im Kulturbereich zu verleihen. Außerdem wurde ihm zu Ehren, nicht zuletzt auf Initiative der in Bamberg ansässigen E.T.A.-Hoffmann-Gesellschaft, ein Museum in seinem einstigen Wohnhaus am Schillerplatz eingerichtet. Und gar nicht weit davon entfernt, auf dem Platz vor dem Theater (welcher nicht ganz zufällig seinen Namen trägt), wurde Hoffmann buchstäblich ein ebenso sehenswertes wie liebevolles Denkmal gesetzt. Schließlich wären da noch die E.T.A.-Hoffmann-Straße zu nennen, die Undine-Bronze, das Berganza-Denkmal und so manches mehr. Nichts desto trotz schien die Zeit reif, dem grandiosen Künstler, der aufgrund seiner musikalischen, schriftstellerischen und auch zeichnerischen Ausnahmebegabungen für viele noch immer den Inbegriff des romantischen Universalgenies verkörpert, einmal auf große, umfassende Weise zu huldigen: Im Rahmen des Jubeljahres: „E.T.A. Hoffmann - 200 Jahre in Bamberg“

 

Der Jubiläumsanlass lag nahe: Auf den Tag exakt 200 Jahre vor dem Start der ersten offiziellen Jubiläumsaktionen, am 01. September 1808, setzte Hoffmann erstmals seinen Fuß auf Bamberger Boden. Für das Engagement als Kapellmeister am hiesigen Theater hatte er Warschau verlassen, wo er zuvor als Jurist und Beamter im Dienste Preußens sein Leben bestritten hatte, jedoch infolge der französischen Besatzung brotlos geworden war. Schon dort hatte er als Künstler von sich reden gemacht - und die geteilte, zwischen bürgerlicher und künstlerischer Sphäre pendelnde Existenz geführt, die auch sein späteres Leben in Berlin wieder kennzeichnen sollte.

 

Ein ganzes Jahr lang wurden sowohl das schöpferische Multitalent als auch der Mensch
E.T.A. Hoffmann im Mittelpunkt eines gleichermaßen umfang- wie facettenreichen Veranstaltungsprogramms präsentiert, das vom Kulturamt initiiert und koordiniert wurde und mit Blick auf den Umfang der beteiligten Institutionen, Vereine und Kulturschaffenden für Bamberg bisher einzigartig sein dürfte. Hoffmanns Präsenz in Bamberg wurde dadurch gleichermaßen gestärkt, wie auch das Bewusstsein für die starken Zusammenhänge zwischen seinem künstlerischen Schaffen und seinen Bamberger Jahren, wie leidvoll und prägend er sie auch immer durchlebt haben mag.

 

Es waren kulturelle Sternstunden für Bamberg und das attraktive und ergiebige Profilthema „E.T.A. Hoffmann“, das durch die Jubiläumsaktivitäten aus seinem Dornröschenschlaf geholt wurde und nun eine neue Dimension in der heimischen Kulturlandschaft einnimmt. Hoffmann, ein grandioser Künstler, ist noch einmal wieder in Bamberg angekommen und hat einmal mehr jede Menge Inspiration versprüht. Heute, ganz anders als damals, wird ihm von allen Seiten mit großer Bewunderung begegnet. Ob seine Leistungen als Kapellmeister und Komponist, sein Einsatz für die Theaterbühne, seine Erzählungen, die heute als Weltliteratur gelten, oder sein geselliger, humoriger Charakter, es gibt zahlreiche Gründe sich mit Hoffmann und seinen Werken zu beschäftigen und zumeist stoßen Leben und Werk auf uneingeschränkte Begeisterung. Entlang dieser beiden Linien wurden auch das künstlerische Programm und verschiedene Maßnahmen des Jubiläumsprojektes gestrickt, so dass nicht nur ein einzigartiger Reigen an Veranstaltungen durch alle Sparten hindurch erfolgreiche, hoffmanneske Monate bescherte, sondern vor allem auch Maßnahmen realisiert wurden (Sanierung und Erweiterung des Hoffmann-Hauses und seiner Einrichtung, wissenschaftlicher Austausch in einer Ringvorlesung u.a.), die sehr gut deutlich machen, dass Hoffmann und Bamberg, die Stadt, in der er wichtige Jahre seines Lebens verbracht hat, auch heute zusammengehören, dass Hoffmann in Bamberg ein gelungener Hinweis auf ein wichtiges und sehenswertes Kulturgut auf hohem qualitativen Niveau ist. Durch die Schaffung einer literarischen Grundlage und eines Hoffmann-Weges zum Beispiel wurde E.T.A. Hoffmann als Vorzeigeobjekt Bamberger, oberfränkischer und bayerischer Kulturfacetten stärker verankert und öffentlich gemacht als je zuvor. Das große Interesse auch überregionaler Medien (vgl. z.B. den Artikel im Feuilleton der ZEIT) sowie überregional strahlender Kulturinstitutionen (z.B. Günter Grass-Haus in Lübeck, Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar, Staatsbibliothek Berlin), die sich sehr interessiert nach einzelnen Maßnahmen des Jubiläums erkundigten und teilweise nach Ausstellungsobjekten fragten, machen gleichermaßen das Potential von „E.T.A. Hoffmann in Bamberg“ deutlich, wie sie das Interesse für und die Bedeutung dieses Kulturthemas unterstreichen. Insgesamt, so lässt sich festhalten, war das Jubiläumsprojekt „E.T.A. Hoffmann – 200 Jahre in Bamberg“ ein riesengroßer Erfolg, mit dem sich die Region im bundesweiten und auch internationalen Kontext behauptet hat; das zeigte nicht nur die Referentenliste der Ringvorlesung, sondern auch das besondere Interesse dem Thema gegenüber, das aus dem Ausland kam, insbesondere auch aus Polen und Russland – wohin Peter Braun, der von uns ausgewählte Autor des Bändchens „Hoffmann und Bamberg – Erinnerung an ein zerrissenes Leben“ nun in Folge auch vom Goethe-Institut zum Lesen eingeladen wurde. Es war also eine gute Entscheidung sich noch stärker des bedeutenden Themas anzunehmen und sich damit in der bundesweiten und internationalen Kulturlandschaft sehr gut und nachhaltig zu positionieren: Hoffmann hat das Potential zum „global player“ bayerischer Hochkultur, zum „Kulturbotschafter Bayern in der Welt“ und mit dem Jubiläum wurde dieses erstmals umfassend gezeigt und genutzt.

 

Nicht alleine das Kulturamt zeichnet verantwortlich für das vielfältige Programm und den großartigen Erfolg. Insbesondere die Unterstützung der Medienarbeit durch die Pressestelle und den Tourismus- und Kongress-Service verhalf dem Projekt zu seiner großen Wahrnehmung. Aber auch die Beiträge des E.T.A.-Hoffmann-Museums und der Museen der Stadt Bamberg in der Stadtgalerie Villa Dessauer waren wichtige Bausteine, die das Gelingen des Jubiläums mittragen. Insbesondere war es auch die Theatertechnik, die stets mit Rat und Tat zur Seite stand.

 

Unproblematisch, wirklich fantastisch, verliefen beinahe alle Kooperationen mit freien Trägern, ob Musikverein Bamberg, Musica Canterey, das Odeon Kino, das Brentano Theater, die Arbeiten mit Peter Braun, die Integration des Angebotes der Teegießerei oder die Veranstaltung im Neuen Palais. Besonders lobenswert führte die Kooperation mit Herrn Prof. Seitz bezüglich der Karikaturenausstellung zu einem außerordentlichen Ergebnis, das zunächst, um etwaige Skandale zu vermeiden, durch den Bamberger Elferrat begutachtet und mit außerordentlichem Lob bedacht wurde. Unverzichtbar für das Gelingen des Jubiläums war die einfach fabelhafte Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek Bamberg, so wie auch mit dem Stadtarchiv Bamberg. Ohne deren Bildmaterial wären die Kommunikationsmittel, wäre das Jubiläum visuell sehr viel schwächer ausgefallen, hätte es keine von Herrn Prof. Dr. Schemmel so gut kuratierte Ausstellungen gegeben. Ein Höhepunkt im Veranstaltungsreigen war die Aufführung des Miserere b-Moll in gemeinsamer Initiative mit der Kantorei St. Stephan, die uns das hervorragende Werk auf vorzügliche Weise und auf den Tag genau 200 Jahre nach seiner Entstehung in Bamberg präsentierte. Weitere Kooperationspartner waren das institut denkunternehmung, der Verband deutscher Schriftsteller, Frau Lore Götz, das Bamberger Marionettentheater, Sabrina Catowiez, Christian Erik Berkenkamp, die Otto-Friedrich-Universität Bamberg, das E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium, Andreas Weimer, das Stadtmarketing Bamberg, der Tourismus- und Kongress-Service Bamberg sowie hübscher Buch & Medienhaus. Zuletzt muss dringlich auf das unermüdliche und stets rein ehrenamtliche Engagement von Prof. Dr. Schemmel hingewiesen werden. Ohne ihn hätte das Jubiläumsprojekt in dieser Dimension sicherlich nicht stattfinden können. Ohne ihn stünde das fabelhafte Profil „E.T.A. Hoffmann und Bamberg“ heute nicht in so einem glanzvollem Licht. Die Zusammenarbeit mit ihm war stets ein großes Vergnügen.

 

Über 100 Veranstaltungstermine, davon zwölf Opernaufführungen, zwei Ballettabende, zehn Lesungen und 19 Theateraufführungen im E.T.A.-Hoffmann-Theater, 15 Theateraufführungen von Brentano Theater und Bamberger Marionettentheater, neun Hainspaziergänge, 15 Vorträge (in einer Ringvorlesung), zwei Musikseminare, sechs musikalische Abende und 23 Kinotermine in den verschiedensten Formaten füllten das Jubelfest durch alle Sparten hindurch vielfältig aus. Dazu kommen Sonderformate wie die E.T.A.-Hoffmann-Nacht, der E.T.A.-Hoffmann-Weg und das Festival du genre fantastique. Mit letzterem zogen junge Profi-Künstler mit ihrer jeweils eigenen Produktion in das Gesamtprogramm ein und brachten sowohl Multimedia-Anwendungen, wie auch Zeitgenössischen Tanz nach Bamberg. Schließlich waren sechs Ausstellungen zu sehen, die insgesamt knapp 450 Tage geöffnet waren. Die ungefähre Besucherzahl zu den Jubiläumsveranstaltungen dürfte inkl. Ausstellungen bei 6.000 bis 8.000 Besuchern liegen. Eine detaillierte Ermittlung ist nicht möglich, da einige Ausstellungen nicht an Eintrittseinnahmen gekoppelt waren sowie für einige Veranstaltungen nur ungefähre Zahlen vorliegen, insbesondere dort, wo die Stadt Bamberg nicht selbst veranstaltet hat.

 

 

Der finanzielle Gesamtumfang für sämtliche Maßnahmen (Personalkosten eingerechnet) summiert sich auf 633.325 €. Eine detaillierte statistische Aufgliederung der Einnahmen und Ausgaben können der Anlage entnommen werden.

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II. Beschlussvorschlag

II. Beschlussantrag

 

Vom Sitzungsvortrag wird Kenntnis genommen.

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

X

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

 

Bamberg, den 07.09.2010

Referat 4                                                        Amt 45                                                        Amt 45

i.V.                                                                                                 







 

 

                                                                                                               

Werner Hipelius                                          Dieter Strattner                                          Oliver Will

Bürgermeister                                                        Amtsleiter                                          Stellv. Amtsleiter

 

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