"Vorlesen" ist eine Funktion von Drittanbietern.

Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2010/0904-61

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

I.              Sitzungsvortrag:

Vorgang

Im Jahr 2009 hat der Deutsche Bundestag in der 16. Wahlperiode das „Investitionsprogramm Nationale Welterbestätten“ aufgelegt. Die Stadt Bamberg hat einen Antrag zu diesem Programm eingereicht. Das Projekt „Welterbe Bamberg“ wurde in das Programm aufgenommen. Das Projekt „Welterbe Bamberg“ besteht aus folgenden Teilprojekten:

Teilprojekt I – Umnutzung des ehemaligen Waisenhauses zum Jugendgästehaus

Teilprojekt II – Kirche St. Elisabeth

Teilprojekt III – ehemaliges Kloster St. Michael

Teilprojekt IV – Sanierung der ehemaligen Probstei St. Getreu

Teilprojekt V – Urbaner Gartenbau

Zum zweiten Teilprojekt erfolgte ein Sachstandsbericht in der Sitzung des Stadtentwicklungssenates am 10.03.2010.

Zum dritten Teilprojekt folgt hier der Sachstandsbericht.

Der Bauherr des Projektes ist die Bürgerspitalstiftung Bamberg, vertreten durch das Finanzreferat der Stadt Bamberg. Die Baumaßnahme wird durch das städtische Hochbauamt, in der Sachbearbeitung von Herrn Dipl.-Ing. (FH) Stephan Walz abgewickelt.

Die zentrale Koordinierung der Förderangelegenheiten und der Kommunikation mit dem Bund in Bezug auf das „Investionsprogramm Nationale UNESCO-Welterbestätten“ liegt bei der Stadtsanierung im Stadtplanungsamt. Zu den Obliegenheiten innerhalb des Programms gehört es unter anderem, der Bundesrepublik Deutschland alle halbe Jahre einen Sachstandsbericht zu übersenden. Vor dem Hintergrund dieser zentralen Koordinierungserfahrung wird der vorliegende Sachstandsbericht durch das Stadtplanungsamt vorgelegt, wobei darauf hinzuweisen ist, dass in technischen Detailfragen der Bauherr und sein Planer fundierter Bescheid wissen.

Kurzbeschreibung des Projektes

Die geschlossene stadtbildprägende Anlage des ehemaligen Benediktinerklosters besteht aus der Klosterkirche, den Abtei- und Konventgebäuden, dem Wirtschaftshof sowie Gärten mit einer Orangerie und diversen Nebengebäuden. Für die Erhaltung als barockes Gesamtensemble ist eine Sanierung und Nutzungszuführung von Teilen der baulichen Anlagen sowie der Außenanlagen erforderlich.

Beim Michaelsberg handelt es sich um einen der frühesten Siedlungsbereiche Bambergs, wie archäologische Funde belegt haben. Die seinerzeit strategisch entscheidende Höhenlage gibt dem Michealsberg noch heute eine stadtbilddominierende Lage im UNESCO- Welterbe. Das im 11. Jahrhundert gegründete Benediktinerkloster St. Michael wurde im 18. Jahrhundert umfassend baulich umgestaltet, erweitert und hochwertig ausgestattet. Gleichzeitig wurden großzügige Gartenanlagen geschaffen, die bis heute die Gestalt des Michaelsbergs prägen. Die Anlage des ehemaligen Benediktinerklosters besteht aus der Klosterkirche, den Abtei- und Konventgebäuden, dem Wirtschaftshof sowie Gärten mit diversen Nebengebäuden. Die Abtei- und Konventsgebäude des Klosters nördlich der Michaelskirche wurden im 18. Jahrhundert nach Plänen Johann Leonhard Dientzenhofer errichtet. In den gleichen Zeitraum fällt auch die Anlage der ersten barocken Gärten, nämlich des Abtei- und Konventgartens.

Stand des Projektes

Das Teilprojekt St. Michael gliedert sich wiederum in eine Vielzahl einzelner Bauabschnitte:

A.              Schadensanalyse, Innenraum ehemalige Klosterkirche

B.              Sanierung und Instandsetzung Orangerie

C.              Sanierung und Instandsetzung Wirtschaftsgebäude am Weinberg

D.              Freitreppe zur ehemaligen Klosterkirche mit flankierenden Mauerwangen und Balustrade

E.              Ostchor, Kirchenfenster

F.              Außenanlagen

G.              südliche Stützmauer, zwischen Plateau und Weinberg

H.              Südfassade Galeriebau, Ost

I.              Südfassade Galeriebau, West

J.              Südfassade Klosterkirche

K.              Ostfassade Kloster

L.              östliche Stützmauer, zwischen den Klostergärten und Plateau

M.              Nordfassade Kloster

Mit den Leistungen zur Vorbereitung der Restaurierung für die Bauabschnitte D., G., H., I., J., K., L. und m. wurde die Firma ProDenkmal GmbH aus Bamberg beauftragt. Die Voruntersuchungen laufen noch. Die Bauabschnitte A., B., C., E., F. werden derzeit vom Hochbauamt in Abstimmung mit den zuständigen Fachbehörden bearbeitet.

Durch die derzeit laufenden Voruntersuchungen wird im Vorfeld der eigentlichen Sanierungsarbeiten sichergestellt, dass eine befundorientierte und substanzschonende Konservierung und Restaurierung gewährleistet ist.

Aus der komplexen Förderkulisse des Konjunkturpaketes I ergibt es sich, dass im laufenden Vorgang die Teilprojekte F., I., L., M. ohne Förderung aus dem Konjunkturpaket I auskommen müssen. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Bamberg den Bund unterrichtet, diese vier Bauabschnitte wieder aus dem Konjunkturpaket des Jahres 2009 herauszunehmen, damit die Stadt Bamberg die Möglichkeit hat, diese Bauabschnitte, in fachlich und kostenmäßig aktualisierter Aufbereitung, im Konjunkturpaket 2010 erneut einzubringen. Hiervon nicht betroffen sind die hierzu bereits laufenden Planungen und Untersuchungen, weil diese wichtige fachliche Voraussetzung sind, um überhaupt weitere Antragsbausteine fundiert formulieren zu können.

Bislang wurden insbesondere zu den Abschnitten D., L. und G. wichtige Erkenntnisse erlangt.

Abschnitt D.: flankierende Mauerwangen der Freitreppe mit Balustrade und Skulpturen / Vasen

Die Hauptschadensquelle ist eine immens hohe Feuchtigkeitsbelastung, hervorgerufen durch einen nicht mehr intakten Wasserablauf. Die Wasserspeier der Treppenanlage sind derzeit funktionslos. Die Wasserführung muss verändert werden (Plattenbelag aufnehmen, Gefälle herstellen, Abdichtung). An den Sandsteinoberflächen der Treppenwangenmauern ist eine Oberflächenverdichtung vorhanden. Zudem wurde bei einer vorhergehenden Reparaturmaßnahme ein dichter, hydraulisch gebundener Fugenmörtel eingebracht, welcher eine Trocknung behindert.

Einzelne Baluster sind durch einen witterungsanfälligen Sandstein ersetzt worden. Diese wurden zudem imprägniert. Einige der defekten Baluster müssen ersetzt werden.

Die Treppenwangen wiesen Reste eines Anstriches auf, der bei Reinigungsmaßnahmen erhalten bleiben sollte. Die Figuren und Vasen bestehen aus einem recht witterungsbeständigen Sandstein und zeigen vergleichsweise wenige Schäden.

Abschnitt L.: Östl. Stützmauer

An der Stützmauer ist ein moderner Fugenmörtel und Antragmörtel eingebracht worden, der aus ästhetischen und bauphysikalischen Gründen nahezu komplett entfernt werden sollte. Die Mauer ist dauerfeucht. An der Oberfläche verdunstet das Sickerwasser, Schadstoffe konzentrieren sich in der oberflächennahen Zone und führen zu einer Verdichtung der Oberfläche.

Die Stützmauer ist mittig verformt; sie baucht aus, zeigt leichte Rissbildungen und hat einen Überhang nach vorn. Die Verformung wurde bisher lediglich visuell festgestellt. Ob statische Maßnahmen oder lediglich eine Beobachtung der Verformung sinnvoll ist, kann erst vorgeschlagen werden, wenn eine eindeutige Schadensursache ermittelt worden ist. Möglich ist, dass rückwärtig ein undichter Schacht oder bauzeitliche Gründungsdefizite die Schadensursache darstellen.

Bei der Maßnahmenplanung wird berücksichtigt, dass Fassungsreste erhalten bleiben.

Abschnitt G.: Südl. Stützmauer unterhalb Orangerie

Die Schadensquelle ist analog zum Abschnitt L die permanente, vorwiegend rückwärtige Feuchtebelastung in Kombination mit unangepassten Reparaturmassen.

Es gibt großflächige Salzausblühungen unterhalb des Treppenaufgangs zum Garten und unterhalb des östlichen Brüstungsabschnitts. In die Fugen sind Brombeerranken eingewachsen. Des weiteren führten zahlreiche Metallbefestigungen zu Schäden am Sandstein.

An der Stützmauer sind statische Verformungen erkennbar – am westlichen Abschnitt hat die Brüstungsmauer einen Überhang nach außen.

 

 

 

Generell ist festzustellen, dass die Arbeiten sehr konstruktiv durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege unterstützt werden. So hat das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege für verschiedene Fachfragen im Zusammenhang mit dem Innenraum der ehemaligen Klosterkirche seine eigenen Experten zu ersten Untersuchungen vor Ort entsandt, um verschiedenen Spezialfragestellungen nachzugehen, ohne dass dies mit Kosten für die Stadt Bamberg verbunden gewesen wäre.

In der Sitzung werden die Ausführungen anhand von einigen Bildern illustriert.

 

Reduzieren

II. Beschlussvorschlag

II. Beschlussantrag:

 

Der Bau- und Werksenat nimmt den Bericht des Baureferates zur Kenntnis.

 

Reduzieren

III. Finanzielle Auswirkungen:

 

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

 

x

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

Falls Alternative 3. und/oder 4. vorliegt:

In das Wirtschafts- und Finanzreferat zur Stellungnahme.

Stellungnahme des Wirtschafts- und Finanzreferates:

Loading...