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Inhalt
ALLRIS - Vorlage

Beschlussvorlage - VO/2021/4112-R3

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Beratungsfolge

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I. Sitzungsvortrag:

 

Das Bauvorhaben Lagarde 2 soll drei Ziele erreichen, nämlich die Kompensation von wegfallenden Pflegeplätzen, die Förderung der Gesundheitswirtschaft in der Region Bamberg sowie die zukünftige ambulante Gesundheitsversorgung in Bamberg Ost.

Um diese neuen Versorgungsangebote zu etablieren, soll das Medical Valley Center Bamberg als Zentrum für die Gesundheitswirtschaft und in starker Anlehnung an das bestehende Medical Valley Ökosystem der Europäischen Metropolregion Nürnberg in dem Neubau etabliert werden.

Ziel ist es dabei, Anknüpfungspunkte und eine starke Vernetzung zum Umfeld zu ermöglichen und vom Quartier zu profitieren. Dies wird im Bereich Medical Valley Center Bamberg beispielsweise auch durch das benachbarte Digitale Gründerzentrum möglich.

Zum Medical Valley Center Bamberg zählen bislang vier vom Freistaat Bayern geförderte Unternehmen, die ihre Arbeit Anfang 2019 im Stadtgebiet Bamberg aufgenommen haben. Bei den Unternehmen handelt es sich um:

  • Medical Valley Digital Health Application Center GmbH
  • Mobile Health Lab, Bamberg des Fraunhofer IIS
  • HTK Hygiene Technologie Kompetenzzentrum GmbH
  • Skills Lab der Bamberger Akademie für Gesundheitsberufe gemeinnützige GmbH

Da sich diese Unternehmen noch in der Anfangsphase ihrer unternehmerischen Tätigkeit befinden, aber mit stabilen Mitarbeitendenzahlen rechnen, benötigen sie im Medical Valley Center Bamberg flexible Grundrisse, Büroflächen mit Gemeinschaftsbereichen, gemeinsam nutzbare Konferenz- und Besprechungsräume, einen gemeinsamen Eingangs-/Foyerbereich sowie gebündelte Funktionsräume. Zudem sollen diese als Nukleus für weitere innovative Unternehmen und Startups der Branche dienen. Als Ziel sind für das Medical Valley Center rund 25% der Flächen vorgesehen. Diese Flächen werden um weitere 25% ergänzt, die von Dienstleistern aus der Gesundheitsbranche (Leistungserbringer) gemietet werden können.

 

Die Strahlkraft und der Innovationsgedanke des Knotenpunktes für medizinische Zukunftsforschung und angelehnte Projekte sollen auch dem geplanten Bereich des Demenzzentrums als elementarer Baustein der Altenhilfe zuträglich sein. Zukunftstrends und anwendungsorientierte Forschung finden Nährboden, parallel profitieren die Bewohner von den daraus resultierenden Möglichkeiten, welche ein selbstbestimmteres Wohnen ermöglichen. Der größte Flächenanteil des Medical Valley Centers Bamberg wird daher mit etwa 50 % (ca. 7.000 bis 8.000 qm) auf das innovative Pflegezentrum entfallen, das auch als eine Art "Real-Labor" für die Unternehmen des Medical Valley Centers Bamberg dienen könnte. Mit ca. 120 hochmodernen stationären Pflegeplätzen, bei denen auch innovative, digitale Pflegeunterstützungssysteme aus den Bereichen Sensorik und Robotik zum Einsatz kommen, wird ein attraktives und zukunftsfähiges Pflegekonzept für demenziell erkrankte Menschen entstehen.

Dieses wird zudem auch durch den Ansatz des offenen Quartiers unterstützt. Die Planungen für das Gelände erfolgen daher barrierefrei und basieren auf einem Mobilitätskonzept, welches im Idealfall möglichst wenig (Straßen-) Verkehr auf dem gesamten Campus vorsieht. Bei der Umsetzung und Gestaltung ist strikt auf die Einhaltung der Fördervorgaben des Landesamtes für Pflege zu achten, um deren Anforderungen an die sog. Öffnung in den sozialen Nahraum zu erfüllen. Nur wenn die Anbindung über das eigene Gebäude hinaus in der geforderten Form sichergestellt ist, kann eine Verwirklichung unter Einsatz von Fördermitteln erfolgen.

Die Fertigstellung ist spätestens für Beginn Anfang 2025 vorgesehen. Diese Zeitschiene ist zwingend einzuhalten, da die Sozialstiftung Bamberg Altenhilfe gemeinnützige GmbH derzeit im Gebäude der Antonistift-Stiftung am Michaelsberg - im Haus Wiesengrund - als stationäre Pflegeeinrichtung ein Demenzzentrum mit 90 Plätzen betreibt, für das die Betriebserlaubnis im Jahre 2025 ausläuft. Die Bewohner des Demenzbereiches Wiesengrund würden nach Fertigstellung der neuen vollstationären Einrichtung dorthin umsiedeln.

Das geplante Medical Valley Center Bamberg soll sich überregional als führendes Innovationszentrum und Nukleus zur Ansiedlung weiterer Unternehmen aus der Gesundheitsbranche etablieren. Der Gebäudekomplex soll sowohl funktionalen als auch repräsentativen Ansprüchen genügen und muss dabei eine entsprechende überregionale Strahlkraft - nicht zuletzt zur Gewinnung von Neuansiedlungen - ausüben. Das Umfeld von innovativer Demenzversorgung und den etablierten Bausteinen des Medical Valley Center Bamberg scheinen dafür ideal.

Die nicht dem Bereich des Demenzzentrums unmittelbar dienenden Flächen des Gesamtkomplexes sollten:

  •  von der engen Anbindung an die bestehende etablierte Struktur der Sozialstiftung Bamberg und deren überregionale Anerkennung,
  • der dort aufgebauten gesamten Versorgungskette zwischen Krankheit und Gesundheit,
  • den innovativen Bausteinen des Medical Valley Center Bamberg,
  • dem neuartigen quartiersbezogenen Ansatz in der Demenzpflege und
  • dem besonderen Umfeld

profitieren können.

Aus diesem Grund sollte für die betreffenden Flächen im Voraus keine allzu enge Nutzungseingrenzung erfolgen. Ein Bezug zur Gesundheitsbranche soll jedoch ausnahmslos gegeben sein. Nur durch diese Flexibilität werden das gewünschte organische Wachstum und die ideale Einbettung in den Inkubatorbereich möglich. So sind zum Beispiel Praxisstandorte und der Geschäftsbereich Rehabilitation zur Unterstützung der Daseinsvorsorge im Stadtteil denkbar, da hier anwendungsorientierte Studien und zukunftsweisende Versorgungsformen ihren Ursprung finden. Ebenso muss eine gastronomische Versorgung der Arbeitnehmer im Haus durch eine Kantine zur Steigerung der Attraktivität der Mitarbeitergewinnung und -bindung berücksichtigt werden.

Im nächsten Schritt auf dem Weg zur Realisierung muss nun das Ausschreibungsverfahren VGV Architektur und Fachplanung erfolgen. Grundlage dafür sind v.a. der aktuelle Bebauungsplan für den Lagarde Campus sowie die Entwürfe von ATP Architekten Ingenieure aus München, die im Jahr 2020 Ergebnis des Kreativworkshops für das Medical Valley Center Bamberg und das benachbarte, geplante IT-Quartier waren. Da es sich um ein staatlich gefördertes Projekt handelt, muss zur Vergleichbarkeit der Angebote und zur Findung des am geeignetsten Planes ein Verhandlungsverfahren gewählt werden.

 

Hierzu ist es erforderlich eine Wertungskommission einzurichten. Vorgeschlagen wird, dass der Vorsitzende des Stadtgestaltungsbeirates, Herr Prof. Wachten, in der Wertungskommission den Vorsitz führt. Als stimmberechtigte Mitglieder für die Wertungskommission werden insgesamt folgende Personen vorgeschlagen:

  • Herr Prof. Kunibert Wachten (Vorsitzender)
  • Herr Prof. Ludwig Wappner
  • Frau Prof. Angela Mensing-de Jong 
  • Frau Prof. Dr. Birgit Dietz
  • Herr Bürgermeister Jonas Glüsenkamp
  • Herr Prof. Dr. Ing. Erich R. Reinhardt
  • Herr Dr. Stefan Goller
  • Herr Prof. Wolfgang Budde
  • Herr Xaver Frauenknecht MBA

Jedes Mitglied ist beauftragt, im Falle der Verhinderung eine/n Vertreter/in zu entsenden.

Zudem soll es Beraterinnen und Berater für die Wertungskommission geben, die in den Prozess eingebunden sind:

  • Herr Hermann Schleier
  • Frau Susan Lindner
  • Herr Harald Lang
  • Frau Ruth Vollmar
  • Frau Simone Ludwig-Konggann
  • Herr Peter Scheuenstuhl
  • Herr Stefan Loskarn

Bezüglich des Zeitplans ist vorgesehen, die Veröffentlichung des Teilnahmeantrags mit Teilnahmefrist Anfang März vorzunehmen. Somit könnte die Wertung der ersten Angebote am 21. April und die Finalisierung der Sieger am 1. Juni 2021 erfolgen. Diese Fristen sind unbedingt einzuhalten, da bis zum 28. Februar 2022 der finale Förderantrag für das Demenzzentrum beim Landesamt für Pflege eingereicht werden muss. Voraussetzung hierfür ist eine vollständige und detaillierte Planung aller Kostengruppen.

In einer ersten Kontaktaufnahme mit der Stiftungsaufsicht wurde grundsätzlich Zustimmung zum Vorhaben signalisiert. Eine formale Zustimmung wurde schriftlich bei der Stiftungsaufsicht beantragt, steht aktuell jedoch noch aus. Im Gesamtkonzept muss dabei sichergestellt werden, dass die jetzigen Heimgebäude der Antonistift-Stiftung dem Stiftungszweck entsprechend weiterhin genutzt werden können und der Antonistift-Stiftung somit kein finanzieller Nachteil entsteht. Hinsichtlich einer möglichen Nachnutzung der freiwerdenden Räumlichkeiten im Gebäude der Antonistift-Stiftung am Michaelsberg - im Haus Wiesengrund - gab es bereits Abstimmungen zwischen dem Stiftungsreferenten, dem Wirtschaftsreferenten und der Geschäftsführung der Sozialstiftung Bamberg Altenhilfe gemeinnützige GmbH. Eine entsprechende Vereinbarung ist Gegenstand der Sitzung des Finanzsenates am 23.03.2021 (vgl. Sitzungsvorlage VO/2021/4130-20).

Die Thematik „Medical Valley Center Bamberg / Lagarde 2 - VgV-Verfahren und Wertungskommission“ wurde auch im Stiftungsrat der Sozialstiftung Bamberg am 17.03.2021 behandelt. Über das Ergebnis wird mündlich berichtet.

 

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II. Beschlussvorschlag

II. Beschlussantrag:

Vom Sitzungsvortrag der Verwaltung wird Kenntnis genommen. 

 

 

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III. Finanzielle Auswirkungen:

Der unter II. empfohlene Beschlussantrag verursacht

x

1.

keine Kosten

 

2.

Kosten in Höhe von  für die Deckung im laufenden Haushaltsjahr bzw. im geltenden Finanzplan  gegeben ist

 

3.

Kosten in Höhe von  für die keine Deckung im Haushalt gegeben ist. Im Rahmen der vom Antrag stellenden Amt/Referat zu bewirtschaftenden Mittel wird folgender Deckungsvorschlag gemacht:

 

4.

Kosten in künftigen Haushaltsjahren:  Personalkosten:  Sachkosten:

 

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