Schlacht- und Viehhof
Der Städtische Schlachthof an der Lichtenhaidestraße wurde Ende 1903 von Stadtbaurat Hans Jakob Erlwein fertiggestellt. Vorläufer war die Fleischhalle am Kranen mit dem in der Giebelnische befindlichen Ochsen, heute Teilbibliothek der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Der Schlachthof gehört wie das Elektrizitätswerk, die Luitpoldschule und der Chirurgische Pavillon am Alten Krankenhaus zu den Bauten Erlwein’scher Prägung, die die Bedürfnisse einer um die Jahrhundertwende stark wachsenden Stadt sichern halfen und die Infrastruktur für neue Entwicklungen wie Elektrifizierung oder hygienische Schlachtungen bereitstellte. Dabei handelt es sich nach heutigem Verständnis nicht nur um reine Zweckbauten. Vielmehr tragen sie unverkennbar die Handschrift von Hans Jakob Erlwein, die Verspieltem und Symbolik in unterschiedlichen Darstellungsformen breiten Raum lässt. Der am 2. Januar 1904 eröffnete Schlachthof wurde in den achtziger Jahren mit großem finanziellen Aufwand modernisiert.
Auf Grund der zunehmenden Konzentration in der Fleisch-Branche und vieler anderer Faktoren war es ab dem Jahreswechsel 2023/24 nicht mehr möglich, den Schlachthof wirtschaftlich zu betreiben. Der Bamberger Stadtrat beschloss deshalb in seiner Sitzung am 20.3.2024, die Einrichtung zu schließen. Der Betrieb wurde zum 30.6.2024 eingestellt. Nun soll in einem Interessenbekundungsverfahren geklärt werden, wie die das Areal des ehemaligen Schlachthofes einer zukunftsfähigen Nutzung zugeführt werden kann.