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Datum: 15.11.2023

Antidiskriminierungsarbeit ist Demokratiearbeit

Erste Antidiskriminierungsberatung für Oberfranken eröffnet Beratungsraum in Bamberg  

Diskriminierung ist in Deutschland gesetzlich verboten. Mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gibt es jedoch ein Regelungswerk, das vor Diskriminierung aus rassistischen Gründen oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität im Arbeitsleben und bei Alltagsgeschäften schützt. Das bedeutet, dass es Möglichkeiten gibt, sich gegen Diskriminierung zu wehren. Hilfestellung dabei bietet Füreinander in Oberfranken. Die Antidiskriminierungsberatung mit Sitz in Bamberg und Hof ist die erste Einrichtung dieser Art in ganz Oberfranken. Damit ist Pauline Albrecht auch die erste Antidiskriminierungsberaterin in der Region.

Wenn eine Person oder Gruppe aufgrund bestimmter Merkmale - wie Herkunft, Sprache, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion, Alter, Behinderung oder sozialer Status - benachteiligt oder herabgesetzt wird, dann ist das Diskriminierung. Sie zeigt sich in vielfältigen Lebenssituationen, beispielsweise auf dem Arbeitsmarkt, im Bildungsbereich oder bei der Wohnungssuche. Jede Diskriminierungserfahrung hat ganz reale Konsequenzen für betroffene Personen und ihre seelische Gesundheit. Deswegen benötigen Menschen, die diskriminiert werden, in den meisten Fällen Unterstützung.  

„Wenn wir Teilhabe, Inklusion und Chancengleichheit realisieren wollen, müssen wir als Gesellschaft Benachteiligung und Ausgrenzung aktiv entgegentreten. Deshalb ist Antidiskriminierungsberatung ein zentraler Baustein zur Stärkung unserer Demokratie“, betont Sindy Winkler, die Projektleiterin der Antidiskriminierungsberatung ‚Füreinander in Oberfranken‘.

Die neu eröffnete Beratungsstelle schafft für Bamberg und die Region Oberfranken West ein kostenloses und niedrigschwelliges Angebot für Betroffene von jeglicher Form von Diskriminierung. Antidiskriminierungsberaterin Pauline Albrecht unterstützt ratsuchende Personen bei der Verarbeitung des Erlebten und der Wiedererlangung ihrer Handlungsfähigkeit in einem geschützten Rahmen. Sie hilft dabei, Strategien zu entwickeln, wie Betroffene ihr Recht auf Gleichbehandlung und Respekt einfordern können. 

„Es gibt ganz unterschiedliche Formen der Diskriminierung. Sie resultiert meist aus Strukturen, die über viele Jahre hinweg gewachsen sind und sich manifestiert haben. Diese Strukturen gilt es aufzubrechen, denn wir alle wissen, wie wichtig Teilhabe und ein respektvolles Miteinander für unsere Gesellschaft sind“, so Albrecht.

Dass es in Bamberg von nun an eine solche Beratungsstelle gibt, befürwortet auch Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke. „Leider müssen wir feststellen, dass Diskriminierung alltäglich ist. Deswegen ist es gut und wichtig, dass wir betroffenen Menschen eine Anlaufstelle bieten können.  Für diese Aufgabe ist Pauline Albrecht gut ausgestattet. Als ehemalige Familienbeauftragte weiß sie auch ihre Kontakte ins Rathaus zu nutzen“, so Starke.

Das Beratungsbüro befindet sich in der Eisgrube 18, im Evangelisch-Lutherischen Dekanat Bamberg. „Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die Antidiskriminierungsstelle bei uns angesiedelt ist“, betont Dekan Kirchenrat Hans-Martin Lechner. „Der erste Artikel unseres Grundgesetzes besagt, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Dieser Artikel gilt für alle Menschen und das leben wir auch hier im Dekanat.“

Info

Die unabhängige Antidiskriminierungsberatung befindet sich in zivilgesellschaftlicher Trägerschaft der Projektstelle gegen Rechtsextremismus am Evangelischen Bildungszentrum Bad Alexandersbad. Die Stelle wird im Rahmen des Programms "respekt*land" durch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gefördert. 

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