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Datum: 21.02.2024

Bombennacht im Februar 1945 hallt nach

OB Starke erinnert am renovierten Gedenkstein an die vielen Opfer vor 79 Jahren

Oberbürgermeister Andreas Starke gedenkt anlässlich des Jahrestags der 216 Menschen, die im Zweiten Weltkrieg am 22. Februar 1945 bei einem Luftangriff auf Bamberg getötet worden sind. „Gerade in Anbetracht des schrecklichen Kriegs in der Ukraine, der vor zwei Jahren am 24. Februar begonnen hat, ist es wichtig, dass wir uns die grauenhaften Folgen von Bomben und Raketen vor Augen führen und uns alle gemeinsam für Frieden auf der Welt einsetzen“, mahnt der OB.

Bei dem bis dahin größten Luftangriff war das gesamte fliegende Personal der westlichen Luftwaffe im Einsatz gegen Nazi-Deutschland. Die Bomber fanden jedoch aufgrund des schlechten Wetters ihre Ziele nicht. Bei ihrem Rückflug trafen sich einige von ihnen genau über Bamberg und warfen hier ihre todbringende Fracht ab. Dieser Kriegsakt sollte der einzige Luftangriff auf Bamberg im Zweiten Weltkrieg bleiben, da ein für den nächsten Tag geplanter Angriff auf die Stadt wetterbedingt abgesagt wurde. „Wenn wir an den Bombenkrieg in unserem Land denken, dann erinnern wir an das Leid der Menschen, und werden die Opfer des Krieges nicht vergessen“, betont Starke.

Seine Anteilnahme mit den Opfern und Hinterbliebenen drückt Starke stellvertretend für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt mit einem Blumengesteck aus, das er neben einem Gedenkstein auf dem Schulgelände des E.T.A.-Hoffmann-Gymnasiums legte. Dieser Stein weist auf eben jene Bombennacht und besonders auf die 54 Menschen hin, die damals starben, als eine Bombe die Decke in der Stephansberger Stollenanlage durchschlug. Er war erst unlängst auf Initiative des Bürgervereins Stephansberg und dessen Vorsitzender Cornelia Pfister renoviert worden, nachdem er sich zuvor in sehr schlechtem Zustand befunden hatte. Finanziert wurde die Restaurierung von der Edgar Wolf‘schen Stiftung, welche die kompletten Kosten von 2300 Euro übernommen hat. Cornelia Pfister beteiligt sich deshalb an dem Gedenken ebenso wie Anna Scherbaum, die Leiterin die Volkshochschule Bamberg, die inzwischen den Stephansberger Stollen als Besucherstollen betreibt, und der Leiter des E.T.A. Hoffmann-Gymnasiums, Markus Knebel.

Hintergrund: Edgar Wolf‘sche Stiftung

Die Stadt Bamberg wurde durch das Testament des Landgerichtspräsidenten a. D., Dr. Ignatz Wolf und dessen Ehegattin Laura geb. Krackhardt, Erbin des beträchtlichen Nachlassvermögens des Ehepaares. Allerdings gab es die Auflage, eine Stiftung mit dem Vermögen zu errichten. Dem kam der Stadtrat im Jahre 1912 nach. Die errichtete Stiftung erhielt den Namen „Edgar-Wolf‘sche-Stiftung“, benannt nach dem einzigen und jung verstorbenen Sohn Edgar. Die Stiftung fördert arme Bürger:innen der Stadt Bamberg in Not- und Krankheitsfällen mit zwei Dritteln der Stiftungsmittel und die Heimatpflege im Gebiet der Stadt Bamberg mit einem Drittel der Stiftungsmittel.