"Vorlesen" ist eine Funktion von Drittanbietern.

Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Inhalt
Datum: 07.09.2023

Wohnungsbau für Weltumsegler

Biodiversitätsprojekt ermöglicht das Anbringen von Nisthilfen für Mauersegler an öffentlichen Gebäuden im Stadtgebiet.

Naturschützer bemühen sich seit langem, Mauerseglern spezielle Nisthilfen anzubieten. Einen Schub bekommt dieses Bemühen jetzt durch ein groß angelegtes Biodiversitätsprojekt des Bundes in Bamberg: „Städtische Wälder und Parks in Bamberg – Biodiversität und Klimaanpassung im Raum“. Insgesamt 1,4 Millionen Euro stehen dafür von 2022 bis 2027 zur Verfügung. „Die Natur in unserer Stadt braucht unsere Unterstützung. Ich bin froh, dass wir mit diesem Projekt wieder ein Stück beim Umwelt- und Artenschutz vorankommen“, betont Klima- und Umweltreferent Jonas Glüsenkamp.

Die neuen Wohnungen für Mauersegler sind dabei eines von sechs Teilprojekten, das Dr. Jürgen Gerdes vom Klima- und Umweltamt leitet. Insgesamt sollen vierzig Kästen in der Innen- und Altstadt angebracht werden. Die Nisthilfen brauchen die Mauersegler auch, sie sind schließlich viel unterwegs und auf der Suche nach Unterschlupf.

Sechs Monate im Jahr verbringen Mauersegler zwischen ihrem Brutgebiet in Mitteleuropa und dem südafrikanischen Winterquartier. Daher kann man sie in Bamberg auch nur von Mai bis Anfang August beobachten, wenn diese Segelkünstler mit den spitzen sichelartig gebogenen Flügeln hoch über der Domstadt ihre Kreise ziehen und ihre schrillen Sri-Laute von sich geben. Dort oben spielt sich fast ihr gesamtes Leben ab, dort paaren sie sich, dort schlafen sie, nur zum Brüten lassen sie sich nieder. Sofern sie einen Brutplatz finden. Von Natur aus Felsnischenbrüter, suchen sie am „Kunstfels“ Gebäude entsprechende Spalten und Ritzen im Mauerwerk und unter Dächern. Da diese aber in der heutigen Stadt weitgehend verputzt und verschalt sind, herrscht unter ihnen allgemeine Wohnungsnot.

Kooperation mit der Initiative Artenschutz in Franken

Um die Zahl der Nisthilfen zu erhöhen, kooperiert das Klima- und Umweltamt mit der Initiative Artenschutz in Franken, unter der Leitung von Thomas Köhler, die schon zahlreiche Artenschutzmaßnahmen für Vögel im Stadtgebiet durchgeführt hat, etwa für Dohlen auf der Altenburg oder den Wanderfalken auf der Oberen Pfarre.

Die ersten beiden Installationen fanden im Juli statt, eine an der Montessori-Schule am Jakobsberg und eine am E.T.A.-Hoffmann Gymnasium. Zweiter Bürgermeister und Umweltreferent Jonas Glüsenkamp hofft mit den Naturschützern, dass die Nistplätze dann auch gut angenommen werden, wenn die Weltumsegler im nächsten Frühjahr wieder in Bamberg eintreffen.